Ukraine-Krieg: Auswirkungen auf Europa

  • muss man doch das eigene Risiko und Folgeschäden bewerten um die Tragfähigkeit der eigenen Handlungen beurteilen zu können.

    So wirst Du nie Politiker :winking_face:


    Dazu kommt noch das Geld für den Aufbau der Ukraine, sollte Russland einmal (teilweise) abziehen.


    Ukraine, Covid ist nicht weg, Lieferketten nicht wieder vollständig da, Inflation.

    Steigen die Zinsen sind die teuren Häuser nicht mehr finanzierbar, bleiben sie unten sind es die Renten nicht.


    Der Krieg kam sehr ungünstig.


    Wenn die von Dir befürchtete Spirale einsetzt, ja, dann wird die Solidarität leiden.

  • Das möglich Gas-Embargo von Russland ist die einzige wirklich schwerwiegende Bedrohung für Europa, insbesondere Osteuropa und Italien. Für die osteuropäischen Staaten gibt es z.T. nicht mal geeignete Pipeline-Infrastrukturen, um sie anders als mit russischem Erdgas zu versorgen.


    Hätte man mehr zeitlichen Vorlauf, könnte man das alles geordnet abfangen, aber die Zeit haben wir wahrscheinlich nicht.

    Für D sehe ich in der Situation, die "Energiewende" notgedrungen deutlich zu beschleunigen und vorzuziehen. Den weitgehenden Wegfall von Gas als Energieträger werden viele Unternehmen in manchen Branchen nicht überstehen. aber es wird auch Gewinner geben. Denn der Staat und auch die Bürger geben in der Folge deutlich mehr Geld für Investitionen aus.


    Der Staat wird vermutlich nicht drumherum kommen, wie bei der Aufrüstung der Bundeswehr auch ein sehr großes Wohnbau- und ein Energieprogramm auf den Weg zu bringen. Das schafft Arbeitsplätze und Einnahmen in diesen Branchen, das kann den Wegfall von energieintensiven Unternehmen, die wegen der Gasverfügbarkeit bzw. Gaspreise bankrott gehen, kompensieren.


    Für Rüstung werden in D in den nächsten 5 Jahren durchschnittlich 70Mrd. Euro pro Jahr ausgegeben (50Mrd. bisheriger Verteidigungshaushalt + 1/5 des 100Mrd. Sondervermögens). Da dürfte einiges in der heimischen Wirtschaft hängenbleiben.


    Für den Zubau an Photovoltaik von 20GW pro Jahr müssen 20 Mrd. jährlich investiert werden (1 Mio.€/MW). Die Offshore-Windkraft soll bis 2030 auf 30GW ausgebaut werden (derzeit sind 7,8GW am Netz und weitere 1,9GW genehmigt), diese 20GW Zubau kosten 80Mrd., pro Jahr also ca. 8 Mrd.€


    Der Wohnungsbaubedarf in D wurde vor dem Ukraine-Krieg auf 350.00 neu zu bauende Wohnungen pro Jahr angesetzt. Im Geschoßwohnungsbau liegen die Baukosten im Mittel bei 2.600€/m², im MIetwohnugsbereich liegt die durchschnittliche Wohnfläche bei ca. 70m². Macht Baukosten von 182.000€/Wohnung bzw. knap 64 Mrd.€ pro Jahr.


    Zählt man diese Positionen zusammen, dann sind das Investitionen von 162 Mrd.€ pro Jahr allein in den Bereichen Rüstung/Wohnen/Energie. Wenn man bei Wohnen und Energie noch einen "Russland-Faktor" wegen mehr Wohnungsbedarf (Flüchtlinge) und vorgezogener Energiewende (Wegfall russ. Öl/Gas/Kohle) von z.B. 30% draufrechnet, dann landet man bei 210 Mrd.€ pro Jahr, die mehr oder weniger in die Wirtschaft fließen.


    Für die Wirtschaft bedeutet der Ukraine-Krieg in erster Linie einen harten abrupten Strukturwandel: die einen Unternehmen (oder Branchen?) schrumpfen, andere wachsen.

  • Wenn die Ukraine den Krieg gewinnt, wird Sie sich innerhalb der EU dem west-slawischen Block anschließen. Also langfristig gesehen wird das Deutschland sehr sehr nachhängen in der Ukrainekrise untätig gewesen zu sein.

    Die Kommentare werden eindeutiger.



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    Putin’s useful German idiots
    Russia’s invasion of Ukraine is a repudiation of a whole generation of German politicians from across the spectrum.


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    Die letzten Tage hat auch der DE Bundespräsident eine Aufrollung seinter Tätigkeiten serviert bekommen. Schröder/Scholz/Steinmeier. SSS --- das das noch keiner in ein MEME vermurkst hat...

  • Das möglich Gas-Embargo von Russland ist die einzige wirklich schwerwiegende Bedrohung für Europa, insbesondere Osteuropa und Italien........


    Zählt man diese Positionen zusammen, dann sind das Investitionen von 162 Mrd.€ pro Jahr allein in den Bereichen Rüstung/Wohnen/Energie. Wenn man bei Wohnen und Energie noch einen "Russland-Faktor" wegen mehr Wohnungsbedarf (Flüchtlinge) und vorgezogener Energiewende (Wegfall russ. Öl/Gas/Kohle) von z.B. 30% draufrechnet, dann landet man bei 210 Mrd.€ pro Jahr, die mehr oder weniger in die Wirtschaft fließen.


    Für die Wirtschaft bedeutet der Ukraine-Krieg in erster Linie einen harten abrupten Strukturwandel: die einen Unternehmen (oder Branchen?) schrumpfen, andere wachsen.

    Das Problem ist:


    1. Industrie wandert ab, was hier verloren geht ist dauerhaft weg. Nur Dienstleistung funktioniert nicht und bringt neue Abhängigkeiten dann von den Staaten die das produzierende Gewerbe angezogen haben.

    2. Konjunkturprogram kann nur auf Pump finanziert werden => vorgezogener Konsum auf Kosten der nächsten Generationen

    3. unorganisches Wachstum (z.B. Kickstart Energiewende) schafft zwar erst einmal Arbeitsplätze aber nach 8-10 Jahren kommt das böse Erwachen weil dann ganz plötzlich der harte Aufschlag mit dem Sättigungseffekt kommt

    4. Viele Materialien bei Wohnen/Energiewende kommen aus dem Ausland => Verlust von Kapital im Inland. Beispiel sind die Türme der Windkraftanlagen. Kommen zum Großteil aus China und der Türkei und das ist nur ein exemplarisches Beispiel für nahezu alle Bereiche

    5. Inflation durch staatlichen Boom z.B. bei "gezwungener Änderung" Heizung/Energie beeinträchtigt Altersvorsorge und kann schnell in Lohn-preis-Spirale kippen

    6. Schwächung der eigenen Position in der Weltwirtschaft. Staaten die weiterhin konventionelle Energie über Russland beziehen und das auch noch verbilligt schnappen sich Weltmarktanteile auf Grund des Kostenvorteils den sie weiter geben können



    Und so weiter......alle durch exogene Starkereignisse oder staatliche Eingriffe ausgelösten wirtschaftlichen Veränderungen die keinem organischen Veränderungsprozess unterliegen führen in der Zukunft zu sehr negativen Folgeerscheinungen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Die Kommentare werden eindeutiger.

    Ich hab mich schon gefragt, wie es wohl gelingen könnten, den Deutschen auch die Schuld am 3. Weltkrieg geben zu können.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • 2. Konjunkturprogram kann nur auf Pump finanziert werden => vorgezogener Konsum auf Kosten der nächsten Generationen


    5. Inflation durch staatlichen Boom z.B. bei "gezwungener Änderung" Heizung/Energie beeinträchtigt Altersvorsorge und kann schnell in Lohn-preis-Spirale kippen

    Diese beiden Punkte sehe ich anders als Du. Wenn die Energiewende schnell gelingt, sinken mittel- bis langfristig die Energiekosten, da Windenergie, Photovoltaik etc. kaum Betriebskosten haben - während fossile Brennstoffe tendenziell eher teurer werden, nicht nur aufgrund perspektivisch bereits beschlossener CO2-Bepreisung.

  • Rechne dir mal die Anschaffungskosten durch die durch den plötzlichen Wandel entstehen obwohl konventionelle Altanlagen ohne Neuinvest theoretisch weiter betrieben werden könnten zzgl. Wartungskosten die bei z.B. Windanlagen anfallen gegenüber konventionellen Grosskraftwerken etc.


    Das verschiebt den Break Even sehr nach hinten und die Finanzierung geht halt auf Pump. Die Amortisationskosten im Gesamtvergleich sind doch sehr lang. Da darf man nicht nur die reinen Outputkosten einrechnen.


    Die CO2 Bepreisung ist ein rein politisch/moralisch7umwelttechnisches Element was eine gewollte Verteuerung beinhaltet, die reinen Förderkosten liegen viel geringer.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Die CO2 Bepreisung ist ein rein politisch/moralisch7umwelttechnisches Element was eine gewollte Verteuerung beinhaltet, die reinen Förderkosten liegen viel geringer.

    Die Co2 bepreisung versucht die Klimafolgekosten abzubilden, was dann ab 200-300€ je t Co2 sein müssten.

    Das kann man auch rein Betriebswirtschaftluch betrachten. Die Zeiträume sind halt sehr lang, aber diese Kosten sind nicht fiktiv.

    aus DE gesendet....

  • there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Rechne dir mal die Anschaffungskosten durch die durch den plötzlichen Wandel entstehen obwohl konventionelle Altanlagen ohne Neuinvest theoretisch weiter betrieben werden könnten zzgl. Wartungskosten die bei z.B. Windanlagen anfallen gegenüber konventionellen Grosskraftwerken etc.

    Größter Kostenfaktor bei konventionellen Altanlagen dürfte der Brennstoff sein, dieser Posten entfällt bei Erneuerbaren vollständig und dauerhaft.

  • Blick in die Glaskugel: ich denke am 6ten Mai wird von Russland das Ende des Ukraine-Krieges verkündet. Putin wird versuchen mit einem deklarierten Sieg über die zu diesem Zeitpunkt besetzten Ostgebiete der Ukraine sich seinen Platz in der russischen Geschichte einzunehmen zu diesem geschichtsträchtigen Datum um sich in die Reihe "seiner Ahnen" einzureihen.


    Bis dahin denke ich wird es diverse Verzögerungen bei Friedensverhandlungen geben. Dazu ist der 6te Mai zu stark symbolisch besetzt.

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  • Eigentlich der 8. Mai, in Russland wird aber häufig der 6. Mai als Kapitulationszeitpunkt angesehen.


    "Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht war eine Erklärung der Wehrmacht am Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Sie enthielt die Zusage, die Kampfhandlungen gegenüber den alliierten Streitkräften zu beenden. Die Kapitulationwurde nach erfolglosen Verhandlungsversuchen der deutschen Seite vom 6. Mai in der Nacht zum 7. Mai 1945 im Obersten Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräftein Reims unterzeichnet und trat am 8. Mai in Kraft."


    Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/…apitulation_der_Wehrmacht


    Warum für die der 6. Mai quasi als "Startdatum" so wichtig ist - keine Ahnung. Haben mir aber so mehrere russische Bekannte bestätigt in den letzten Jahren. Es scheint um den Verhandlungsbeginn zu gehen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hat zwar nur indirekte und langfristige Auswirkungen auf Europa: Russland bietet Indien eine Alternative zum Handel außerhalb von SWIFT an:


    https://www.aljazeera.com/econ…-india-for-ruble-payments


    Ich denke diese Entwicklung wird auch von China unterstützt, die Inder werden sich dann über billige Energieimporte freuen. Was wir sehen ist ein weiterer Schritt in eine Multipolare Welt mit multipolaren Zahlungssystemen wo der Westen immer mehr (indirekt) Macht verliert, weil Alternativmethoden "auf den Markt kommen". Der größte Umbruch wird erfolgen, wenn der Petrodollar keine alleinige Existenz mehr hat sondern der Energiekuchen auch andere Zahlmöglichkeiten zulässt. Das wird dann quasi der Killer für die seit Dekaden gut funktionierende Schulden-Umwälzpumpe der USA sein.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Auf Heise/Tepolis findest sich ein Artikel

    Die Welt ist in der Ukraine-Frage gespaltener, als sie scheint vom 28.3.2022.


    Nach dem Artikel beteiligen sich an den Sanktionen gegen Russland neben Nordamerika, Europa (bis auf die üblichen Verdächtigen) , Australien und Neuseeland , sowie Japan und Südkorea.


    Andersrum formuliert, ganz Afrika und Südamerkia nebst den meisten asiatischen Staaten beteiligen sich an den Sanktionen gegen Russland nicht.


    Hat ja vielleicht für uns in Europa soagr den Vorteil, daß wir von der Globalisierung so langsam abgehängt werden.

  • Vielleicht beteiligen sich nicht so viele an den Sanktionen, aber immerhin verurteilen die meisten (uno Sitzung vomn 28.02. 142 Länder) Länder das Vorgehen Russlands. Also sich nicht an den Sanktionen beteiligen heißt nicht das man auf der Seite Russlands ist.

  • Andersrum formuliert, ganz Afrika und Südamerkia nebst den meisten asiatischen Staaten beteiligen sich an den Sanktionen gegen Russland nicht.

    Nun diese Länder haben aber auch ein Konto bei uns offen, denn die Kolonisation haben die nicht vergessen. Insofern freut es die, wenn wir uns Gegenseitig bekriegen, für einmal sind sie nicht dran.