Photovoltaik

  • Du hast sicherlich mit deinen Aussagen recht.

    Die Frage ist am Ende was machen wenn kein Strom da weil Gaslieferung eingestellt wurde.

    Oder Stromkosten sich so entwickeln wie der Dieselpreis.


    Wir zahlen aktuell ca. 30Cent/kwh. Wenn sich das Richtung 60 Cent entwickeln sollte sieht das schon wieder ganz anders aus.

    Wobei natürlich insbesondere die Unterkonstruktionen sehr teuer geworden sind und auch noch teurer werden.

  • Gibt halt überall massive professionalisierte Bürgerproteste gegen neue PV- und Windkraftwerke.


    Nur mit PV auf den Hausdächern klappt das nicht, das ist zu wenig und zu teuer.


    Und die Leute mit Dächern hatten ja jetzt fast 20 Jahre beste Gelegenheiten das zu tun, sie wollten halt aus diesen oder jenen Gründen nicht.

    Die EMPA hat das mal ausgerechnet, wenn nur den Energieverbrauch anschaut unabhängig der Säsonalität sind es 41m2 pro Einwohner. Wenn man auf H2 oder Sonnenfuel absieht sind es 140m2 pro Einwohner.

  • Bitte liebe moderation das PV thema in einen neuen PV thread oder einen der vielen anderen PV thread abspalten.


    Sobald Nahrungsmittel durch PV Strom erzeugt werden können, bitte wieder die Threads mergen. :unamused_face:

  • ich bin überzeugt das wir uns hier im ländlichen Raum ganz entspannt mit Strom versorgen könnten.


    Unser Landkreis erzeugt mit dem Faktor 2,37 mehr als das doppelte an Strom aus erneuerbaren Energien, als wir IM Landkreis verbrauchen.

  • Es ist deutlich teurer. PV auzf Freiflächen kostet in Deutschland 4-5ct/kWh, auf Dächer das Doppelte.

    Das kann man so nicht pauschal sagen - es kommt immer auch auf die Netzsituation an. Bei Gebäuden (insbesondere Industriegebäuden) ist meist eine gute bis sehr gute Netzanbindung da. Auf den Dächern auch der Blitzschutz (in 99% der Fälle, zumindest meiner Erfahrung nach).
    Da braucht man keine Maschenerder einbuddeln, lange Zuleitungen legen o.ä.
    Ich kenne einige Industrieprojekte, die wurden um ~ 500 - 550 €/kWp errichtet. Das ist auch die Region, wo man im besten Fall mit einer "normalen" FF-PV (Bereich ~ 5 MWp) landet.

    Der PV Dachstrom ist daher ein eher teures Nischenprodukt. dass sich das asu Betreibersicht rechnet kommt ja nur daher, dass die wahren Kosten garnicht umgelegt werden und das Geld an andrer Stelle fehlt, siehe Konzessionsabgaben für die Kommune oder eben netzentgelte.

    Das mit den Netzentgelten ist nur eine Frage der Gestaltung. Derzeit wird halt der Fokus auf die Verbrauchskomponente gelegt. Das kann (und wird sich vermutlich) bald ändern. Die Diskussion ist ja schon voll im Gange (stärkere Gewichtung der Leistungskomponente). Also eine Detailfrage, kein Problem.
    Die Konzessionsabgabe ist in Österreich sowieso eher ein Randthema. Und mMn sowieso ein Unding, das eher abgeschafft als perpetuiert gehört. Aber zur Not könnte man es auch lösen (mit selbigem Ansatz oder ganz einfach mit Pauschalen).

    (Praktisch) keine PV Dachanlage spart irgendwo Geld im Netz ein, ganz im Gegenteil erzwingt as in ländlichen Regionen mit hohem PV Ausbau (z.B. Allgäu) schon seit vielen Jahren einen NetzAUSBAU, denn die maximale Einepseisleistung auf den NS Netzen ist dort längst höher als die maximale Bezugsleistung.

    Auch das ist ein lösbares Detail. Bei uns (Ö) muss der Möchtegern-Anlagenerrichter erst mal beim Netzbetreiber anfragen, ob die Kapazität für das gewünschte Projekt überhaupt ausreicht. Wenn nicht, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Der Anlagenwerber finanziert den Netzausbau selber, oder er speckt auf die Leistung ab, die der NB zulässt.

    Die Heimspeicher haben derzeit keinen wirklichen Nutzen im Stromnetz. Abschaltungen durch EinsMan erfolgten 2021 zu 96% bei Windkraftanlagen und überwiegend in der Bezugsschwachen Nacht. Das sind aber die Zeiten, wo die Heimspeicher in Zeiten von Stromüberschuss Strom abgeben und nicht Strom aufnehmen, also genau das Falsche machen.

    Ja, schon blöd dass der Haushaltskunde die Möglichkeit hat, sich hier der Anlagen-Querfinanzierung zu entziehen. Oder was genau möchtest du damit aussagen?
    Auch bei den konventionellen Kraftwerken hat sich die Erzeugung nach dem Verbrauch zu richten.
    Dass sich die EE irgendwann einmal dem Markt stellen müssen, war immer so geplant. Und dieser Zeitpunkt ist halt schön langsam da. Die hunderte von Milliarden €, die D für die EE-Anlagenerrichtung hinausgepulvert hat, müssen sich bald massiv reduzieren. Denn wenn PV und Windstrom heute noch nicht marktfähig sind, dann werden sie das nie sein!

    wirtschaftlich sind sie idR auch nicht.

    Ein gut ausgelegter heimspeicher schafft 250 Vollzyklen im Jahr, bei 16 jahren Lebensdauer wären das 4000 Vollzyklen.


    Bei einem Preis von 500€/kWh Nutzkapazität macht das reine Abschreibungskosten von 12,5ct/kWh, mit Kapitalkosten und Specherverlusten eher wohlmeinende 15ct/kWh.

    Und das ist jetzt schön gerechnet, die meisten Heimspeicher sind viel zu groß und machen eher 150 Vollzyklen im Jahr und manche kosten auch deutlich mehr als 500€/kWh Nutzkapazität.

    Hmm. DAS musst du mir jetzt erklären! Eine kWh aus dem Heimspeicher kostet also (sagen wir mal) 20 ct. Eine aus dem Netz 35 ct (aktuell eher 50 ct).
    Inwiefern wäre das unwirtschaftlich?

    Gespeicherter Solarstrom vom Hausdach kostet rund 25ct/kWh und ein solcher Strompreis wäre auf Netzebene nicht tragfähig.

    Netzstrom kostet aktuell weit mehr als 25 ct/kWh. Und hat auch schon vor einem Jahr mehr als 25 ct gekostet!
    Bitte um Erklärung, was in diesem Zusammenhang mit "auf Netzebene nicht tragfähig" gemeint ist - ich versteh's nicht!

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Auch das ist ein lösbares Detail. Bei uns (Ö) muss der Möchtegern-Anlagenerrichter erst mal beim Netzbetreiber anfragen, ob die Kapazität für das gewünschte Projekt überhaupt ausreicht. Wenn nicht, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Der Anlagenwerber finanziert den Netzausbau selber, oder er speckt auf die Leistung ab, die der NB zulässt.

    In D bestimmt der Netzbetreiber ab 30kW den Einspeisepunkt. Die leitung dorthin finnaziert der Anlagenbetreiber


    Er ist allerdings verpflichtet, den Strom dort dann auch abzunehmen, das war neben der Vergütung DIE große Errungenschaft von Stromeinspeisegestz und EEG in Deutschland. Ansonsten wäre der Zubau bei uns in der Größenordnung überhaupt nicht möglich gewesen.


    Wenn man das abscahffen würde wäre der Ausabu der EE in deutschland undd damit über kurz oder lang die ganze Energiewende über Macht mausetot.


    Wir haben wesentlich höhere Netzausbaukosten als Österreich mit der vielen Wasserkraft

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Netzstrom kostet aktuell weit mehr als 25 ct/kWh. Und hat auch schon vor einem Jahr mehr als 25 ct gekostet!
    Bitte um Erklärung, was in diesem Zusammenhang mit "auf Netzebene nicht tragfähig" gemeint ist - ich versteh's nicht!

    Wir reden hier von Stromerzeugungskosten ohne alle Steuern und Umlagen und ohne Netzentgelte.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Gespeicherter Strom vom Solardach kann (zumindest in Österreich) 1:1 im Haus konsumiert werden, ohne dass weitere Folgekosten entstehen (Steuern, Abgaben, EEG, ...).

    Das bedeutet, dass ich den gespeicherten PV-Strom mit dem aus dem Netz bezogenen Strom preislich vergleichen MUSS - und da ist gespeicherter PV-Strom halt ganz klar im Vorteil (finanziell, von der Versorgungssicherheit her, vom grünen Gewissen her (so man eines hat), vom ichwillkeinerussischekriegsführungfinanzieren-Aspekt her, etc. pp.

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  • Gespeicherter Strom vom Solardach kann (zumindest in Österreich) 1:1 im Haus konsumiert werden, ohne dass weitere Folgekosten entstehen (Steuern, Abgaben, EEG, ...).

    Das bedeutet, dass ich den gespeicherten PV-Strom mit dem aus dem Netz bezogenen Strom preislich vergleichen MUSS - und da ist gespeicherter PV-Strom halt ganz klar im Vorteil (finanziell, von der Versorgungssicherheit her, vom grünen Gewissen her (so man eines hat), vom ichwillkeinerussischekriegsführungfinanzieren-Aspekt her, etc. pp.

    Wo es wirklich interessant wird, ist wenn du eine Elektrokarre hast, denn dann kannst du auch den Strom im Sommer benutzen.

  • Bitte macht doch einen PV-Faden auf und lasst den hier für Nahrungsmittel…….

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  • Wo es wirklich interessant wird, ist wenn du eine Elektrokarre hast, denn dann kannst du auch den Strom im Sommer benutzen.

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  • Es mag ja sein das PV auf Freiflächen günstiger ist wie als Dachanlagen.

    Aber die Freifläche kann ich auch anderweitig nutzen. Das Dach ist sogesehen totes Kapital.

    Manche sträuben sich halt, weil ihr Dach dann nicht mehr so "hübsch" ist.


    Wer schon bei Beginn der PV Anlagen mitgezogen hat, der hat nun den Vorteil das er eine bestehende, bald abgezahlte Anlage hat

    und nur noch in die Speicheranlage investieren muß.

  • Ich habe mich (noch) nicht wirklich damit beschäftigt (PV auf dem Hausdach ist auf meinem Gebäude mit den aktuell gültigen Regularien - Haus hat eine sog. "klassische" Nullung - und aufgrund von 3 Monaten Bergschatten im Winterhalbjahr sowie im Hinblick auf die Kosten) bisher noch nicht wirklich diskutiert worden.


    Was mich aber gerade im Hinblick auf die Diskussion im nun abgespaltenen Thread interessieren würde:

    Schon klar, wenn eine PV auf einem Feld errichtet wird, ist bei der regulären Bauweise darunter kein Platz/Sonne mehr für den Anbau von (Nahrungsmittel)-Pflanzen, geschweige denn für die notwendigen Fahrzeuge.

    Aber: würde man die Gestelle höher bauen, könnte darunter doch trotzdem Weideland für Rinder bestehen? Zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Kühe haben Schatten, die Wiese wird abgegrast und oben Strom produziert?


    Hintergrund meiner Frage ist, dass wir eine verpachtete Wiese besitzen, auf der (Milch)-Kühe weiden. Und genau für dieses Feld war schonmal eine PV im Gespräch, weil diese Wiese gerade nicht mehr im winterlichen Bergschatten liegt.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Schon klar, wenn eine PV auf einem Feld errichtet wird, ist bei der regulären Bauweise darunter kein Platz/Sonne mehr für den Anbau von (Nahrungsmittel)-Pflanzen, geschweige denn für die notwendigen Fahrzeuge.

    Aber: würde man die Gestelle höher bauen, könnte darunter doch trotzdem Weideland für Rinder bestehen? Zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Kühe haben Schatten, die Wiese wird abgegrast und oben Strom produziert?

    Moin


    es gibt mittlerweile erste Freiflächenanlagen wo bifaciale Module (beidseitig PV) genutzt werden und die Module dann senkrecht stehen.


    Das geht und du kannst die Wiese von Schafen beweiden lassen. Wie es mit Kühen aussieht weiß ich nicht, ggfs. sind die für die Module nicht ganz "ungefährlich"?


    Grüße

    Panger

  • Projekte mit solchen hohen/ großen Gestellen haben das Problem der hohen kosten dafür. Aktuell steigt der Materialpreis gerade dort kriesenbedingt am stärksten.


    Bei der Kostenbetrachtung pro kWh sollte der Einspeiseort eine Rolle spielen. Dann sind Dachanlagen nahe dem Verbraucher Konkurrenzfähiger.


    Das ganze abrechungstechnische Stromnetz gehört lange überarbeitet. Handel auf Basis einer "Kupferplatte" ohne Berücksichtigung der Transportkapazitäten ist grober Unfug

    aus DE gesendet....

  • Gespeicherter Strom vom Solardach kann (zumindest in Österreich) 1:1 im Haus konsumiert werden, ohne dass weitere Folgekosten entstehen (Steuern, Abgaben, EEG, ...).

    Das bedeutet, dass ich den gespeicherten PV-Strom mit dem aus dem Netz bezogenen Strom preislich vergleichen MUSS - und da ist gespeicherter PV-Strom halt ganz klar im Vorteil (finanziell, von der Versorgungssicherheit her, vom grünen Gewissen her (so man eines hat), vom ichwillkeinerussischekriegsführungfinanzieren-Aspekt her, etc. pp.


    Privat ist das so. Ich hatte aber eine Betrachtung des ganzen Systems vorgenommen und da verschwinden die Kosten durch zuhause gespeicherten Strom halt leider nicht, sondern werden dann auf allen anderen gewälzt, die keinen Speicher haben.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.


  • Üblicherweise werden die Reihen dazwischen intensiv bewirtschaftet, siehe die next2sun Projekte. Das ist ja grad die Werbung dahinter.


    Ob die Kulturen von den Modulen profitieren oder die Erträge sinken kann man wohl nicht pauschal sagen, das hängt sehr stark von den Kulturen und vor allem vom Wetter ab. IdR sind die Erträge pro Fläche geringer und der Anbau ist teurer. Die Modulreihen können aber vermutlich die Erosion reduzieren (Wind und Wasser) und bzgl. Artenschutz kann der Streifen unter den Modulen interessant sein.


    Schafe kannst Du auch auf normalen PV Freiflächenanlagen weiden lassen.


    Diese Agri-PV-Anlagen benötigen halt die 2,5 bis dreifache Fläche gegenüber einer normalen PV Freiflächenanlage


    Statt 1% Der Anbaufläche Deutschlands für Freiflächen-PV braucht man damit dann 2,5% bis 3%.


    Die Stromerzeugungskosten sehe ich ca. beim doppelten, aber genauer wissen wir das im Verlauf des Jahres, wenn man die Ausschreibungsergebnisse sehen wird. Der Strom ist damit am Markt nicht konkurrenzfähig.


    Und während die Tagesverlaufskurve sogar besser ist gegenüber der geneigten Südausrichtung ist die Jahresverlaufskurve dramatisch schlechter, weil die Anlagen im Winter fast nichts produzieren.


    Meine persönliche These ist, dass es ökologischer, ertragreicher und weitaus billiger ist (und schöner aussieht) 1ha ökologisch gut gemachte PV Freifläche und daneben 2ha normalen Acker zu haben als 3ha kombinierte Agri-PV. Ob das so stimmt werden in Zukunft unabhängige Studien zeigen. Wegen mir kann man das schon ausprobieren und schauen, wie es so funktioniert. Versuch macht klug.


    MFG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die Diskussion um den Flächenbedarf von Freiflächen-PV-Anlagen ist in der Öffentlichkeit überwiegend interessengetrieben (von den Gegnern).

    Die Argumente speziell aus der Landwirtschaft sind dazu noch ausgesprochen scheinheilig:


    In D hat man 20% des fruchtbaren Ackerbodens ohne zu murren für den Anbau von Energiepflanzen (weit überweigend Mais für Biogasanlagen) geopfert. Insgesamt macht das 6% der gesamten Landfläche Deutschlands aus.

    Maisanbau für Biogasproduktion ist in mehrfacher Hinsicht eine Katastrophe (Flächenkonkurrenz mit Lebens-/Futtermitteln, Überdüngung und Auslaugung der Ackerböden, Wasserbedarf, Nitrateintrag ins Grundwasser, biologisch wertlose Monokulturen, hoher Pestizideinsatz) und energetisch ist die Ausbeute erbärmlich: ein Hektar Freiflächen-PV erzeugt jährlich 10-20 mal mehr Strom als der Mais von einem Hektar über die Biogasverstromung. Einziger (winziger) Vorteil der Biogas-Produktion ist die weitgehende Tageszeitunabhängigkeit der Stromproduktion. Allerdings knickt die Gasproduktion bei Kälte im Winter auch deutlich ein.


    Für PV-Parks braucht man kein wertvolles Ackerland oder Weideland, wie die "Dagegen-Fraktion" immer behauptet. Da tuts auch sog. "Ödland" oder andere landwirtschaftlich schlecht nutzbaren Flächen (Hanglagen, qualitativ schlechte Böden, Konversionsflächen wie geschlossene Erd- oder Sonstwas-Deponien).

    Hingegen braucht man für Biogas-Maisanbau die bestmöglichen Ackerflächen (und macht sie dabei langfristig kaputt).

    Baut man einen PV-Park auf einer Wiesenfläche, dann kann man die Wiese als "Blühwiese" für den Insektenschutz nutzen, als Weideland für Schafe oder zur Freilandhaltung von Hühnern - ohne spezielle Aufständerungen zu benötigen. Da PV-Parks in der Regel solide eingezäunt sind, hat man bei der Kleinvieh-Haltung auch das Problem mit Wolf&Fuchs gleich mit gelöst.


    Agri-PV, die in letzter Zeit häufiger beworben wird, versucht die Nutzung von Ackerland oder Weideland für Großvieh zu verbinden, in dem man die Module ein paar Meter hoch aufständert, die Reihenabstände vergrößert oder sogar schwenkbare Modularrays installiert. Das halte ich inzwischen für wenig sinnvoll, weil der technische Aufwand überproportional ansteigt, die Anlage wartungsintensiv wird und der Gesamtwirkungsgrad schlechter wird (so lang man keine nachgeführten Module verwendet). Außerdem sollte es auch gar nicht nötig sein. Im Ariadne-Report des gleichnamigen Projekts wurde vorgerechnet, dass 3% der Landfläche Deutschlands genügen, um darauf mit Wind- und PV-Parks jährlich 1.000TWh Strom produzieren zu können, bei gleichzeitiger Aufgabe der Biogas-Mais-Flächen, die 6% des Lands belegen. Unterm Strich würden also sogar 3% Landfläche wieder frei werden.


    Klar sollte man soviele Dächer wie möglich mit PV belegen. Allerdings muss man bei jedem Gebäude eine individuelle Lösung finden. Das fängt schon an mit dem Thema "abrutschender Schnee/Eis" bei Dächern, die zu einem Gehweg oder einer Straße hin geneigt sind. Auf normalen Dachziegeln bleibt eine durchschnittliche Schneeschicht relativ stabil liegen, da die Ziegel und die Struktur der Dachhaut genügend Reibung aufbringen. Dagegen löst sich Schnee/Eis auf der gläsernen glatten Oberfläche von PV-Modulen schlagartig ab. Damit verbieten sich PV-Anlagen auf Dächern, die unmittelbar zum öffentlichen Verkehrsraum geneigt sind, von selbst.

    Ein weiterer Punkt ist die Qualität der Arbeiten bei der Anbringung der Modul-Montagegestelle. Die Dachhaken müssen statisch wirksam mit den Dachsparren verschraubt werden. D.h. man bohrt an zig Stellen durch die Schalung/Unterspannbahn. In der Praxis kommt es da auch zu beliebig vielen Fehlbohrungen, wenn man den Sparrenverlauf von außen nicht richtig eingeschätzt hat. D.h. das Dach wird in seiner Dichtigkeit beeinträchtigt, schlecht, wenn dann Regenwasser über solche Löcher in die Dämmung dringt. Besonders heikel sind die in Sachen Dichtigkeit ohnehin schwierigen Flachdächer, da man hier während der Montage auf der Dachhaut herumtrampelt und sie ggf. beschädigt. Und man hat das Risiko, dass mit jeder Befestigungsbohrung eine künftige Undichtigkeit ins Dach eingebaut wird.


    Bei Reihenbebauung, also übergangslos aneinander grenzenden Häusern muss man Brandschutzabstände einhalten, üblicherweise 125cm zwischen dem letzten PV-Modul und dem Nachbargebäude. Umgekehrt gilt das auch, was dazu führt, dass PV-Anlagen auf Reihenhäusern 2,5m Abstand untereinander haben müssen. Da bleibt dann oft nicht mehr viel nutzbare Fläche.


    Große mehrgeschossige Gebäude mit Flachdach haben oft Dachaufbauten (Aufzugsschacht, Lüftungstechnik, Kamine, Antennen), die auch eine individuelle Feinplanung und Realisierung erzwingen.


    Will man schnell und bezahlbar den Anteil an erneuerbaren Energien vergrößern, dann bleibt IMO keine Alternative zu großen Freiflächen-Anlagen. Haben wir in 50/100/150 Jahren dann mal die seit langem versprochene Kernfusion erfunden, dann kann man die ganzen PV-Parks wieder zurückbauen und Module, Gestelle und Kabel recyceln. Und hat danach wieder eine unberührte Wiese. Aber ich glaube nciht, dass das auch nur einer von uns erleben wird, dass Kernfusion eine Rolle bei der allgmeinen Energieversorgung spielen wird. Selbst wenn sie mal technisch beherrscht wird, dürften Fusionskraftwerke so abstrus teuer sein, dass sie gegenüber der Nutzung von Solarenergie und deren Speicherung (in Akkus) oder Konversion (in H2) keine Chance haben dürfte. Und mal ehrlich, wollen wir in naher Zukunft von einigen wenigen Großkraftwerken pro Land abhängig sein, wenn wir bis dahin die Vorzüge dezentraler Energiegewinnung und -versorgung kennengelernt haben?