Gasmangel: Auswirkungen & Vorsorge

Zitat von Unabhäniger

Das können auch soziale Unruhen sein, so abwegig ist es nicht. Muss nicht, aber kannst du es Abschliessen?

Ausschließen kann ich gar nichts, weil ich keine Glaskugel besitze.

Ich halte soziale Unruhen bei einem Gasmangel allerdings für sehr unwahrscheinlich. Warum? Weil selbst die "Freunde der einfachen Lösungen" merken werden, dass es nix bringt auf die Straße zu gehen, um für mehr Gas zu demonstrieren. Es wird über Russland nicht kommen, egal ob mit Sanktionen oder ohne.

In so einer Situation werden meiner Meinung nach die Menschen zusammenhalten und sich gegenseitig helfen. Dass die Versorgung der Privathaushalte zusammenbricht sehe ich nicht, weil besonders in Deutschland genug Gas aus anderen Quellen kommt. Die Industrie wird leiden, es werden wie zu Beginn der Corona-Pandemie Hilfs- und Konjunkturpakete für die Wirtschaft notwendig werden. Das erhöht das Defizit, das wars aber auch schon.

Klimatisch gesehen werden wir vermutlich wieder einen recht kurzen und warmen Winter haben. Das nützt uns und schadet Putin. Wie schon der letzte Winter übrigens. Putin hätte wohl gerne einen strengen Winter gesehen, damit unsere Speicher bereits im Februar auf 0 gewesen wären.

Klar wird es Einzelfälle geben wo durch eine Verkettung unglücklicher Umstände z.B. ein Fernwärmeausfall passiert, ähnlich wie in Jena im Februar 2021. Hier wird man bei lokalen begrenzten Situation mit mobilen Lösungen und Wärmestuben aushelfen können. Wie gesagt, wird unbequem, aber machbar.

Zitat von Baerti

Wie in 3 Teufels Namen kann man finanziell nur so verantwortungslos ohne Langfristplanung mit unseren Steuergeldern umgehen?

Das ist jetzt mal wieder arg spekulativ von Dir und völlig frei in die Zukunft gesponnen...In der von Dir verlinkten Meldung steht auch, dass im BMI überlegt wird, entweder "nur" einen Kredit zu geben (ohne Anteile zu erwerben) oder lediglich das Gasgeschäft von Uniper in D zu übernehmen/retten (ohne Kohle/AKW-Risiken). Du tust gerne so, als säßen in den Ministerien nur fiese Vollhonks, die sich diebisch darüber freuen, endlich ein Land und eine Gesellschaft ruinieren zu können und dass Du aber wüsstest, wie es richtig geht. Erinnert mich ein wenig an das Zuschauerverhalten bei Fussballweltmeisterschaften: da haben die Trainer und Spieler auf dem Platz ja auch regelmäßig keine Ahnung, was zu tun ist, aber die 80.000 Aushilfstrainer im Stadion wissen es ganz genau...

Zitat von Baerti

Den Laden absaufen lassen, dann ist Fortum in der Haftung und bei der Pleite nur die relevanten Einzelteile verstaatlichen. Nee, wir gehen lieber den teuren Weg.

Das ist genauso Blödsinn und das weißt Du auch. Uniper Deutschland ist der größte Gaskonzern im Land, klappt der die Hufe hoch, stoppt die Gasversorgung an dessen Kunden sofort, auch wenn noch monatelang Putins Gas aus den Pipelines strömt, LPG angelandet wird und die Gasspeicher 60% gefüllt sind. Und da wärst Du wieder der erste, der das beklagen würde, wenn die hunderttausenden Gaskunden in ihren Wohnungen frieren müssten, obwohl es ja (noch) genügend Gas gäbe.

Sorry für den Rant. Aber immer nur mosern und schwarzmalen, hilft uns nicht weiter, draußen scheint die Sonne und die Vögel zwitschern. Dreh mal ne Runde an der frischen Luft!

Das hier liest sich für mich wesentlich entspannter als das von Baerti dargestellte Horrorszenario:

Zitat von FAZ

Fortum erklärte, mit der Bundesregierung werde eine Reorganisation der Geschäftsbereiche von Uniper erörtert, „um so die systemkritischen deutschen Geschäftstätigkeiten zu bündeln und mit der Bundesregierung abzusichern“. Der Vorschlag von Fortum sehe eine Restrukturierung von Uniper vor - mit dem Ziel, eine Versorgungssicherheitsgesellschaft im Eigentum des Bundes zu gründen.

Wir lasten folgenden Generationen so viele Probleme auf, da ist das Geld meiner Ansicht nach doch eher noch das Geringste. Sehr eindimensional, diese Sicht.

vielleicht sollte man sich mal mit der Käseherstellung beschäftigen, sofern man selbst genug "Energie" zur verfügung hat

Milch in Güllegruben: Molkereien warnen vor Gas-Stopp | BR24

Zitat von Ben

Wir werden durch den Winter kommen, auch wenn es unbequemer sein wird. Und das ohne russisches Gas. Damit nehmen wir Putin die Macht aus der Hand.

Der Winter wird kommen, wie das Amen in der Kirche. Und auch der nächste Sommer wird kommen, so wie das Amen in der Kirche.

Ich mache mir um meine Frau und mir in Sachen Winter, Heizung etc. keine Sorgen. Wenn das Gas abgestellt wird, werden weitere Decken und Schlafsäcke ausgepackt. Und warme Klamotten im Haus angezogen. Es würde nicht einfach werden, sicher auch teurer.

Mehr Sorgen machen würde ich mir über jene, die weder die finanziellen Reserven haben, um etwaige Mehrkosten zu kompensieren oder sich das nötige Equipment zu kaufen, um die kalte Jahreszeit auch ohne Heizung zu überstehen.

Wur haben vor zwei Jahren ne Menge Schlafsäcke, Kocher etc. an die Obdachlosenhilfe gegeben, der Globetrotter hier in Köln macht da immer ne Aktion draus.

Unsere Vorräte, die hart ans MHD kommen und die wir nicht verwerten, gehen zur Tafel oder zur lokalen Sammlung vor Weihnachten.

Alte Fahrräder sind jüngst zur Flüchtlingshilfe gegangen.

Bevor Ihr was wegwerft, denkt mal dran...

Zitat von UrbanTrapper

Der Winter wird kommen, wie das Amen in der Kirche. Und auch der nächste Sommer wird kommen, so wie das Amen in der Kirche.

Ich mache mir um meine Frau und mir in Sachen Winter, Heizung etc. keine Sorgen. Wenn das Gas abgestellt wird, werden weitere Decken und Schlafsäcke ausgepackt. Und warme Klamotten im Haus angezogen. Es würde nicht einfach werden, sicher auch teurer.

Mehr Sorgen machen würde ich mir über jene, die weder die finanziellen Reserven haben, um etwaige Mehrkosten zu kompensieren oder sich das nötige Equipment zu kaufen, um die kalte Jahreszeit auch ohne Heizung zu überstehen.

Was soll ich sagen? Ich war noch nie so froh, zu den ganz Armen zu gehören. Der Umstand, dass ich aufgrund der horrenden Mieten und dem überfüllten Wohnungsmarkt im Wohnwagen lebe, macht mir den kommenden Winter schön entspannt. Autarke Heiz- und Kochmöglichkeiten, wenig Nachbarn, jede Menge Platz für Improvisationen. In einer Wohnung würde ich wohl in der aktuellen Situation Horrorszenarien im Kopf haben. Man muss nur das Positive in einer Situation sehen.

Zitat von PreppaPig

Man muss nur das Positive in einer Situation sehen.

Das ist das einzig richtige, wie man mit so einer Situation oder ähnlichen umgehen kann. Nichts ist so schlecht, dass es zu irgendetwas gut ist oder sein wird.

In Baden-Württemberg bereiten die Kommunen nun Krisenstäbe für eine drohende Gasmangellage vor. Der bawü Gemeindetag hat alle Städte und Gemeinden gestern aufgerufen, entsprechende Vorkehrungen zu treffen sowie strikte Energiesparmaßnahmen umzusetzen.

Sollte es zu einem größeren Ausfall privater Heizanlagen kommen, sollen die Kommunen sog. "Wärmehallen" einrichten, also bspw. beheizte Turnhallen, Kongresszentren, Gemeindehäuser etc. Die dann als Notunterkunft für Bürger dienen sollen, bei denen die Heizung nicht funktioiert.

Der Gemeindetag rechnet auch damit, dass es durch das Ausweichverhalten auf elektrische Heizgeräte zu einer Überlastung des Stromnetzes (dem dann ggf. auch die Gaskraftwerke zur Spitzenlastabdeckung fehlen) und daraus resultierend zu Lastabwürfen = Stromausfällen kommen kann.

Über Auswirkungen haben wir hier jetzt schon viel gesprochen, aber wie soll man am besten vorsorgen?

Genau wie bei der Covid-Pandemie stehe ich sinnbildlich am Strand und sehe den Tsunamie kommen, weiß aber leider nicht wie ich reagieren sollte.

Was würdet ihr jemandem empfehlen, der abgesehen von etwas Notvorrat und Bug-Out-Bag noch keine großen strukturierten Vorbereitungen getroffen hat.

Zitat von Wolfshund

Was würdet ihr jemandem empfehlen, der abgesehen von etwas Notvorrat und Bug-Out-Bag noch keine großen strukturierten Vorbereitungen getroffen hat.

Erstmal den Istzustand genauer feststellen um zu sehen was fehlt und was möglich ist.

Zitat von Wolfshund

Was würdet ihr jemandem empfehlen, der abgesehen von etwas Notvorrat und Bug-Out-Bag noch keine großen strukturierten Vorbereitungen getroffen hat.

mach einen persönlichen thread auf, und erklär mal den ist zustand.

Thema Energie ist groß.

Notkochstelle, Notzheizstelle, etc...

komme sicher einige ideen der foringer, was wir prioritär empfehlen würden.

Was bei der ganzen Schwarzmalerei vergessen wird ist, daß es noch schwärzer kommen kann. Ich rede von Sabotage, Hackerangriff, Zerstörung von Infrastrukturpoints, Aufriegelung von Bevölkerungsgruppen, mediale Fakenachrichten und politisch motivierte Zündler. Wenn dann auch noch die Pandemie wieder ausartet, Streiks und/oder Flüchlingsströme drohen und eine Naturkatastrophe daher kommt, bin ich nicht so sicher, dass das soziale Gefüge nicht auseinander bricht. Noch ist nicht alles auf Anschlag, aber es braucht nicht mehr viel um das zu kippen. China ahmt Russen nach, USA bekommt den Blondi zurück und Nordkorea sucht nach Hackeralternativen......

Ich glaub zwar nicht daran aber die Pandemie hat gezeigt, dass es nicht viel braucht um eine Gesellschaft zu entzweien.

Zitat von Wolfshund

Was würdet ihr jemandem empfehlen, der abgesehen von etwas Notvorrat und Bug-Out-Bag noch keine großen strukturierten Vorbereitungen getroffen hat.

Wo siehst Du Deine größte Notlage? Heizung, Warmwasser, Mobilität, Kommunikation, Gesundheit, Nahrung, Wasser, Verteidigung, Flucht? Je nachdem was als erster oben auf der Liste steht angehen, vielleicht nicht alleine sondern mit der Familie und engsten Freunden. Was der Eine hat brauchst Du dann nicht mehr und umgekehrt.

Zitat von hoteisen

Ich rede von Sabotage, Hackerangriff, Zerstörung von Infrastrukturpoints, Aufriegelung von Bevölkerungsgruppen, mediale Fakenachrichten und politisch motivierte Zündler. Wenn dann auch noch die Pandemie wieder ausartet, Streiks und/oder Flüchlingsströme drohen und eine Naturkatastrophe daher kommt,

Ich bin sicher das Russland das überstehen wird. Vieles davon ist ja auch schon Alltag und platz für Flüchtlinge haben die auch genug.

Zitat von Concideratus

Ich bin sicher das Russland das überstehen wird. Vieles davon ist ja auch schon Alltag und platz für Flüchtlinge haben die auch genug.

Russland war damit zwar nicht gemeint, aber geschützt ist kein Land wenn Abhängigkeiten vorherrschen.