Bevorratung von Kraftstoffen

  • Hallo,


    ich hoffe, dass es das Thema in der Form noch nicht gibt. Wenn doch bitte um Entschuldigung, wenn ich unnötigerweise einen neuen Thread auf mache. Zum Thema:


    Mir stellt sich die Frage, wie man Kraftstoffe einlagern kann und auf was alles zu achten wäre. Bei mir ginge es um ca. 20 ltr. Super Benzin. Ich würde den Thread aber nicht auf die Menge alleine beziehen und gerne allgemein für die Einlagerung von kleineren Mengen halten. Also ich meine für ein oder mehrere Kanister, nicht für Tanklager. So hat jeder was davon. Fragen die hier u.a. zu klären und besprechen wären sind:


    In welchem Behälter sind Kraftstoffe zu lagern? Kunststoff oder Metallkanister? Was sind die Vor- und Nachteile?

    Wo und unter welchen Bedingungen sollen die Kradtstoffe gelagert werden?

    Welche Gesetze muss man bei der Lagerung in D/A individuell beachten? Welche Mengen darf man zu Hause haben? Welche Menge darf man im Auto transportieren?

    Was ist bei den verschiedenen Kraftstoffarten zu beachten? Wie lange kann man sie einlagern?

    Was sind eure individuellen Erfahrungen? Gab es schon mal Probleme, die man vermeiden kann?

    usw.


    Ich weis man kann das auch alles googeln, für mich wäre aber der Punkt, dass man sich hier auch über individuelle Lösungen und Erfahrungen austauschen kann.

  • Schau dich mal, mithilfe der Suchfunktion, um, unter Begriffen wie Kraft- oder Treibstoff etc. gibt es jede Menge Informationen hierzu.

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse

  • Gib doch mal die Suchbegriffe Treibstofflagerung oder Treibstofflagerung privat ein.

    Da wirste sicher fündig.


    Nebenbei bemerkt : aus Preppersicht vorzüglich , wenn in absehbarer Zeit auf die gesetzliche Zumischung von

    Bio-Zusätzen zuM Treibstoff verzichtet wird. Da sollte man die Lager rotieren oder erweiteren, wenn wieder reiner Stoff auf dem Markt ist.

  • Zu dem Thema gabs schon einiges aber das wichtigste in Kurzform (nach meinem Wissen).

    Man darf maximal 20 Liter Benzin oder 200 Liter Diesel lagern, vorzugsweise feuergeschützt und nicht in Wohnhäusern.

    Metallkanister sind besser weil gasdicht, dadurch verlängert sich die Lagerdauer. Ausserdem werden Kunststoffkanister mit den Jahren spröde und verformen sich je nach Temperatur ganz ordentlich.

    Zur Haltbarkeit von Benzin kann ich nix sagen, aber Diesel, bedingt durch den Biodieselanteil sollte nicht länger als ein halbes Jahr gelagert werden.

    Ich hab zur zeit 140 Liter Diesel gelagert, die ich über den normalen Verbrauch rotiere. Also sind 20 Liter vom Autotank verbraucht (kann man sich bei den meisten modernen Autos anzeigen lassen) tanke ich einen Kanister nach, den ich dann (meistens am selben Tag) nachtanke. Das Tankdatum schreibe ich dann auf den jeweiligen Kanister um die Übersicht nicht zu verlieren. Auf die Art rotiere ich meine Vorräte binnen 3 Monaten einmal durch.

  • Ich rotiere meinen Diesel normalerweise einmal im Jahr und hatte mit der Haltbarkeit bisher kein Problem. Wenn man Diesel in Kanistern einlagert, dann sollte man am besten im Winter die Kanister füllen, damit man bei Minusgraden kein Problem mit 'versulzendem' Sommerdiesel bekommt. Außerdem sollte man das 'tanken' gerade aus den größeren Kanistern Mal geübt haben mit ausreichend Lappen griffbereit. Das kann nämlich schon eine Weile dauern bis alles rein läuft...

  • Es gibt auch entsprechende Zusätze, die die Haltbarkeit von Diesel erhöhen, z.B. von Liquimoly.

  • Ich hab zur zeit 140 Liter Diesel gelagert, die ich über den normalen Verbrauch rotiere. Also sind 20 Liter vom Autotank verbraucht (kann man sich bei den meisten modernen Autos anzeigen lassen) tanke ich einen Kanister nach, den ich dann (meistens am selben Tag) nachtanke. Das Tankdatum schreibe ich dann auf den jeweiligen Kanister um die Übersicht nicht zu verlieren. Auf die Art rotiere ich meine Vorräte binnen 3 Monaten einmal durch.

    Da kommt bei mir die Frage auf, warum lagerst du soviel Diesel, wenn du ihn, der Preis scheint hier keine Rolle zu spielen, den entlehrten Kanister sofort wieder voll machst. Da würde doch auch die Hälfte an Diesel reichen, und du erstparst dir das ständige umfüllen.

    Natürlich kenne ich nicht deinen Dieselverbrauch im Monat, aber das ständige umfüllen würde mich nerven.

    Wir haben 80 Liter Diesel, plus 30 Liter Benzin. Das Benzin wird hauptsächlich in den Sommermonaten für Kettensäge, Rasenmäher und Aufsatzrasenmäher verbraucht. Der Diesel (20 liter) für den Einachser im Notfall. Ansonsten eine Tankfüllung (60 Liter als Reserve). Da wir es uns schon vor langer Zeit angewöhnt haben den Tank nur zu einem Drittel leerzufahren, kämen wir ca. 1600 km weit. Aber da wir nicht vorhaben, den Hof zu verlassen bleibt für ein paar Monate die Fahrgelegenheit erhalten. Da ja auch ein Vorrat nicht ewig hält haben wir genug Zeit um auszuweichen auf andere Fahrzeuge oder wir stoßen auf ein anderes Lager oder wir tauschen Diesel ein.

    Wir haben uns das genau überlegt ob wir mehr einlagern sollten. Ja wir könnten Aspen nehmen, der ist uns aber viel zu teuer. Irgendwo ist auch mal Schluss.

    Aber wie gesagt andere Notwendigkeiten oder Möglichkeiten sind Voraussetzungen für ein Mehrverbrauch.

  • Zur Haltbarkeit von Benzin kann ich nix sagen, aber Diesel, bedingt durch den Biodieselanteil sollte nicht länger als ein halbes Jahr gelagert werden.

    Aus diesem Grund hab ich ausschließlich rein mineralischen Winterdiesel aus Tschechien eingelagert. Nicht diese verpanschte und bakterienfreundliche Bioplörre von der deutschen Tanke. Auch bei Preisgleichheit, ist der Tschechensprit preislich günstiger, weil der Brennwert etwas höher ist. Dazu noch einen Schuß Grotamar rein und fedisch.

  • Wir haben einen CNG (Erdgas) PKW mit zusätzlichem 50l Benzintank. Da wird das Benzin im Normalfall nicht verbrauchen (nur nach jedem CNG Tanken werden für 1,-1,5km wohl die Benzinleitungen "gspült") ist der stets volle Tank im PKW selbst unser "Benzinlager".

    Als Bewohner von Mietwonungen haben wir auch keine andere Wahl, das Lagern von Benzin in Mietswohnhäusern ist im Zweifelsfalle nicht erlaubt.


    Bisher Tanken wir Ultimate 102, weil mehr flüchtige Anteile (die verdunstenja schneller) und weil kein Bioethenaol enthalten ist, welches die Haltbarkeit deutlich reduieren soll.. Wr tanken jährlich einen halben Tank nach (nachdem wir ihn vorher verfahren haben), das Benzin im Tank ist also durchschnittlich 6 bis 18 Monate alt (vereinfacht gerechnet).


    Davor hatten wir einen auf Pflanzenöl umgerüsteten Diesel und haben für Notfäll einfach Rapsöl aus dem Supermarkt eingelagert. Bevor wir den verkauften haben wir einen Deutschland Roadtrip gemacht, umzmindest einen Teil der Notvorräte zu verfahren.

    Auch das 5 Jahre alte Rapsöl verbrannte machte keine Probleme.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich lagere soviel, weil der Vorraut vor allem auch für meinen DIeselgenerator als Notstrom lösung gedacht ist. Ich werde den Vorrat noch auf 200 Liter aufstocken, im Zweifel haben wir auch noch einen Heizölvorrat für die Heizung, den der Generator ebenfalls verwursten kann.

    Und je nach Szenario ist ein großer Vorrat für die Autos auch nicht verkehrt.

    Ja, das ständige Umfüllen nervt, aber mir geht es vor allem um die Sicherheit im Notfall genügend Vorrat zu haben. Geld und Arbeitsaufwand sind da eher sekundär.

  • Aral Ultimate (Diesel und Bezin) hat keine Bio-Anteile. Metallkanister ist besser als Kunststoff, wie schon erwähnt.

    Diesel ohne Bioanteile hält praktisch ewig, siehe Heizöl. Bei Benzin noch einen Benzinstabilisator z.B. von Liqui Molly rein. Bezin würde ich früher rotieren als Diesel wegen der Haltbarkeit (leichtentzündliche Anteile).

  • Ich habe 5x20 Liter Walter Benzinkanister und rotiere monatlich einen Kanister, so bin ich fast halbjährlich erneuert. Die Metall Kanister sind unverwüstlich, kosten im Moment nur doppelt so viel als noch letzten Oktober und sind oftmals gar nicht lieferbar. Auch ist das Handling durch das Gewicht gar nicht einfach, daher empfehle ich unbedingt auch eine Einfüllhilfe gleich mitzukaufen. Gelagert werden die Kanister in der Garage wo immer gut gelüftet ist.

  • Danke für die vielen Infos und Tipps. Habe mich praktisch entschieden 2x10 ltr. Metallkanister zu kaufen inkl. Einfüllstutzen. 2x10, weil die leichter zubhandhaben sind, als 1x20 Kanister. Außerdem passen die kleinen bei mir gut aufs Regal in der Garage. Benzinstabilisator muss ich mir dann noch besorgen. Ich würde die dann aber sowieso ein über den anderen Monat rotieren.

  • Die Metallkanister gehen seit nem Monat für den doppelten Preis weg. Sind auch nur noch sehr wenig Anbieter auf ebay damit. Ich hab lange ein Angebot beobachtet für 5x10l zu 89€. Bin leider zu knauserig gewesen.


    Nur mal so für die Lageeinschätzung.

  • Ich persönlich bin kein Freund von den Metallkanister. Mag sein, das die alten originalen gut sind, aber meine habe ich aussortiert. Einer ist am Flansch leicht gerissen, dann gammeln die innen.


    Der Bioanteil alleine ist nicht für die Dieselpest verantwortlich, auch normaler Diesel oder Kerosin wird von Mikroben gerne genommen.

    Da kommt bei mir die Frage auf, warum lagerst du soviel Diesel, wenn du ihn, der Preis scheint hier keine Rolle zu spielen, den entlehrten Kanister sofort wieder voll machst.

    Es geht doch darum, im "Notfall" eben den Vorrat zu haben. Rotation dient dazu, den Sprit "frisch" zu halten, ist aber halt ein Aufwand. Wenn man die Lager erst füllen will, wenn es soweit ist, dann kostet das Zeit/Geld/Nerven oder ist nicht mehr möglich (worst case).


    Meiner persönlichen Meinung gibt es ohnehin zu viele Diesel in D, das steht in keinem Verhältnis zu dem, was die Raffinerien so anteilig produzieren.

  • Der Diesel als Antrieb für "normale" PKW wurde in D gehypt weil er irgendwie als CO2-armer Antrieb galt (bzw. gilt, er braucht ja weniger Sprit), ganz krass war das Mitte der 90er.


    Prozentual gesehen, ist die Menge an Diesel, die man aus dem Rohöl raffinieren kann, aber begrenzt. Diesel, Heizöl (fast das gleiche), Kerosin und Petroleum sind da recht ähnlich und stehen in Konkurrenz.

    IdR muss Diesel ja anteilig mehr importiert werden.


    Während man für PKW aber recht einfach auf Benzinmotoren setzten kann (vielleicht mit Hybridantrieb oder so) ist das bei vielen anderen Anwendungen kaum möglich. Also Nfz wie Trecker, LKWs, große Notstromer, ...


    Wenn es zu einem Mangel kommt, dann geht erstmal der Dieselpreis durch die Decke, weil das Problem ja Global auftritt. Zu sehen in D, aber auch hier in Brasilien ganz krass, der Diesel hier kostet aktuell 25% mehr als Benzin.

    Von einer Rationierung will ich erstmal nicht sprechen, aber man kann da natürlich 1 und 1 zusammen zählen, wer da zuerst sanktioniert wird. Hier in BRA wird mehr oder weniger offen über einen möglichen Mangel an Diesel im Herbst gesprochen. Benzin und Ethanol gibts genug.


    Hier sind Diesel in normalen PKWs auch nicht zulässig, genau aus dem Grund, weil man damit das Verbrauchsverhältnis von Benzin/Diesel steuern will, also in Richtung Benzin für kleine Fahrzeuge und Diesel für die NFZ vorhalten.

  • Um es mal ganz genau zu wissen, hier die Aufstellung was aus einem Fass Rohöl herauskommt, wenn es in der Raffenerie war.

    Hatte ich mir vor einiger Zeit mal bei Wiki gespeichert.


    Los gehts:


    3 % Flüssiggas (Propan, Butan)
    9 % Rohbenzin
    24 % Benzin
    4 % Flugturbinenkraftstoff, Kerosin
    21 % Dieselkraftstoff
    21 % leichtes Heizöl
    11 % schweres Heizöl
    3,5 % Bitumen
    1,5 % Schmierstoffe
    2% Rest

  • Ahoi -

    ich habe vor 4 oder 5 Jahren einen typischen 20-Liter-Blechkanister 2-Takt-Mischung aus DDR-Bestand um 1990/91 im Balkenmäher problemlos leer vermäht.