Zwei Jugendliche auf dem Schulweg angegriffen

  • Heute wurden auf dem Schulweg zwei Mädchen (13, 14) in Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis) von einem Mann angegriffen und offenbar mit einem Messer schwer verletzt: Artikel auf Die Welt. Der mutmaßliche Täter wurde kurz danach vom SEK festgenommen.

    Laut Radiomitteilung von 15:00 auf SWR3 ist eines der Mädchen mittlerweile an Ihren Verletzungen gestorben. Die Ermittlungen laufen, es wurden noch keine Einzelheiten veröffentlicht.


    Wenn ich nur daran denke, dass eines meiner Ex-Beutekinder auch ein Mädchen in dem Alter ist :face_screaming_in_fear:

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Bei allem Respekt vor der Toten und ihren Angehörigen, darf ich mich von so einer

    üblen Tat nicht beeinflussen lassen, auch wenn mir das nicht immer gelingt. Das

    sind Einzeltaten und werden es auch (hoffentlich) bleiben. Wenn sich das alles in

    mir anhäufen würde, was jeden Tag in D und auf diesem Planeten anderen Menschen

    angetan wird, dann wäre ich schon verrückt und meine Kinder auch.

  • Ein sehr trauriger Vorfall, den man wahrscheinlich nie verhindern kann. Ich mache mir oft Gedanken darüber, was mache ich wenn ich jemanden mit einem Messer gegenüber stehe. Habe auch schon oft recherchiert ob es Alltagsgegenstände gibt die mir dabei helfen könnten, wie z.B. ein schnittfester Schlauchschal oder so, aber ich habe in die Richtung leider noch nicht viel gefunden.

  • Weglaufen, so schnell wie möglich.

    Das wäre natürlich mein erster Plan, den Helden spiele ich nicht freiwillig. Aber es gibt Situationen, da ist davonlaufen leider keine Option und dafür möchte ich mich irgendwie rüsten.

    Ich lebe zum Glück in einer Gegend die eigentlich sehr friedlich ist, aber das ist keine Garantie und manchmal muss man sich in Gegenden bewegen die für ihre Kriminalität bekannt sind.

  • [...]

    Ich lebe zum Glück in einer Gegend die eigentlich sehr friedlich ist, aber das ist keine Garantie und manchmal muss man sich in Gegenden bewegen die für ihre Kriminalität bekannt sind.

    Das dachten sich die Einwohner von Illerkirchberg bis heute sicher auch :frowning_face:

    [...] Ich mache mir oft Gedanken darüber, was mache ich wenn ich jemanden mit einem Messer gegenüber stehe. Habe auch schon oft recherchiert ob es Alltagsgegenstände gibt die mir dabei helfen könnten, wie z.B. ein schnittfester Schlauchschal oder so, aber ich habe in die Richtung leider noch nicht viel gefunden.

    Das hier beschreibt es denke ich noch am Vernünftigsten, wobei Lord Helmchen absolut recht hat: Lauf, wenn Du kannst!


    Quelle Quora: How do you fight someone who has a knife when you can't run away?


    "Wrap your overcoat around your arm and use it as a shield. Or use anything available, like your purse or handbag, as a shield. Your main objective ought to be not to get hit. A knife stab of 35 mm or any deeper anywhere in your body is likely to be lethal.

    Attempt to disarm the attacker. Grab his knife arm - or hand, preferably wrist.
    Do not fight fair. Bite. Use your legs. Knee him on his sternum. Kick him in the groin. Do headbutt on his face. Make anything to cause him great enough pain to make him to drop the knife. Human bite is especially nasty.
    I am far more concerned on someone having a knife than having a gun. Most people are lousy shots and far more likely to miss than hit even at point-blank range, but we underestimate the dangerousness of knives. I mean, they are really nasty and far more lethal than we usually think. Especially fish filleting knives are highly dangerous in wrong hands."

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • manchmal muss man sich in Gegenden bewegen die für ihre Kriminalität bekannt sind.

    Das kann man von Illerkirchberg nun wahrlich nicht sagen. Das ist ein 5.000-Einwohner-Ort etwas südlich von Ulm, da liegt der Hund begraben, am Übergang vom Donauried nach Bayrisch-Schwaben. Ist keine 40km Luftlinie von uns weg. Hab grad mit unserm Sohn (14) drüber gesprochen. Es ist halt doppelt teuflisch: ein erwachsener Mann ist einer 14jährigen ohnehin haushoch überlegen und dann noch mit einem Messer bewaffnet, zu dessen erfolgreicher Abwehr eigentlich nur eine Schusswaffe taugt.

  • Das hier beschreibt es denke ich noch am Vernünftigsten, wobei Lord Helmchen absolut recht hat: Lauf, wenn Du kannst!


    Das Problem ist nur, wenn Du nicht allein bist, z.B. mit Deinem kleinen Kind unterwegs bist.


    Bei einem Angriff mit dem Messer (vor allem wenn der Täter Drogen genommen hat oder ihm alles egal ist) gibt es keine vernünftige Verteidigung, außer rennen - was dann aber nicht geht.


    Vergiss alles was Du im Film siehst oder was Dir in einem halbtätigen Selbstverteidigungskurs beigebracht wird.


    Welche Lösung habe ich? Keine, außer mit offenen Augen durch die Gegend zu gehen und gefährliche Stellen zu meiden.

  • Das wäre natürlich mein erster Plan, den Helden spiele ich nicht freiwillig. Aber es gibt Situationen, da ist davonlaufen leider keine Option und dafür möchte ich mich irgendwie rüsten.

    Abstand...! Abstand...! Abstand...!


    Bei einem Kampf gegen Messer zählen Abstand und Geschwindigkeit.


    Je mehr Abstand zwischen mir und meinem Angreifer, desto geringer sind seine Möglichkeiten, vitale Organe bei mir zu verletzen.

    Je schneller ich agiere, desto weniger Möglichkeiten hat er, vitale Organe bei mir zu verletzen.


    Vitale Organe sind primär Leber und Nieren (stark durchblutet), Herz und Lunge (beides auch naheliegend) sowie Bauchregion, Leisten, Achseln und Halsbereich. Alles Regionen, die zu einem hohen oder besonders hohen Blutverlust in kurzer Zeit führen können.


    Wobei Lunge und Herz mit einem herkömmlichen Messer eher weniger kritisch sind. Das Herz sitzt unter dem Sternum, da kommt man nur mit viel Wucht und Kraft durch und nicht zufällig. und je größer das Messer, desto schwieriger wird es, besonders tief zwischen die einzelnen Rippenbögen hindurchzustechen. Nicht unmöglich, aber ich halte es eher für unwahrscheinlich.


    Nieren und Leber sind sehr gut durchblutet, da geht im Zweifelsfall viel Blut in den Bauchraum. Ähnlich bei Darm, wobei hier Komplikationen durch Infektionen wegen Bakterien im Darm sowie Kot ein Risiko darstellen. In allen Kriegen bis zum vergangenen Jahrhundert waren Bauchschuss-/Splitterverletzung gerade im offenen Feld ohne adäquate Lazarettversorgung wohl mit die tödlichsten und deshalb gefürchtetsten Verletzungen. Und wohl auch noch heute?


    Leisten, Achseln und Halsbereich sind vitale Regionen für Blutgefäße. Blöde Schnitte können hier zu gefährlichem Blutverlust führen.


    Über den Kopf brauchen wir gar nicht erst reden. Oder eigentlich doch. Mit einem Messer den Schädel zu penetrieren, dürfte eher schwer werden. Dafür braucht es noch mehr Kraft als fürs Sternum beim Herz. Aber die Augen! Es ist ein natürlicher Reflex des Menschen, bei einem Messerstich/-stoß Richtung Gesicht, sein Gesicht und damit seine Augen zu schützen. Das führt dann aber auch dazu, dass in dem Moment der Rumpf ungedeckt ist. Ein versierter Kämpfer wird mit so einer Finte einen unbedarften/unerfahrenen Kämpfer aus der Reserve locken und zum unteren Rumpf des Verteidigers zielen, während dieser noch seine Arme zum Schutz des Gesichtes hochgerissen hat.


    Wenn man also die Möglichkeit hat, einen Rucksack, eine Tasche, Jacke oder was auch immer schützend zwischen Angreifer und sich selbst zu halten, um so besser. Nicht ohne Grund tragen wir im Rettungsdienst den San-Rucksack meist nur auf einer Schulter. Nicht, weil es besonders cool ist oder die Berufsgenossenschaft das als besonders ergonomisch und rückenschonend anpreist, sondern weil man damit in einer Notsituation besonders schnell den Rucksack zwischen sich und einem Angreifer bringen kann. Oder den Rucksack für einen taktischen Rückzug schnell abwerfen kann, wenn man es nicht geübt ist, mit einem 20 Kilo schweren Rucksack einen längeren Sprint hinzulegen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Leute! Bitte! Der Threadersteller postet eine Meldung, soweit ok.

    Und jetzt entwickelt das hier eine eigene Dynamik, der ich nicht

    mehr folgen will.

    Hier werden jetzt Verhinderungsstrategien von Messerverletzungen,

    wo eine Messerstich am übelstens ist, usw. aufgeführt. Übrigens ist ein Stich in

    die Nieren das Nonplusultra, weil ein Schmerzschrei des Opfers nicht

    mehr möglich ist.

    Hier wird über Kampf mit dem Messer schwadroniert... Wollen wir unsere

    minderjährigen Kinder vorsorglich (sic!) im Messerkampf unterrichten???

    Nicht im Ernst.

  • [...]

    Hier wird über Kampf mit dem Messer schwadroniert... Wollen wir unsere

    minderjährigen Kinder vorsorglich (sic!) im Messerkampf unterrichten???

    Nicht im Ernst.

    Und? Sofern du Kinder (in dem Alter) hast, was ist deine Strategie?


    Keiner hier kann sagen, was in dem kranken Hirn von diesem Typen vorgegangen ist, die zwei Mädels traf es allerdings "wie aus heiterem Himmel" einfach so auf ihrem Schulweg.


    Einerseits diskutieren wir hier lang und breit die verschiedensten Formen der "situation awareness" (Situationsbewusstsein) und wie wir unsere ggf. vorhandenen Kinder auf etwaigen Unbill vorbereiten, andererseits soll in so einem Fall aber nicht darüber "schwadroniert" werden?

    ---

    Nachtrag:

    Ich bin erwachsen, trotzdem durfte ich mich von einem afrikanischstämmigen Flüchtling lauthals auf Englisch und in aller Öffentlichkeit bereits als Nazi und Rassist beschimpfen lassen, weil ich -als Nichtraucher- ihm einfach keine Zigarette gegeben habe.

    Von mir aus kann man mir nun gerne "racial profiling" unterstellen, aber seitdem schau ich mir diese Personen eben schon etwas genauer an, wenn sie in meiner Nähe sind. "Gebranntes Kind scheut das Feuer", ist eine durchaus bekannte Spruchweisheit.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

    Einmal editiert, zuletzt von Lunatiks () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Hier wird über Kampf mit dem Messer schwadroniert... Wollen wir unsere

    minderjährigen Kinder vorsorglich (sic!) im Messerkampf unterrichten???

    Nicht im Ernst.

    Nenn es schwadronieren. Meinetwegen. Ich empfehle niemandem, den Messerkampf zu suchen, geschweige denn zu führen. Zu viele Risiken für zu wenig positivem Outcome.


    Mir geht es darum, die Gefährlichkeit eines Messerkampfes aufzuzeigen und bei den Optionen, die ein ungeübter, zumal unbewaffneter, Kämpfer hat, ist die sofortige Flucht, und eben dadurch viel Abstand, die erfolgversprechendste Option. Au h und gerade für Kinder.


    Ich habe meine Zweifel, dass so ein Klappspaten laut Hilfe schreienden Kindern hinterherlaufen würde. Dafür wäre der in dem Moment wahrscheinlich selbst zu irritiert.


    Wie Lunatiks schon schrieb: Situationsbewusstsein. Das kann und sollte man auch seinen Kindern bereits beibringen. Das eben nicht jeder Passant der Böse ist, aber eben auch nicht der Gute. Das es eben auf die Situation ankommt.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Das Problem ist nur, wenn Du nicht allein bist, z.B. mit Deinem kleinen Kind unterwegs bist.

    Genau so einen Fall meine ich, oder wenn man verletzungsbedingt nicht laufen kann. Was macht man dann? Da wirds dann schnell eng.


    Abstand...! Abstand...! Abstand...!


    Bei einem Kampf gegen Messer zählen Abstand und Geschwindigkeit.

    Ja, bin ich ganz deiner Meinung, aber wenn das nicht möglich ist? Im anderen Thread wo es darum ging mit dem Täter im Supermarkt, dort kann ich auf Abstand gehen und flüchten (sofern keine Verletzung vorliegt) , da sind meine Kinder nicht dabei, aber auf der Straße sind sie auch mal dabei. Und diese Momente überlege ich auf und ab was könnte ich da tun wenn ich muss.


    Nicht ohne Grund tragen wir im Rettungsdienst den San-Rucksack meist nur auf einer Schulter.

    Das ist interessant, danke für den Einblick. So hatte ich das noch nie betrachtet bei Sani´s, das machen tatsächlich fast alle die ich so sehe.


    Leute! Bitte! Der Threadersteller postet eine Meldung, soweit ok.

    Und jetzt entwickelt das hier eine eigene Dynamik, der ich nicht

    mehr folgen will.

    Hier werden jetzt Verhinderungsstrategien von Messerverletzungen,

    wo eine Messerstich am übelstens ist, usw. aufgeführt.

    Ja, ist ein Previval-Forum wo es um Vorbereitung geht, also völlig logisch darüber zu diskutieren wie man es verhindern oder sich verteidigen kann.

  • Aber wie willst Du Teenagern oder vielleicht noch jüngeren Kindern "Situationel Awareness" vermitteln? Natürlich kann ich es sagen, erzählen, beschreiben,... aber wer schon mal zwei oder mehr Mädels oder Kerle in dem Alter 12-16 auf der Straße gesehen hat oder selbst Kinder in dem Alter hat, weiß was ich meine. Schauen Sie nicht beide konzentriert in die Handys dann sind sie mit allem beschäftigt, aber nicht mit Ihrer Umgebung.


    Und wenn die Kids dann, wie hier, auf dem Schulweg "wie jeden Tag sind", frühmorgens, halb verpennt oder total aufgedreht - das kann nicht klappen. Sicher ist die Aufmerksamkeit unter dem frischen Eindruck einer solchen Tragödie ein paar Tage gegeben, aber dann? Cooper Color Code für`n Allerwertesten.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Duke hat recht. Das Thema Vermeidung / Abwehr eines Messerangriffs wurde schon in vielen Threads durchgekaut.


    Jeder weiß was zu tun ist. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es eben nicht.


    Deshalb lassen wir es hier auch gut sein.

  • Ben

    Hat das Thema geschlossen.