Idiopathische Reiseübelkeit

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  • Hallo Zusammen,

    ich habe ein (Survival-)Szenario der anderen Art, das bei mir leider immer wieder auftritt.

    Wenn ich im Auto Unterwegs bin (können auch andere Verkehrsmittel sein), egal ob als Fahrer oder Beifahrer, leide ich immer wieder sehr unter Reiseübelkeit.

    Während sich die meisten anderen Menschen davon innerhalb einer halben Stunde wieder erholen, hält bei mir das Schwindel und Übelkeits Gefühl bis zu 3 Tagen an.

    In der Regel möchte ich mich dann nirgends mehr hinbewegen. Reisetabletten darf man als Fahrer in der Regel nicht nehmen, weil die müde machen oben drein helfen sie auch als Beifahrer nicht immer.

    Bei mir scheint die Ursache dafür zum einem ein Halswirbelsyndrom zu sein, zum anderen scheint es auch an meiner Visuellen Wahrnehmung der Umgebung zu liegen, so bald da irgendwas nicht 100% stimmt, geht es bei mir los. Bsp. Dunkelheit in Kombination mit Schnee, ist ganz schlimm, aber auch die Lichter vom Gegenverkehr. Kann aber genauso gut Taghell und sich das gleisende Licht des Sonnenscheins in der Regennassen Fahrbahn spiegeln. Bin bei all diesen Phänomenen sehr empfindlich und halte solche Begebenheiten nur über eine sehr Kurze Zeitdauer aus.


    Das ganze führt dazu das ich häufiger irgendwo am Straßenrand strande und da nur mit mühe weg komme um irgendwo an einer Sicheren Stelle vernünftig zu parken.


    Zuletzt habe ich die Nacht bei 5°C im Auto an einer Pferdekoppel verbracht, nur 10 Auto Minuten vom Ziel entfernt. Aber ich konnte einfach nicht weiter fahren.

    Glücklicherweise bin ich auf solche Situationen wenigstens ein bisschen Vorbereitet und habe immer einen Schlafsack und eine Selbstaufblasbare Isomatte im Auto. Letztere war beim letzten mal leider defekt. So konnte ich mich wenigstens ein bisschen warm halten, auch wenn die Nacht recht hart war.


    Werde meinen Dacia Dokker jetzt im Winter zum Notcamper umbauen, für genau solche Situationen. Denn ich muss alle 2 Wochen ins Büro fahren (einfache Strecke 115 km ín ca 1,5-2 Stunden). Konnte meinen Chef leider noch nicht davon überzeugen mich besser ganz daheim im Homeoffice zu lassen.


    Die meisten Menschen können meine Situation auch überhaupt nicht nachvollziehen, weil sie das so nicht kennen. Da kommen dann so wenig hilfreiche Kommentare wie, "stell dich nicht so an, mir war auch schonmal schlecht" oder "Du bildest dir das nur ein!" Fakt ist mit mir ist an diesem Tag in der Regel nichts mehr anzufangen, wenn ich es irgendwie ans Ziel schaffe, lieg ich danach für den Rest des Tages im Bett und hoffe das der Schwindel nach lässt. Nach der ersten Nacht geht es mir dann zwar meistens etwas besser, aber irgendwo hinfahren will ich in der Regel immer noch nirgends. Meistens meide ich auch noch Fernseher und Computer, oder alles andere was mit Licht und Bewegung zu tun hat.


    Meine größte Sorge ist aktuell, dass mir auf der ewig langen Baustelle, wo es keine Möglichkeit zum anhalten oder abfahren gibt, schlecht wird. Die Autobahn ist an der Baustelle entlang 2 Spurig in jede Richtung, aber würde ich auf einer der Fahrbahnen anhalten, würde ich vermutlich direkt einen Auffahrunfall provozieren. Aussteigen wäre auch kaum möglich, weil vermutlich direkt vom Verkehr erfasst werden würde, die Beiden Fahrbahnen sind recht schmal, da gibt es wenig Möglichkeiten zum Ausweichen.

    Das Zweite Problem ist, wenn ich irgendwo Strande kann ich mir den Ort meistens nicht wirklich aussuchen. Heißt wenn ich da eine Nacht steh, habe ich spätestens am nächsten Morgen das Problem das ich mal ein Stilles Örtchen benötigen würde. Wenn man irgendwo in der Pampa steht ist es eher ein kleineres Problem, aber strandet man irgendwo am Straßenrand in Stadt nähe ist es ein größeres Problem. Und der Dacia ist jetzt leider auch nicht so groß, dass ich noch ewig viel Platz für eine Campingtoilette hätte. Eigentlich wird er ziemlich voll sein, bis ich die Camping Notausrüstung untergebracht habe. Die ich ja leider immer mit mir führen muss, weil ich nicht planen kann, wann ich sie das nächste mal benötige.


    Falls mir hier jemand Tipps und Anregungen hat, ich bin für alles offen.

  • Oh je HWS, davon kann ich ein Lied singen, meins war Bandscheibenbedingt und ich bekam Ende 2016 ein Implantat eine sogenannte DISC eingesetzt, und bin seitdem wieder schmerzfrei, mal von gelegentlichem zwicken und ziehen abgesehen.

    Nun zu Dir, je nach Ursache, kann man mit gezielten Übungen etwas Linderung erreichen, das muss allerdings Dein Arzt entscheiden.

    Was die Visuelle Wahrnehmung angeht, könnten Polarisationsbrillen evtl. helfen.

    Es gibt sie als Sonnenbrillen in unterschiedlichen Tönungen und als Nachtbrillen mit gelben Gläsern.

    Die filtern Streulicht und Reflektionen ganz gut raus, ich sehe damit klarer als ohne. Als Brillenträger habe ich sogenannte Überbrillen und muss nicht für jede Tönung eine optische Brille haben.

    Die gibt's beim großen Fluss und jedes Jahr bei Aldi. Der Optiker hat natürlich auch welche, jedoch wesentlich teurer, meine erste war vom Optiker.

    Notcamper:

    YouTube ist voll von Videos, die bauen da quasi 2 Zimmer mit Küche und WC rein.

    Dacia Dokker ist dafür prädistiniert und da Du das nur für den Notfall willst, ist das ganze recht einfach umsetzbar.

    Ich habe das im Frühjahr für meinen Karoq aus Aluprofilen und Blindscheibenelementen aus dem Fensterbau in rund 2 Stunden zusammengebaut.

    Für 1 Person nimmst Du idealerweise die Beifahrerseite, legst die Rückbank um und schiebst den Vordersitz ganz nach vorne.

    Jetzt musst Du nur eine ebene Unterkonstruktion für die Liegefläche herstellen, indem Du den höchsten Punkt der umgeklappten Rücksitzlehne vom Vordersitz bis in den Kofferraum ausnivilierst und entsprechend unterbaust. Du kannst dafür auch Dachlatten oder ähnliches verwenden.

    Die Liegefläche kann aus einer OSB oder Spanplatte sein, dann noch Isomatte oder Luftmatratze und ein Schlafsack und fertig ist das Notbett. Bei Decathlon gibt's eine Trockentoilette ( habe ich selbst noch nicht, kommt aber bis zum nächsten Frühjahr) die im Prinzip ein Falthocker ist, da kommt ein Beutel und Katzenstreu rein und dann klappt's auch mit der Notdurft im Dokker.

  • Hast Du dich schon mal an eine seriöse Schwindelambulanz gewandt? Nur als Beispiel Schwindelambulanz Klinikum Harlaching, die scheinen zumindest laut Homepage naturwissenschaftlich zu arbeiten. Eine gesicherte Diagnose scheint es noch nicht zu geben, und gerade wenn das visuelle eine Rolle spielt, würde ich nach einem Team/einer Klinik suchen die in dem Bereich breite Expertise und Unianbindung hat.

  • Als Notfalltoilette kann ich die BivvyLoo empfehlen, die fährt seit Jahren im Auto mit und auch an den Strand im Urlaub und braucht ganz wenig Platz.


    Ansonsten drücke ich dir die Daumen, bis dato kannte ich das Phänomen nicht.

  • Hast Du, unabhängig deiner Vorbereitung zum Durchstehen dieser Ausfälle, dich diesbezüglich mal fundiert medizinisch durchchecken lassen? Mich würde eine medizinische Diagnose dazu interessieren. Denn in diesem Umfang sollte das, sofern möglich, nun wirklich kein Dauerzustand sein.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Wow direkt so viele Antworten, ich danke euch.


    Schmerzen habe ich meistens keine wegen des HWS Syndroms. Vermutlich habe ich mir das zugezogen als ich beim Studentensport mal bei einer Übung auf den Kopf geknallt bin. Dadurch hatten sich auch im Brustbereich etliche Knochen verschoben, es hat Jahre gedauert bis das mal ein Arzt gemerkt hat.

    Seit die Physiotherapeutin alles wieder an Ort und stelle geschoben hat, ist es etwas besser. Aber das Genik, macht dennoch häufig Probleme.


    Ich hatte Mal bei einer Schwindelambulanz angerufen, dort wurde mir schon am Telefon erklärt das man mir nicht helfen kann.

    Gesicherte Diagnose, naja das mit dem HWS Syndrom ist das beste was ich dazu habe. Der Arzt ist allerdings mittlerweile der Meinung das alles wieder in Ordnung sei und das HWS Syndrom praktisch nicht mehr existieren würde, das er selbst diagnostiziert hatte. Irgendwie scheint er nicht zu glauben, dass ich nach wie vor Probleme habe.


    Das mit der Nachtbrille klingt gut, mein Mann hat so was für Tagsüber, für mich ist die aufgrund der anderen Farbgebung nicht so toll, aber wenn es die auch in normaler Farbgebung gibt, sollte ich da mal danach schauen.

    Beim Dacia Dokker habe ich die Transporter Variante ohne Rücksitzbank. Da ich scheinbar gerade klein genug bin um mich auch ohne verstellen der Sitze ausstrecken zu können, sollte es da keine Probleme geben.

  • Parallel würde ich Dir raten, doch nochmal ärztlichen Rat / eine Zweitmeinung einzuholen. Wenn es von der HWS kommen würde, müsstest Du diese Probleme vermutlich auch beim Sitzen auf einem Stuhl oder dem Sofa haben :thinking_face: Vielleicht auch eine Form des Drehschwindels?

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Also aus meinem Fachgebiet der Medizin ist fast alles gesagt. Lass dich durchchecken und das nicht grad beim Hausarzt oder KH um die Ecke sondern bei ausgewiesenen Experten. Schwindelambulanz, Neurologen etc. Ophtalmologisch könnte eine Mitbeurteilung auch interessant sein, da sowas auch gerne mal von den Augen kommen kann. HWS ist seit einiger Zeit in der Medizin immer der Übeltäter wenn man nicht ausreichend nachgucen will. Lässt sich alles drauf schieben und keiner kann es beweisen.


    Aber eine ganz andere Sache: Als Mediziner würde ich deine Fahrtauglichkeit anzweifeln. So wie du es beschreibst würdest du bei jeder amtsärztlichen UNtersuchung als Fahruntauglich eingestuft. Nur so als freundlicher Hinweis, ggf. auch als Argument für mehr Homeoffice

  • @TheHaster Vielen Dank für deine Hinweise, beim Neurologen war ich auch schon. Dort herrschte Ratlosigkeit. Die waren froh als sie mich wieder los hatten. Hatte den Eindruck die wussten auch gar nicht so genau wo nach sie eigentlich suchen sollten.

    Augenarzt hatte ich tatsächlich noch nicht versucht.


    Was die Fahrtauglichkeit angeht hast du sicher nicht ganz unrecht. Ich kenne die beginnenden Anzeichen recht gut. Wenn ich nicht gerade durch eine Kilometer lange Baustelle fahren muss, reicht die Zeit meistens wenigstens noch um mir einen Parkplatz zu suchen.


    Manchmal weiß ich schon vor Fahrtantritt das das nicht funktioniert. Meistens beim öffnen der Autotür. Wenn mir schon der Geruch vom Auto zu wider ist, kann ich es sein lassen. Oder wenn es mir ohnehin schon nicht so richtig gut geht.

    Parallel würde ich Dir raten, doch nochmal ärztlichen Rat / eine Zweitmeinung einzuholen. Wenn es von der HWS kommen würde, müsstest Du diese Probleme vermutlich auch beim Sitzen auf einem Stuhl oder dem Sofa haben :thinking_face: Vielleicht auch eine Form des Drehschwindels?

    Nein, auf dem Sofa oder beim reinen sitzen habe ich normal keine Probleme. Nur in Kombination mit Bewegung und abhängig wie lange ich dem ausgesetzt bin. Mittlerweile denke ich es hat auch was mit Reizüberflutung und Überlastung zu tun.

  • beim Neurologen war ich auch schon. Dort herrschte Ratlosigkeit. Die waren froh als sie mich wieder los hatten. Hatte den Eindruck die wussten auch gar nicht so genau wo nach sie eigentlich suchen sollten.

    Und das meine ich mit zu nem vernünftigen Kollegen gehen der auch mal bei außergewöhnlichem was länger sucht als die DRG hergibt. Gut sind für sowas oft auch die Unikliniken oder spezialisierte niedergelassene Ärzte


    Manchmal weiß ich schon vor Fahrtantritt das das nicht funktioniert. Meistens beim öffnen der Autotür. Wenn mir schon der Geruch vom Auto zu wider ist, kann ich es sein lassen. Oder wenn es mir ohnehin schon nicht so richtig gut geht.

    Manchmal merke ich es vorher bevor ich das Kind überfahre weil ich damit beschäftigt bin nicht ins Auto zu kotzen. M

    reicht die Zeit meistens wenigstens noch um mir einen Parkplatz zu suchen.

    Meistens reicht die Zeit um auszuweichen wenn die Familie auf die Straße geht oder der Opa nicht aufgepasst hat und die Enkelin losgelaufen ist...


    Ich will dir nicht an die Karre pinkeln, aber ich hoffe du verstehst wo ich drauf raus will. Grade wenn du sagst das du viel und lange fahren musst, dann kann das irgendwie nicht gut sein wenn sowas unverhofft auftreten kann. So hart das leider klingt

  • Probier mal Ingwer-Präparate aus (Z.B. Zintona). Eine halbe Stunde vor Fahrbeginn nehmen.die enthaltenen Gingerolen und Shogaolen beeinträchtigen nicht die Reaktions- und Fahrtüchtigkeit.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Manchmal weiß ich schon vor Fahrtantritt das das nicht funktioniert. Meistens beim öffnen der Autotür. Wenn mir schon der Geruch vom Auto zu wider ist, kann ich es sein lassen. Oder wenn es mir ohnehin schon nicht so richtig gut geht.

    Nein, auf dem Sofa oder beim reinen sitzen habe ich normal keine Probleme. Nur in Kombination mit Bewegung und abhängig wie lange ich dem ausgesetzt bin. Mittlerweile denke ich es hat auch was mit Reizüberflutung und Überlastung zu tun.

    Mein Bauch sagt mir, dass da ggf. ein psychologischer Trigger mitschwingt, Geräusche und Gerüche als teilweiser Auslöser.


    TheHamster hat "leider" Recht....

  • Ich hab mir, vor dem russischen Einmarsch, in die Ukraine, selbst, so eine Heizung, https://www.autoterm24.de/Planar_2D_12_PU5 ins Auto eingebaut. Seitdem muß ich nicht mehr frieren, wenn ich überraschend im Auto übernachten muß. Und zwar hab ich den Raumtemperaturfühler dazu, zur Steuerung.

    Beifahrerfenster ein paar cm auf, das es nicht allzu sehr zum Kondensatstau kommt. Diese Heizung ist anfänglich relativ laut, regelt dann aber runter, wenn die Temperatur erreicht ist. Also ich kann bei dem Geräusch schlafen. Natürlich ist ein Schlafsack, mit Unterlage, obligatorisch. Und bei der Wahl des Übernachtungsplatzes möglichst so, das es von der Straße aus nicht einsehbar ist, und man sich mal in die Büsche schlagen kann. Dazu hab ich den bekannten China-Klappspaten dabei, den ich hier schon mal verlinkt hatte. Diese Methode ist bei allen Armeen dieser Welt so üblich, und ich hab kein schlechtes (Umwelt-)Gewissen dabei.

  • Hier noch der Link zu dem Spaten: https://www.amazon.de/WJQ-308-…=8-5&tag=httpswwwaustr-21

    Ob das aber tatsächlich der Originale, der chineschen Armee ist, würde ich so nicht unterschreiben wollen. vielleicht hat ja jemand noch eine andere Quelle, weil das Teil ist echt gut (bis auf die Säge und den 13-er 6-kant Schlüssel).

    Und das neckische Werbefilmchen, mit der schönen Musik, dazu:

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  • Ohne Dir zu nahe treten zu wollen - aber die Problematik kann neben der physiologischen auch eine psychologische Komponente haben. Ich habe das - mit vollkommen anderen Symptomen und Situationen - selbst durch. Anfangs hat ein physiologisches Symptom die Probleme ausgelöst, im Laufe der Zeit hat sich das dann verselbstständigt, und irgendwann kam die berühmte „Angst vor der Angst“. Aus der Ferne lässt sich nicht gut einschätzen, wie stark diese psychische Komponente bei Dir bereits ist. Horch mal in Dich hinein und hol dir - parallel zur physiologischen Abklärung - bei Bedarf psychologische Unterstützung. Das ist kein Zeichen von Schwäche.

  • Du sagst, dass du die Probleme in Verbindung mit Bewegung hast.

    Vielleicht mal einen guten HNO aufsuchen, evtl hast du Probleme mit dem Gleichgewichtssinn. Gerade so viel, dass dich eine lange Autofahrt überfordert. In Kombination mit evtl Sehschwäche (--> Augenarzt) oder dgl für dich eine riskante Mischung beim Autofahren.


    Auf langen Strecken, so sie sich nicht vermeiden lassen, sehr frühzeitig losfahren und regelmäßig und ausreichend pausieren, mit etwas leichter Bewegung an der frischen Luft (zB Spaziergang), zB alle 20 Minuten. Also ehe das Problem auch nur annähernd in Erscheinung tritt.


    Evtl könnte es dir auch helfen, die Anreise zur Arbeit in zwei Etappen zu teilen, also schon am Vortag/Vorabend losfahren und auf halber Strecke zB in einem günstigen Motel/Jugendherberge o.ä. zu nächtigen. Ich meine du schriebst, du machst die Tour alle 14 Tage? Da wäre sowas vielleicht eine Möglichkeit. Sicherlich zeitlich aufwändig aber sicherer.

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse

  • ... Oder wenn es mir ohnehin schon nicht so richtig gut geht...

    ...Mittlerweile denke ich es hat auch was mit Reizüberflutung und Überlastung zu tun.

    Sehr häufig steht "Reisekrankheit" mit einer Histaminintoleranz in Verbindung. Histaminarme Ernährung und die Einnahme von Antihistaminika könnten dir eventuell helfen.

    Deine oben zitierten Aussagen deuten darauf hin, das sind klassische Auslöser für Histaminausschüttung!

  • Hy

    Das ist ja ne üble Sache. Ich würde mit der Verantwortung nicht mehr Autofahren wollen.

    Wenn ein Augenarzt nichts bringt, könnte ein Orthoptist eine Möglichkeit sein. Ein Schwindelambulanz würde ich auf jeden Fall noch mal aufsuchen und mich durchchecken lassen. Dafür sind die ja irgendwie auch da.

    Bei so heftigen Erfahrungen ist sicher die innere, unbewusste Einstellung zur Fahrt schon enorm stressbelastet und kann zu enormen Verspannungen etc. führen. Die Punkte würde ich nicht unterschätzen. Therapiemöglichkeiten gibts da einige.

    Deine Symptome könnten auch auf eine erhöhte Sensibilität hinweisen, die schnell zu einer Reizüberflutung führen kann. Da gibt es einiges hilfreiches zu finden.

    Alles Gute!

    Witness

  • Ohne Dir zu nahe treten zu wollen - aber die Problematik kann neben der physiologischen auch eine psychologische Komponente haben. Ich habe das - mit vollkommen anderen Symptomen und Situationen - selbst durch. Anfangs hat ein physiologisches Symptom die Probleme ausgelöst, im Laufe der Zeit hat sich das dann verselbstständigt, und irgendwann kam die berühmte „Angst vor der Angst“. Aus der Ferne lässt sich nicht gut einschätzen, wie stark diese psychische Komponente bei Dir bereits ist. Horch mal in Dich hinein und hol dir - parallel zur physiologischen Abklärung - bei Bedarf psychologische Unterstützung. Das ist kein Zeichen von Schwäche.

    Also Reiseübelkeit habe ich im Grunde seit ich denken kann. Man sagte mir, wenn du mal selbst den Führerschein hast, wird es besser. Hm wurde es nicht.

    Also kann ich nicht ganz ausschließen das du vielleicht recht hast. Allerdings tritt das auch nicht immer auf. An manchen Tagen läuft es ganz gut, und anderen geht es gar nicht. Fahrten von einer halben Stunde sind eigentlich nie ein Problem oder nur in ganz bestimmten Konstellationen. Nicht weit von hier gibt es eine Strecke, bei der mir immer schlecht wird. Da geht es in Serventinen den Hang runter und spätestens bei der letzten Kurve wars das dann. Glücklicherweise gibt es eine Ausweichstrecke, die ich immer fahre.


    Du sagst, dass du die Probleme in Verbindung mit Bewegung hast.

    Vielleicht mal einen guten HNO aufsuchen, evtl hast du Probleme mit dem Gleichgewichtssinn. Gerade so viel, dass dich eine lange Autofahrt überfordert. In Kombination mit evtl Sehschwäche (--> Augenarzt) oder dgl für dich eine riskante Mischung beim Autofahren.


    Auf langen Strecken, so sie sich nicht vermeiden lassen, sehr frühzeitig losfahren und regelmäßig und ausreichend pausieren, mit etwas leichter Bewegung an der frischen Luft (zB Spaziergang), zB alle 20 Minuten. Also ehe das Problem auch nur annähernd in Erscheinung tritt.

    Den HNO Arzt habe ich inklusive eines Gleichgewichtsorgantests bereits durch. Danach war mir 5 Tage schlecht, obwohl sich das nach 10 min hätte geben sollen. So bin ich dann schlussendlich auch beim Orthopäden und bei der Physiotherapeutin gelandet. Letztere hat mir am meisten geholfen. Allerdings halt nie von dauer. Aber danach ging es mir immer ein paar Wochen / Monate gut. Leider hat die gute ihren Job gewechselt. Bei anderen Physiotherapeuten wars bisher leider nicht ganz so gut.


    Und ja die Regelmäßigen Pausen können durchaus helfen, allerdings will man oft auch einfach nur ankommen. Und wenn man weiß das man bei Dunkelheit mehr Probleme hat als bei Helligkeit, versucht man nach Möglichkeit große Teile der Strecke bei Tageslicht zu fahren.

    Ich danke euch auf jeden fall allen für eure vielen Tipps.

    Hatte eigentlich keine Medizinische Beratung erwartet.

  • Nachdem ich hier mal mitgelesen habe....


    Eine Sache könntest Du auch noch checken :


    Ein Fahrersitz der nicht richtig eingestellt ist oder aus Verschleissgründen völlig ausgejuckelt ist kann starke Probleme verursachen. Das Problem habe ich immer mit Autos die hohe Laufleistungen haben - meine aktuelle Karre ca. 485.000 km.

    Der Sitz ist dan optisch meist noch OK, aber die Aufpolsterung und das Drahtgeflecht ist völlig platt. Hatte dann immer bei langen Fahrtstrecken Probleme - die ähnlich Deinen waren und dazu noch Migräne nach längeren ( 1000+ km ) Strecken.


    Betrachten wir den Sitz einfach mal als Verschleissteil - ich habe den Neukauf von Rückenlehne und Sitzfläche nicht bereut, die ca. 500.- waren es mir wert...


    Ich kenne jetzt den Zustand und das Alter deines Fahrzeuges nicht, evtl passt der Sitz ja schon "ab Werk" nicht für Dich.

    Aber versuche einfach mal mit einfachen Mitteln zu experimentieren.

    - Sitzpostion während der Fahrt öfter mal leicht verstellen

    - kleines Kissen mitnehmen und mal abwechsend unter den Po / Rücken zu legen

    Wenn dann eine Veränderung eintritt hast Du zumindest schonmal eine mögliche Ursache ausgemacht.


    Bei mir war es letztendlich so das auf Grund der ausgesessenen Rückenlehne das Becken und die untersten Wirbel während der Fahrt leicht abgeknickt waren,dadurch hat sich die gesamte Rückenmuskulatur stark verspannt - bis es dann im Nacken und Kopf angekommen war hing von der Fahrtstrecke ab...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet