Linksammlung zu aktuellen Finanzmeldungen

  • Hallo,
    "Nicht verpflichtet" bedeutet ja nicht "dürfen nicht mehr".


    Soll heißen: Die dürfen trotzdem noch Bargeld annehmen, nur müssen sie es nicht mehr. Derzeit ist es wohl so, daß sie verpflichtend auch Geldscheine annehmen müssen.


    Gruß
    Gerald

  • Sehr schönes Interview (zum Lesen oder Hören), was heute früh im Deutschlandradio über den Sender ging.
    http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=322742


    Der tschechische Volkswirt Sulik über die Krisenpolitiker:


    "Frage: Warum glauben Sie, welche Erklärung haben Sie dafür, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs, die meisten jedenfalls, so lange jetzt gewartet haben, jeden Versuch immer wieder versuchen, auch umzusetzen und zu nutzen und zu greifen, um Griechenland zu halten? Warum?
    Sulik: Weil die meisten Politiker Feiglinge sind. Die haben Angst vor richtigen vernünftigen Lösungen. Und man sagt ja nicht umsonst, dass die Politiker zuerst alle anderen möglichen Lösungen ausprobieren, bevor sie zu den richtigen kommen und zu den funktionierenden. Wir sind einfach Feiglinge, die meisten sind unfähig, die würden nicht einmal einen Kiosk leiten können, und deswegen sind die oft in der Politik, weil die ansonsten nichts machen können oder nirgendwo Geld verdienen würden, und so sieht es dann auch mit der Politik aus. Das ist das Erste.
    Das Zweite: Das Fachwissen, das fehlt einfach. Frau Merkel, die hat Physik studiert, Herr Schäuble Jura, Herr Juncker Jura, Herr Schulz ist auch kein Volkswirt. Und jetzt stellen Sie sich vor, Sie wären am Darm erkrankt, liegen im Krankenhaus, und steht da ein Konsilium, da sind Biologen dabei, da sind Physiker, ein Pförtner ist dabei, nur keine Ärzte, und ungefähr so sieht es in der Politik aus."


    Endlich sagt´s mal einer!:partying_face:


    Ping

    [SIZE=2]Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.[/SIZE]

  • @ Pinguin,
    ich sehe das auch so, nur einfach mit "Fachleuten" ist es auch nicht getan. Um beim Beispiel mit dem Krankenhaus zu bleiben:
    Ein Freund von mir ist mit heftigen Brustschmerzen ins KH eingeliefert worden. Es folgten drei Tage Untersuchung, Röntgen, was weis ich. Kein Befund, keine Besserung. Danach ging er zu einem Physiotherapeuten der ihm mit einem Handgriff eine ausgerenkte Rippe wieder eingerenkt hat. Dafür hat der Therapeut 8 Euro abrechnen können. Das KH hat Hunderte gekostet und nichts gebracht. Also, einfach auf Fachleute vertrauen?
    Wie viele Volkswirte sehen unser Geld nicht mal als Giralgeld und vertrauen darauf, dass das System mit Wachstum ewig weiter läuft?
    Das ist wie mit den Fachleuten für Religion: Befrage einen katholischen Priester, einen Imam und einen Rabbi zur gleichen Frage: Wieviele unterschiedliche Antworten wird es wohl geben?


    Grüße,
    Sampada

    Gestern standen wir vor dem Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter.

  • Wieso zahlen wir dann noch Reparationen?:staun:


    Door Miesegrau


    Hüte dich vor den Griechen wenn sie Geschenke bringen....:ohhh:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Hallo EZS,


    ich versuche das mal aus der Perspektive "meiner" kleinen Insel und ihren Einwohnern zu sehen.


    Hier gibt es alte, über Generationen festgefahrene Denkweisen und Verhaltensmuster. Als saloppe Grundlage könnte ich sagen, die Menschen hier sind zwar freundlich und auf ihre Art und Weise rechtschaffend, letztendlich ist die Mehrheit hier aber strohdoof, denkt nur von zwölf bis Mittag und kann weder mit Geld noch mit modernen Sachwerten richtig umgehen.


    Finanziert wird der ganze Inselspass schon seit Generationen durch ausländische Hilfsgelder. Also Spenden, keine Kredite. Irgendwas ändern tut sich nicht, teilweise habe ich das Gefühl, es wird Jahr für Jahr schlimmer. Es mag sein, dass einige hier wirklich Verbesserungen wollen...ändern können sie aber nichts, entweder wegen geistiger Beschränkungen oder der Masse an Blockierern.


    Übertragen auf Griechenland sehe ich das so: Auch dort herrschen gewisse "Traditionen" nicht erst seit gestern. Auf schöne Versprechungen seitens ausländischer Vereine und (Schuld-)Geldgeber fällt man gerade dann umso mehr rein, je festgefahrener und dümmer die eigene Mentalität zu sein vermag.


    Ein Kind trinkt auch gerne mal einen Schluck aus einer Putzmittelflasche. Nicht wegen dem Wissen über die Konsequenzen, sondern wegen der tollen Farbe der Flasche. Vielleicht auch einfach, weil es was Neues ist und die Farbe so vielversprechend ist.


    Wem muss man also die Hauptschuld an der Misere geben? In meinen Augen den Geldgebern, die ganz bestimmt genau oder zumindest besser und bewusster über den internen Zustand des Schuldners bescheid wussten. Jetzt hat ganz Europa etwas davon, darf in Griechenland ein paar schicke neue Gebäude betrachten und über neue Strassen fahren...Verbessert hat sich aber gar nichts, eher umgekehrt.


    Hier spiegelt sich die fragwürdige Kreditmentalität des fragwürdigen Finanzsektors wider. Genauso wie ein arbeitsloser Taugenichts sich im Mediamarkt zu TOP-Kreditkonditionen mit Geld was er vermutlich nie zurückzahlen kann mit Plasmafernsehern und HiFi-Anlagen eindecken kann, wurden durch die US und EU Finanzsysteme Gelder in einem unglaublichen Ausmass in zum Scheitern verurteilte Projekte gesteckt. Jeder normale Betriebswirt würde für solche Machenschaften mindestens seinen Posten räumen müssen und wäre vorbestraft aus dem Saal marschiert.


    Die Bremse hätte schon vor Jahren gezogen werden müssen. Stattdessen bohrt sich die Spirale immer weiter in den Abgrund und immer mehr "Inselstaaten" werden in das System hineinbugsiert.


    Griechenland wird aus dem Euro austreten müssen. Genauso werden noch andere Kandidaten austreten müssen. Ohne diese Massnahme ist der Euro in heutiger Form nicht dauerhaft zu erhalten. Ob, wie, was, warum das alles vielleicht so gewollt ist, darüber kann man nur spekulieren. Beim Plasmafernseher weiss man aber mittlerweile wieso und warum;)


    LG Buschmann

  • Hallo Buschmann,


    sehr gut geschrieben:Gut:


    Bei einer Sache bin ich mir allerdings nicht so sicher, lasse mich aber gerne positiv überraschen.
    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man Griechenland aus dem Euro lässt.


    Zum Einen, weil die geostrategischen Interessen zu groß sind (auch wenn Euro nicht gleich Nato ist)
    und man deshalb ein abdriften Griechenlands in Richtung böses Russlands verhindern möchte.


    Zum Anderen wäre es der Supergau für den Euro, wenn Griechenland wieder eine eigene Währung hätte,
    welche sie abwerten würden, denn wenn es dann plötzlich nach einigen Monaten (Jahren?) mit der griechischen
    Wirtschaft langsam aufwärts gehen würde, dann weiß ich schon heute, welche Ambitionen Spanien, Portugal, Irland,..... entwickeln würden.
    Ich sag nur Spanxit, Portuxit, Irlandxit............ :face_with_rolling_eyes:


    Gruß
    maniacmantis

  • Hi Buschman,


    wir (die reichen Staaten) sind systembedingt dazu gezwungen Geld zu geben, denn ein Abreißen der Nachschuldnerkette würde das System zusammenbrechen lassen (aber dazu wird es mathematisch eh kommen). Insofern sind irgendwelche Bauruinen von Flughäfen im Nirwana und sechsspurige Autobahnen in die Wallachei nur logische Auswüchse des Systems. Ich würde dir mal empfehlen sich mit Paul C. Martins Debitismus-Theorie zu befassen. Wenn man das Geld wirklich nur als übertragbares Schuldverhältnis sieht und die dazugehörigen Machtstrukturen einmal analytisch betrachtet wird einem Vieles klarer. Eine gute Zusammenfassung von Martin findest du da:


    http://www.youblisher.com/p/97…entums-von-Paul-C-Martin/


    Auf der 2ten Seite des Dokumentes geht es in Deutsch los. Sehr lesenswert, um die 60 Seiten. Um es so zu lesen das man es versteht sollte man einen Nachmittag mit nem leckeren Cocktail in der Hand einplanen. Am besten natürlich entspannt unter Palmen....

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Der ganze Euro ist in seinem Grundansatz von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen, nur leider hatten die, die diese "Einheitswährung" seinerzeit beschlossen haben keinerlei Schimmer von Volkswirtschaft und die Berater, die einige Länder in den Euro "hineinberaten" haben, möglicherweise auch eine andere Agenda...



    Fakt ist, dass man unterschiedliche Volkswirtschaften, mit unterschiedlichen Produktivitäten, Geschäftsmodellen, Sparquoten, Bonitäten, etc. nicht in eine Währung zwängen kann. Ohne die Möglichkeit, über Wechselkurse diese Unterschiede ausgleichen zu können, werden sich über die Zeit Spannungen (in Form von Schulden und Forderungen) aufbauen, die diese Einheitswährung zerstören.


    Der Euro war politisch gewollter, volkswirtschaftlicher Schwachsinn.

    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er zerfällt (und zwar komplett).
    Je länger es dauert, desto stärker werden die Auswirkungen für alle(!) Beteiligten sein (auch jedem, der hier mitliest).
    Die Schulden der Einen sind die Guthaben (Sparguthaben, aber auch Ansprüche an Lebens- und Rentenversicherungen etc.) der anderen.
    Es gibt jetzt nicht mehr viele Möglichkeiten diese Spannungen abzubauen...
    Und auch die Schweiz hängt mit drin, da die SNB durch die Franken-Bindung an den Euro dermaßen viel Euro in den Büchern hat, dass es diesmal auch die Schweiz betreffen wird (vielleicht abgemildert durch Gold in Banktresoren, welches man, mangels Transaktion in den letzten 70 Jahren, für "herrenlos" erklärt).


    Der französische Präsident bezeichnete die D-Mark einmal als "Atombombe Deutschlands"; der Euro wird Europa und den europäischen Gedanken um 100 Jahre zurück bomben. Die meisten von uns werden es wohl erleben...


    Ping

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  • Im Prinzip denke ich schon das eine sogar weltweite Einheitswährung funktionieren könnte.


    Das Problem ist bei allen Varianten ganz schlicht und einfach das Schuldgeldsystem.


    Vielleicht bringt uns der momentane Weg (Negativzinsen, Bargeldverbote usw.) auch irgendwann zu diesem vorläufigen Endziel.


    Leider schneiden sich auf diesem heutigen Weg die, die es nun wirklich nicht nötig haben auch noch den letzten Rest bei Volk und Mensch ab.


    Wenn jeder nur das Prinzip der Überschuldung verstehen würde, dann hätten wir diesen ganzen Mist nicht.


    Solange Geld auch Macht bedeutet, solange wird es Gruppen geben, die mit dieser, bei näherem Hinsehen doch sehr einfachen Masche, andere ausbeuten und in die Falle treiben.


    LG Buschmann

  • Hallo,
    Meine Sicht der Dinge ist eine relativ einfache :)
    Der Euro ist einfach zu stark. Die Deutsche Wirtschaft ist auch zu stark.
    So, jetzt machen wir mal eine Krise in den Randländern (P,E,GR...) Mist der Euro wird trotzdem immer stärker, und die Deutsche Wirtschaft auch.
    So jetzt Ukraine Krise. Mist noch immer gibt der Euro nicht nach, und die d. Wirtschaft auch nicht.
    So, dann geben wir mal den CHF frei. Juhu der Euro schwächelt, aber die d. Wirtschaft brummt...
    Und was passiert jetzt? Die Ukraine gibt nichts mehr her, da haben wir einen rel. kleinen Krieg an der Peripherie, der weder dem Euro noch Deutschland schadet.
    Wir haben eine Schweizer Wirtschaft, die unter der Freigabe leidet (obwohl die vermutlich sogar richtig war)
    Wir haben ein Europa, daß unter den (selbst ausgesprochenen) Sanktionen gg Rußland mehr leidet als Rußland selber.


    Der Euro wird wieder stärker und die d. Wirtschaft brummt.
    Was wird wohl der nächste Schritt sein? Ich weiß es nicht und ich habe Angst.



    Gruß
    Gerald
    PS.: Warum die d. Wirschaft runter muß? Weil sie einfach zu stark für die anderen Euro Nationen ist. Italien und Frankreich können einfach nicht mithlaten. Spanien, Portugal sowieso nicht.

  • Zitat von DerGerald;231053


    PS.: Warum die d. Wirschaft runter muß? Weil sie einfach zu stark für die anderen Euro Nationen ist. Italien und Frankreich können einfach nicht mithlaten. Spanien, Portugal sowieso nicht.


    Schon eine komische Welt. Diejenigen, deren Wirtschaft gut läuft, sind die "Bösen", und müssen "gedrückt" werden. Ist natürlich einfacher, als Frankreich und Italien dazu zu bewegen, ihre Wirtschaft auf Vordermann zu bringen.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Danke Gerald...knappe aber gute Analyse.


    Hauptproblem sind mMn aber (fast) nicht die anderen Euronationen. Europa würde sich schon ganz gut selbst regulieren können, wenn denn alle vernünftig an die Sache rangehen würden.


    Problem sind andere "Mächte", deren schlimmster Alptraum ein wirtschaftlich eng verknüpftes Europa mit Rohstofflieferanten wie vor allem Russland ist. Das wäre der Todesstoss für die marode "Spielzeugindustrie" anderer Luftstaaten.


    Deine Sorge teile auch ich, ähnlich lief es schon bei den anderen zwei "Ereignissen" im vergangenen Jahrhundert ab. Wer denkt, dass es diesmal gaaanz anders ist, der denkt auch das die Welt erst seit seiner eigenen Geburt existiert.


    LG Buschmann

  • Je länger der Tanz mit Griechenland dauert, desto mehr drängt sich mir diese Frage auf:


    Was wäre, wenn Griechenland wirklich austritt und es denen in 2 Jahren besser geht als je zuvor? Hat das dann eine so nicht gewollte Wirkung auf alle anderen schwächelnden Eurostaaten?
    Würde dadurch eine Lawine entfesselt werden, die so von den Machthabern nicht gewollt ist?

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Europa kann sich nicht einmal auf einen einheitlichen Stromstecker einigen. Wer da glaubt, das hier eine gemeinsame Währung funktioniert, der ist wahrscheinlich auf der Wurstsuppe dahergeschwommen.


    Door Miesegrau


    Man kann auch keine Akkus mit unterschiedlicher Kapazität zusammen schalten - es sei denn man heist Miesegrau....:devil:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Zitat von Bärti;231039


    http://www.youblisher.com/p/97…entums-von-Paul-C-Martin/
    Auf der 2ten Seite des Dokumentes geht es in Deutsch los. Sehr lesenswert, um die 60 Seiten. Um es so zu lesen das man es versteht sollte man einen Nachmittag mit nem leckeren Cocktail in der Hand einplanen. Am besten natürlich entspannt unter Palmen....


    Danke, ich bin nicht der Freund vom online lesen, aber man kann es sich auch folgendermaßen herunterladen:


    http://static.youblisher.com/publications/1/978/large-x.jpg
    Wobei x von 1 bis 67 geht.


    Als Faulpelz hab ich mir einen kleinen 6-Zeiler in C# geschrieben, der das für mich erledigt:


    public Form1()
    {
    InitializeComponent();
    WebClient client = new WebClient();
    for (int i = 1; i < 68; i++)
    {
    string remoteUri = string.Format("http://static.youblisher.com/publications/1/978/large-{0}.jpg", i);
    string localFileName = string.Format("Buch{0}.jpg", i);
    client.DownloadFile(remoteUri, localFileName);
    }
    }


    Wenn es jemand nicht selber compilieren kann, dann bitte pm, dann schick ich euch das Programm.

  • Zitat von nashua;231060

    Je länger der Tanz mit Griechenland dauert, desto mehr drängt sich mir diese Frage auf:


    Was wäre, wenn Griechenland wirklich austritt und es denen in 2 Jahren besser geht als je zuvor? Hat das dann eine so nicht gewollte Wirkung auf alle anderen schwächelnden Eurostaaten?
    Würde dadurch eine Lawine entfesselt werden, die so von den Machthabern nicht gewollt ist?


    Diese Situation geht mir auch seit einiger Zeit durch den Kopf, genau die gleichen Gedanken!!!


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Survival: da bin ich ja froh, das es mir nicht alleine so geht.:)


    Da es hier um Linksammlungen zu Finanzmeldungen geht:


    Auch das kann ein Bankrun sein:


    http://www.handelsblatt.com/un…-kopfkissen/11934428.html


    Zitat: Seit Januar haben Griechen fast 30 Milliarden Euro bei ihren Banken abgehoben – allein am Mittwoch fast eine Milliarde Euro. ..... Für die Banken ist das ein großes Problem



    Für mich kommt es mir so vor, als wenn auch die griechische "Normal"-Bevölkerung davon ausgeht, das es bald nicht mehr zum Euro-Raum gehören wird.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -