Portyanki (Портянки) oder einfach Fusslappen

  • Habe mich gerade mal ein weinig infomiert Diese "Lappen" sollen wohl gar nicht so schlecht sein jedenfalls gibt es einige Soldaten die keine Socken haben wollen,weil es wohl unmöglich sei in den alten Kirsa Stiefeln normale Socken zu tragen
    Naja sie müssen es ja eigentlich wissen vielleicht wären dann neue Schuhe auch angebracht immerhin ist das auch ein 2Wk Produkt.
    Aber Altbewährtes ist ja nicht immer schlechter als neues:zany_face:


    Mfg Tunnelratte

  • Mir hatte ein deutscher WKII-Teilnehmer von mit Hirschtalk getränkten Fußlappen erzählt, die die deutschen Soldaten in den Knobelbechern trugen. Darauf hin habe ich einmal bei einem 30km Marsch versuchshalber meine Socken mit Scholl's Hirschtalk in meiner "Blasenzone" der Füße vorbereitet. Seit dem war ich bei meinen Märschen blasenfrei.


    VG

  • Hallo zusammen


    Das habe ich ja auch noch nicht gesehen ......., unglaublich.


    ABER, es kommt sicher auch noch auf das Schuhwerk an.


    Bei einem modernen Wanderstiefel kommen diese Wickelsocken sicher schlecht weg, das bin ich mir doch relativ sicher.


    Aber nur schon bei meinen "Zahnradfinken" die älter sind als ich könnte das mit den Wickelsocken sicher schon Sinn machen.


    Denn eine Lederbrandsohle und keine wirkliche Schuhform fordern den Fuss schon mal.


    Und ich könnte mir vorstellen, wenn man diese Technik beherrscht (Trial and Error) so kann man sich an den einen oder anderen Stellen sicher für Erleichterung sorgen.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Der Vorteil dürfte wohl tatsächlich sein, dass die Lappen eng am Fuß anliegen, ihn somit stabilisieren, nicht zwischen Schuh und Fuß reiben, sondern nur am Schuh.
    Wenn wir Blasen vermeiden wollten, haben wir vor Märschen die üblichen Stellen mit Zinkleim-Verband (Sporttape) abgeklebt. Da konnten sich dann die Wollsocken dran reiben und die Füße blieben heil. Das sollte der gleiche Effekt sein.


    Ich möchte allerdings Socken nicht wirklich missen... vor allem nicht die Möglichkeit mal eben schnell die Socken zu wechseln. Weiss ja nicht, ob die dort tagein tagaus die gleichen Lappen tragen...


    Trotzdem kann ich jedem nur empfehlen, sich eine Rolle Sporttape zu besorgen und das mal auszuprobieren. Das muss glatt aufgeklebt werden, also ohne Knubbel. In der Regel sind die angegriffensten Stellen die Ferse und der Rist, bei manchen Leuten auch bestimmte Zehen. Erst tapen und dann vorsichtig, so dass keine Ecke wieder abgezogen wird(!), die Strümpfe drüber ziehen, dann direkt in die Stiefel.
    Und selbst bei 30km-Märschen hat es uns das nicht durchgerubbelt :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Schade eigentlich dass man immer erst gegen Ende der Dienstzeit weiss wie man seine Füsse behandel muss. Was wir alles probiert haben.
    Allgemeine Rezepte gibt es nicht. Was dem einen hilft ist für den anderen Gift.
    Viele Blasen, tiefe Blasen, blutige Blasen, viel Schmerzen hat es gebraucht bis damals meine Füsse solche Hornhaut hatte dass die gelaufenen Kilometer egal waren und blasenfrei durchmarschiert wurde.

  • Ich hab den Tip in unserer SanStaffel in der dritten Woche bekommen :winking_face: Die haben gesagt "Sporttape ist billiger als Blasenpflaster, also sorgt gefälligst vor!" (Medizinerhumor ^^)
    Aber der Vorteil vom Tape gegenüber der Hornhaut ist einfach: das bekommst du in Minuten, nicht in Monaten.
    Der Nachteil ist ganz klar die kürzere Halbwertszeit. Hornhaut hält deutlich länger und härtet ab, das Tape schützt nur temporär.


    So long,
    Sam

  • Ja welche Seligkeit einen LKW zu fahren oder sich im Magazin zu langweilen (hab meines aus Langeweile, soweit ich die Möglichkeiten hatte hergerichtet, mein Maresciallo (Italien OR8 oder 9), war ganz hin und weg, bin dann auch draufgekommen, daß er es als Jungspund selbst geführt hatte, die Folge war ein Felsen im Brett) während andere sich die Gesundheit ruinieren.


    Was ich jedoch bis heute bedauere ist, daß ich es nicht geschafft habe alle meine erhandelten Dinge aus dem Zweitspind zu schaffen :crying_face:


    Zum Glück gab es auch keine Notfälle, unter einem Monat wären wir nie einsatzfähig gewesen ...

    Meine Magentabletten ...

  • Fußlappen kenne ich noch von meiner Lehrzeit auf dem Bau und meiner Zeit bei der NVA. Dort gab es Socken aber auch Fußlappen.
    Während der Lehre hatten die Altgesellen immer Fußlappen, ich habe sie nur im Winter benutzt in den Filzstiefeln.
    Ich habe zumindest keine schlechten Erinnerungen daran.


    Roman

  • Interessant. Die russischen Soldaten verwenden tatsächlich noch Portjanki.

    Fußlappen – Wikipedia
    de.m.wikipedia.org

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  • Jalkistaitto.jpg



    Vorteile

    • sie trocknen schneller
    • sie lassen sich leichter aus Stoffstücken anfertigen oder improvisieren
    • sie verschleißen weniger als Socken (abgenutzte Stellen am Fußlappen kann man einfach durch andere Stellen des Fußlappens durch Drehen ersetzen)
    • sie gleichen besser einen zu großen Schuh aus, der dann trotzdem fest anliegt


    Nachteile

    • sie lassen sich schwerer anziehen als Strümpfe
    • sie sind größer als Strümpfe
    • ungenau gewickelte Fußlappen können zu wundgescheuerten Stellen führen und bei längerem Tragen zu Hautwunden.
    • sie halten nicht fest ohne Schuhe
  • Da läuft mir bei meinen zarten 120 kg alleine beim Gedanken schon das Blut aus der Schweissdrainage.


    Das das funktioniert, will ich garnicht in Frage stellen.

    Aber für die Moral, dürfte das nicht grade zuträglich sein, wenn man mit den Dingern hantieren muss.


    Trockene, und bequeme Socken-Schuh-Kombi

    ist doch das A und O ?!?!


    Soviel Hirschtalg kann ich garnich mitschleppen

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....