Blutzuckermessgeräte

ACHTUNG! Diese Themen und Beiträge behandeln Gesundheitsthemen. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keine Arztdiagnose! Die Themen und Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen (vorwiegend von Laien) erstellt. Der Betreiber des Forums kann Fehler, veraltete oder unvollständige Informationen oder womöglich gesundheitsgefährdende Inhalte nicht ausschließen und übernimmt keine Haftung für Folgeschäden, Verletzungen, usw. jeder Art die durch Anwendung der abgebildeten Informationen bei Ihnen oder Dritten womöglich auftreten. Die Nutzung dieser Informationen erfolgt auf eigene Gefahr!
  • Zitat

    Wie "kompatibel" sind die Teststreifen eigendlich zu anderern Geräten?
    Auf was muss man bei den Teststreifen achten (ausser auf den Preis und das Verfallsdatum)?


    Innerhalb eines Herstellers teilweise bei meheren Modellen passend, ansonsten halt überhaupt nicht.

    Zitat

    Ich kann mir, im Bezug auf die verschenkten Messgeräte und die teuren Streifen, aber auch vorstellen, dass es ähnlich ist wie bei Druckern: Es gibt günstige, bei denen der Hersteller das Geld mit teuren Tintenpatronen mehrfach wieder reinholt, und teurere, bei denen die laufenden Kosten geringer ausfallen. Das ist aber nur eine böse Unterstellung


    Das teure sind immer die Streifen - zumindest bei den Geräten zur Selbstmessung - "günstige" Blutzuckermesssysteme sind in Komplexen Groß-Laborgeräten verbaut - wo der Zucker als ein Wert von vielen mitbestimmt wird - da sind wir aber im Bereich von einigen Hunderttausend Euro für ein entsprechendes Laborgerät, was halt auch wartungs- und kostenintensiv ist, bei einigen hundert Messungen täglich aber halt günstig die einzelnen Werte bestimmt - also nur was für Krankenhäuser oder halt für Labor-Zentren, die für Arztpraxen Laboruntersuchungen vornehmen.

    Zitat

    wennde unbedingt nen gerät haben möchtest, das bekommste oft geschenkt in den apotheken...


    Oder in Arztpraxen ect. - die Pharmavertreter werfen einem die Dinger hinterher, weil sie halt gerne damit Kunden binden wollen und dann an den Streifen verdienen



    Als Nutzer bekommt man oft auch neue Geräte einfach bei Anfrage beim Hersteller zugeschickt - ebenso wie Batterien ect - dass man ja nicht zu einem anderen Produkt wechselt.
    Da die Geräte oft in schönen Reißverschlußtaschen mit Netz-taschen, Gummischlaufen...) kommen, hat man die auch oft über (nett für Digi-Cam, Sortiertasche für Kleinkram....)


    Bei der Wahl der Geräte gibt es eigentlich recht wenig Unterschiede - wichtig ist halt nur die haltbarkeit der Streifen - ein weitverbreitetes Gerät hat natürlich den Vorteil von Synergieeffekten (z.B. Streifenrotation, gerade bei selten genutzten Geräten in Notfallkoffern...)


    Früher gab es noch Farbskalen zum Ablesen, die ähnlich wie Lackmuspapier über Verfärbung über den BZ auskunft gegeben haben sind nicht mehr gebräuchlich!

  • es git auch welche die zum bespiel messgeräte die du ans apfeltelefon anschliessen kannst, das macht dann auch gleich statistik und so.
    nun unterschiedlich sind auch die speicherplatzanzahl.
    es gib auch welche, die warnen wenn die tendenz sich negativ verändert...da kanste dann auswählen vor und nach dem essen.


    unterschiede gibts auch in der energieversorgung. mache über usb, oder knopfzellen (die sind blööd für den notfall)
    und welche mt batterie.


    unterschiedlich sind dann noch die grösse,gewicht,diesplaygrösse, mit und ohne codierung...


    also jede menge unterschiede..
    aber jeder koch sein eigenes süppchen...es passt immer nur das dazugehörige teststreifenan gebot dazu...


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Zitat von Waldschrat;175088

    Warum eigentlich keine Blutentnahme am Unterarm oder anderen weniger empfindlichen Körperteilen?

    die gleiche Frage stelle ich mir auch (mußte mal für eine Zeit regelmäßig kontrollieren) ... hatte ein "Piks-Gerät" mit zwei Aufsätzen - für den Finger (nicht so tief) und die herzhafte Variante für den Oberschenkel.
    Das Argument mit der Toleranz zählt doch wohl weniger (auf die Stellen hinter dem Komma :face_with_rolling_eyes:


    Gruß von mir

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Ich würde mir als Otto-Normal-Prepper kein BZ Messgerät zulegen. Ich halte den diagnostischen Nutzen für zu gering.
    Wenn ich aber der Meinung wäre, ich brauche ein BZ-Messgerät würde ich mir nicht die Mühe machen Geräte zu vergleichen oder mich mit Übertragung der Werte auf irgendwelche anderen Geräte rumzuschlagen.


    Ich würde einfach mal in der Apotheke nach einem Gerät fragen alternativ zu DM oder einem Drogeriemarkt gehen und mir dort ein Gerät mit 10 Teststreifen holen (Kosten 5-15€) und dies nach Ablauf der Teststreifen (ca.2 Jahre) wegwerfen und neu kaufen. Mache ich für meinen medizinischen Notfallrucksack auch so.


    Dieses Gerät würde ich dann einmal auspacken und mich damit vertraut machen anschließend mit einigen Streifen Traubenzucker und einer Karte auf der die Blutzucker "Normalwerte" vermerkt sind einlagern.


    Damit ihr nicht zu lange suchen müsst, hier die Blutzucker "Normalwerte", nicht wundern es gibt 2 Maßeinheiten, daher immer doppelte Werte, ich beziehe mich immer auf Werte aus dem Finger oder venösem Blut:


    Blutzucker:
    Normal (nüchtern) Untergrenze: 80mg/dl bzw. 4mmol/l, Obergrenze 160mg/dl bzw. 9mmol/l
    Unterzucker akut behandlungsbedürftig: < 70mg/dl bzw. 3,5-4mmol/l Maßnahme Zucker verabreichen.
    Zu viel Zucker im Blut ist in der Akutsituation behandlungsbedürftig über: 180mg/dl bzw. 10mmol/l Maßnahme: Flüssigkeit (elektrolythaltig) verabreichen.


    Wichtiger Hinweis, das hier gilt als extrem vereinfachtes Schema für Laien in Akutsituationen und hat nichts mit der Diagnose oder dem Ausschluss von Krankheiten wie Diabetes mellitus zu tun!


    Ich bin mir schon bewusst, dass die Werte die ich gerade genannt habe, in Leitlinie xy um 5mg/dl höher oder tiefer sind und das es vermutlich eine Diskussion geben wird aber als praxisnahes Schema für Laien halte ich die Werte für ok.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Ich würde es sogar noch einfacher machen:
    Behandlungsbedürftig (in der Akutsituation und durch einen Laien) ist der Patient nur dann, wenn er auffällig ist, neurologische oder vegetative Symptome zeigt.
    D.h. z.B. wesensverändert, eingetrübt, delirant, schockig, etc.


    Alles andere ist etwas für den Intenisten und eine langfristige Blutzuckereinstellung. Denn auch Werte von 180mg/dl (und deutlich höher) sind zwar nicht gesund, bringen einen aber nur sehr langsam (Jahre) um. Also ruhig bleiben und nur dann intervenieren, wenn der Patient auch wirklich Hilfe braucht.
    Denn wir behandeln ja keine Zahlen, sondern Menschen.


    Gute Nacht :)

    Take care!

  • Hallo,


    wie hat man eigentlich vor der Zeit der digitalen Blutzuckmessgeräte den Blutzucker gemessen?

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Da gab es Teststreifen die mit Farbveränderung den Blutzucker angezeigt haben.
    Die Teile kenne ich (zum Glück) nicht.


    Davor hat man sich vermutlich einfach nur an die Symptome gehalten.

  • Zitat von epwin;180327

    Hallo,


    wie hat man eigentlich vor der Zeit der digitalen Blutzuckmessgeräte den Blutzucker gemessen?


    Geruch, farbe und Geschmack des Urins..



    Lg John

  • Zitat von PrepperJohn;180337

    Geruch, farbe und Geschmack des Urins..



    Lg John


    Damit kannst du nur auf einen dauerhaft erhöhten Blutzucker schließen. Für den Balanceakt zwischen Insulin & Glucose reicht das nicht.

  • Wie hat man vor den EKG Geräten gearbeitet.... Gar nicht mit dem Wert...


    Diabetes ist zwar ne "Modekrankheit" Aber eine die eben auch noch nich soooo lang bekannt ist. Es gab aber wirklich den Test mit Uringeschmack und Co---

  • Moin epwin, moin @ll,

    Zitat von epwin;180327

    Hallo,


    wie hat man eigentlich vor der Zeit der digitalen Blutzuckmessgeräte den Blutzucker gemessen?


    nun, da ist wohl mal wieder ein "alter Sack" gefragt... :face_with_rolling_eyes:


    Früher war das so (ich habe das in der Verwandtschaft mehrfach miterlebt):


    Bei Verdacht auf (Alters-)Diabetes wurde der Patient / die Patientin i.d.R. einige Zeit stationär aufgenommen und die Blutzuckerwerte wurden laborchemisch ermittelt. Anschließend wurde Patient "eingestellt", d.h. es wurde ein Speise- / Diätplan ausgearbeitet, welcher auf die gewählte Medikamentation angepasst war. Anschließend hieß es regelmäßig selbst zu medikamentieren (bis hin zum Insulinspritzen) entsprechend den Zeiten der Nahrungsaufnahme morgens, mittags und abends. Dazu kam dann das berühmte zählen der "BE" (Briteinheiten) mit denen die Kohlehydratzufuhr entsprechend der Insulindosis kontrolliert wurde. Jede tass Kaffe mit Milch und Zucker, das Brötchen mit Marmelade oder was immer es war mußte peinlich genau berechnet werden. Theoretisch zumindest.
    Gerade ältere Menschen neigten da schon einmal zum berühmten "sündigen" und nahmen es nicht immer so genau. Die Folge war i.d.R. Übergewicht und auch mal die eine oder andere Entgleisung.
    Daher wurde die Einstellung auch regelmäßig vom Arzt kontrolliert und ggfs. während einer erneuten stationären Phase erneuert.


    Mensch sollte hierbei einfach verstehen, dass die Dosierung 3* am Tag zu erheblich größeren Insulin- und Blutzuckerschwankungen und somit auch zu entsprechenden Belastungen des Organismus führte, als dies mit einer niederschwellig-kontinulierlichen, bedarfsangepassten Dosierung über einen Pen oder eine Insulinpumpe heute möglich ist...


    Hier hat die moderne Technik nicht nur einen Markt eröffnet, sondern den Patienten einen erheblichen Zugewinn an Lebensqualität und eine verbesserte Behandlung ihrer Erkrankung gebracht.


    Hoffe geholfen zu haben


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat

    Diabetes ist zwar ne "Modekrankheit" Aber eine die eben auch noch nich soooo lang bekannt ist.


    Eine meiner Großmütter ist vor über 40 Jahren an Diabetes gestorben. Ist wohl doch schon ne Weile bekannt und sie als Modekrankheit zu bezeichnen halte ich für zumindest entgleisend.

  • Hallo,


    dann hat man wohl Kolorimeter für die Blutzuckermessung vor den Testtreifen eingesetzt?
    (Eigentlich eine retorische Frage)


    Hat jemand eine Beschreibung wie die Messung mit einem Kolorimeter funktuionierte bzw. ablief?


    -----


    Danke für die Info an 0815-Mandy.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Modeerkrankung war darauf bezogen dass es immer mehr Erkrankte gibt. Und nicht irgendeine Beleidigung... Nur falls es so aufgefasst wurde :grinning_squinting_face:


    Und lang bekannt ist Diabetes nicht wenn man es mal mit Grippe o.ä. vergleicht. Aber es ist eben so dass die meißten Erkrankungen erst in den letzte 200 Jahren bekannt geworden sind.

  • Zitat von TheHamster;180382

    Und lang bekannt ist Diabetes nicht wenn man es mal mit Grippe o.ä. vergleicht. Aber es ist eben so dass die meisten Erkrankungen erst in den letzte 200 Jahren bekannt geworden sind.

    ... wenn "das Altertum" nicht lange ist? Damals hat man diese Erkrankung durch eine "Geschmacksprobe" ermittelt - übrigens gab der Beiname "mellitus" noch die Geschmacksrichtung vor im Zeitalter von Süßstoff und Stevia ist "Honigsüße" etwas Vorstellbares.
    ..... uuuund in der ersten Hälfte der erwähnten 200 Jahre hatte die Menschheit (meistens) andere Sorgen / Krankheiten. Grippe hingegen ist eine relativ junge Erkenntnis, man schrieb noch im Mittelater der Influenza andere Ursachen als Viren zu.


    Nicht daß es diese Krankheit - wie auch andere nicht gab, sie hatten oft andere Namen - an den Symptomen orientiert.


    Gruß von mir

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Diabetes ist eine chronische Erkrankung. Das besondere an chronischen Erkrankungen ist, dass sie nicht heilbar sind. Diabetes mellitus ist eigentlich eine tödliche Krankheit, wenn wir nicht in der Lage wären, mittels Geräten und Insulin gegenzuwirken.


    Es stimmt, dass damals mittels Geschmacksprobe Diabetes festgestellt werden konnte. Dies ist aber mitnichten bei längerer Diabeteserkrankung so, sondern ab etwa 180mg/dl Glucose im Blut. Man nennt es "Nierenschwelle". Ab diesem Wert versucht die Niere Glucose über den Harn auszuschwemmen.


    Viele chronische Krankheiten werden bei einem länger andauerndem SHTF tödlich sein. Gerade Diabetes ist da ein echtes Miststück. 1. braucht man Messtreifen, die nur eine begrenzte Haltbarkeit haben. Zweitens Insulin, auch nicht ewig haltbar.
    Wenn nur die Teststreifen fehlen, wird es schon eng. Ist aber machbar für Menschen, die gut eingestellt sind und konsequent rechnen. Für viele kann das aber schon tödlich sein, wenn sie sich zu viel spritzen, weil sie sich verschätzen.
    Wenn das Insulin fehlt, kann es sehr schnell gehen.


    Heutzutage, im modernen Krankenhausalltag, sind Blutzuckermessungen standard bei jedem Patienten ab einem gewissen Alter und Gewicht. Das liegt daran, dass Diabetes eine schleichende Krankheit ist, die man sehr lange Zeit nicht erkennt. Bevor ein Koma droht, zerstören einem die Zuckerkristalle die feinsten Blutgefäße. Augen zum Beispiel, oder die Nieren. Auch sind die feinen Kapillaren der Finger und Füße dran. Dadurch sind diese nicht mehr so sensibel, und der Diabetiker hat dann fiese, schlecht heilende Wunden an den Füßen.


    Sehr viel früher gab es kaum Diabetiker. Diabetes mellitus Typ1 (die angeborene Variante) überlebten die Babys nicht sehr lange. Sie starben innerhalb von Wochen. Die anderen, die durch Bauchspeicheldrüsenentzündungen keine Zuckerregulierungen hatten, hatten so dermaßen starke Schmerzen, dass wahrscheinlich niemand daran dachte, dass sie vielleicht wegen des Zuckers ins Koma fielen.
    Und Typ2-Diabetes: Bei einer Lebenserwartung von etwa 35-40 Jahren war diese wohl nicht sehr häufig. Und bei den wenigen älteren dachte man wohl eher an eine natürliche Todesursache.


    Symptome einer Überzuckerung sind übrigens:

    • Starker Durst
    • Erhöhte Harnausscheidung
    • Schwäche
    • Herzrasen


    • Blutdruckabfall
    • Erbrechen


    Ihr könnt euch vorstellen, dass das so allgemeine Symptome sind, dass man nicht zwingend an einen hohen Blutzucker denkt.


    Grüße
    Basmyr

  • ... Diabetes (mindestens Typ I) war im alten Rom schon bekannt... und genau daher kommt auch der Name (vom Geschmack des Urins) "Honigsüßer Durchfluß".


    Es handelt sich hier um eine Autoimmunreaktion, bei dem der Körper die Zellen abtötet, die das benötigte Insulin produzieren. Das SYMPTOM davon (und nicht die eigentliche Krankheit) ist das, was man heute landläufig als "Diabetes" kennt.
    Abgesehen von "Naturheilkundlichen Verfahren" hatten die Römer und auch bis in die Neuzeit die Ärzte kaum eine Behandlungsmöglichkeit und die Leute haben dann eben Gliedmaßen verloren, bis sie an MOV oder einem Herzkasper o.ä. verreckt (und nicht friedlich gestorben) sind.
    In der Neuzeit kam dann die Insulintherapie auf, die Blutzuckermessgeräte aus den 50er Jahren z.B. sind etwas größer als eine Autobatterie, etwa genau so handlich und ziemlich durstig gewesen... Der Delinquent äääh Patient musste sich mit einer (im Vergleich zu heutigen unglaublich groben) Lanzette pieksen und dann ein sehr dünnes Glasröhrchen ziemlich zügig mit Blut befüllen und das dann in das Gerät stellen. Das wiederum hat dann das Röhrchen leergeschlürft und einige Minuten später dann den Wert ausgespuckt.
    Heutzutage gibt es die IBBT (Intensivierte Basis-Bolus-Therapie), bei der man entweder ein 24-Stunden-Insulin einmal am Tag, oder ein 12-Stunden-Insulin eben zweimal spritzt -das ist das Basalinsulin- und Spitzen, sowie zugeführte Lebensmittel werden nach entsprechender Berechnung dann durch das Bolus-Insulin abgedeckt, was bei den meisten schnellwirkenden Humaninsulinen eine Wirkdauer von etwa 4 Stunden besitzt.
    Dadurch hat man heute als Diabetiker (Typ 1) nur sehr wenige Einschränkungen bei der Ernährung und darf viele Sachen machen, die Diabetikern vor zwei Generationen noch unvorstellbar waren. Sport wie Fallschirmspringen, Tauchen, Gewichtheben... sogar der aktuelle Ninjutsu-Großmeister ist Diabetiker. Viele Berufe (Berufssoldat, Polizist, Fluglotse und Busfahrer fallen leider aus) können heute auch Diabetiker wunderbar machen...


    Ich kann beileibe nicht sagen, dass ich mich über meinen Diabetes freue -wirklich nicht. Aber ich freue mich, dass mir das in der heutigen Zeit passiert ist und nicht vor 50 oder gar 100 Jahren...


    So Long,
    Sam

  • Zitat von Basmyr;180425

    Diabetes ist eine chronische Erkrankung. Das besondere an chronischen Erkrankungen ist, dass sie nicht heilbar sind. Diabetes mellitus ist eigentlich eine tödliche Krankheit, wenn wir nicht in der Lage wären, mittels Geräten und Insulin gegenzuwirken.



    Ich glaube, hier redest Du vom Typ 1, der Autoimmunkrankheit, wo die Langerhansschen Inseln in der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. Der Diabetes Typ 2 ist durchaus kurierbar, nämlich durch Sport, Abspecken und kohlehydratarme Ernährung,


    Zitat von Basmyr;180425


    Es stimmt, dass damals mittels Geschmacksprobe Diabetes festgestellt werden konnte. Dies ist aber mitnichten bei längerer Diabeteserkrankung so, sondern ab etwa 180mg/dl Glucose im Blut. Man nennt es "Nierenschwelle". Ab diesem Wert versucht die Niere Glucose über den Harn auszuschwemmen.



    Die klassische Probe mittels Urinteststreifen. Die gilt aber für beide Typen und sagt Dir herzlich wenig, welche Art von Diabetes vorliegt. Was wir nämlich heute zu beinahe 90% haben, das ist der Typ 2, die Insulinresistenz der Zellen wegen einer Überernährung mit Kohlehydraten.



    Ich habe mir mal (War billig, 19,90) ein Blutzuckermessgerät gekauft und damit rumexperimentiert, ich liebe ganz einfach Messgeräte und bin neugierig :)Nun, je nach Tagesform und Essen war zwischen 70 und 120 so ziemlich alles drin. Meine Ärztin, auf die Messwerte angesprochen, hat mich für völlig gesund erklärt


    Viele Grüsse



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich habe Diabetes erstmal grundsätzlich in einen Topf geworfen, stimmt. Das liegt aber daran, dass ich damit eigentlich darauf hin wollte, dass Diabetes echt doof ist und wir nicht viele Möglichkeiten besitzen, dagegen was zu tun, wenn wir keine Messgeräte und -streifen sowie Insulin haben.
    Welchen Typ von Diabetes man hat, ist insoweit erst einmal wurscht. Ohne Therapie ist sie tödlich. Das man DMII entgegen wirken kann, stimmt. Ich habe im pflegerischen Alltag aber keinen solchen Fall erlebt. Das liegt nicht daran, dass ich anderer Meinung wäre, sondern an den Patienten :)

  • Zitat von Basmyr;180434

    I
    Welchen Typ von Diabetes man hat, ist insoweit erst einmal wurscht. Ohne Therapie ist sie tödlich.


    Hallo Basmyr,


    hier widerspreche ich deutlich.



    Ein Diabetes Typ 1 ist ohne Behandlung (Insulin) tödlich, ein Diabetes Typ 2 ist durch Abspecken und eine kohlehhydratreduzierte Diät locker zu therapieren.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)