Für den ganz normale Wahnsinn...gepreppt!

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  • Moin moin.
    Dies ist mein erster Beitrag (neben der Vorstellung), also seid gnädig.:grosses Lachen:


    Ich möchte mich in diesem Thema ein wenig mit der jetzigen Vorbereitung auf den Ernstfall auslassen.
    Dabei sind das keineswegs Dinge, die nur im anwendbar sind, sondern für alle Survivalmeister, Bushcrafter, Geocacher....Allgemein für jeden Menschen.
    Dies sind Ideen und Vorschläge aufgrund meiner Erfahrung. Jeder ist jedoch seines eigenen Glückes Schmied. Euch soll das nicht als 100%iges Vorbild dienen, sondern euch zum kritischen Nachdenken bewegen und euch Ansätze liefern!


    1. Blutgruppe:


    Ich halte es für wichtig und sinnvoll, die eigene Blutgruppe zu kennen. Viele (wie ich bis vor kurzem) wissen nicht, welche Blutgruppe sie haben. Im worst-case ist das allerdings überlebenswichtig. Viele bereiten sich toll vor, vergessen allerdings diesen Punkt.



    Wo kann ich die Blutgruppe bestimmen lassen?
    Die häufigste Methode ist wohl die Blutspende. Ich möchte hier keine Werbung für irgendeine (Hilfs-) Organisation machen.
    [INDENT=2] Firmen bieten für selbe Tätigkeiten eine finanzielle Belohnung an.:Cool:


    Inzwischen gibt es relativ preiswerte Gerätschaften zur Analyse.


    Weitere Möglichkeiten die mir spontan einfallen ist natürlich die Bestimmung beim Hausarzt sowie den Termin zur Analyse in einer Klinik. Wer dort Erfahrungen (auch bezüglich der Übernahme durch die Krankenkasse) hat oder andere Ideen hat, postet sie!



    [/INDENT]
    2. Der Organspendeausweis:

    Schon in anderen Beiträgen habe ich über den Aufruf zum Organspendeausweis gelesen. Dort gab es heftige Diskussionen. Auch ich bin ein Verfechter des Organspendeausweises und finde es wichtig, dass jeder Mensch im reifen Alter einen besitzt.
    Nein, dass ist kein Aufruf, dass jeder seine Organe hergeben soll. Dass ist jedem seine eigene Entscheidung. Ich kann beide Fronten gut verstehen, zum einen die "Helfer", die Organe spenden möchten, als auch die "Bedachten", die nicht nach dem Tod zerlegt werden möchten.


    Es geht mir darum, dass jeder genau diese Ansicht festlegen soll.


    Im deutschen Organspendeausweis gibt es auf der Rückseite nämlich folgende Möglichkeiten zum ankreuzen:[INDENT=2]"Für den Fall, dass nach meinem Tod eine Spende von Organen/Geweben in Frage kommt, erkläre ich:


    [/INDENT]



      [*=3]JA, ich gestatte, dass nach der ärztlichen Feststellung meines Todes meinem Körper Organe und Gewebe zur Transplantation entnommen werden.
      [*=3]JA, ich gestatte dies, mit Ausnahme folgender Organe/Gewebe: _______________________
      [*=3]JA, ich gestatte dies, jedoch nur für folgende Organe/Gewebe: _______________________
      [*=3]NEIN, ich widerspreche einer Entnahme von Organen oder Geweben zur Transplantation.
      [*=3]Ich habe die Entscheidung übertragen auf: _________________(Name, Vorname) ______________ (Telefon) _______________ (Strasse) ____________ PLZ, Ort


    Anmerkungen/Besondere Hinweise:______________________"



    Dies zeigt, dass ihr selbst das in der Hand habt. Ihr habt sämtliche Freiheiten.
    Dieser Organspendeausweis beginnt die Gültigkeit mit der Unterschrift und endet, sobald ihr ihn vernichtet. Mit anderen Worten, ihr holt ihn, füllt ihn nach euren Vorstellungen aus. Und wenn ihr euch das anders überlegt, vernichtet ihr ihn einfach. Könnt quasi bei 3 Änderungen im Monat 3 mal einen anderen Organspendeausweis haben. Es findet keine Registrierung oder ähnliches statt. Das ist vollkommen anonym.


    Den Organspendeausweis bekommt ihr in Apotheken, Krankenhäusern, teilweise sogar schon online etc. Einfach mal nachfragen. Ich habe mir ab und an einen Stapel von 10 Stück für lau aus der Apotheke geben lassen.:unschuldig: Ich mache die jungen (und bejährten) Autofahrer oder allgemein Ersthelfer in meinen Kursen immer wieder darauf aufmerksam und lege ein paar auf den Tisch, die sich jeder nehmen kann. Das ist dann ein Flyer, wo noch einmal alles zusammen gefasst ist, und auf der letzten Seite ist dann ein Ausweis zum Ausschneiden oder ausprickeln.


    Hier die online-Ausfüll-Version: https://www.organspende-info.de/organspendeausweis/erstellen


    Hier die Seite zum Ausdrucken oder Bestellen: https://www.organspende-info.de/organspendeausweis/bestellen



    3. Die Rettungskarte:


    Die Rettungskarte ist ein einfaches Blatt Papier, dass euch das Leben retten kann. Und das witzige ist, auch das sind nur ein paar Mausklicks und einen Drucker, die ihr braucht.


    Was ist das Ding überhaupt?
    Die Rettungskarte ist eine Skizze von eurem Auto. Darauf sind 2 Ansichten von euren Gefährt: eine von oben, eine seitliche. In diesem Grundriss sind wichtige Punkte eingezeichnet. Farblich, natürlich. Punkte, die der Feuerwehr und dem Rettungsdienst einen extrem schnellen Überblick über die Lage verschaffen kann und euch bei einem Unfall wertvolle Sekunden sparen kann. Wir können dadurch sehen, wo relevante Fahrzeugteile wie Airbags, Kraftstofftank, Karosserieverstärkung und und und sitzt. Airbags deswegen, weil ein Airbag auch mal ohne Vorwarnung aufgehen kann.
    Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=pO_t_tfWOyo
    Bei fiesen Unfällen (und da zählt wirklich die Zeit) sind die Fahrzeuge meist extrem deformiert. Zum Teil kann man nicht einmal mehr das Auto als selbiges erkennen, geschweige denn weiß, wo A-Säule etc. ist um das Fahrzeug aufzuschneiden. Von daher finde ich diese Idee sehr sinnvoll.


    Bringt es etwas?
    Das darf ich als Erfahrung sogar beurteilen. Verkehrsunfall, 2 relativ "seltene" Fahrzeugtypen. Starke Deformation beider Fahrzeuge. Eine Feuerwehr mit mehreren Fahrzeugen angerückt, die Mannschaft teilte sich auf beide Fahrzeuge auf. Quasi fast gleiche Bedingungen. In einem Unfallfahrzeug war eine Rettungskarte. Nun ratet mal, wer trotz (leichter) Nachteile deutlich schneller aus dem Fahrzeug war? Richtig.
    Voraussetzung ist natürlich, dass die ortsansässige Feuerwehr weiß damit umzugehen. Obwohl die Karte relativ selbsterklärend ist, hilft Übung immer. Vielleicht für den einen oder anderen Feuerwehrkameraden ein Denkanstoß, die anderen können ja mal selbst bei Feuerwehren nachfragen.


    Wie nutze ich es?
    Die Anwendung ist relativ simpel:
    http://www.adac.de/infotestrat…-unterwegs/rettungskarte/
    Dort sind die meisten Fahrzeughersteller unserer Breitengrade vertreten. Es ist eine Linksammlung, in der ihr eure Automarke auswählt. Dann müsst ihr nur noch euer Modell mit Baujahr heraussuchen, ausdrucken, und schon seid ihr stolzer Besitzer einer Rettungskarte, die dann in etwa so aussieht:
    http://www.gemeindefeuerwehr-c…g/rettungskarte_golf5.jpg
    Sie wird an der Sonnenblende des Fahrers befestigt.
    Wichtig ist, dass ihr auch zeigt, dass ihr soetwas im Auto habt. Das System ist noch nicht genug etabliert. Beim ADAC gibt es Aufkleber mit entsprechender Aufschrift, wie auch an anderen Stellen:
    http://www.feuerwehr-huntlosen…2014/06/Rettungskarte.jpg
    Geklebt wird sie von innen an die Frontschutzscheibe.


    Natürlich gibt es auch die DIY-Variante. Auch gibt es extra kleine Faltkästchen mit Saugnapf, in die ihr eure Karte hineintuen könnt, wenn ihr euch nicht die Frontschutzscheibe versauen wollt. Allerdings läuft man auch Gefahr, dass der Saugnapf bei einem heftigen Aufprall nachlässt.:Schlecht:



    4. Patientenverfügung


    Bin ich verrückt? Ja, ein bisschen. :devil::lechts:


    Warum sollte ich euch raten, eine Patientenverfügung anzulegen? Nunja, kurz und knapp: Man weiß nicht, wann es passiert. Ich fühle mich seitdem deutlich besser.


    Was ist eine Patientenverfügung?
    Eine Patientenverfügung legt kurz und knapp fest, was für Maßnahmen ihr wann wünscht, solltet ihr nicht mehr dazu in der Lage sein. Leider sind es nicht immer die bejährteren Menschen, die versterben. Menschen jeder Altersklasse erwischt es, viel zu häufig die jungen Fahranfänger, die die PS ihres Golf GTI unterschätzen. Daher ist es neben dem Testament eine sinnvolle Sache für jede Altersklasse.
    In der Patientenverfügung werden bestimmte Dinge dabei festgelegt, darunter fallen Dinge wie künstliche Beatmung, Herzlungenwiederbelebung, künstliche Ernährung, Bluttransfusionen, Ethische Gründe usw.


    (Kurzer Exkurs Herzlungenwiederbelebung, kurz HLW bzw. im englischen : Ein Tatoo mit "NO " oder ein Helmaufkleber "Helm nur durch Notarzt abzuziehen" sind definitiv nicht rechtskräftig. Hintergrund ist, dass der Mensch bei einem Tatoo zum Beispiel nicht die Möglichkeit hat, dies bei Änderung seiner Meinung einfach "wegzuradieren". Es wird wiederbelebt und der Helm kommt ab. Wer das noch nicht wusste: Besucht dringest wieder einen Erste-Hilfe-Kurs. Die Medizin ist ein sehr lebendiges Thema und die Empfehlungen werden anhand von Studien verbessert. Viele Sachen haben sich verändert und ein guter Erste-Hilfe-Ausbilder bringt selbst Leuten, die vor wenigen Jahren ihren EH-Kurs gemacht haben, noch Sachen bei. Fit-halten :Sagenichtsmehr:)


    Wie gestalte ich das?
    Informiert euch bei eurem Hausarzt. Der wird euch schief angucken, aber letztendlich macht es ja Sinn.
    Hier ein Link vom Bundesjustizministerium, der alles wichtige enthält:
    http://www.bmj.de/SharedDocs/D…df?__blob=publicationFile


    Wo sollte ich sie aufbewahren?


    Macht mehrere Ausfertigungen! Lasst diese auch von einem Notar abstempeln.


    Das Original sollte sich immer bei euch oder in der Nähe befinden. Weiht Menschen um euch wie eure/n Ehefrau/-mann ein, wo er sie findet, wenn ihr umfällt und ohne Hilfe nicht mehr aufwacht.
    Ich merke das aus eigener Erfahrung: Wenn ich zu einer Reanimation gerufen werde, und gesagt bekomme, es gibt eine Patientenverfügung, reicht es ganz und gar nicht, dass ich weiß dass es eine gibt. So böse es klingt, aber wenn ich demjenigen blind vertraue (aufgrund seiner verbalen Aussage), dass er nicht wiederbelebt werden möchte, und ich kein Papier vor meiner Nase habe, dass mir das mit seiner Unterschrift und der des Hausarztes und/oder Notar belegt, bewege ich mich rechtlich auf sehr dünnem Eis. Kann ja genauso gut sein, dass derjenige scharf aufs Geld oder sonstetwas ist und mich belügt (ist ja nicht so, dass das noch nie vorgekommen wäre).


    Ein weiteres Exemplar solltet ihr auf jeden Fall eurer Bezugsperson geben, seien es Geschwister, Eltern, Verwandte, der Typ um die Ecke dem ich vertraue :lachen:


    Als Prepper gehört ein Exemplar auf jeden Fall zu euren anderen Papieren ins !


    5. Vollmachten


    Als ideale Ergänzung zur Patientenverfügung. Davon gibt es 2 Arten, einmal für gesundheitliche, einmal für wirtschaftliche Aspekte.


    Sie bevollmächtigt die von euch gewählten Personen, zu entscheiden, was wann gemacht wird (ähnlich der Patientenverfügung, aber keinesfalls dasselbe)!


    Ich nehme es am Beispiel von mir:
    Ich habe mit meinen Eltern (sind ja noch relativ jung) bis in das kleinste Detail besprochen, wie ich es haben möchte. Beispielsweise was mit meinem Körper nach dem Ableben passiert: Beerdigen, Verbrennen, Seebestattung usw. Warum welche Art und und und. Was meines Besitzes geht wohin (Beispiel für die wirtschaftlichen Aspekt)
    Klar ist es jetzt nicht das tollste Thema für einen tollen Sonntagsfamilienausflug. Andererseits ist es auch eine extrem große Ehre, jemanden so viel seines Inneren zu zeigen. Wir haben uns ausgetauscht (Sie wissen, was bei mir passieren soll, ich, was bei ihnen passieren soll). Das ganze hat viele Stunden in Anspruch genommen, hat sich aber auch gelohnt. So sind alle Sachen klar geregelt.
    Wenn sie alt genug sind, werde ich die Vollmacht von meinen Eltern auf meine Geschwister übertragen.




    Ich hoffe, dieser Beitrag gefällt euch. Ich betone noch einmal, dass ich hier wirklich nur Ideen und Vorschläge mache, in Rohfassung. Ich möchte euch zu Kreativität und vorallem zum kritisch Denken bewegen.:face_with_rolling_eyes:



    Für Ideen, Fragen, Denkansätze, Verbesserungen, Kritik usw. lasst doch einfach einen Post da.


    Liebe Grüße, FreshPaul alias Jojo:tease:

  • Hallo Jojo, und herzlich Willkommen bei uns!


    ich merke, du bist recht engagiert, sicher bist du auch mindestens Vereinsmitglied in ein oder 2 hilfsorganisationen, und es freut mich, das es dir Spaß macht!


    Toll auch dein obiger Beitrag, zu dem ich aber gerne etwas sagen moechte.


    Ich habe selbst vor einiger Zeit meinen Zivildienst bei einer der großen "Hilfsorganisationen" leisten "dürfen", oder sollte ich doch vielleicht besser sagen MÜSSEN?!?


    Dazu muss ich sagen das ich mich recht erfolgreich einige Jahre vor dem Antritt gedrückt habe, und war im Gegensatz zu den Meißnern anderen Zivis deutlich Älter, und vielleicht etwas weniger naiv...


    Was soll ich sagen-gelernt fürs Leben hab ich bei dem Verein, aber leider nicht nur positives..., mal ganz abgesehen davon hat mich die Veranstaltung mehr als 1 Jahr meines Lebens gekostet, und das bei einem Hungerlohn...naja...


    Worauf ich eigentlich hinaus will:
    In meinen Augen geht es da bei diesen Vereinen hauptsächlich um eines - die Kohle!
    Das ganze verpackt in den schönen Deckmantel der Nächstenliebe, und Gewinnoptimiert mit den willigen ehrenamtlichen Helfern, sowie den damals schön unter der Knute gehaltenen Zivis, die ja sogar noch einfacher auszubeuten waren als 1 EUR Jobber...


    Nehmen wir doch mal dein Beispiel mit der Blutspende - was glaubst du was mit dem Blut passiert...? ...Ja klar, damit sollen Menschenleben gerettet werden, passiert auch sicher....


    Aber was glaubst du was damit sonst noch passiert? : Das wird verhökert, und zwar für richtig viel Kohle...
    und was bekommst du als braver, gutgläubiger Spender dafür?


    Ne Stulle Brot, ne Banane und das Gefühl irgendwas gutes getan zu haben, und als I - Tüpfelchen noch gesagt bekommen,welche Blutgruppe Du hast?!?
    Die testen das doch nicht für mich, sondern um sicher zu sein das meine Suppe sauber ist, und um zu wissen, welchen Aufkleber die da drauf machen müssen!
    Danke, aber da verzichte ich doch für meinen Teil auf dieses "tolle" Angebot...und lasse mich im Fall des Falles lieber kurztesten, oder mich mit Plasma auffuellen!


    Bezahlt wird das dann doch sowieso von meiner teuer bezahlten Krankenversicherung!


    Nachher muss ich noch feststellen das mein ach so soziales Blut dazu dient das irgentwelche reichen Säcke sich in der Schweiz ihr HIV damit aus den Adern spülen lassen?!? Ohne mich!


    Gruss Endzeitstimmung

  • Zitat von Endzeitstimmung;199185


    Was soll ich sagen-gelernt fürs Leben hab ich bei dem Verein, aber leider nicht nur positives..., mal ganz abgesehen davon hat mich die Veranstaltung mehr als 1 Jahr meines Lebens gekostet, und das bei einem Hungerlohn...naja...


    Mit dem Hungerlohn gebe ich dir vollkommen recht. Ich meine...Wer weiß was ein Rettungsassistent ist und was er tun muss (wenn nicht, kann Wikipedia und andere Seiten helfen), sollte einen klitzekleinen Fehler in der Struktur des Landes bemerken. Ich setze gerne noch einen oben drauf, wenn ich sage, dass ich für 300 € mehr als ALG momentan im Schnitt zwischen 60 und 80 Stunden mache. Nur als kleiner Vorgeschmack. Trotzdem machts mir Spaß, auch wenn die Kohle nicht stimmt, weil ich einen einseitigen Beruf nicht abkann. Sehe zu in einen Rettungsdienst zu kommen, der von Feuerwehr oder Landkreis betreut wird. Da hat man wenigstens etwas :winking_face: Bzw. wie sich der neue Notfallsanitäter entwickelt.


    Nun aber zurück zum Thema:
    Wie gesagt, ich möchte hier keinesfalls etwas für Hilfsorganisationen tuen. Ich arbeite von der inneren Einstellung her nicht (mehr) für den Verein, sondern für den Rettungsdienst (also der Beruf an sich).
    Ich selbst bin dort kein Spender, aber einigen gefällt das. Das ist jedem seine Sache, ich habe dies nur so ausführlich beschrieben, weil ich damit die meiste Erfahrung habe.


    Und ehrlich gesagt bemerke ich auch jetzt erst wie ich das Ding unbewusst lobe. Wird editiert!


    LG Jojo

  • Hiho!


    Gute Gedanken...nur zu den zwei ersten Punkten gleich:


    Blutgruppe ist mehr ein "nicetohave".
    Die wenigsten werden die Mittel und Möglichkeiten haben eine tatsächliche Blutransfusion durchführen zu können.
    Und der Arzt auch im Notfall wird sich hüten, auf einen Ausweis oder vielleicht nur eine Kritzelei an Uniform, oder Ausrüstung zu achten.
    Ansonsten ist es recht einfach und rasch einen Blutgruppentest im Notfall zu machen.
    Ich halte es für interessanter sich auf die Mittel zu konzentrieren um Blutungen zu stoppen.
    Sowohl von den jeweiligen unterschiedlichen auch im Gefechtsfall eingesetzten tatsächlichen Mitteln selbst, als auch dessen Anwendung.
    Zum Volumenerhalt würde ich eventuell noch tendieren...also Nährlösungen mit den jeweiligen Instrumentarien.


    Edit: Es gibt natürlich, wenn auch nicht jetzt so ganz "billig", Schnelltests zum Kaufen.
    Kann man easy selbst durchführen. Wenns auch nicht so die 100%- Sache ist.
    Für die meisten Fälle vermutlich ausreichend genau, bin aber auch kein Arzt.



    Organspendeausweis:
    Es geht Dir vermutlich darum, wie es bei Euch in Deutschland gehandhabt wird.
    Äh...bei uns in Österreich ist "jeder" Organspender. Somit relativiert sich hier so ein Ausweis.
    Das gibts hier nur für Leute, die eben KEINE Organe spenden wollen.


    Zu den restlichen Gedanken: finde ich gut.


    Ich hab so eine Art "letzten Willen" verfasst...und einem Freund, Jurist, mitgeteilt was ich mir in etwa
    vorstelle, sollte dies und jenes eintreten.
    Mir persönlich ist es zb. wichtig WER was zu meinem Ableben bei der eventuellen Aufbahrung sagt.
    Und welche Musik dabei spielt. Und was mit mir nachher passiert.
    Aber letztlich auch nur: nicetohave, wenn auch ein bißchen beruhigend zu Lebzeiten.
    Auch wenns jetzt thematisch abweicht: ich versuche im Leben den Leuten mitzuteilen, was ich von ihnen
    halte und was mich an ihnen freut...oder auch nicht und es jetzt mit ihnen zu teilen....
    und ich glaube auch das Leben mit etwas mehr Tiefe wahrzunehmen, als der Durchschnitt.


    Ich finde es gut, daß Du Dich mit derlei Themen hier einbringst.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Hallo Jojo, hallo zusammen,


    die meisten genannten Dinge erachte ich auch als wichtig, und waren bei mir eine der ersten Maßnahmen im Zuge der persönlichen Vorbereitung, ein Unfall oder eine plötzliche schwere Erkrankung (z.B. Herzinfarkt) ist m.E. allemal wahrscheinlicher als der Zusammenbruch der Zivilisation, und gehört damit m.E. zuerst vorbereitet (soweit dies sinnvoll möglich ist).


    Kurz zu den einzelnen Punkten:


    Zitat


    1. Blutgruppe:


    Die halte ich wie meine Vorredner auch eher als "schön zu wissen" (ich kenne meine auch), denn als notwendig, da im Falle einer benötigten Bluttransfusion sowieso nochmal getestet wird.

    Zitat


    2. Der Organspendeausweis:


    Diesen halte ich (in D) auch für sehr sinnvoll, schon allein weil es im Fall der Fälle (hoffentlich) die Angehörigen entlastet eine Entscheidung zu treffen. Natürlich habe ich mit meinen engen Angehörigen schon darüber gesprochen, und sie wissen was mein Wille diesbezüglich ist, aber dennoch habe ich auch einen einstecken (allerdings schon länger, den hatte ich schon bevor ich mich mit Vorbereitung beschäftigt habe).


    Zitat


    3. Die Rettungskarte:


    Meines Erachtens auch eine sinnvolle Sache, gerade wenn man denn ein nicht so verbreitetes Modell fährt. Hab ich auch an der Sonnenblende


    Zitat


    4. Patientenverfügung


    Meiner Ansicht nach auch ganz wichtig, hier gilt das selbe wie beim Organspendeausweis, mein Wille ist dokumentiert und macht es für die Angehörigen auch wieder einfacher ggf. meinen Willen durchzusetzen.


    Zitat


    5. Vollmachten


    Die Gesundheitsvollmacht sehe ich als Ergänzung zur Patientenverfügung, wenn ich zwar noch physisch da aber nicht mehr in der Lage bin selbstständige Entscheidungen zu treffen.


    Die Vorsorgevollmacht macht es wiederum einfacher wenn ich meine wirtschaftlichen Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann (Geschäftsunfähigkeit), da das einsetzen eines Betreuers durch ein Betreuungsgericht nicht notwendig, bzw. vereinfacht ist.


    Gruß,
    Paddy

  • Hallo!


    Ich hab mir einen Blutgruppenausweis beim Hausarzt geholt.
    Er meinte, besser ist es gleich einen Bluttest mitzumachen - hab ich dann auch gemacht - schadet eh nicht.


    Er hat das Blut dann eingeschickt und ich hab glaub ich 40 EUR oder so dafür gezahlt.
    Test und Ausweis hab ich dann von ihm 1 Woche später erhalten.


    Auto-Rettungskarte: ist eine gute Idee, ich hab eine von meinem Auto aber nicht IM Auto.
    Wo legt man diese hin, damit die Feuerwehr sie findet?



    Mein neues iPhone 5S hat eine Notfallkarte eingebaut :)
    Hab dort Organspender etc. ausgefüllt und diese Daten auch auf meiner persönl. Notfallkarte.


    LG ric

  • Zitat von FreshPaul;199187

    Und ehrlich gesagt bemerke ich auch jetzt erst wie ich das Ding unbewusst lobe. Wird editiert!LG Jojo


    Editieren kann man vieles,aber deine Grundeinstellung " Wenn jemand Hilfe braucht - helfe ich- " Die brauchst Du nicht zu editieren :winking_face:


    P.S.


    Diese " Kommunalen " oder " sonstwie "öffentlichen" Arbeitgeber sind die schlimmsten,da stinkts mächtig im Gebälk der Führung ! Es wird immer mehr in " Eigenbetriebe der Stadt XY" umbenannt,damit man ohne die Gewerkschaft am Hintern kleben zu haben unter Tarif ect. Einzustellen...Zeitverträge und so Nettigkeiten :winking_face:


    Pass also ein wenig auf bei der Suche nach einem passenden Arbeitgeber !


    Ich spreche da aus Erfahrung,auf meinem Arbeitsanzug steht auch nicht alles drauf was abläuft :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von AndreasH;199211

    Diese " Kommunalen " oder " sonstwie "öffentlichen" Arbeitgeber sind die schlimmsten,da stinkts mächtig im Gebälk der Führung ! Es wird immer mehr in " Eigenbetriebe der Stadt XY" umbenannt,damit man ohne die Gewerkschaft am Hintern kleben zu haben unter Tarif ect. Einzustellen...Zeitverträge und so Nettigkeiten


    Das ist auch nur eine Seite; die andere ist dass man erwartet, gemeinnützige Leistungen müssten mit immer weniger Geld erbracht werden. Da sucht sich halt so mancher Personalchef oder Werkhofsleiter im öffentlichen Bereich die einfachere Lösung, wenn sein Budget, aber nicht sein Leistungsauftrag beschnitten wird.
    Ich habe übrigens nichts dagegen, wenn man verpflichtet wird, gemeinnützige Leistungen erbringen zu müssen. Dienst an der Allgemeinheit hat noch keinem geschadet, wenn der Zweck sinnvoll und die Personalführung gut war.

  • Zitat von ric;199210

    Hallo!


    Ich hab mir einen Blutgruppenausweis beim Hausarzt geholt.
    Er meinte, besser ist es gleich einen Bluttest mitzumachen - hab ich dann auch gemacht - schadet eh nicht.


    Als Blutspender bekommst du den Test kostenlos und tust etwas gutes! Hab ich auch so gemacht und gehe regelmäßig.


    Gruß Avec

  • Zitat von jp10686;199223

    Das ist auch nur eine Seite; die andere ist dass man erwartet, gemeinnützige Leistungen müssten mit immer weniger Geld erbracht werden. Da sucht sich halt so mancher Personalchef oder Werkhofsleiter im öffentlichen Bereich die einfachere Lösung, wenn sein Budget, aber nicht sein Leistungsauftrag beschnitten wird.
    Ich habe übrigens nichts dagegen, wenn man verpflichtet wird, gemeinnützige Leistungen erbringen zu müssen. Dienst an der Allgemeinheit hat noch keinem geschadet, wenn der Zweck sinnvoll und die Personalführung gut war.


    Ich für meinen Teil verlange nur, dass Leistungen, die mit meinen Steuergeldern bezahlt werden, kosteneffizient erbracht werden. Dass die kommunalen Bediensteten auch davon leben müssen, steht außer Frage. Was mich aber ab und an mit den Zähnen knirschen lässt, sind miserabel geplante Projekte, die dann kostenmäßig explodieren oder direkt wieder eingestampft werden (nach Verbrauch von 80% des Projektbudgets), sinnlose Prestige- Renommée- oder sonstwie betitelte Projekte.
    Ich muss keine internationale Werbung für den Industriestandort Klein-Kleckersdorf machen wollen, nur weil ich da wohne.
    Was ich traurig finde, ist dass grundsätzlich zuerst die wichtigen Dinge gestrichen werden, bevor es dazu kommt, dass irgendwelche Ego-streichelnde Sch...e zurückgefahren wird. Hauptsache wir fahren Bildung und Jugendförderung zurück und stellen dafür eine nichtssagende 'Kunstinstallation' für 100.000+ Euro IN EINEN VERDAMMTEN KREISEL!!! Wer's nicht glaubt, dass es sowas gibt: https://www.google.de/maps/place/Mörfelden-Walldorf/@50.0075792,8.5675399,136m/data=!3m1!1e3!4m2!3m1!1s0x47bd75aece2720d1:0x422435029b09c10
    Leider sieht man, wenn man tiefer rein zoomt, nur ein altes Bild, als dort noch kein Kreisel war...
    In dem Städtchen hab ich mal gewohnt, von daher hab ich leider genug solcher Stilblüten miterlebt.
    Auf der offiziellen Website sieht man das neue Stadt-Logo. Das sieht aus, wie das inspirationslose Logo eines Fliesenlegers und hat wirklich keinerlei (nichtmal mit viel Phantasie) Bezug zu dem Stadtmotto "Stadt der Vielfalt". Gekostet hat es, meine ich mich zu erinnern, einen 6-stelligen Betrag.
    Gemeinnützig bedeutet, dass es der Gemeinschaft/Allgemeinheit auch NÜTZT!
    Das Geld sollte man lieber dahingehend zu investieren, dass die örtliche Sicherheit und Infrastruktur verbessert wird... (statt wie in dem Fall von 64546 einfach aus der ganzen Stadt Einbahnstraßen in verwirrenden Formen und überall Tempo 30 zu machen).
    Naja, was solls, bin eh Ende 2010 weggezogen :winking_face:


    Nur mal für die Leute, die sich wundern warum öffentlicher Dienst, Rettungswesen, etc. so mies bezahlt werden und teilweise ihre Ausrüstung aus Museen zusammenklauen müssen...


    So long,
    Sam

  • Moin moin aus dem trüben Niedersachsen - Wow, tolle Resonanz!


    Urteilen über Vor- und Nachteile von "kommunalen" Arbeitgebern und Hilfsorganisationen und was es da alles gibt kann ich, aber das ist hier nicht Priorität.
    Helfen tue ich gerne, aber im eigenen Interesse.


    Blutgruppe: Ich habe es mit hineingebracht, weil viele Leute ihre nicht wissen.


    Prepper geben Geld aus, um sich möglichst gut vorzubereiten. Warum also auch nicht soetwas machen. Sollte sämtliche Ordnung zusammen brechen, kann es gar nicht so einfach sein, noch an einen Blutgruppentest heranzukommen. Genauso wie (nahezu jeder) Prepper viele Antibiotika etc. lagert, sollte es keine Möglichkeit mehr geben, aus Apotheken, Krankenhäusern o.ä. welche zu erlangen. Preppen bedeutet Vorbereiten auf Krisensituationen.
    Wie das ganze irgendwann einmal aussieht, kann keiner sagen. Daher gibt es auch keine Universallösung.


    Allerdings kann ich mir einige Situationen vorstellen, in denen diese Information hilfreich sein kann und in der Blutgruppentests rar gesäht sind (und man deshalb notgezwungenerweise auf einen früheren Test vertrauen muss). Beispielsweise könnte eine Erkrankung/Infektion oder sonstetwas auftreten, in der es zu übermäßigen Verbrauch dieser Tests kommt. Wenn Krankenhäuser überflutet werden, werden eigentlich alle Stoffe knapp werden. Klar, darunter auch Blutkonserven, die ja sowieso je nach Bestandteilen (Plasma, einzelne Zyten) relativ kurz haltbar sind.
    Nur wenn ich weiß, mein Gefährte oder sonstwer der mir viel bedeutet ist extrem krank, und benötigt Blut, wüsste ich auch nicht, ob ich nicht agieren würde, oder zumindest anders als bei anderen Menschen. Bluttransfusion ist nicht ohne und genau deswegen gibt es Spezialisten (wo ich definitiv nicht dazugehöre). Es birgt viele Risiken und deswegen ist es auch ein eigener Bereich der Medizin. Selbst wenn man das Glück hat, dass derjenige die gleiche Blutgruppe hat, kann es zu milden bis tödlichen Nebenwirkungen kommen. Aber wenn er sowieso vor der Pforte steht, ist mir (vielleicht) die (wenn auch nur allzu geringe) Chance, dass es gut geht, lieber, als dass man es unversucht lässt und er so stirbt.
    Ich selbst weiß es nicht, ich weiß nicht, wie ich reagiere in solchen Situationen. Das ist meine Meinung und jeder kann und soll sich seine eigene bilden.


    Das ist jetzt nicht misszuverstehen, ich würde irgendwelche Bluttransfusionen o.ä. vollziehen.
    Aber was machen wenn es keinen anderen Weg gibt?
    Genau damit beschäftigt man sich ja als Prepper. Was wäre, wenn? Viele haben Nähmaterial und würden im Fall der Fälle auch Wunden nähen. Einige üben das. Jetzt gerade aber würde man (auch diejenigen, die das schon ab und an gemacht haben) zum Arzt/Krankenhaus fahren, da es diese Möglichkeit gibt. Dort gibt es Spezialisten, dessen Job das einfach ist und die das besser können als man selbst. Dann gibt es auch keine riesen Narbe oder man sieht, dass es provisorisch zusammengenäht wurde usw.
    Jeder ist auch lieber Frischgekochtes als irgendein Dosenfutter. Nur in Notsituationen wurden sogar schon Leichen zum Überleben genutzt (--> Flugzeugabsturz in den Anden als Beispiel). Und nicht jeder davon war Kannibalist oder hätte den Gedanken im "normalen" Leben gehabt. Ganz im Gegenteil.
    Auch hierzu: Ich nutze diese extremen und krassen Beispiele, die vielleicht auch nicht allen gefallen, um zu zeigen, über welche Grenzen ein Mensch in der Not hinwegschaut.


    Kurz und knapp: Der Test ist jetzt nicht die größte Sache, aber es !kann! Situationen geben, in denen es darauf ankommt (so unwahrscheinlich sie auch sein mögen)!



    Vollelektrolytlösungen/Infusionen sind zwar ein guter Volumenersatz, können jedoch kein Sauerstoff transportieren. Es wird genutzt, um zum einen dem Schock vorzubeugen (genug Flüssigkeit in unseren Gefäßen) und hat dadurch den Nebeneffekt, dass das Blut quasi mit "Wasser" gepanscht zumindest ein wenig Sauerstoffversorgung bieten kann. Je nach Blutverlust kann das jedoch nicht genügend sein, weswegen es zu Hypoxien (Sauerstoffunterversorgungen) kommt, wobei unser Gehirn am empfindlichsten reagiert, und diese Hypoxie kann je nach Ausmaß zum Tod führen. Präklinisch ist das jedoch das Mittel der Wahl. Nur wird es ein präklinisch-klinisch-System dann noch geben?


    Zitat

    Es geht Dir vermutlich darum, wie es bei Euch in Deutschland gehandhabt wird.
    Äh...bei uns in Österreich ist "jeder" Organspender. Somit relativiert sich hier so ein Ausweis.
    Das gibts hier nur für Leute, die eben KEINE Organe spenden wollen.


    Super, das wusste ich noch nicht. Hast gerade meinen Wissenstand deutlich erweitert! :face_with_rolling_eyes: Ja, ich spreche hier für Deutschland. Am besten wäre wirklich, wenn man mit der Volljährigkeit einen Ausweis ausfüllen muss und das selbst festlegt. Also quasi die Mitte von Deutschland "automatisch nicht, bis Ausweis vorhanden" und Österreich "automatisch ja, bis Widerspruch".


    Habe eben gerade entdeckt, dass zumindest bei dem deutschen Impfbuch auf der letzten Seite ebenfalls die Blutgruppe eingetragen werden kann. Vielleicht steht sie ja bei dem einen oder anderen dort schon drinnen. Im Bild oben links, erste Zeile, zu sehen.[ATTACH=CONFIG]21961[/ATTACH]



    Liebe Grüße, Jojo :Sagenichtsmehr:


  • Geh halt in einer Klinik Blut spenden - und der letzte Satz ist wohl nicht wirklich dein Ernst? Das ist so zimelich auf einem Niveau mit Alufoliehüte tragen....

    Take care!

  • Endzeitstimmung:


    Das dislike steht für mehrere Punkte:


    Zum einen sind Hilfsorganisationen per se in dem Moment, in dem sie gemeinnützig sind keinesfalls gewinnorientiert. Zum anderen müssen sie ihre Bilanzen in mehrfacher Hinsicht offen legen. Nicht nur, dass das Finanzamt prüft, ob die Gemeinnützigkeit zu recht besteht. Wird diese aberkannt, so geschieht dies für mehrere Jahre im Rückgriff. Ziemlich bitter...


    Heute bist du als HiOrg ohne BZI Spendensiegel in D recht schnell aus dem Rennen. Und da wird sehr deutlich auf die Verwaltungskosten gesehen. Und die Daten werden auch veröffentlicht... (Nur zwei Beispiele, es gibt noch weitere Dinge wie veröffentlichte Jahresberichte, Bilanzprüfungen etc.)


    Du wirfst munter eine Hilfsorganisation mit mit einer i.d.R. als gGmbH organisierten (Tochter-) Firma in einen Topf. Diese Trennung ist allerdings vielfach notwendig, um wirtschaftliche Risiken von den reinen gemeinnützigen bzw. mildtätige Zwecken (ich meine jetzt in expressis verbis die steuerrechtliche Bewertung) abzutrennen. Aber das kleine g steht auch hier für Gemeinnnützigkeit mit allen ihren rechtlichen Bedingungen...


    Was meinst Du eigentlich, wie einige Dienste aufrecht erhalten werden können, wenn nicht in anderen Geschäftsbereichen Gewinne gefahren werden?
    Glaubst Du wirklich, das Dinge wie akut-Katastrophenhilfe im Ausland ausschließlich aus Ehrenamt und Spenden heraus durchfinanziert werden könnten?
    Oder das es eine Hospizarbeit in Deutschland geben würde, bei der maximal 90% der Kosten durch die Krankenkassen gedeckt werden? 10% muss der Betreiber / Diensterbringer, also die von Dir als gewinnsüchtig gescholtene Hilfsorganisation immer aus Eigenmitteln erbringen!


    Das sind jetzt aus dem Stand heraus nur zwei Beispiele aus meinem Laden...


    Nicht, dass ich meinem Verein nicht auch (selbst-)kritisch gegenüber stehe. Aber es ist nicht nur mein Arbeitgeber seit nunmehr 19 Jahren, ich engagiere mich auch im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte seit 39 Jahren ehrenamtlich in dem Laden. Und ich weiss sehr genau, was ich da wo tue!!!


    Ich kenne nicht den Grund für Deinen Frust, ich weiss auch nicht (obwohl ich eine Idee habe, mensch kennt ja seine Szene) bei welchem Laden Du widerwillig Deine Zeit abgedient hast, aber die Pauschalverurteilung weise ich entschieden zurück!!!


    Ich fühle ich in meinem Engagement persönlich angegriffen.


    Christian,


    dessen Hilfsorganisation keinen Blutspendedienst hat. Und das ist gut so!

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Natürlich werden Blutspenden verkauft, aber ich denke jeder wird nachvollziehen können, dass der Kuchen und der gezuckerte Tee nicht gerade den Hauptkostenanteil darstellen. Mitarbeiter, Fahrzeuge, Material, Werbung, Dokumentation, Laboruntersuchung, Verwaltung, Vertrieb und vieles mehr muss halt auch bezahlt werden. Auch Blutplasma wächst nicht auf Bäumen, sondern entsteht aus Blutspenden. Ery-konzentrat, Plasma und die anderen Endprodukte sind Waren, die erstmal hergestellt werden müssen und unterliegen Betriebswirtschaftlichen Anforderungen - zumindest solange noch keine worst-case Direkttransfusion betrieben wird.
    Und das man HIV aus den Adern spülen kann, wäre mir neu.

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Zitat von Endzeitstimmung;199185


    Nachher muss ich noch feststellen das mein ach so soziales Blut dazu dient das irgentwelche reichen Säcke sich in der Schweiz ihr HIV damit aus den Adern spülen lassen?!? Ohne mich!


    Gruss Endzeitstimmung


    Danke!


    Jetzt sehen wir Deine Einschätzung!


    Vielleicht besser Du behältst es :staun:


    Sagt einiges über Gedankengut!


    Ernst

  • So,
    das ich nicht nur Lobhudelei für meinen Beitrag bekomme, dessen war ich mir bewusst, schön auch, das zumindest Ksbulli sich die Mühe macht das zu begründen!


    Ich roll das mal von hinten auf!


    @Ernst ich weiss nicht womit du bei meiner Aussage genau das Problem hast, ich möchte aber betonen das ich jedem seine Kohle gönne, und auch sicher nichts in irgendeiner weise gegen die Schweiz hab...


    Auch bin ich mir darüber im Klaren, das man nicht á -la Ölwechsel HIV los wird, aber war es nicht Magic Johnson der sich schon vor langen Jahren das Blut in der Schweiz hat "Waschen lassen"?!?
    Und das ihr ne menge Spezialkliniken habt steht ja ausser Frage und ist auch kein Geheimnis.


    ksbulli
    Sicher trete ich einigen sozial engagierten auf die Füße, allerdings habe ich explizit gesagt das das MEINE Meinung dazu ist, die ich doch hoffentlich auch so kundtun darf...
    Und ich muss sagen dach dem, was ich in den 13 Monaten so alles erlebt habe ist das vielleicht kein wunder warum meine soziale Ader und meine Vaterlandsliebe etwas ausgetrocknet ist...


    Nur soviel - Bei uns wurde da nicht unterschieden, ob das jetzt für den tatsächlich gemeinnützigen oder den GmbH betrieb war... da war Ackern angesagt wo sie dich grade hinstecken konnten - bis an die legalen Grenzen... und wenn du die Fresse aufgemacht hast wurde mit dem "Zivi-Gesetz" gewunken und mit einem Disziplinarverfahren....schönen sozialen Dank...


    Noch so ein paar Anekdoten:
    So duften wir Zivis Überstunden im Namen der Nächstenliebe machen, um tonnenweise Altkleider mit KatS Fahrzeugen einzusammeln, was schonmal überhaupt nicht erlaubt sein dürfte, um dann nachher im Konvoi bis lange in den Feierabend zum Ziel der Reise zu fahren:


    Eine Klamottenverwertung - also genau so ein Laden der dafür sorgt, das 30% der Klamotten im Reißwolf landen für Putztücher und Decken und der rest dann in Ballen gepresst nach Afrika wandert um da die Textilindustrie zu vernichten...
    Und ich war noch der Sozialromantischen Ansicht wir würden in eine Sammelstelle meiner Organisation fahren, wo nette Freiwillige Damen die Sachen liebevoll sortieren um sie dann bedürftigen zukommen zu lassen.....nöö war aber nicht...
    Gab ne Quittung über die angelieferte Menge, Verrechnungsscheck an unsere Leitstelle kam dann sicher per Post...


    oder


    Eigentlich standen uns 7 oder 8 weisse Wechselgarnituren zu, wieviel gabs ? ZWEI! und dann gemecker warum da flecken drauf sind....


    oder auch schön:


    Wir sind verpflichtet worden vor Ort zu schlafen, durften aber "Kulanterweise" auch zuhaus schlafen, das hatte zufolge das wir einen reduzierten Vergütungssatz bekamen, da wir ja (dann eigentlich)vor Ort verpflegt wurden....
    Aber mal abgesehen davon, das dort überhaubt nicht so viele Schlafmöglichkeiten zur Verfügung standen haben sie uns natürlich auch noch um das Essen beschissen... und als es kurz vor der Meuterei stand war da wieder der Wink mit dem Diszi, und das ja im Gesetz auch nicht stehen würde was "Essen" denn so wäre, sie könnten da ja auch nen Paket Butter hinstellen, und ne Packung Toast.....schönen Dank...


    Ich könnte jetze noch weiter plaudern, aber dann bekomme ich wegen der aufflammenden Erinnerungen noch nen Hals!


    Ich mecker ja aber auch gar nicht wegen der Arbeit selbst - die Leute denen ich den Hintern abgeputzt habe und die ich gepflegt habe haben es auch sicher verdient, aber bezahlt haben sie ja, als wenn da eine ausgebildete Kranken/Altenpflegerin gestanden hätte, und diese Qualifikation hatten wir allesamt sicher nicht.


    Wohlwissen dessen durften wir aber auch noch Sonderschichten mit dem Hausnotrufpieper machen, um dann für die Geschäftsstelle den 24STD Service zu garantieren, aber zumindest auf dem Papier wäre ja dann einer "von uns" vor Ort gewesen, auch wenn er nicht gewusst hätte was zu tun wäre, aber entweder wäre es ja nicht so schlimm und der Patient hätte es noch bis zum Eintreffen des Notarztes überlebt, oder aber er hätte nichts mehr zu dem Thema sagen können...Pech...
    Für den armen Zivi hätte es dann ja sicher einen verbandseigenen Seelsorger gegeben...


    Vielleicht könnt ihr ja jetzt etwas nachvollziehen, warum mir da die Laune vergangen ist, und warum ich solchen "Organisationen" gegenüber eine solche Skepsis habe...


    Gruß Endzeitstimmung

  • Zitat von Endzeitstimmung;199382

    allerdings habe ich explizit gesagt das das MEINE Meinung dazu ist


    was folgt ist auch MEINE Meinung:


    Zivildienst ist wie Militärdienst NICHT eine Art staatliche Anstellung, wo es darum geht, bei vollem Gehalt eine ruhige Kugel zu schieben. Zivildienst ist Dienst an der Gesellschaft.
    Nach dem, was du oben schreibst, wurdest Du nicht ausgenützt, sondern gefordert.


    Die Gesellschaft funktioniert nur, weil sehr viele Leute sehr viele Leistungen erbringen, ohne zuerst auf den Überstundenzähler und den Personalvertrag zu schauen.
    Das fängt bei jeder Hausfrau an, die nicht einfach nach "ich hab meine 8.5 Stunden heute schon runter" nichts mehr anrührt.
    In der Landwirtschaft kommen zuerst die Tiere, dann die Tiere, dann die Kulturen, dann die Sache und dann, wenn noch Zeit ist, alles andere - zumindest in der Saison. Man hat mir das so beigebracht. Wenn ein Gewitter kommt und man beim einheuen ist, schaut keiner auf die Uhr, und wenn beim ärgsten Sauwetter mal wieder die Kühe durch den Zaun sind, gehst du raus, egal ob Feierabend oder nicht.
    Wer schon mal selbständig war, wird sich auch nicht über mangelnde Auslastung jenseits der 8.5 Stunden täglich beklagen.
    Über den Unsinn mit dem Blut haben sich ja schon andere geäussert.

  • ?


    Hast du überhaupt gelesen, was ich geschrieben habe? Ich sehe da nicht den Zusammenhang....
    Ich habe mich ja auch nicht über die Arbeit selbst beschwert, sondern darüber das mein ach so sozialer, wohltätiger Arbeitgeber mich wissentlich mir unfairen Mitteln um die mir zustehenden Leistungen betrogen hat!


    Und weil ich hier sogar grade meinen Ordner habe:
    Sold für 30 Tage á 15DM = 465DM !!
    und beschissen wurde ich um
    Verpflegungsgeld 30 Tage á 11,70DM = 351DM.... immerhin fast die Hälfte meines Soldes


    Das nenne ich ausgenutzt und betrogen, mal abgesehen davon weiss ich nicht wie man von einem vollen Gehalt von 465DM eine "ruhige Kugel" schieben kann...Almosen kommt dem wohl näher...


    Davon ab waren halt einige andere "Praktiken" in meinen Augen auch mehr als verwerflich,
    aber es ist inzwischen wohl normal das wenn ein Altkleidercontainer vor einer Station eines wie auch imer heissenden "Wohltätigkeitsvereines" steht dieser mit 95%er Sicherheit von irgendeiner Fremdfirma geleert wird, und nicht mehr von dem Verein selbst... da muss der gute Name auf der Kiste ausreichen.... das Geld kommt dann per Scheck oder Überweisung...Haben ja alle was davon, der Einwerfende der das gute soziale Gefühl hat, der Altkleiderhändler, und der Wohltätigkeitsverein... alles in Butter...


    Mal abgesehen davon wirst du sicherlich viele Kumpels haben, die ihren Frohndienst am Staat bei der FFW abgedrückt haben, im Nachhinein vielleicht die bessere Wahl - immerhin 1 Jahr normal weitergearbeitet und Kohle verdient, dafür ab und an abends mal zur Übung angetreten...


    Davon ab bin ich seit weit über 10 Jahren selbstständig, da brauchst du mir nix von irgendwelchen Stunden erzählen...


    Endzeitstimmung


  • ja der Zivi war nicht fein, aber bei 15 Tacken Sold am Tag, ist deiner auch schon länger her. Da kann man doch etwas Milde walten lassen.


    Zu der grundsätzlicehn Aussage, dass unter dem Mantel der Hilfeleistung/Gemeinnützigkeit viel Mist läuft und Leute ausgebeutet und beschissen werden, kann ich nur zustimmen. Das ist auch heute noch so. Ich kenne Fahrer beim ASB o.ä. die für unter 4 € die Stunde ran"dürfen", meist aber erst nach 8 Wochen "Probearbeiten".
    Wo da die Kohle der Krankenkassen/Versicherten hingeht frage ich mich auch mehrfach...


    Allerdings ist das alles Offtopic. also btt bitte.


  • Hier stimmt was nicht.


    Man spendet Blut und die deutsche Krankenkasse zahlt in der Schweiz eine Behandlung mit diesem Blut?


    Wer verdient denn nun die große Kohle mit dem billigen Blut?