Die Selbstversorger-Küche - Küchenausstattung für die Autarkie

  • Mahlzeit!


    Ausgehend von dem Idealszenario eines Selbstversorgerhofes möchte ich gerne von euch Vorschläge und Beschreibungen zu Ausstattung und Gerät um seinen GANZEN Lebensalltag möglichst unabhängig von der "Aussenwelt" gestallten zu können!


    Da ich ja nicht ins Mittelalter zurück möchte sollen sogar strombetriebene Geräte erlaubt sein, welche aber dennoch renundant als Stromlose Version vorhanden sein MÜSSEN.


    Ich möchte euch bitten auch die exotischten Gerätschaften vorzustellen, die von nöten sein können, und am liebsten mit Beschreibung, Bild und oder Links ins Netz zu möglichst beständigen Websites!


    Stellt euch vielleicht mal so den Stand der 30er-50er Jahre vor, das könnte es vielleicht treffen!


    Als Beispiel:


    Milchzentifuge / Separator Elektrisch
    Hersteller ELECREM
    230V ca. 110W Max


    http://elecrem.com/english/Default.htm
    --------------------
    Milchzentrifuge / Separator Handbetrieben
    Hersteller: Alfa Laval
    1 Kinderstärke


    http://www.museum-digital.de/r…=3025&inwi=1&w=1600&h=759



    ......


    So in der Art...


    Aber nicht das ich weil ich Elektro freigegeben habe jetzt jemand mit dem Induktionsherd kommt, Voraussetzung ist ein kleine Stromerzeuger, der nur Stundenweise laufen kann....:-)



    Gruß Endzeitstimmung

  • Hallo,


    da schlag ich mal als Grundausstattung vor


    - Küchenherd, mit Holz&Kohle beheizbar, Backröhre und Wasserschiff - (Beispiel)
    - Dampfkochtopf (spart Energie und schont Gemüse)
    - Fleischwolf handbetrieben (Beispiel) - dafür gibts auch nen "Wurstvorsatz", um Brät in Därme zu füllen
    - Flotte Lotte zum passieren von Obst&Gemüse (Beispiel)
    - Einkochtopf zum "Einwecken"
    - Räucherschrank/-ofen (Beispiel)
    - Schneebesen mit Kurbelantrieb (Beispiel)
    - Kaffeemühle
    - Getreidemühle


    Der Schwerpunkt der Ausstattung einer Selbstversorgerküche dürfte sicher bei der Haltbarmachung von Lebensmitteln liegen, dabei sollte man berücksichtigen, dass viele Zutaten bzw. Nahrungsmittel, die mab haltbar machen will, meist in grosser Menge in kurzer Zeit anfallen und dann sehr schnell verarbeitet werden müssen. Mit Spielzeugtöpfen und zu wenig Gläsern/Dosen/etc. kommt man da schnell an seine Grenzen. Wenn es ein gutes Tomatenjahr ist, dann hat man u.U. innerhalb einer Woche mal eben 50kg Tomaten (meinen Eltern schon mal passiert). Schlachtet man ein Schwein, dann werden selbst auf Baurnehöfen alle verfügbaren Eimer, Tröge und Wannen eingesetzt, ein zu kleiner Räucherschrank kann da auch fatal sein.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;206523


    Der Schwerpunkt der Ausstattung einer Selbstversorgerküche dürfte sicher bei der Haltbarmachung von Lebensmitteln liegen, dabei sollte man berücksichtigen, dass viele Zutaten bzw. Nahrungsmittel, die mab haltbar machen will, meist in grosser Menge in kurzer Zeit anfallen und dann sehr schnell verarbeitet werden müssen.



    Hallo Tom,


    was Du hier als selbstverständlich voraussetzt, ist es leider nicht.


    Da gehören Dinge dazu, wie Obst und Gemüse einkochen, ein Tier schlachten und Fleisch ggf. einpökeln, Fische räuchern, Sauerkraut ansetzen ...


    Leider keine selbstverständlich verfügbaren Fertigkeiten.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Butterschleuder!
    Für Brandschutz eine Kübelspritze, wenn du da viel mit Holz verbaut hast. (Und man kann das Ding im Notfall als Kärcher-Ersatz benutzen)
    Glasreibe für Obst und Gemüse... also z.B, wenn du dein eigenes Suppenpulver herstellen willst.
    Mhm was gibts da noch... Kohle-gefüllte Bügeleisen, Krautfass (die mit dem Rand um den Deckel für Wasser) und Krauthobel, Waschbrett...


    So long,
    Sam

  • Moin @ll,


    bei den Kohle- / Holzbeheizten Herden bedenkt bitte dass diese zumindest in D vom Schornsteinfeger abgenommen werden müssen.
    Sie werden an einen Schornstein angeschlossen und da muss der Schwarze Mann ganz klassisch jährlich zur Feuerstättenschau erscheinen.


    Vielfach sind alte Geräte nicht mehr zulassungsfähig, da diese nicht den gültigen Emissionsverordnungen entsprechen bzw. eine Herstellerbescheinigung nicht vorliegt.
    Im zweiten Fall müsste ein Einzelgutachten erstellt werden. Da ist der Kauf eines aktuellen Produktes wohl wirtschaftlicher...


    ...nur falls jemand in der Runde Omas guten alten Küppersbusch reaktivieren will.


    Schönen Abend noch


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hi Endzeitstimmung,


    ich sitze gerade dabei (will ich nächsten Monat bestellen) mir ein Set zusammenzustellen aus:


    a) Kompressorkühlbox (Engel oder Waeco auf jeden Fall ein Modell mit Danfoss Kompressor)
    b) Solarversorgung inkl. Regler und Akku (wenn möglich LiFePo-Akku mit mindestens 55Ah)


    Soll zur Not auch eine autarke Kühlung von Kleinmengen im SHTF-Fall ermöglichen. Ich denke man sollte eine Kühlmöglichkeit nicht unterschätzen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,

    Zitat von ksbulli;206669

    bei den Kohle- / Holzbeheizten Herden bedenkt bitte dass diese zumindest in D vom Schornsteinfeger abgenommen werden müssen.


    das sollte - schon im eigenen (Survival-)Interesse - eigentlich selbstverständlich sein. In D findet die Feuerstättenschau zwei Mal innerhalb von sieben Jahren statt, zwischen den beiden Terminen müssen mindestens drei Jahre liegen. Eine jährliche Feuerstättenschau gibt es nicht, gekehrt wird natürlich ein, zwei oder drei mal jährlich - je nach Bedarf und Nutzung des Ofens/Herdes.


    Was die Zulässigkeit alter Herde/Öfen betrifft (in D): Öfen/Herde, die vor 1950 errichtet wurden (also gekauft, aufgestellt und angeschlossen), gelten als "historische Öfen" und sind von den aktuellen Emissionsvorschriften ausgenommen. Kauft man heute einen neuen Küchenherd, dann erfüllt er bereits die geltenden Vorschriften.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat

    Da ich ja nicht ins Mittelalter zurück möchte


    Zitat

    Stellt euch vielleicht mal so den Stand der 30er-50er Jahre vor!


    Für den normalen Haushalt hat sich da nicht allzu viel getan. Es gibt mehr Gerätschaften, aber für den Hausgebrauch noch immer bestenfalls Muskelbetrieben.


    Das Feld der Stromlosen Geräte ist gigantisch. Da gibt es alles vom Pedalbetriebenen Pflug bis hin zum Staubsauger.
    Auch von mir noch zwei Links:
    http://www.designboom.com/desi…ed-washer-and-spin-dryer/
    http://www.cottagecraftworks.c…food-processor-p-248.html

    Wenn die Gerätschaften beides (also Strom und nicht Strom) können sollen, schau dich mal gut um. Als man in jedem Haushalt Strom hatte, haben viele ihre Pedalnähmaschinen auf Strom umgerüstet. Diese können jetzt beides und mit ein bisschen Bastelei sollte man viele Pedalmaschinen auf Strom umrüsten können, so dass beides geht.

  • Hallo,


    was man bei aller Liebe zu muskelkraftbetriebenen Geräten nicht vergessen sollte: man braucht dann auch das nötige Personal :) Eine/r alleine oder selbst zu zweit dürften viele Zubereitungen und Küchenarbeiten eine ganz schön sportliche Herausforderung sein. Ich würde mir die Freiheit nehmen und für die Selbstversorger-Küche auch leistungsfähige Elektrogeräte einplanen (Mühle, Teig-Knetmaschine), die man im Notfall über ein bereitgehaltenes Stromaggregat stundenweise betreibt. Damit man gerade zur Ernte- bzw. Schlachtzeit möglichst viel vom Ertrag auch retten kann.


    Grüsse


    Tom

  • Unser Kaminkehrer hat uns kürzlich ne Liste ausgehändigt, wann die Holzöfen nach dem aktuellen Emissionsrecht ausgemustert werden .
    Die vorschriften gelten nicht für Holz/Kohle -Küchenherde, und wenn die Holzöfen die einzigen Beheizungsmöglichkeiten in einem Haus sind,
    also keine Zentralheizung vorhanden ist - so die aktuelle Rechtslage in Bayern .



    Frieder

  • eine Handwaschmaschine
    [ATTACH=CONFIG]23232[/ATTACH]
    ... und natürlich genügend Abwaschmittel. Man kann zur Not auch Holzasche nehmen, aber Abwaschmittel ist besser - lässt sich auch leicht bevorraten.
    Wenn man nur mit Holz kocht, werden die Küchentücher bald waschbedürftig.
    Deshalb gehört sowas schon auch zur bzw. erleichtert das Wirtschaften in der Stromlos-Küche, wie das, was in Lagerhäusern chronisch fehlt: Schneidbrettchen, Rüstmesser, Küchentücher, Pfannenribel usw.
    Ein gutes Allzweckmesser mit Schleifstein.
    Ein Abtropfgestell für das Geschirr.
    Zwei, drei grössere Allzweck-Schüsseln, am besten aus Chromstahl (im Gastrobedarf in allen Grössen erhältlich).
    Abwaschbecken aus Plastik.
    Ein oder zwei grössere Thermoskrüge.
    Giesskannen, wenn man das Wasser am Brunnen holen muss - praktischer als Krüge.


    Selbstverständlich Zubehör zum Brennholz machen für den Holzofen von Hand.



    Am einfachsten einmal eine Woche lang ganz ohne Strom wirtschaften, dann merkt man, was nötig ist.


    In den alten Küchen, wo es nur eine Holzherd hatte oder gar nur an der Kette oder auf dem Dreibein gekocht wurde, hatte es nur wenig Utensilien, hier werden beim Besuch der Dorfmuseen oft ganz falsche Vorstellungen geweckt.

  • Zitat von jp10686;207140

    eine Handwaschmaschine
    [ATTACH=CONFIG]23232[/ATTACH]
    ... und natürlich genügend Abwaschmittel. Man kann zur Not auch Holzasche nehmen,


    Hmmm...


    Holzasche (eine Mischung aus Kaliumcarbonat, -hydrogencarbonat und -hydroxid) ist gar nicht so dumm. Mit Fetten gekocht gibt Schmierseife. Man muss die Asche vorher nur in heissem Wasser lösen und durch ein Tuch oder einen Kaffeefilter filtern, um Kohlereste abzutrennen.


    Seifensieden ist beinahe so alt wie der jagende Mensch (Zugang zu tierischen Fetten) und ein ziemlich trivialer Vorgang.


    Auch in einem WTSHTF-Szenario gibt es keine Ausrede für üblen Körpergeruch. Die morgendliche Dusche ist machbar :)


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich hab schon öfters draussen mit Holzaschenbrei Geschirr gewaschen. Um eine versiffte Eisenpfanne sauberzubekommen, ist Einweichen in einem Brei aus gesiebter frischer Holzasche gut.
    Nicht gut für Alupfannen, und das Zeug wird scharf, greift also die Hände an. Deshalb lohnt sich Abwaschmittel.

  • Zitat von jp10686;207159

    Ich hab schon öfters draussen mit Holzaschenbrei Geschirr gewaschen. Um eine versiffte Eisenpfanne sauberzubekommen, ist Einweichen in einem Brei aus gesiebter frischer Holzasche gut.
    Nicht gut für Alupfannen, und das Zeug wird scharf, greift also die Hände an. Deshalb lohnt sich Abwaschmittel.


    Hallo jp10686.


    klar, eine Lösung von Holzasche, bevor sie verseift wurde, greift ganz klar die Haut an - bis zur Auflösung.


    Da gibt es übrigens eine Gemeinheit: Wenn Du Dir Salzsäure über die Haut schüttest, das brennt. Da rennst Du automatisch zum nächsten Wasserhahn und wäscht Dir das ab. Da passiert nicht viel. Die Schäden halten sich in Grenzen.


    Verätzungen mit Laugen sind dagegen zunächst erst mal schmerzfrei. Die fressen sich durch das Gewebe. Wenn dann ein Schmerzreiz einsetzt, dann ist oft schon ein maximaler Schaden gesetzt.


    Wenn Ihr da einen Spritzer in die Augen bekommt, das ist die perfekte Lizenz zum Erwerb eines Blindenhunds.


    Also passt mit Laugen auf! Maximale Schutzausrüstung! Visierhelm, Schürze oder Laborkittel, Nitrilhandschuhe.


    Das gilt auch für scheinbar harmlose Stoffe wie Na2CO3 oder K2CO3



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)