Pfefferspray - Flüssigstrahl, Gel oder Schaum?

  • Zitat

    Nun hat der potentielle Angreifer (mal nicht vom bösen Hund ausgehend :unschuldig: ) den Schaum oder das Gel an der Hand hängen. Dieses könnte er nun in einer Abwehrbewegung ebenso dir in dein Gesicht schleudern.


    Mir sind Unterschiede beim Schaumspray je nach Hersteller nicht alle bekannt, bei der Version die ich benutze und auch schon eingesetzt habe schäumt beim Wischen erst alles richtig auf, da gibt es keine Sicht mehr und gerade das eingeplante Wegwischen macht alles noch schlimmer. Das dich jemand mit einem Stück Schaum auf der Hand der nichts mehr sehen kann genau im Gesicht trifft ist wohl so wahrscheinlich wie einen Kaugummi in eine Bierflasche zu spucken. Da ist die flüssige Version wesentlich gefährlicher da sie beim Schütteln der Hand in alle Richtungen spritzt wenn man eine ordentliche Ladung verwendet hat. Grundsätzlich sollte man aber bei einem getroffenen Gegner sofort Abstand suchen, selbst wenn man sich nur über eine getroffene Person beugt kann schon eine Reizung der Augen oder Schleimhäute und Atemwege erfolgen. Drogen und Alkohol spielen sicherlich auch eine wichtige Rolle, auch ist mir aufgefallen das es auch nüchtern deutliche Unterschiede gibt wie jemand darauf reagiert. Nach leichtem Kontakt mit Pfefferspray hatte ich tagelang Zustände wie bei einer Bronchitis, andere standen selbst bei Volltreffern im Gesicht nach wenigen Stunden wieder auf der Matte. Bei mir stellt sich sofort ein Brechreiz ein, andere können ein Bier nachtrinken. Den Unterschied zwischen Abwehrsprays die gegen Menschen gedacht sind und jenen die gegen Tiere gefüllt werden sollte man ebenso beachten.


    Was Another Cold Day anführte sollte man gut im Kopf behalten, selbst bei Tests haben sich viele inkl. mir selbst mit solchen "Nebeldingern" schon selbst erwischt. Selbst militärisch hatte man Giftgas und ähnliches nie ganz unter Kontrolle und hat nicht selten die eigenen Truppen erwischt.

  • Wie ich schon sagte - Alles kann - nichts muss.


    Kann hier nur von meinen Erfahrungen mit Pfeffersprays reden. Habe diese schon öffters mal eingesetzt und war jedes mal erstaunt wie unterschiedlich mein Gegenüber reagierte.
    Pfefferschaum und Gel hat bei uns im Vergleich schlechter abgeschnitten.


    Zu meiner Anführung mit dem Wegschleudern: Sprüh dir mal Rasierschaum oder Gel in dein Gesicht, wisch dieses mit der Hand weg und mach einfach mal eine kurze schleudernde Bewegung. Du wirst erstaunt sein wie weit dieses fliegt und was im Unmittelbaren Umfeld alles getroffen wird (nur bitte nicht vor dem Spiegel - deine bessere Hälfte wird da nicht so begeistert sein :kichern: )

  • Hallo zusammen


    Wir haben hier viele schöne Dinge um ein wenig Probleme beim Gegenüber zu verursachen.


    Aber bedenkt, dass Ihr nach einem Einsatz eines Tierabwehrgerätes die Pflicht habe dem "Tier" zu helfen.


    Die Augen müssen gespült (am besten mit Wasser) werden und die Gelspuren mit einem Tuch (trocken) weggewischt werden :grosses Lachen::grosses Lachen::grosses Lachen::grosses Lachen::grosses Lachen:


    Da soll nur niemand sagen man leiste keine Hilfe :peinlich:


    Ernst

  • Dass der Pfefferspray nicht bei allen Leuten wirkt ist bekannt.
    Der Vater meiner Freundin arbeitet bei der Polizei und hat auch schon Geschichten erzählt, in denen die Polizisten beispielsweise einen Mexikaner mit Pfefferspray bodigen wollten und die Polizisten schon langsam die Dämpfe zu merken bekamen während der Mexikaner noch lachend in der Mitte stand.
    Wenn jemand sehr oft und sehr scharf ist, sind die die Pfeffersprays oft wirkungslos.
    Da ist es manchmal besser weg zu laufen oder auf sich aufmerksam zu machen z.B. mittels einer Trillerpfeife als sich dank Pfefferspray in falscher Sicherheit zu wiegen.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • ... gut ernähren sich unsere Hunde selten von Chili. Und Erste Hilfe wenn ich angegriffen wurde, hmmm der kann verrecken, Pflicht hin oder her.


    Besten Dank an alle, die geantwortet haben. Ich werde mir also einen Flüssigstrahl besorgen. :)

  • Ich führe den Jet Protector zusätzlich zum RSG dienstlich.
    Als Selbstverteidigungswaffe für Privatpersonen halte ich des Teil aufgrund der Mindestschussentfernung, des Aussehens wie eine Schusswaffe und die 2 Schuss die gezielt erfolgen müssen, als absolut ungeeignet.


    Gruß

  • Für den JPX gilt dasselbe wie für alle anderen Selbstverteidigungswaffen, der Einsatz muss geübt werden.

  • Und ich halte ihn für äußerst geeignet, denn das Ding in die richtige Richtung halten, das sollte jeder halbwegs motorisch begabte Mensch schaffen und ein Schuss reicht pro Ziel.
    Danach will bestimmt keiner mehr mit dir streiten. Sie dir die Videos an.


    Im Gegensatz dazu, genießen alle Pfeffersprays die selben Nachteile. Genau diese Nachteile führen dazu, dass manche Leute glauben, man bräuchte 50 Schuss damit das funktioniert, denn mit dem Pfefferspray muss man ja auch ewig draufhalten.
    Ist aber schlicht ein Mythos wider besseres Wissen. Die zwei Meter sind eigentlich 1,5 Meter. Dazu muss man aber ebenfalls wieder den Vergleich zum normalen Pfefferspray ziehen. Der JPX kann bis zu einer Entfernung von 7m effektiv eingesetzt werden. Wenn die Entfernung kleiner 1,5m ist, dann kannst du, wenn du schon diesbezügliche Bedenken hegst, nicht aufs Gesicht sondern auf die Brust schießen.


    Wenn du glaubst, dass man mit dem JPX punktgenau auf die Nase treffen muss, dann lass dir doch spaßeshalber mal aus ein paar Metern Entfernung damit auf die Brust schießen. Ich empfehle aber ein Gegenmittel griffbereit zu halten.


    Zum Üben gibts übrigens Kartuschen ohne Wirkstoff, nur mit Flüssigkeit.


    LG. Nudnik

  • Ich hab des schon mehrmals Live gesehen und mich auch schon damit beschießen lassen da brauch ich mir keine Video ankucken danke.
    Genau darum finde Ich ja dass es kein "Spielzeug" für Privatpersonen ist, des ist aber eben meine Meinung...


    Dass ich mit nem RSG "ewig draufhalten" muss ist auch Käse, entweder reagiert jemand auf den Wirkstoff oder nicht. Da ändert die Tatsache dass man die ganze Pulle leer macht auch nichts dran. Das Weitersprühen überbrückt meiner Erfahrung nach oftmals einfach nur die Zeit bis eine Wirkung einsetzt.
    Wie oben schon mehrfach erwähnt ist Pfeffer egal in welcher Form kein Allheilmittel und Personen reagieren verschieden.


    Gruß

  • Zitat von Palda;214556

    Genau darum finde ich ja dass es kein "Spielzeug" für Privatpersonen ist, des ist aber eben meine Meinung...


    Ich bin der Meinung, wenn ich schon vorhabe, mich zu verteidigen, dann ganz bestimmt nicht mit einem Spielzeug. Wenn nach deiner Definition der JPX also kein Spielzeug ist dann nehme ich lieber den.


    Das muss natürlich jeder für sich entscheiden aber mit einem kleinen Döschen Pfefferspray rumzulaufen und mich vermeintlich in Sicherheit zu wiegen halt ich eindeutig für gefährlicher.


    LG. Nudnik

  • Ob der Jet Protector gut oder schlecht ist weiss ich nicht. Ich sehe bei dem Ding aber auch das Problem, dass es, je nach Ausführung, auf den ersten Blick wie eine Pistole aussieht. Wobei die neuren Modelle anscheinend viel Leucht-Orange dran haben.
    Und zumindest in der Schweiz sind Gegenstände verboten, die mit echten Waffen verwechselt werden können:


    Zitat

    Waffen gemäss Waffengesetz sind:
    Imitations-, Schreckschuss-und Soft-air-Waffen, wenn die Gefahr einer Verwechslung mit einer Feuerwaffe besteht;


    https://www.fedpol.admin.ch/fe…fen_nach_waffenrecht.html

  • Ich halte von den Geräten nicht viel.
    Stellt euch mal vor, ihr müsst unter Stress schnell genug ein recht kleines Ziel treffen und habt nur zwei Versuche.
    Die Möglichkeit dass das nicht klappt ist recht hoch...

  • Ich habe mir mal die Website vom Pfeffersprayhersteller SabreRed angesehen (https://www.sabrered.com/).
    Es handelt sich um einen US Hersteller und auf der Website sind ausschließlich die in den US erhältlichen Produkte beworben. Was ich so gesehen habe unterscheiden sie sich nicht nur in Sachen Vielfalt, sondern auch in Sachen Leistungsfähigkeit deutlich von den bei uns erhältlichen Produkten von SabreRed.
    Für Deutschland sind diese Produkte natürlich nicht zulässig, da sie nicht als Tierabwehrsprays gekennzeichnet sind. Hier in Österreich ist dies nicht notwendig, was ich jedoch nicht weiß und im Internet auch nicht gefunden habe: Benötigt ein Pfefferspray in Österreich irgendeine Zulassung oder irgendein europäisches Prüfzeichen? Weiß da jemand was?
    Ansonsten wäre es ja interessant da etwas zu importieren (SabreRed versendet nicht international, doch müsste es doch eigentlich über einen Weiterversender funktionieren?).

  • Zitat von Wolfshund;214747

    Ich halte von den Geräten nicht viel.


    Dann empfehle ich dir ein derartiges Verteidigungsgerät nicht zu kaufen. Sofern man allerdings kein kompletter Bewegungslegasteniker ist (Solche sollten allerdings auch von normalen Sprays die finger lassen), sollte ein Treffer auch im Stress gelingen. Ist ja nicht so, dass der JPX nur einen Streukreis von 5cm hat.


    LG. Nudnik

  • Hallo zusammen,


    auch wenn der Themenstarter schon seine Entscheidung getroffen hat möchte ich meine persönliche Empfehlung noch abgeben.


    Ich habe Jet Protector und Guardian Angel. In D beide zugelassen als Tierabwehrgeräte und natürlich werden sie auch nur als solche von mir geführt. Ich habe auch einen Testlauf auf privatem Grund gegen eine Holzkiste gemacht. Zielen ist einfach (beim Jet Protector könnte man aber ohne jegliche KK-Erfahrung doch ein oder zwei Übungskartuschen einplanen, der Guardian Angel ist wirklich völlig intuitiv) und der Streukreis ausreichend. Ich bin für den Zweck sehr zufrieden.
    Ganz klar ist, dass die Wirkstoffkonzentration, die in D verkauft wird, viel niedriger ist, als die in den USA-Videos. Das ändert aber nichts daran, dass sie sicherlich ihren Zweck erfüllen. Der große Vorteil ist, dass das angreifende Tier nicht sehr nahe kommen muss: Wenn das Tier noch halb blind weiter durchläuft, reicht es mir auf jeden Fall für's Ausweichen. Und durch die höhere Geschwindigkeit der Geräte entfällt auch das Windproblem.


    Den Guardian Angel trage ich in einem Handgelenkholster, wenn ich abends noch mal eine Trainingsrunde mache (ich bin nicht ängstlich - ich habe mal einen angreifenden Hund, im wahrsten Sinne des Wortes unterworfen :grosses Lachen:... aber das hätte auch einfach schief gehen können, daher nehme ich das Gerät inzwischen lieber mit).


    Den Jet Protector habe ich eher für abgerichtete Hunde im SHTF-Fall. In einer umgebundenen Beintasche (unauffälliger als ein Holster) ist er auch mit BoB gut verstaut aber griffbereit.
    Damit würde mein Auftreten beim Waldspaziergang vielleicht doch zu martialisch 😳 und ich will ja nicht, dass jemand mich mit Prepperausrüstung in Verbindung bringt.


    Viele Grüße, Alge

  • Zitat von Alge;215740

    beim Jet Protector könnte man aber ohne jegliche KK-Erfahrung doch ein oder zwei Übungskartuschen einplanen


    Hi Alge


    Danke für deinen Erfahrungsbericht zu den zwei Geräten!
    Kannst du mir verraten was im Zitat die Abkürzung KK bedeutet? Kampfkunst? Entweder ich stehe auf dem Schlauch oder regionale Sprachunterschiede lassen mich nicht auf eine gescheite Lösung kommen.
    Für mich heisst KK ja entweder "Krankenkasse" oder noch aus der Schulzeit "Kartoffelkanone". Und obwohl die beiden Begriffe gut in Kombination angewendet werden können (:grosses Lachen:), machen die in deinem Beitrag nicht wirklich Sinn...



    Gruess, Anti

  • Zitat von Anti;215896

    was im Zitat die Abkürzung KK bedeutet?


    KK = Kleinkaliber (sprich Kaliber .22)


    (in diesem fall auf Kleinkaliber-Pistole bezogen)