Übernachten im Wald/sind Wildschweine eine Gefahr?

  • Hallo Zusammen


    Bis jetzt haben wir nur an Gewässern biwakiert.
    Nun planen wir eine Übernachtung in unserem Familienwald.
    Wir sind jetzt aber unsicher, ob die Wildschweine, die im Moment ja Junge haben, eine Gefahr für uns werden könnten.
    Da wir mit den Kindern unterwegs sind möchten wir kein Risiko eingehen!
    Für Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar!
    Grüsse Susanne

  • Ich stimme moleson zu. Wenn ihr aber Angst habt, dass sie euch in der Nacht beim schlafen überraschen und dann selber überrascht sind, hilft es, wenn ihr ein Radio laufen lasst.


    Grüße
    Basmyr

  • Genau so ist es. Wildschweine sind äußerst scheue Tiere, die gelernt haben den Menschen zu fürchten. Sie werden euer Lager wittern, eure Geräusche hören und einen großen Bogen um euch machen.:)


    Door Miesegrau


    Vor mir haben die Viecher nachts regelrecht Angst, ich schnarche nämlich wie ein Höhlenbär.....:devil:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Es ist bestimmt auch noch nützlich, wenn ihr, vor ihr das Lager aufschlagt, die umliegende Umgebung besichtigt. Ich verwende hier absichtlich kein Wort wie absuchen oder bestreifen. Ihr sollt die Schweine nicht finden :)


    Einfach nur Präsenz zeigen, bisschen Krach machen, falls in einer Schonung schon Schweine drin sind, den eigenen Geruch verbreiten und damit den Tieren die Möglichkeit geben, euch rechtzeitig zu bemerken und auszuweichen.


    Schöne Grüße,
    Johannes

  • Ich sehe da auch keine Probleme.
    Wildschweine, besonders mit Frischlingen, werden nur dann schwierig, wenn man sich gegenseitig überrascht, was aber schon schwierig genug ist.


    Ihr werdet euer Nachtlager nun nicht gerade mitten in der Nacht aufbauen. Von daher könnt ihr schauen, dass ihr das Lager nicht gerade mitten auf deren Wildwechsel aufbaut. Und selbst wenn: sie würden eher einen Bogen um euch rum machen, als stur drauf zu halten. Sind ja nicht so deppert, wie manche menschlichen Zeitgenossen. :winking_face:

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)


  • Nein, sie sind keine Gefahr, sie werden Dir typisch aus dem Weg gehen. Als Kulturfolger (wie auch Füchse, Marder, Waschbären ...) könnten sie allerdings an Deinen unvorsichtig ausserhalb des Zelts gelagerten Vorräten interessiert sein und sie Dir über Nacht plündern.


    Eine reale Gefahr: Begib Dich nie zwischen eine Bache und ihre Frischlinge. Da ist Dir ein Angriff so gut wie sicher.


    Persönliche Erfahrung: Ich bin nie an eine Wildsau näher als 50m rangekommen, dann ist sie verschwunden und hat die Flucht ergriffen.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Wildsauen sind auf See auch eher selten.:devil:


    Findet door olle Miesegrau:grosses Lachen:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Ich stimme meinen Vorrednern da zu. Jedenfalls solange ihr stationär und die Wildschweine mobil sind, also auf Euch zulaufen. Da sehe ich auch keine Probleme, die sollten und werden Euch früh genug bemerken.


    Allerdings - wie UrbanTrapper richtig andeutet - könnte es etwas problematisch werden, wenn ihr unterwegs seid und durchs Unterholz streift und auf Wildschweine mit Frischlingen trefft. Ist mir selbst schon passiert.
    Die Wildschweine haben einen "Kessel" , quasi das Nest, wo die Bache mit ihren Frischlingen liegt. Ich bin kein Jäger, daher verzeiht die vielleicht falsche Wortwahl. :face_with_rolling_eyes: Solltet Ihr auf einen Kessel treffen (wenn man es denn bemerkt) am besten nicht näher ran. Wildschweine sind wehrhaft und eine Bache mit Frischlingen wird diese verteidigen, sollte sie sich bedroht fühlen. Und das kann unschön werden.



    Ich bin damals querfeldein gelaufen durch einen recht dichten Wald, über einen kleinen Bachlauf gesprungen, wo auf der anderen Seite Farn/Gestrüpp war. Dann sah ich ein Frischling aus dem Farn laufen und dachte noch bei mir Na schau mal da, ein Frischling . Das nach dem nächsten Schritt erfolgende tiefe Grollen aus dem Gestrüpp allerdings lies mir das Herz in die Hose rutschen. Danach bin einen großen Umweg gegangen. :lachen: Laut Aussage eines Jägers war da scheinbar der Kessel und wäre ich näher heran getreten hätte mich die Bache wohl angenommen.


    Legend, hat beim Lager auch keine Sorge vor Wildschweinen, passt beim laufen durchs Unterholz aber seitdem etwas mehr auf :)

  • Ich hoffe mit meinem Wissen als Jäger hier einen Beitrag leisten zu können. Der Wissenstand über Wildschweine ist in diesem Forum sehr gut und geht schon richtig Fachwissen. Ich erlaube mir die Aussagen meiner Vorredner noch mit ein paar Details zu ergänzen.

    Wenn man von Unfällen mit Schweinen liest, ein Spaziergänger also von einer Sau angenommen wird, handelt es sich meist um angefahrene oder angeschossene Tiere, welche in die Enge getrieben wurden.

    Wildschweine sind scheu, haben einen sehr guten Geruchssinn und hören sehr gut (ich verzichte absichtlich auf Jägerlatein). Wildschweine sehen aber nicht gut. Solltest du dich gegen den Wind, beinahe geräuschlos einer Rotte im Wurfkessel näheren kann es auch bei gesunden Schweinen vorkommen, dass dich die Bache annimmt, weil sie überrascht wurde.

    Bei Jagdunfällen mit Schweinen, handelt es sich meist um Situation, bei welchem sich der Jäger oder der Treiber einer von Hunden gestellten oder wie schon erwähnt einer verletzten UND in die Enge getriebenen Sau nähert.

    Ich übernachte öfters im Wald und versuche möglichst unauffällig zu sein. Ich vermeide Rauch, Lärm, achte auf die Windrichtung und auf hallende Felsen. Ich kann dir von keiner Sichtung von Schweinen erzählen bei solchen Ausflügen. „Willst du Schweine sehen musst du in die Höhe gehn“, heisst es unter Jägern. Ein Hochsitz ist eines der Erfolgsrezepte um Schweine an der Kirrung erlegen zu können. Anders ist es natürlich mit Rehen und Füchsen. Die kommen nahe an dich ran bis sie dich bemerken. Aber die beissen ja nicht :)

    Wie meine Vorredner bereits deutlich geschildert haben, es besteht keine Gefahr, wenn du im Wald übernachtest. Die Gefahr, dass du von einem Reh überrannt wirst ist um ein Vieles wahrscheinlicher. :)

  • Zitat von Miesegrau;229026

    Wildsauen sind auf See auch eher selten.:devil:



    Hmm,,,,,,,


    zur Thema Wildsauen zur See könnte ich jetzt drei Faden Seemannsgarn spinnen:)


    Gerade bei der Grosschiffahrt. Massiver Kostendruck, Ausflaggung,
    minimale und meist unzureichend ausgebildete Besatzung.


    Oft ist die Brücke leer, keine Wache , das Schiff läuft unter Selbsteueranlage. (Ohne Wachoffizier auf der Brücke rechtlich unzulässig)


    Anruf auf Kanal 16 oder 70 ? Keine Reaktion, keine Funkwache (rechtlich ebenfalls unzulässig)


    Ich kann als Segler gerade nach unserm aktuellen Nordseetöŕn sagen, haltet Ausguck und Radarwache


    Ihr habt alle mal im Segelkurs gelernt "Segel vor Motor"


    Vergesst es, Ausweichen verlängert Euer Leben!



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Auch ich hatte noch nie Probleme mit einem Schwarzkittel. Eher mit dem Hund des Försters, der auf einmal unter unseren Tarps herumwuselte.
    Aber der biß auch nicht. Da war die beste Deckung nutzlos.


    Fazit: gehe beruhigt schlafen.

  • https://www.youtube.com/watch?v=3W68nogo8vk
    https://www.youtube.com/watch?v=cAI5RSBJp70
    Nicht wirklich aggressiv, mir wäre es aber zu nah.


    Und zum gefährlichen Wildschwein das verletzt ist.. . Wer garantiert das es nie ein verletztes Wildschwein dort gibt wo sie leben?
    Mit Kindern würde ich jedenfalls nicht ganz so "blind" dort rumlaufen und darauf vertrauen das jedes Schweinchen immer brav wegrennt.
    Lärmend kam ich aber auch noch nie, nah an ein Wildschwein ran, in Kindertagen, still und leise an der burgenländisch, ungarischen Grenze aber doch öfters, was meinen Vater seinerzeit immer auf die Palme brachte. An unser damaliges Haus kamen sie tagsüber öfters etwa auf 200 Meter heran und manchmal war auch der "Biomüll" quasi weg.
    Manche meinten aber das die nicht so scheu waren weil sie erst nach dem Fall des "eisernen Vorhangs" wieder mit Menschen in Kontakt kamen und zuvor ungestört in den Grenzgebieten lebten.
    Vielleicht etwas "Panik" aus Kindertagen, "Razorback" lief damals ja auch im TV, aber so ganz wollte ich diesen Tieren nie trauen. Vor allem weil Schweinebisse, selbst von normalen Hausschweinen Rissquetschwunden erzeugen die eher an die Folgen einer Kettensäge erinnern.

  • Beim ersten Video muss man sich errinnern das es für den Hund ein reines Spiel ist.
    Für die kleinen scheinbar auch, aber für das grosse Wildschein wohl eher nicht, das ist im "gemässigten Beschützer-modus" (ist ja weder eingeengt noch verletzt) und merkt das die kleinen spielen.
    Trotzdem bin ich der Meinung würde dort nicht viel fehlen bis es 'aggresiv' werden könnte.


    Beim zweiten Video bin ich erstaunt, dass das Wildschein von sich aus SO NAH kommt, und dann gemütlich weiter geht, bei dieser menge an Personen.

  • Zitat von christopher;230735

    https://www.youtube.com/watch?v=3W68nogo8vk
    https://www.youtube.com/watch?v=cAI5RSBJp70
    Nicht wirklich aggressiv, mir wäre es aber zu nah.


    Und zum gefährlichen Wildschwein das verletzt ist.. . Wer garantiert das es nie ein verletztes Wildschwein dort gibt wo sie leben?
    Mit Kindern würde ich jedenfalls nicht ganz so "blind" dort rumlaufen und darauf vertrauen das jedes Schweinchen immer brav wegrennt..


    Ich bin jetzt mal ganz bös. ...



    Wenn Du Deine Kinder schützen willst, dann solltest Du Menschen meiden.


    Ernsthaft: Auf einen Angriff von Tieren kommen tausende Missbrauchsfälle!



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Also in der freien Natur hatte ich nie Probleme mit Wildschweinen.Ausser einmal in Korsika:sie standen genau da wo wir weiter laufen mußten (keine Ausweichmöglichkeit ) und liessen sich weder durch rufen oder klatschen vertreiben.Wir waren etwas ratlos-da fing meine BEVA plötzlich an zu bellen:weg waren sie!
    Das funktioniert aber nur in Ländern in denen mit Hunden gejagt wird.


    Bei uns im Garten sieht die Sache anders aus.Im verwilderten Garten nebenan lebt eine Gruppe Wildschweine.Die Mutter rannte in die Stadt und verletzte 2 Menschen.Irgendwann waren die Kleinen dann Mutterlos und hatten den Charakter ihrer Mutter geerbt.Sprich ich kann bis auf 2 m an die mittlerweile Ausgewachsenen herantreten-die haben keine Angst.


    Nun lebt schon die nächste dreiste Generation bei uns und gestern musste ich nen Frischling der sich im Zaun verheddert hatte befreien.Statt danach zu flüchten lief er ständig zu mir!
    Ich konnte ihn dann zwar vertreiben aber irgendwie ist diese Gruppe seltsam.


    Der Jäger macht übrigens nichts gegen meine haarigen Nachbarn-wegen der Stadtnähe kann er nicht schiessen.


    Ich nehm also immer die Hunde mit, vor denen haben sie ein bißchen Respekt.