Griechenlands - Beobachten und lernen

  • Das einzig gute an der Situation ist, dass man kaum zu spekulieren braucht, da die Dinge nun ziemlich schnell passieren. Für mich spielt sich hier eines der härtesten Prepper Szenarien überhaupt ab.


    Ich bin sehr gespannt, ob es zu Unruhen, einem Bürgerkrieg, oder einem Millitärputsch kommen wird und verfolge die nachrichten mit großem Interesse.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Berichte von VorOrt


    Salü,


    beobachten und lernen, ja, das wäre schon schön :Gut:


    Was mich persönlich wundert, ist: das ist ein Crash mit Ansage, oder?
    Es ist schwer, sich bei der langen Vorlaufzeit, nicht vorzubereiten.
    Wobei die letzten Tage eindeutig eine Eskalation bedeuteten.


    Nur, wenn eine Krise so lange dauert, scheint es mir schwer zu sein, den Schnuuf zu haben, dann noch einmal Notkäufe zu tätigen.
    Eventuell ist es blauäugig, zu sagen: uns passiert das nicht.
    Irrtum, uns kann es genauso treffen.


    Durch Zypern sind wir schon vorgewarnt worden (Stichwort: abzypern).
    Was muss denn noch geschehen, bis die Realität bei den Bürgern im Hirn ankommt und in Aktion umgewandelt wird?


    Bei jeder Reise ist die Vorbereitung der halbe Erfolg.
    Oder man fährt halt ins Blaue und lässt sich überraschen - frei nach dem Motto: no risk no fun :staun:


    Hier der link zu Erfahrungsberichten VorOrt:


    http://www.dasgelbeforum.net/forum.php


    Die Berichte von "Gaby" sind hervorragend.
    Sie lebt in Griechenland und ist natürlich sehr gut informiert:


    http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=359400


    Falls jemand einen kritischen Beitrag akzeptiert, dann lest diesen Blog: schall und rauch (bitte selber gurgeln, ich mag es nicht verlinken)


    Und nun wünsche ich allen allzeit eine handbreit Wasser unterm Kiel !


    Gruss
    's Hörnli

  • Zitat von hörnli;233097


    Es ist schwer, sich bei der langen Vorlaufzeit, nicht vorzubereiten.


    Im Gegenteil: Genau das halte ich für die große Gefahr bei Wirtschaftskrisen im Gegensatz zu beispielsweise einer Wetterkatastrophe. Man gewöhnt sich an die schwierige Lage. Irgendwie funktioniert ja erst mal alles weiter. Und wenn es wirklich eskaliert, hat man nur noch eingeschränkte Handlungsoptionen.


    Auf der anderen Seite: Noch ist in Griechenland alles nur auf einem Level, auf dem man gut daran getan hätte, mit seinen Finanzen vorausschauend umzugehen. Für Normalbürger, die sich nicht mit Vorsorge beschäftigt haben, drängt sich das Einlagern von Vorräten vorerst nur für Importprodukte auf. An Lebensmittel werden derzeit die wenigsten denken. Ich würde auch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass es wirklich zu Versorgungsproblemen im Land kommt. Aus meiner Perspektive hätte ich zwar lieber auch Nahrungsvorräte, aber ich kann schon verstehen, dass nur eine Minderheit das so sieht.


    Allerdings bringen Vorräte bei einer wirklich heftigen Wirtschaftskrise relativ wenig. Vermutlich schmelzen die über Monate hinweg langsam ab, anders als Beispielsweise bei Versorgungsunterbrechungen durchs Wetter. Der Knackpunkt in einem solchen Szenario ist es, die Vorräte zu nutzen, um zu einer leistungsfähigen Selbstversorgung überzugehen.

  • Zitat von Caveman67;233146

    Hallo,


    Hier stehen die letzten Anforderungen der Eurogroup/Trioka bezüglich Reformen an Griechenland:
    http://www.referendum2015gov.g…-OF-CURRENT-PROGRAM-1.pdf



    Nur kurz überflogen... aber.. schockierend... da ist wirklich ALLES drin um das Volk noch wirklich effektiv aus zu quetschen!
    Steuererhöhungen auf alles mögliche (und unmögliche), Einsparungen bei Schulen, Familien und Behinderten, Möglichst viel Privatisierung, uvm.


    Was ich ja auch extrem witzig finde ist die Klausel, dass Griechenland dafür sorgen muss ihre Steuerlöcher bei *privaten* Menschen zu stopfen... das die EU ein Luxgate am Laufen hat und schön totschweigt sei hier nicht zu erwähnen....


    *seufz*.. ich hoffe die Griechen selbst lesen das und setzen dann beim Referendum ihr NEIN und machen einen Neu-Anfang ohne das ganze EU-Konstrukt (ja, eine umstrittene Meinung, aber nun gut...). Es wird zwar Anfangs nicht einfach, aber letztendlich verschwindet das Land ja nicht einfach von der Bildfläche, wenn es Bankrott geht und aus der EU ist....

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • PapaB: Es ist einigermaßen egal, ob die griechischen Bürger ja, oder nein sagen. die Vorschläge der Gelgeber sind durch das verhalten Tsipras obsolet. Vor fünf jahren hätte wirkliche Reformen in der Verwaltung noch ein investitionsfreundliches Klima schaffen können. Aber dagegen haben sich damals alle Behörden versperrt und lieber wurden die Renten sinnlos gekürzt (ohne jedoch die Frühverrentungen zu beschneiden).


    Der Ausgang des Referendum ist nebensächlich, da der Staat faktisch bankrot ist und weder Renten noch Gehälter zahlen kann. Da aber große Teile der Bevölkerung genau darauf angewiesen sind steht eine humanitäre Krise kurz bevor.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Wobei mir als Steuerzahler in Deine gewisse persönliche Betroffenheit entstanden ist, als die Europäische Zentralbank , eine Einrichtung der EU , in den letzten Wochen die griechischen Banken mit etlichen Milliarden € darlehensweise am Leben erhalten haben . Netterweise dienten als Sicherheit aktuelle griechische Staatsanleihen .


    Als EU-Banause ist mir jetzt allerdings nicht klar , wo das Geld der EZB herkam . War es tatsächlich vorhandenes Geld auf den Konten , da jetzt von den EU Saaten nachgeschossen werden muß, oder konnte die EZB schnell die Notenpresse anwerfen, und ein paar Tonnen €-Scheine nach Griechenland fliegen. Das ist dann wohl das sogenannte FIAT - money - früher gabs bei den Lateinern ja nur den Spruch fiat lux - es werde Licht.


    Frieder

  • Hallo,

    Zitat

    Nur kurz überflogen... aber.. schockierend... da ist wirklich ALLES drin um das Volk noch wirklich effektiv aus zu quetschen!
    Steuererhöhungen auf alles mögliche (und unmögliche), Einsparungen bei Schulen, Familien und Behinderten, Möglichst viel Privatisierung, uvm.


    Naja, wo soll das Geld denn her kommen? Es klingt immer so schön, wenn man auf die Troika oder was weiß ich wen schimpft, aber wirkliche Lösungen habe ich noch kaum wo gehört/gelesen.
    Natürlich gibt es verschiedene Ansätze, aber am Ende läuft es darauf hinaus:
    Einsparen und hoffen, daß die Einsparungen mehr bringen als die Wirtschaft schrumpft.
    Oder investieren und hoffen, daß die Wirtschaft mehr wächst als die Ausgaben.


    So oder so ist das Volk am Ende der Zahlmeister. Wer auch sonst? Man kann nur versuchen, daß alle gleich leiden, und nicht ein paar wenige profitieren. Leider ist das wohl ein Wunschtraum.


    Gruß
    Gerald
    PS.: Und so arg weit sind wir hier in A auch nicht weg von diesen Zuständen.

  • BTT:


    hier noch ein Update aus dem Gelben Forum, den Bärti schon verlinkt hatte.



    Vorsichtshalber noch einmal der Link, weil ich ja doch einiges zitiert habe. Wie gesagt, der stammt von Bärti : http://www.dasgelbeforum.net/board_entry.php?id=359400


    Für mich sieht es so aus, dass die Versorgung der Grundbedürfnisse nicht das Problem ist, zumindest mit Bargeld. Ausnahmen gibt es natürlich wie immer. Die Folgen für die Wirtschaft sind nicht abzusehen aber sicherlich schwerwiegender. Das schlägt natürlich verzögert auf die Bevölkerung durch.


    Grüße
    JBDenimco

  • Bald werden Millionen Leute per Internet ihre Griechenland-Geschichten erzählen, sie die hier:
    http://deutsche-wirtschafts-na…rd-jede-minute-schlimmer/


    Wer jetzt noch in dieses Chaos-Land auf Urlaub fährt, riskiert wohl einiges.
    Aus dem GR-Desaster kann gelernt werden:
    mit sinkender Verlässlichkeit des Landes leidet der Tourismus besonders stark. Wer also in der Branche tätig ist, sollte sich sein Ausstiegs-Türchen planen.

  • Angeblich gibt es Probleme mit dem Wechselgeld.


    Ich frage mich wieso? Wurden nicht die letzten Wochen unglaubliche Mengen an Bargeld abgehoben? Wo ist das jetzt plötzlich alles hin?


    Für mich stinkt das alles zum Himmel. Hoffentlich stimmen sie am Sonntag mit nein und hoffentlich führt das zum Grexit. Mir sind die Kosten und Risiken mittlerweile egal, Hauptsache das Geschachere hat endlich mal ein Ende... Spannend aus Preppersicht wäre es obendrein.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Das Problem ist nicht die Verfügbarkeit von Bargeld, sondern dessen Stückelung!


    Anfangs gaben die Automaten 20er und 10er raus. Alltagstaugliche Scheine. Mittlerweile geben die Automaten in Ermangelung von Alternativen 50er raus. Also gibt es dort dann nur 50 statt 60€.


    Zudem haben Kellner beispielsweise das Problem, dass sie nur begrenzt auf einen 50er rausgeben können. Wenn jemand nicht mal 10€ für ein Mittagessen im Restaurant bezahlt, dann kann irgendwann einfach nicht mehr gewechselt werden.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Und wo sind die ganzen 10er und 20er plötzlich hin?


    Bargeld verschwindet ja nicht, wenn man einmal damit gezahlt hat.


    Für mich ist die Erklärung daher unbefriedigend und ich kann mir das nur so erklären, dass zig Milliarden Euro irgendwo unter den Kopfkissen versteckt werden.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Nur mal grundsätzlich.


    Ein Rechtsgrundsatz in praktisch allen europäischen Staaten kommt aus dem römischen Recht "pacta sunt servanda" - Verträge sind einzuhalten. Das heisst wenn ich Schulden mache, völlig egal ob als Privatperson, als Unternehmen oder als Staat, dann habe ich die geregelt zurückzuzahlen.


    Wenn ich das als Privatperson nicht täte, dann käme der Gerichtsvollzieher und würde mich auspfänden. Welches Mitleid hätte denn ein deutsches Gericht mit mir, wenn ich Konsumentenkredite in einer Höhe aufnähme. die ich nicht zurückzahlen kann?


    Genau das ist doch in Griechenland passiert! Konsumptive Ausgaben und ein aufgeblähter Apparat von Staatsangestellten auf Pump!


    Bei einem souveränen Staat ist das ja nun nicht ganz so einfach, da gibt es nun mal kein Insolvenzverfahren vor Gericht, aber EZB, IWF, EU und auch die deutsche Regierung könnten ganz einfach den Geldhahn zudrehen, bis sich in GR ein Funken wirtschaftlicher Vernunft regt, statt Sozialismus á la Tzipras!


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ein guter Teil des Bargeldes wird gehortet werden. Und 10, 20er sind die Alltags-Scheine für kleine häufige Einkäufe. Viele werden 50er bekommen haben, und damit was kaufen, dann kriegen sie 10 und 20er raus. Deshalb braucht man davon nun viel mehr.
    Die GR-Banken werden nicht rechtzeitig kleinere Stückelungen nachbestellt haben. Oder warten die schon auf die neuen Drachmen-Scheine, daß sich nicht mehr auszahlt, Euronen zu bestellen?

  • 50er sind die mit Abstand häufigsten Scheine. Wenn man mal der Einfachheit halber annimmt, dass beim Horten alle Scheine in gleichmäßiger Anzahl aus dem Umlauf verschwinden, sind die andern Scheine logischerweise schneller weg als die 50er.


    Die Grafik zeigt es übrigens ganz schön: http://www.spiegel.de/wirtscha…-der-woche-a-1041666.html (das Balkendiagramm oben in der Mitte, nicht das große Liniendiagramm)

  • Was lernen wir daraus man muss seinen Bargeldvorrat möglichst klein stückeln. Die 1.000 € die ich in Bar unter dem Kopfkissen liegen bestehen hauptsächlich aus 5er,10er und 20ern.
    Wieviel Bargeld haltet ihr so vor?


    Gruß Kupfersalz

  • Ich sag jetzt nicht wie viel ich vorhalte. :face_with_rolling_eyes:


    Aber es sind zu gut 70% Fünfer und der Rest 10er.


    Größer finde ich in einer Krise schwierig. Einen Zehner kann ich für ein z.B. Brot verkraften. Bei einem 50er oder 20er wird das schwieriger.


    LG
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Kommt drauf an, was man damit vorhat. Wenn man langfristig einen größeren Vorrat anlegt, würde ich wegen der Kompaktheit eher große Scheine nehmen. Die sind auch praktischer, wenn man größere Bar-Anschaffungen tätigen will. Ein paar hundert Euro in kleinen Scheinen sind für Einkäufe des Tagesbedarfs sicher auch nicht falsch, aber die würde ich erst bei einer sich akut anbahnenden Krise horten.

  • Gemischt finde ich am angepasstesten.
    Etwas Klimpergeld dürfte auch nicht schaden...


    Danke Luftikus für den Link - ehrlich gesagt, das Bild mit dem Rentner, der den Kopf in Händen hält, hat mich echt berührt :traurig:.
    Der Rattenschwanz, der das Ganze nach sich zieht, ist ja enorm.
    Herr Survival und ich haben das mal durch gesprochen - es ist fast unglaublich und weiterhin zutiefst schockierend - alles nur wegen dem virtuellen Geld.


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~