Sicherheitsmaßnahmen in Hamburg

  • Wenn man das hier so liest und auch die Links dazu, dann kann man schon etwas nervös werden.
    Mal sehen was so die nächsten Tage noch dazu kommt.

  • Hi Darknight,


    nein ich bin nicht Reiner, den kenne ich aber und hab ihm das heute morgen auch zugemailt. Gut zu wissen was er daraus macht, ich komme nämlich nicht aus der Ecke.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,

    Es steht die Wahl zwischen:"Die tun nichts, wir werden alle sterben!" und "Die tun was, wir werden alle sterben!"... Was, wenn die Verwaltung sich einfach nur vorbereitet? Also preppt?
    Könnte doch sein, oder?


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von DerGerald;244420

    Hallo,

    Es steht die Wahl zwischen:"Die tun nichts, wir werden alle sterben!" und "Die tun was, wir werden alle sterben!"... Was, wenn die Verwaltung sich einfach nur vorbereitet? Also preppt?
    Könnte doch sein, oder?


    Gruß
    Gerald


    Will ich gerne, aber man bereitet sich vor auf etwas was eine gewisse Wahrscheinlichkeit insbesondere eine Administration die das nicht aus Hobby betreibt. Sonst könnte man auch mal vorsorglich mobilisieren, man weiss ja nie.


    Alles dies um zu sagen, in den letzten 25 Jahren hat es keinen Grund gegeben ABC Übungen durch zu führen ausser der AKW Unfall. Also muss etwas neueres da sein, und für meine eigene Vorbereitung bin ich schon interessiert ob zb die Möglchkeit einer schmutzigen Bombe plötzlich auf dem Radar steht.

  • @ Ach Moleson... Du solltest es ja auch wissen... Wenn überhaupt wird es die Bevölkerung erst erfahren, wenn es zu spät oder schon Jahre her ist....

  • ...sagt mal...
    wer veranlasst die höheren Ebenen der sicherheitsorgane eigentlich dazu zu handeln?
    Welche Behörden, oder welche Institutionen des Landes oder des Staates sind da federführend?

  • Hallo,
    ist zwar nur am Rande on Topic:

    Zitat von DarkKnight;244362

    Bei uns auf dem Posten wurden 200 Jodtabletten eingelagert.


    Zitat von GrimmWolf;244364


    Die Privathaushalte haben Ihre Tabletten schon bekommen, jetzt auch noch die Behörden.


    Nicht nur die Behörden, sondern alle Arbeitgeber entsprechend der Anzahl beschäftigten (vermute bei Darky besteht eine Schicht aus max. 200 Personen) haben diese bekommen.
    Hat doch tatsächlich jemand gemerkt, dass es auch vor Feierabend zu einem Störfall kommen könnte.


    Zitat von LittleQ;244372

    also wir hier in Niederbayern habe noch keine Jodtabletten bekommen


    Soviel ich weiss sind wir Schweizer da auch die einzigen.


    Grüsse, Gresli

  • Also das z.B. IS im Besitz von ABC-Waffen ist, halte ich für durchaus denkbar wenn nicht sogar für wahrscheinlich.


    2014 gab es zumindest einige Meldungen wie etwa diese hier:
    http://www.n-tv.de/politik/Ter…sein-article13183896.html


    Zwar steht dort, dass das Uran nicht für eine schmutzige Bombe taugen soll, aber selbst wenn das nur schwach strahlendes Material ist, ist das sicher nicht gesund, wenn es durch eine konventionelle Bombe in einer Großstadt verteilt wird.


    Ich halte es zumindest für möglich das sich einige IS-Kämpfer im Schutz des Flüchtlingsstroms eingeschleust haben. 5 Mann reichen ja schon. Einer mit 10 kg TNT und 4 Mann mit je 10 kg Uran. Das Zeug vor Ort zusammengeklöppelt und los gehts. Und mir kann keiner erzählen, dass man bei dem momentanen Chaos nicht unbemerkt nach Deutschland kommen kann wenn man das will.

  • Hallo,

    Zitat von Endzeitstimmung;244436

    wer veranlasst die höheren Ebenen der sicherheitsorgane eigentlich dazu zu handeln?
    Welche Behörden, oder welche Institutionen des Landes oder des Staates sind da federführend?


    das kommt auf die Lage an (für D):


    - lokal begrenzte Lagen bearbeitet die Gemeindeverwaltung (Rathaus): kann die gemeindeeigene Feuerwehr direkt anweisen (Ortsfeuerwehren sind der Gemeindeverwaltung unterstellt) und kann zusätzliche Kräfte von Nachbargemeinden über die Kreisleitstelle nachalarmieren.


    - reichen die örtlichen Kräfte nicht aus, wendet sich die Einsatzleitung (in Absprache mit der Gemeindeverwaltung) an die Kreisleitstelle und informiert das Landratsamt, das vergleichbare Befugnisse auf Landkreisebene hat, also kreisweit vorrangig Feuerwehrkräfte anfordern kann, aber auch Zugriff auf die Zivilschutzeinheiten hat (die in der Regel bei den DRK-Ortsverbänden und Rettungswachen vorgehalten werden). In D sind das die cremefarbenen Rotkreuzfahrzeuge. Bei ausgedehnten Lagen können die Landratsämter auch Hilfe aus den Nachbarlandkreisen anfordern.


    - gelingt es immer noch nicht, die Lage in den Griff zu bekommen, dann kann/muss der Landkreis Katastrophenalarm auslösen, was ihm juristisch weitreichende Befugnisse gibt, z.B. kann er anordnen dass sich alle verfügbaren Einsatzkräfte bei FW und DRK in Bereitschaft halten müssen etc.


    - bei einer Landesweiten Lage gibt es das gleiche Spiel auf Landesebene: hier kann die Landesregierung (Staatskanzlei und Innenministerium) ebenfalls (landesweiten) Katastrophenalarm auslösen.


    - bei grossen Lagen (Katastrophen) übernimmt der Bund (Bundesinnenministerium & Kanzleramt) die Führung und setzt z.B. das THW bundesweit in Alarmzustand und verlegt THW-Einheiten an den Schadensort. Das gleiche gilt für Einsätze der Bundeswehr im Inneren (z.B. Oder-Hochwasser)


    - auf dem kleinen Dienstweg können immer auch Bundeskräfte (THW, BW) von den Einsatzleitstellen auf Kreisebene direkt angefordert werden. Sowas hatten wir in unserer Gemeinde 2013, als extreme Regenfälle und ein überlaufender Bach unser Trinkwasserpumpwerk akut bedrohten und sämtliche verfügbaren Feuerwehrpumpen nicht ausreichten, den steigenden Wasserspiegel im Maschinenhaus des Wasserwerks zu stoppen resp. abzusenken. Erst mit zwei Pumpen des THW, die jeweils 300m³/h Förderleistung hatten, konnte man das Maschinenhaus vor dem Absaufen bewahren, während parallel draussen ein Bauunternehmen eilig einen Entlastungsgraben baggerte (nachts von zwei bis vier Uhr), der die Wassermassen des Hochwassers ableitete.


    Generell gibt es auf allen Ebenen ausgearbeitete Katastrophenpläne für die "üblichen" Szenarien, also z.B. rasche Unterbringung und Versorgung vieler Menschen (bei Evakuierungen), Erstversorgung und Verteilung vieler Verletzter (ManV - Massenanfall von Verletzten - hier ein Handbuch des Bundesinnenministeriums dazu). Ebenso gibt es bei den Polizeibehörden Pläne für die Bewältigung von Gewaltausbrüchen und Randale. Da ist man Dank Castor-Transporten und Bundesliga-Vereinen wie Hansa Rostock in D leider _sehr_ erfahren.


    Die Sache mit der Vorbereitung auf Dinge wie CBRN-Bedrohungen (z.B. "schmutzige Bomben") hat meiner Meinung nach immer auch ein wenig mit der finanziellen Lage der Ressorts in der Bundesregierung zu tun und welches Referat sich mal wieder beim Finanzminister clever vermarkten konnte. Nach dem Ende des Kalten Kriegs hat man in D ja den Zivilschutz kräftig eingedampft (u.a. das Bundesamt für Zivilschutz im Januar 2001 aufgelöst bzw. auf eine Zentralstelle im Bundesverwaltungsamt reduziert - um es nach dem 11. September 2001 wieder neu aufzubauen und 2004 als BBK wieder neu aus der Taufe zu heben).
    Angesichts der momentanen Lage mit dem Zustrom von Flüchtlingen, hat die Bundesregierung den Geldhahn diesbezüglich kräftig aufgedreht - derzeit geht man in der Bundesregierung von 10 Mrd. Euro jährlich(!!!) aus, um die Lage zu bewältigen (zum Vergleich: der "Aufbau Ost", d.h. die Modernisierung der Ex-DDR kostete 15 Mrd./Jahr - da erkennt man die Dimension der aktuellen Lage ein wenig...).
    Mit diesen 10 Mrd. werden natürlich nicht nur Feldbetten und Containersiedlungen finanziert, auch das Ganze drumherum bis hin zum Mehraufwand im Zivilschutz und der Katastrophenvorsorge profitiert davon. Könnte mir gut vorstellen, dass die derzeit völlig ausgelasteten Hilfsorganisationen nun nach und nach ganz ordentliche Zusatzbzudgets bekommen. Es dauert in D zwar immer eine Weile, bis die Maschinerie in Gang kommt, aber dann wird geklotzt. Vgl. Beschaffungen bei der Bundeswehr.


    Wer sich für die Entscheidungs- und Planungsstrukturen interessiert, das BBK hat eine recht informative Seite zum Thema "Grundlagen Krisenmanagement"
    Grüsse


    Tom

  • Sieht fast so aus, als würde sich allerorten auf größere Probleme vorbereitet. Gerade habe ich einen interessanten Bericht bei NTV gefunden


    http://mobil.n-tv.de/mediathek…nfte-article16036871.html


    Es wird also nicht nur mit Problemen von außen, sondern auch mit Gewalt und Problemen von innen gerechnet. Wenn sich das in Hamburg geschehene ausbreitet, wird es schwierig.


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    Darkstar: 5 Mann mit PETN und zwei, drei Zahnarztpraxen mit Kobalt 60 oder Iridium 192. Uran? Gewiss nicht nötig

    Geht los!!!

  • Sehr interessante Diskussion..
    habe einen freund bei der Polizei (Hundertschaft) NRW
    Ich werde ihn mal befragen..

    Es kommt immer anders als man denkt..

  • Ich muss mich jetzt erstmal bei den nicht-Hamburgern für die kommende " Haarspalterei" entschuldigen :grosses Lachen:


    Bärti,die Aufzählung der Stadtteile gibt mir etwas zu denken,es sind ja ausnahmslos die Ecken an der unteren Kante der Einkommensspirale genannt...


    Normalerweise schützt sich " die Kohle" ja zuerst,geht man nach dieser Logik müsste es ja Rotherbaum,Blankenese,Ohlstedt,Harvestehude,Duvenstedt und Co heissen...


    Ich kann mich jetzt schwer täuschen,aber sieht das nicht eher nach einer möglichen "schneller umsetzbaren Abriegelung" aus ?


    Auch wenn man das mal anders betrachtet : Von der Zahl der zu schützenden Leute bzw. der Bevölkerungsdichte her betrachet macht die Auswahl auch wenig Sinn,da komme ich bei Wandsbek,Steilshoop,Altona,HH Nord und Eimsbüttel raus..


    Bei der Auswahl die Dein Freund bei der FW genannt hat komme ich nur auf eine Konzentration an der Nord-Süd-Achse als gemeinsamen Nenner...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Moin Tom,


    danke für Deine gute Zusammenfassung, die von Sachkenntnis zeugt! Allerdings erlaube ich mir zu einigen Punkten Anmerkungen:


    ad (1): Zum einen darf ich darauf hinweisen, dass es neben dem DRK auch noch weitere HiOrg gibt, die mit KatS Einheiten "beliehen" sind, und die halten garantiert keine cremefarbenen Autos mit Rotkreuzemblem vor. Und diese Einheiten werden bei weitem nicht nur bei den DRK Ortsverbänden und Rettungswachen vorgehalten... :face_with_rolling_eyes:
    Diese müssen auch regulär alarmiert werden, mit jedem Alarm übernimmt der HVB auch die Lohnausfallkosten...


    ad(2): Die Einsatzleitung obliegt jeweils dem Landrat bzw. bei selbstständigen Kommunen der Oberbürgermeister in Form des Hauptverwaltungsbeamten HVB. Der Bund führt ausschließlich seine eigenen Einheiten insbesondere die des THW. Das war ein "Lessons learned" aus dem Elbehochwasser 2002, als der Bund THW-Einheiten entsandt und damit dem jeweiligen HVB unterstellt hat. Die Landräte haben die Einheiten teilweise nicht aus der Breitschaft entlassen, obwohl sie nicht mehr wirklich benötigt wurden und an anderer Stelle Mangel herrschte. Der IM konnte erst wieder über die Einheiten verfügen, als diese wieder "zurückgegeben" wurden. Seit dem rückt keine THW-Einheit mehr ohne eigene Führungsebene aus und bleibt dem Bund unterstellt. :Gut:
    Aber direkt "führen" der Gesamtlage seitens des Bundes geht aus Gründen unseres "heiß geliebten" Föderalismus nicht... :Ironie:


    ad(3) Bei den THW-Einheiten muss man strikt unterscheiden, ob es sich um Einsatzmittel des Bundes oder des oft parallel betriebenen "Helfervereins" handelt. Erstere können nicht so einfach auf dem kleinen Dienstweg angefordert werden. Das bedarf schon eines offiziellen Hilfeersuchens...
    Und Einheiten der BW können ausschließlich auf Bundesebene auf dem Wege des Amtshilfeersuchens erbeten werden. Das liegt nicht zuletzt an der Frage der Kostenübernahme und an ein paar "Kleinigkeiten" wie unserem Grundgesetz. :face_with_rolling_eyes:


    Aber im Prinzip sind das nur Marginalien, die erst auf Einsatzebene zum Tragen kommen...


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Viele der Dinge die in diesem Thread beschrieben worden sind, sind "normal".


    Das in einer Übung ein Schadensfall mit einer schmutzigen Bombe simuliert wird ist selten.
    Aber nur weil es ein seltenes Übungsszenario ist bedeutet dies nicht, dass man es nur übt wenn eine konkrete Gefährdung ansteht.


    Das die FW HH verstärkt Rettungsdienstpersonal sucht ist für mich auch nicht verwunderlich, es gibt schließlich im gesamten Rettungsdienst momentan ein Personalmangel, da muss man nehmen was kommt (und wenn es am Ende ein Mitarbeiter von GARD ist... :Zunge raus:). Befristete Stellen sind jetzt auch nichts ungewöhnliches.



    Mein persönliches Fazit ist, dass sich Hamburg sicher mehr auf Großschadenslagen vorbereiten möchte, aber aller Wahrscheinlichkeit nicht aus einem konkreten Anlass.

  • Hi Grille,


    ja könnte ich, dann haben wir aber wieder das Flüchtlingsthema auf der Uhr, deshalb halte ich lieber die Klappe. Falls es dich sehr interessiert gerne per PM.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd