Wunde desinfizieren?

ACHTUNG! Diese Themen und Beiträge behandeln Gesundheitsthemen. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keine Arztdiagnose! Die Themen und Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen (vorwiegend von Laien) erstellt. Der Betreiber des Forums kann Fehler, veraltete oder unvollständige Informationen oder womöglich gesundheitsgefährdende Inhalte nicht ausschließen und übernimmt keine Haftung für Folgeschäden, Verletzungen, usw. jeder Art die durch Anwendung der abgebildeten Informationen bei Ihnen oder Dritten womöglich auftreten. Die Nutzung dieser Informationen erfolgt auf eigene Gefahr!
  • Zitat von Vansana;277003

    Wasserstoffperoxid ist ein konkurrenzlos billiges, nicht patentierbares, in allen Apotheken erhältliches Mittel, das gegen Pilze, Bakterien und Viren vorgeht, keinerlei Resistenzen kennt und zudem in simple, allgegenwärtige Stoffe zerfällt. Vorallem für Prepper hat es noch 20 weitere Verwendungsmöglichkeiten.


    Was grad zufällig der Goldstandard in der Medizin ist bestimmen zu einem grossen Teil die Pharmakonzerne, deren Marketingbudget ja auch bis zu 30% beträgt. Das ist viel mehr als sie für die Forschung ausgeben.


    Liebe Grüsse
    Vansana, der meint, dass gerade bei verdreckten Schürfwunden der Reinigungseffekt von Wasserstoffperoxid durch die Aufschäumung phenomenal ist.


    Der Reinungseffekt von Wasser und Seife ist auch Phänomenal ohne die Wunde zu verätzen und noch mehr totes Fleisch zu produzieren das als Nährboden für Bakterien dient.


    Nicht alles was man vor 50 Jahren gemacht hat ist noch heute gültig.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Roger;276929

    darum ...


    [ATTACH=CONFIG]34644[/ATTACH]


    Es ist besser etwas zu desinfizieren als sowas zu behandeln. :staunen:


    Na ja so schlimm ist das nicht, offen Granulationsgewebe sichtbar, muss man feucht halten und effektiv desinfizieren und dann abwarten, nimmt Zeit.

  • Zitat von Jaws;277002

    Aus Preppersicht wäre doch Strohrum gar nicht so schlecht oder? Genug % zum desinfizieren, die Lage schönsaufen oder zum Feuer entfachen?



    Hei,


    so gut ist der auch wieder nicht, weil der schon zu hochprozentig ist.
    Ich hab vor vielen Jahren mal gelernt, dass ca. 30%iger Alkohol am besten desinfiziert. Darunter überleben es manche Erreger, darüber können Bakterien konserviert werden und auch wieder weiterleben... Und Alkohol (Ethanol) hilft nicht gegen alles. Vorteil vom Strohrum: Man kann ihn auch innerlich anwenden. :grosses Lachen:
    Aber wie gesagt: Mein Wissen dürfte mittlerweile veraltet sein...



    Grüße,


    Tom

  • Zitat von survival;277005

    Roger - irgendwie habe ich einen Knick in der Optik, an welcher Körperstelle ist denn diese Wunde? Ich kann es nicht richtig erkennen, sorry


    Für mich sieht das am ehesten aus wie linker Fuß, Großzehballen.


  • Octenisept, aber das war ja schon soweit geklärt... :winking_face:


    Zitat von Vansana;277003

    Wasserstoffperoxid ist ein konkurrenzlos billiges, nicht patentierbares, in allen Apotheken erhältliches Mittel, das gegen Pilze, Bakterien und Viren vorgeht, keinerlei Resistenzen kennt und zudem in simple, allgegenwärtige Stoffe zerfällt. Vorallem für Prepper hat es noch 20 weitere Verwendungsmöglichkeiten.


    Was grad zufällig der Goldstandard in der Medizin ist bestimmen zu einem grossen Teil die Pharmakonzerne, deren Marketingbudget ja auch bis zu 30% beträgt. Das ist viel mehr als sie für die Forschung ausgeben.


    Liebe Grüsse
    Vansana, der meint, dass gerade bei verdreckten Schürfwunden der Reinigungseffekt von Wasserstoffperoxid durch die Aufschäumung phenomenal ist.


    Wasserstoffperoxyd will ich ganz ehrlich hier nicht mehr als Tip lesen. Wer das macht kann ja gern aber die Gefahr ist einfach unüberschaubar. Ansonsten würde ich die Mod´s bitten hier zu zu machen, da alles fachliche gesagt ist und alles weitere nur noch geblubber wird da jeder jetzt grad seine Meinung los werden will. Aber fachlich ändert sich ja nix mehr.

  • Hallo zusammen


    Ich habe den Beitrag mal geschlossen.


    Zum Teil ein wenig komische Vorschläge.


    Wir werden das besprechen!


    Viele Grüsse, Ernst


    PS - 15.6.16: Ich habe mich entschlossen den Beitrag wieder zu öffnen!
    Sollten aber wieder Sachen kommen wie ........., lassen wir das!


    Dann ist hier sehr sehr schnell wieder dicht! Und sollte wer meinen den Beitrag stören zu können ....., soll es machen! :grosses Lachen:

  • Danke Ernst! nun zu meinem Beitrag:


    Langsam ist das neue schnell…

    Gestern habe ich mir mit meiner scharf geschliffenen Felco Gartenschere in die linke Hand geschnitten wobei gestochen es ehr treffen würde. Der Schnitt war nicht lang dafür aber tief. Dabei hatte ich noch Glück, die Wunde hat nur schwach geblutet. Wenn man in den Schnitt geschaut hat sah man eine lila Ader bis zu der die Wunde reichte.
    Angesichts des Threads und meiner Dokumentationswut habe ich dann festgehalten wie ich gehandelt habe und wäre über fachkundige und gesicherte Ratschläge zur Verbesserung dankbar!



    Zum Glück war ich nicht alleine sondern mit einem Freund zusammen dort, so dass mir jemand helfen konnte. Als erstes habe ich meine Hände, die vom Beschneiden der Büsche recht schmutzig und nass waren grob mit Küchenrollenpapier gereinigt.

    Dann musste ich mich erst mal hinsetzen, da mir schummrig wurde. Aus meinem EDC Kit das ich zum Glück dabei hatte habe ich zum desinfizieren Braun Alcohol Pads genommen, um die Wunde und Haut drum herum zu reinigen. In der Wunde selbst war zum Glück kein Schmutz. Nach wie vor hat sie nur schwach geblutet. Zwischenzeitlich musste ich etwas pausieren und hielt dabei die Hand immer über den Kopf damit sich der Blutdruck nicht erhöht. Octenisept hatte ich leider nicht im Garten… (wird demnächst neben einem neuen Verbandskasten eingelagert)

    Dann stand die Überlegung an in eine Notaufnahme zu fahren oder nicht. Erst mal habe ich dann einen Freund und Arzt angerufen ob er nicht zufällig in der Nähe ist, war er natürlich nicht wäre ja auch zu einfach gewesen. Nach kurzer Beratung und Ferndiagnose via Threema entschloss ich mich nicht ins Krankenhaus zu fahren.

    Nach einer zweiten Reinigungsrunde mit den Alkoholtüchern habe ich die Wunde mit zwei Pflastern abgedeckt dabei habe ich darauf geachtet, dass die Wundränder von dem Pflaster welches quer zum Schnitt ging zusammengezogen werden. Anschließend habe ich mich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg nach Hause gemacht (1h), da ich kein Fahrrad fahren konnte und wollte.



    Zuhause habe ich die Wunde dann noch einmal ordentlich mit Octenisept und Wattestäbchen gereinigt.




    So sieht sie total unspektakulär aus.


    Dann habe ich sie mit Steri-Strip verklebt. (Ja ich weiß nächstes Mal schneide ich sie in der Mitte durch)

    Zum Schluss habe ich das Ganze dann noch mit einem Pflaster abgedeckt. Auf Betaisodona habe ich verzichtet, da ich es nicht für notwendig hielt. Schmerzen hatte ich die ganze Zeit überhaupt nicht was mich schon etwas gewundert hat.



    Mittlerweile war es 22.30 Uhr und ich bin ins Bett.

    Am nächsten Morgen gab’s nichts auffälliges, so dass ich alles beließ wie es war. Natürlich ist die Stelle ultraempfindlich aber ansonsten schmerzfrei. Der ganze Arm hat sich aber schon etwas „anders; gereizt“ angefühlt. Gegen Abend fing das Pflaster und die Strips an sich zu lösen, so dass ich mich entschied sie zu erneuern. Wieder wurde mit Wund-Desinfektionsmittel die Haut um die Wunde herum gereinigt. Diesmal habe ich dann einen durchgeschnittenen Strip genommen und das ganze wieder mit einem großen Pflaster abgedeckt.








    Morgen kommt der Telemediziner :winking_face: zur Verlaufskontrolle und zum einvakuumieren einer bereits gemeinschaftlich beschafften Notfallapotheke. So wäre auch im Notfall Penicillin, Cefaclor und Roxithromycin vorhanden.

    Gibt es was dass ihr anders gemacht hättet oder was ich noch hätte verbessern können bei meinem Vorgehen abgesehen davon, dass ich um 20 Uhr hätte in die Notaufnahme fahren können um dort 4 h zu warten, um mir die Wunde mit einem Stich zu nähen zu lassen. Klar werde ich jetzt dort eine kleine Narbe bekommen aber die verläuft längs zu den Falten so dass sie nicht auffallen wird und auch nicht spannt.

    Beste Grüße
    KUPFERSALZ

  • Tetanusimpfung ist noch aktuell, oder?
    Sonst fand ich deine Behandlung völlig OK (ich selber hätte weniger oft desinfiziert, aber jedem das seine)

  • Hallo Kupfersalz


    Ich würde alles genau so machen. Oder besser gesagt, ich mache es genau so. Mein Mann arbeitet auf dem Bau und kommt öffters mit ziemlich üblen Dingern nach Hause.
    Für mich ist dann sauber halten und gut beobachten das höchste Gebot.
    Bis jetzt hatten wir zum Glück noch keine grösseren Entzündungen.
    Der Tetanusschutz ist natürlich Voraussetzung für die Selbstbehandlung.


    Wir könnten viel an Gesundheitskosten einsparen, wenn nicht so viele wegen Lapalien gleich in die Notaufnahme rennen würden.


    Ich wünsche Dir noch weiterhin gute Besserung.


    Grüsse Susanne

  • Moin Kupfersalz,


    auch von mir zuerst gute Besserung!


    So weit alles richtig gemacht, auf den Tetanus-Impfschutz und das Sauberhalten wurde ja schon hingewiesen!


    Beim Abdecken würde ich etwas großzügiger vorgehen:


    Normalerweise gehen die Steri-Strips zusammen mit dem Wundschorf ab und werden nicht im Rahmen der Wundversorgung "turnusmäßig" gewechselt. Mit dem kleineren "Schutzpflaster" zupfst Du aber beim Wechseln jedes mal auch an den Strips, weil die Klebefläche des Pflasters ja schon mit auf den Strips klebt.


    Aber das ist jetzt einfach so wie es ist, also wenn die Wunde begutachtet werden soll oder das Pflaster gewechselt werden muss einfach vorsichtig sein beim Abziehen, um den Strip nicht mit ab zu rupfen...


    Sollten sich irgendwelche Entzündungszeichen einstellen, Schmerzen, Rötung, Druckgefühl in der Wunde oder Einschränkungen der Beweglichkeit suche bitte sofort den Medizinmann Deines Vertrauens auf!
    ... aber das wird dir dein "Telemediziner" bestimmt auch schon gesagt haben ... :face_with_rolling_eyes:


    Ach so, eine Kleinigkeit habe ich noch, aber das ist in diesem Fall (Wunde klein/kurz) eher von "akademischem Interesse":


    Steristrips werden nicht überlappend geklebt sondern mit einem minimalen Abstand nebeneinander!
    Es ist gerade einer der charmanten Vorteile von den Dingern, dass zwischen den Strips Wundsekret austreten kann...



    Be prepared!


    Christian,


    der in der Ausbildung als "Erbsenzähler" verrufen ist ... :face_with_rolling_eyes:

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Sieht lecker aus.


    Wie gesagt: beobachten. Sollte es sich verfärben --> ab zum Doctore.


    bei solchen Sachen ist's auch immer heikel für den Bewegungsapparat, aber wenn du alles korrekt bewegen kannst sollte das i.O sein.


    Gute Besserung.

    The citizen watches the watchman, not the taxpayer.

  • Christian hat in meinen Augen fast alles gesagt.


    Generell alles top gemacht bis auf die schon angesprochenen akademischen Extras. Das einzige was ich noch einwerfen würde ist das bei solch einer Wunde darauf zu achten ist das sich keine Höhle unter dem Stichkanal bildet. Das kommt z.B. gern vor wenn die Schneide nicht scharf war und/oder die Stichrichtung den Stichkanal erweitert.
    In dem Fall sollte man nicht mit Strips versorgen sondern von unten zu granulieren lassen.


    Sonst alles Top

  • Super vielen Dank an Euch alle:Gut: und insbesondere an Christian auch ein Hinweis auf Kleinigkeiten die verbessert werden können bringen mich weiter. Insgesamm habe ich noch ein paar nützliche Informationen aus der Diskussion ziehen können und werde sie sicherlich berücksichtigen wenn ich mich das nächste mal ansteche:face_with_rolling_eyes:


    Beste Grüße
    KUPFERSALZ

  • Mich würde im Zusammenhang mit "Wunde desinfizieren" mal was anderes interessieren!
    Was kann man tun wenn man sich im Outdoorbereich (z.B. auf der Flucht) verletzt und kein Desinfektionamittel zur Verfügung hat, etwa weil es aufgebraucht, (man kann ja nur eine begrenzte Menge mitnehmen) oder durch ein Missgeschick abhanden gekommen ist. Kann doch sein, oder?
    Wie verhält man sich in diesem, dem denkbar schlechtesten Fall, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten?


    Neugierige Grüße vom Nasenbären

  • Zitat von Nasenbär;277458

    Mich würde im Zusammenhang mit "Wunde desinfizieren" mal was anderes interessieren!
    Was kann man tun wenn man sich im Outdoorbereich (z.B. auf der Flucht) verletzt und kein Desinfektionamittel zur Verfügung hat, etwa weil es aufgebraucht, (man kann ja nur eine begrenzte Menge mitnehmen) oder durch ein Missgeschick abhanden gekommen ist. Kann doch sein, oder?
    Wie verhält man sich in diesem, dem denkbar schlechtesten Fall, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten?


    Neugierige Grüße vom Nasenbären


    Wunde mit möglichst sauberem Wasser auswaschen (idealerweise Trinkwasserqualität). Wenn man nichts anderes hat kann man zur Not auch Eigenurin nehmen (der ist im Gegensatz zur langläufigen Legende übrigens nicht steril, sondern kann durchaus Bakterien/Viren/etc enthalten).
    Wunde nicht oder nur locker verschließen, damit kein anerobes/feuchtes Millieu entsteht und sich kein Abszess bildet.
    Möglichst sauber (im Idealfall steril) abdecken.


    Zitat von Prof-Remus;277460

    Sauber halten und steril abdecken.


    Es kommt halt darauf an was du zur Hand hast.


    Mal eine Frage von mir, wie verhält es sich mit Kauterisieren einer Wunde? Ist das Fördernd in so einer Situation oder bringt das mehr Probleme mit sich?


    Kautern tut man um eine Blutstillung zu erreichen. In punkto Hygiene eher kontraproduktiv, da Blut Dreck aus der Wunde spült. Zumal unprofessionelles Kautern durchaus die Wundheilung verschlechtern kann. Ist halt eine Verbrennung die man so erreicht..

    Take care!

  • Hexamidin


    Vor acht Wochen hat mich eine Mücke am Hals gestochen, das ganze hat sich entzündet, so dass mir der Arzt eine Antibiotikasalbe verordnete.


    Die Entzündung ging zurück, aber es blieb ein kleiner, juckender Knubbel.


    Jetzt habe ich vom Arzt Hexamidin 1,5 (%?) verschrieben (wird eigentlich bei Nagelbettentzündung oder in anderer Form Schleimhautentzündungen verordnet).


    Die Lösung wird auf ein Wattepad gegeben und auf die Stelle gedrückt und 30-45 s "einwirken" gelassen.


    Schon nach nur zwei Anwendungen war der Knubbel deutlich kleiner.


    Da ich zu solchen Reaktionen (Knubbelbildung) neige überlege ich, ob ich das Hexamidin in meine Haus-Apotheke aufnehmen soll.


    Gibt es noch weitere sinnvolle Anwendungen dafür?
    Wo hat es seine Grenzen?
    Welches andere Desinfektionsmittel kann es ersetzen, oder ist es nur ergänzend sinnvoll?
    Und wie stabil/haltbar ist es auf lange Sicht?


    Dr Google gibt nicht viel her, ich hoffe auf Antworten von euch Fachleuten.
    Danke!

    nicht jammern, machen

  • Moin LagerregaL,


    auf die Schnelle habe ich nur einen Hinweis darauf gefunden, dass Hexamidin ein verschreibungspflichtiger Wirkstoff ist. In sofern denke ich, Du solltest die Frage auch mit dem Medizinmann Deines geringsten Misstrauens besprechen.
    Im übrigen:
    Du hast doch das verschriebene Präparat - was verrät denn der Waschzettel darüber? :confused:


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!