• Die Holzofen-Renaissance hat nach meiner Einschätzung so um das Jahr 2000 herum begonnen. Inzwischen sehe ich das aber kritisch. Vielerorts sind die Kapazitäten der einheimischen Wälder erschöpft, was das Brennholz betrifft. Der Import aus Osteuropa floriert, und das nicht nur bei Pellets und Hackschnitzeln. Ob da aber so nachhaltig gewirtschaftet wird wie hier, wo praktisch jeder Waldbetrieb zertifiziert ist, wage ich zu bezweifeln.


    Natürlich ist dennoch nachvollziehbar, wenn sich jemand zur Krisenabsicherung für einen Holzofen entscheidet.

  • Mein erster Kaminofen ist jetzt 35 Jahre alt und muß demnächst wegen der Vorschriften in D "vom Kamin" genommen worden .
    Ist ein schwedischer , der seinerzeit zum Betrieb mit geöffneten Türen verkauft wurde :crying_face:


    Beim Kauf des neuen werde ich vorallem auf 2 Kriterien achten:


    Brennerraum-Größe : 33,3 cm Scheite sollten mindestens reingehen , da standardmaß für Brennholz zumindest in B ein Meter ist.
    Benutzbarkeit als Kochherd :
    DIe meisten Kaminöfen haben keine durchgehende Platte über dem Brenraum. Meist ist vorne , oben nur eine Aussparung.
    Die größere obere Abdeckung wird zwar beim ordentlichen Betrieb auch ganz schön heiz aber das dauert.
    Ideal ist ein Ofen mit einer einzigen Abdekcplatte über dem Brennerraum, idealerweise mit runder Öffnung mit Einsatz, eventuell noch mit
    Ring /en , so daß man Topf oder Flamme quasi direkt über das Feuer stellen kann.



    Frieder

  • Hi,

    Zitat von Asdrubal;252634


    Natürlich ist dennoch nachvollziehbar, wenn sich jemand zur Krisenabsicherung für einen Holzofen entscheidet.


    Wir heizen mit Holz. ( und das schon seit 15 Jahren; im Schwarzwald. auf der Alb und im Rheinland)


    Keine Pelletheizung, einfache Öfen und nen Herd.
    Zusätzlich ( für das SCHNELLE Anheizen ) benutzen wir ( transportabele) Betro-öfen.


    Deshalb haben wir IMMER eine Palette Brikett, für 3 Monate Holz und 300L Petroleum im Vorrat ( NICHT im Gebrauch), das Zeug liegt rum und wird jedes zweite Jahr durchrotiert.


    Der ganz normale Gebrauchsvorrat wird gebraucht und ( rechtzeitig) wieder nachgekauft.


    Ist zwar etwas mehr Arbeit als nen Thermostat hoch zu drehen, aber ich fühl mich ein wenig unabhängiger.
    M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Wenn man auf einen Holzofen setzt, dann müssen auch die Vorräte entsprechend eingeplant werden. Holz wird in solchen Szenarien vermutlich sehr schnell knapp werden.
    Ich habe zwar einen Kaminofen und verwende den in der Übergangszeit. Die Zentralheizung schalte ich meist erst im Dezember ein und im März wieder aus.
    Von Dezember bis März wird mit dem Kaminofen eigentlich nur Spaß-geheizt.
    Nachdem ich nur begrenzte Lagerkapazität für Brennholz habe würde ich wohl in einer Krise nicht über den ganzen Winter nur mit Holz durchkommen. :frowning_face:


    LG. Nudnik

  • Mal eine kleine Zwischenfrage, ist möglicherweise leicht OT....


    Irgendwie entwickelt sich dies hier zum Pro und Contra Kaminofen. Soweit so gut. Als Contra wird jedoch zur Zeit gerne ein möglicher Mangel an Holz genommen. Verständlich, ja.


    Aber mit was wollt Ihr heizen in einer Krisenzeit? Gas? Oel? Elektrisch?


    Ich selber kann leider keinen Kaminofen bei mir einbauen lassen, da macht mein Vermieter nicht mit. Aber ich würde mich niemals auf eine Heizquelle verlassen, deren Brennstoff oder Heizenergie ich nicht selber besorgen kann.

  • Da wir neben dem grossen Kachelofen mit Holzherd, nur Elektrospeicheröfen zum heizen haben, versuche ich möglichst viel Wärme mit Holz zu erzeugen. Sonst würde wohl bei jeder Strommrechnung der grosse Katzenjammer ausbrechen.:lachen:
    Ich finde diese Wärme auch viel angenehmer als von Heizkörpern erzeugte.
    Tatsächlich wurde ich schon öfters darauf angesprochen, ob ich das Feuern im Winter nicht sehr mühsam finden würde. Aber ich freue mich immer schon im Herbst darauf, dass es endlich kalt genug für ein Feuerchen ist. Und ab dann ist es tägliche Routine.
    Das einzig nervige ist, wenn ich zwischendurch vergesse die Klappe zu öffnen und dann das ganze Haus verraucht ist.:unschuldig:
    Wobei es mein Mann heimelig findet, wenn er nach Hause kommt und es nach Feuer riecht.


    Ausserdem ist das Holz richten immer eine sehr schöne Arbeit, an der sich die ganze Familie beteiligt.
    Also auch wenn wir ein neues Haus bauen würden, wäre ein Holzofen pflicht.
    Ich muss im Winter auch nicht im T-Shirt und Barfuss herum rennen. Eine kuschlige Jacke und dicke Finken haben auch ihren Reiz.


    Liebe Grüsse Susanne

  • Ich sehe das differenziert: Ähnlich wie Nudnik nutze ich den Kaminofen vor allem, weil es gemütlich ist. Bei mir kommt dazu, dass ich in der Familie etwas Landbesitz habe und mich da ganz gut mit dem Holz durchschnorre, das immer mal wieder durch Windwurf, beim Roden für Bauarbeiten oder irgendwelche Umgestaltungen auf dem Gelände übrig bleibt. Wenn man wenig damit heizt, reicht so eine mittelgroße Birke auch schon mal für ein bis zwei Heizperioden. Insofern habe ich ein relativ reines Gewissen, was den Holzimport betrift. Dass ich im Krisenfall weniger abhängig von externen Energielieferungen bin, kommt als positiver Effekt dazu.


    Das andere ist die globalökologische Betrachtung, und da finde ich den Trend zur Holzheizung wegen der Importe aus potenziell weniger nachhaltiger Holzwirtschaft und dem damit verbundenen Spritverbrauch eher kritisch. In dem Zusammenhang wären auch noch einige weitere Punkte anzumerken. Beispielsweise schafft man für Pellets (sofern sie nicht wirklich aus Reststoffen entstehen) und Hackschnitzel unverhältnismäßig viele Nährstoffe aus dem Wald, weil relativ dünne Zweige und in einigen Ländern auch Wurzelstöcke mit verarbeitet werden. Die meisten Nährstoffe sitzen unter und in der Rinde. Wenn man auch Zweige aus dem Wald holt, ist der Rindenanteil im Vergleich zur Gesamtmasse besonders groß. Deshalb gehen damit auch besonders viele Nährstoffe verloren.

  • Da war doch auch noch was mit der Feinstaubbelastung durch Holzöfen. Ist da nicht eine neue Verordnung in der Mache, die das Aus für Holzöfen bedeuten würde, weil die von den Abgaswerten nicht mehr zulassungsfähig wären?
    Ich weiss, das ist im SHTF Fall die geringste Sorge aber in normalen Zeiten würde das heissen, ich kann mir zwar einen Kamin machen lassen und einen Ofen hinstellen, ich bekomme das aber nicht abgenommen und darf es in normalen Zeiten nicht betreiben. Ausser, es gibt gibt dann Rußfilter die man einbauen/nachrüsten kann. (http://www.gesetze-im-internet…bimschv_1_2010/gesamt.pdf)


    LG. Nudnik

  • Bin jetzt kein Kaminkehrer, aber soweit mir bekannt ist, besteht jetzt die Verpflichtung Öfen nicht mehr zu benutzen, wenn sie ein bestimmtes Alter und keine
    Immissionsfreigabe haben.


    wenn ich das richtig lese , sind Anlagen, die vom 1. Januar 1995 bis einschließlich
    31. Dezember 2004 installiert worden, bis zum 1. Januar 2019 stillzulegen,
    falls der Nachweis der Einhaltung der Grenzwerte nicht nachgewiesen werden kann.


    Wäre wahrscheinlich durch ein TÜV Gutachten oder eine Bescheinigung des Herstellers
    möglich, letztere gibts nachträglich eher nicht.


    Bei neueren Öfen gibt es entsprechende Zulassungen .


    Obige Regelung gilt nach Aussage "meines" Kaminkehrers nicht, wenn es im ganzen Haus


    Eine gewisse Sicherheit bezüglich eines kontinuierlichen Brennholznachschubs gibts eigentlich nur, wenn man im Rahmen der Selbstversorgung
    über eigenes Holz verfügt, oder rechtlich gesicherte Holzrechte hat.



    Frieder

  • Man kann den ganzen Scheiß teilweise umgehen. Und zwar wie folgt. Die BImschV regelt im Grunde nur den ganzen Kram was nach 1950 installiert wurde.


    Ausgenommen sind offene Kamine und historische Kamine, Öfen, Herde etc. BJ vor 1950. Ausschlaggebend ist:


    Offene Kamine dürfen seit Jahren ohnehin nur 'gelegentlich' betrieben werden und bleiben von den neuen Vorschriften gänzlich unbehelligt! Offene Kamine sind Kamine ohne Feuerraumtür und Kamine, deren Feuerraumtür bestimmungsgemäß nicht selbsttätig schließt ('Bauart A').


    Beim verlinkten Gesetzestext von Nudnik genauer:


    "(3) Die Absätze 1 und 2 gelten nicht für
    1. nichtgewerblich genutzte Herde und Backöfen mit einer Nennwärmeleistung unter 15 Kilowatt,
    2. offene Kamine nach § 2 Nummer 12,
    3. Grundöfen nach § 2 Nummer 13,
    4. Einzelraumfeuerungsanlagen in Wohneinheiten, deren Wärmeversorgung ausschließlich über diese Anlagen
    erfolgt, sowie
    5. Einzelraumfeuerungsanlagen, bei denen der Betreiber gegenüber dem Bezirksschornsteinfegermeister
    glaubhaft machen kann, dass sie vor dem 1. Januar 1950 hergestellt oder errichtet wurden."


    Ferner stellt auch das Bundesumweltamt klar:


    http://www.umweltbundesamt.de/…forderungen-an-alte-oefen


    "Öfen und Kamine, die die einzige Heizmöglichkeit einer Wohneinheit darstellen, sind von der Nachrüstverpflichtung ebenso ausgenommen wie historische Öfen, Herde, Badeöfen, offene Kamine und handwerklich vor Ort gesetzte Grundöfen."


    Also, wohnt man in einem haus erbaut vor 1950 kann man einen alten Ofen kaufen, diesen einbauen, vorher mit dem Schrnsteinfeger abklären das er eine Existenz vor 1950 bescheinigt, fertig ist der Kram.


    Ich hab bei mir in der Wohnung einen französischen Kamineinsatz von ca. 1890, heizt Firma und der Feinstaub kann mir egal sein. Alles bescheinigt, dass die Anlage älter als 1950 ist :grosses Lachen:


    So nach dem Motto: Warum Feinstaub, bei mir kommen Brocken raus.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Man kann es auch anders umgehen:


    Man tauscht vorm angekündigten Kehrtermin den guten alten Ofen gegen ein zugelassenes Billigobjekt aus dem Baumarkt aus.
    Nach dem Kehren Tausch in umgekehrter Richtung.



    Gruß



    TID

  • Hallo,


    Zitat

    Man tauscht vorm angekündigten Kehrtermin den guten alten Ofen gegen ein zugelassenes Billigobjekt aus dem Baumarkt aus.
    Nach dem Kehren Tausch in umgekehrter Richtung.


    Oder man haut den alten Krempel weg, und kauft sich was g´scheites. Das geht natürlich auch :) Weil 4x im Jahr Ofen abbaun und wieder aufbaun finde ich jetzt nicht so arg prickelnd. kA wie schwer dein Ofen ist TID, meiner hat sicher so 200-250kg.


    Gruß
    Gerald

  • Klar, könnte man auch machen.. meiner wiegt auch so um die 200kilo. Mit der Sackkarre mit Schwerlasträdern geht es gerade so alleine...
    Ich habe nur nicht vor, heutzutage maßlos überteuerten Ofenschnickschnack zu kaufen.



    Gruß



    TID

  • Es hat ja seinen Grund, warum die alten Öfen nicht mehr zugelassen sind.


    Sicherlich hat insbesondere auch der Anzündvorgang erhebliche Auswirkungen auf die Feinstaubemissionen, trotzdem finde ich es schon sinnvoll und wünschenswert, wenn potentiell gefährliche Sachen, die nachgewiesen die Umwelt (inkl der Menschen) schädigen aus dem Verkehr gezogen werden und dass sich die Leute dann auch dran halten und nicht betrügen bzw. zum Betrug aufrufen, weil der eigene Dreck ist ja natürlich bedeutungslos im großen ganzen...


    Wer daheim ein eigenes Prüf- und Messlabor betreibt und das besser weiß als alle anderen soll es tun, wer es nur "glaubt" sollte halt akzeptieren, dass die Umwelt heute einen höheren Stellenwert hat als vor 60 Jahren, als man einfach noch jeden Dreck akzeptiert hat mit den entsprechend üblen Konsequenzen...


    mfG


    http://www.umweltbundesamt.de/…bei-kleinfeuerungsanlagen

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat

    wer es nur "glaubt" sollte halt akzeptieren, dass die Umwelt heute einen höheren Stellenwert hat als vor 60 Jahren, als man einfach noch jeden Dreck akzeptiert hat


    Falsch, die Umweltbelastung hat vor allem in Deutschland zugenommen, Kohle statt AKW etc. Global gesehen geht es da auch bergab. China, Indien etc. Wer als Privatperson mit Normalverbrauch seine Umgebung nachweislich belastet sollte vielleicht darüber nachdenken etwas zu ändern, ansonsten gibt es keinen Grund als Privatmensch in dieser Hinsicht irgendeine Rücksicht zu nehmen. Das ist reine Selbstmassage für den Geist. Den Hauptanteil an Schwefeldioxid, Stickoxide, Kohlenmonoxid, Quecksilber oder Arsen haben eben nicht all die vielen Privatmenschen zusammen, sondern große Anlagen. Oder mal nach Milchmädchen, wenn 99% Müll von einer Firma produziert werden und 1% Müll von den Schlümpfen, dann bringt es nichts wenn die Schlümpfe diesen 1% um ein Viertel verringern. Das Problem, insofern es überhaupt eines ist, existiert trotzdem ohne Veränderung weiter.


    In Krisenzeiten kann man übrigens mehr als nur Brennholz verbrennen, insofern es der Ofen und der Schornstein mitmachen und man auf Wartung achtet. Ideal sind da Edelstahlröhren im Schornstein oder gleich als Schornstein an der Außenwand.

  • Zitat von christopher;252716


    In Krisenzeiten kann man übrigens mehr als nur Brennholz verbrennen, insofern es der Ofen und der Schornstein mitmachen und man auf Wartung achtet. Ideal sind da Edelstahlröhren im Schornstein oder gleich als Schornstein an der Außenwand.


    Das gefällt mir bezieht sich auf diese Aussage,wollte gerade dasselbe schreiben aber kann ich mir ja sparen.
    Interessant sind hierbei die Erfahrungen bei der Belagerung von Sarajevo in den 90er Jahren,Sarajevo war zum Grösstenteil eine Sozialistische Trabanten Stadt mit Plattenbau Neubauten die mit Fernwärme versorgt wurden.
    Diese Fernwärme war nach dem ersten Serbischen Artillerieschlag nur noch ein Warmer Gedanke und die Einwohner mussten ganz schön improvisieren um im Winter nicht zu erfrieren.


    Um noch mal auf den Artikel in der Welt einzugehen,hier wird erwähnt das fast jeder Neubau heute eine Holzheizung bekommt,das betrifft übrigens fast alle sogenannten Niedrig Energie Häuser die so wie geplant nur in der Theorie funktionieren,und deshalb muss der Holzofen ran.
    Ich kenne da einige Beispiele aus meinem Verwandten und Bekanntenkreis.



    LG Michael der mehrere Monate in Afrika überwintert weil die Vögel gar nicht so blöd sind

    Behandle deinen Gast zwei Tage lang als Gast ,aber am dritten Tag gib ihm eine Hacke

  • Kamin Ofen Boom....


    Die Preise für Brennholz zum Selbermachen wurden bei uns um 20 € erhöht und auf 3 Meter beschränkt.
    Soweit ich informiert bin soll es auch nur noch Polterholz geben und kein Kronenholz.
    Irgendwie wollen die glaube ich keinen mehr im Wald haben. :staunen:


    ..... soviel dazu


  • Das ist bestimmt alles richtig und vielleicht auch relevant.
    Da ich als Vorbereiteter ja nun eh Abweichler und letztendlich damit ja auch in irgendeiner Weise extrem egoistisch und unsozial handle, spielt das mit dem Ofen für mich eine untergeordnete Rolle.


    Wir machen halt nicht alles mit, was die Masse für vernünftig hält.


    (is halt so bei die Preppers :winking_face: )


    gruss


    TID