Nur noch SEHR vorsichtig auf Bewertungen verlassen

  • Im Zuge der anstehenden Berufsausbildung meines Sohnes habe ich mal wieder beim größten bekannten Online-Versandhändler einige Dinge bestellt. Ich mein.. ok.. hab den Premium-Status, die Sachen sind meist am nächsten Tag, bzw. übernächsten da.


    Aber heute, als ich mir die Bestellten Artikel nochmals genau angesehen habe viel mir auf, wieviele der Bewertungen doch "gekauft" sind...


    Zb. bei den Ohrschützern hier: http://%22https//www.amazon.de…1%22&tag=httpswwwaustr-21


    Schaut man(n) sich die Bewertungen an und dann die Profile der Bewerteten, so kommt bei (fast) allen, dass sie die Artikel (und zwar fast alle) welche sie bewerten "kostenlos" zur Verfügung gestellt bekommen haben, aber das ja natürlich nie und nimmer ihre Meinung beeinflusst...


    Dann hatte ich mich für organischen Schwefel interessiert... also MSM, da ich an der Achilles-Sehne Schmerzen habe... hier: http://%22https//www.amazon.de…l%22&tag=httpswwwaustr-21
    Vor allem die älteren Kommentare (nicht die mit "Verifizierter Kauf") haben fast nur vornehmlich für Artikels des Shops kommentiert, der diesen Artikel hier verkauft... und natürlich NUR Positiv...


    Ich für meinen Teil werde zukünftig noch mehr auf "echtheit" achten... was sicher nicht einfach ist... aber beim großen "A" gibt es immerhin die Möglichkeit, das ganze über diese "verifizierter Kauf"-Geschichte ein wenig ab zu sichern...


    Ansonsten ist es im Netz vermutlich schwierig eine "ehrliche" Meinung zu finden (ausser bei uns hier natürlich!) ;-))

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Ein ähnliches Beispiel erlebe ich auf der Suche nach einem Spektiv.
    Meine Anforderung war, Wildbeobachtung und Bestimmung auf ca. 500 bis 1000 Meter und auf der Shooting Range Treffer auf 400 Meter sehen. Ich stellte mir ca. EUR 600.00 vor
    Gemäss teleskop-express.de nicht wirklich möglich.
    Er sagte, dass das Treffer sehen bei ca. 100 Meter beginnt kritisch zu werden. Er schlug mir ein Spektiv vor für EUR 2000.00


    Trotzdem lese ich in Berichten und Foren, dass Treffer sehr gut sichtbar sind auf 300 Meter, sogar die Ausfransungen am Papier. Wohlverstanden mit Geräten die nur ca. EUR 300.00 gekostet haben.


    Geht es vielen nur darum etwas zu schreiben wo sie im Glauben sind, dass es gehört werden will?
    Man kann eigentlich gar nichts mehr ohne sehr grosse Vorbehalte glauben.


    Natürlich werde ich, wenn es soweit ist das Spektiv vor dem Kauf prüfen soweit ich das kann. Nur ist es eben nicht ganz so einfach verschiedene Geräte live miteinander zu vergleichen ohne hunderte von Kilometern zu fahren.
    Ich könnte auch ein paar bestellen bis zur Kreditkartenlimite und dann alle wieder zurück schicken bis auf eines. Das ist aber nicht mein Stiel.


    Gruss
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • Zitat von draussen;285452

    Geht es vielen nur darum etwas zu schreiben wo sie im Glauben sind, dass es gehört werden will?


    Das läuft meist über spezielle Agenturen, die dafür bezahlt werden. Der Anbieter zahlt einen Betrag, der im Vergleich zum Produktpreis meist recht überschaubar ist, und bekommt dafür wohlmeinende Rezensionen. Je nach Art des Vorgehens ist das mehr oder minder auffällig für Nutzer und auch für Amazon, die aktiv gegen derartiges Marketing vorgehen, wohl auch um das eigene Geschäft auf dem Gebiet (siehe unten) nicht kaputt zu machen.


    Eine andere Variante sind so genannte Top-Rezensenten-Programme bestimmter Hersteller. Da bekommen renommierte Rezensenten Freiprodukte oder verbilligte Exemplare. Pro forma sind die frei in ihren Bewertungen, aber wenn man zum Beispiel mal eben ein Tablet geschenkt oder 200 Euro billiger bekommt, möchte man vermutlich gerne in diesem netten Programm bleiben und schreibt nette Rezensionen.


    Und schließlich ist Amazon selbst auf dem Geschäftsfeld aktiv. Die bekommen Geld dafür, dass sie Top-Rezensenten an Produktanbieter vermitteln. Die Rezensenten bekommen wiederum Freiexemplare und die Hersteller positive Rezensionen von Leuten, die in der Community einen guten Namen haben. Angeblich (kaufe selbst nicht bei Amazon) wird das auch irgendwie kenntlich gemacht, aber wohl so, dass es für den Durchschnittskunden nicht gerade augenfällig ist.

  • ... deswegen lese ich eigentlich nie die positiven Kommentare. Auch wenn sie nicht gekauft und tatsächlich echt sind, steht dort ja dann inhaltlich letztlich meist nur 'drin, das das Produkt seine Aufgabe erfüllt. Das ist aber natürlich die Grundvoraussetzung, weswegen ich es ggfs. kaufe.
    Ich achte nahezu ausschließlich auf die kritischen Stimmen und die schlechten Bewertungen und entscheide dann, ob die dort beanstandeten Punkte oder Eigenschaften für mich von Belang sind.
    Mit dieser Vorgehensweise habe ich seit gut 8 Jahren intensivem Amazon-Shopping mit einem Volumen von etwa 4-6 Amazon-Bestellungen pro Monat nahezu keine schlechten Erfahrungen gemacht.

  • Porken
    Ich mache das ähnlich, ich lese zwar auch die guten Kommentare, aber zuerst und am wichtigsten sind mir die kritischen. Diese sind am hilfreichsten, weil man da auf Schwachstellen aufmerksam gemacht wird. Das hat mich schon manches Mal vom Kauf eines Produkts abgehalten.

  • Wobei man natürlich negative Rezensionen auch löschen lassen kann. Ich kann mir vorstellen, dass ein großer Anbieter da einen gewissen Druck ausüben kann.

  • Deshalb ist es am besten, nicht nur bei einer Einkaufsquelle zu recherchieren, sondern über das Produkt auch auf anderen Seiten nachzulesen. Ich finde, da bekommt man meistens einen ganz guten Eindruck davon.

  • Zitat von Asdrubal;285461

    Wobei man natürlich negative Rezensionen auch löschen lassen kann. Ich kann mir vorstellen, dass ein großer Anbieter da einen gewissen Druck ausüben kann.


    Dazu kommt auch noch, dass viele Kunden etwas kaufen, das sie nicht wirklich brauchen/benutzen werden. So bekommt man einen Eindruck vom 'Ersten Blick', nicht aber von der Qualität vom Produkt.


    Beispiel billiges Outdoor-Messer: das Paket kommt in 2-3 Tagen an, der Kunde packt es aus, nimmt das Messer einmal in geballte Faust, fährt mit dem Daumen einmal über die Schneide... und legt es dann in eine Schublade.
    Die Rezension sieht dann wie folgt aus: "Super Messer! Schnelle Lieferung, rasiermesserscharf out of the box! Super robust gefertigt, 1A Qualität. Der Fingerschutz macht ein abrutschen unmöglich. - 5/5 Sterne!"


    Dabei merken sie nicht, dass das Messer teils nichts taugt weil der Griff geklebt wurde und die Schneide mit einem hauchfeinen Wellenschliff versehen ist, damit es sich beim ersten Testen richtig scharf anfühlt und sich ins Material frisst (danach war's dass schnell mit der Schärfe). Der coole Fingerschutz ist eigentlich nur im Weg und macht es bei Feinarbeiten unhandlich. Aber die meisten kommen erst gar nicht so weit, dies festzustellen.
    Sie kauften es nur, da sie beim Anblick des Messers auf Amazon in Gedanken mit eben diesem einen Bären erlegen gehen... was nie passieren wird.


    Ich kaufte mir auch erst eine billige Miltec-Hängematte. Und einen Poncho. Die Hängematte hängt, und der Poncho fällt über den Körper. Dass die Produkte aber nicht schlau durchdacht sind merkt man, wenn man einige Touren mit ihnen unternimmt (die Aufhängung der Hängematte ist schlecht konzipiert, mit logischem Denken und Geschick alleine kann man das Moskitonetz nicht schlau aufbauen, Beschreibung gibt's keine; die Kapuze des Ponchos ist falsch geschnitten, das Material löst sich über Zeit ab... von den Ösen mit denen man es als Tarp benutzen könnte will ich erst gar nicht anfangen). Dabei hatten aber alle anderen Kunden ein Top Produkt mit insgesamt 4,5/5 Sternen erhalten. Nur bei mir ist die Luft nach etwa 3 Touren damit draussen und das Zeugs im Kübel.


    Anders, als dass mindestens 80% aller Amazon Kunden ihr Produkt nie wirklich im Einsatz haben, kann ich mir manche Bewertungen gar nicht erklären...

  • Zitat von Robert_Brannon;285463

    Anders, als dass mindestens 80% aller Amazon Kunden ihr Produkt nie wirklich im Einsatz haben, kann ich mir manche Bewertungen gar nicht erklären...



    JEIN. Das Problem liegt eher darin, dass 80% der Kunden keine Vergleichsmöglichkeiten haben. Wer kauf für den selben Zweck drei oder vier Hängematten oder Ponchos und vergleicht dann in einem echten Härtetest, ob das Zeug was aushält? Kaum jemand. Also gibt´s eine Reihe Leute, die mit einem Produkt zufrieden sind, weil sie nichts besseres kennen oder sich nichts besseres leisten können oder wollen.

  • Support your local Dealer! (gut, nicht immer möglich, aber eine alternative)


    Sorry, hatte gerade heute eine spannende Unterhaltung mit meinem oberen Chef über Onlineshops, Margen, verkaufen um jeden Preis, und überleben....


    LG

    Die schönsten Torpedos in den Rohren, Stück für 25 Tausend Mark.
    Und alles was wir brauchen ist Draht, für 50 Pfennig alter Draht!

  • Gibt es tatsächlich jemanden der diese Bewertungen liest?


    Ok, ernsthaft jetzt. Bei günstigeren Anschaffungen verlasse ich mich auf mein Bauchgefühl. In der Regel allerdings bevorzuge ich die Ware anfassen zu können, wenn möglich auch auszuprobieren. Meine Hängematte habe ich bei einem lokalen Händler gekauft, wohlwissend dass ich das Teil zurückgeben kann wenn es die versprochenen Eckdaten nicht erfüllt. Auch ohne Rückgaberecht, aber man kennt sich und vertraut einander. Dass es dann eben mal ein paar Cent teurer wird - Der gebotenen Service ist mir das Wert. Und Lagerregal ist trotz ihren mitgeführten Schafen nicht auf den Boden geknallt, ebenso wenig wie ich. Die Liste würde sich mit anderen Ausrüstungsgegenständen noch eine Weile hinziehen.


    Was ich über Amazon bezogen habe ist ein Tarp von Miltec. War in dieser Form bzw. Farbe lokal nicht erhältlich. Rezensionen auf diversen Webseiten lief eigentlich immer auf das Selbe hinaus: Material gut, Nähte solala, Imprägnierung nicht dauerhaft. Für mich waren es "Kleinigkeiten", interessanter war das Material selbst. Der Preis hat für mich gepasst, bestellt und erhalten.


    Nähte nachnähen ist für mich kein Ding. Habe ich gemacht, mit dem Material wo ich als gut kennengelernt habe. Das Problem Wasserfestigkeit habe ich gelöst wie bei anderen Geweben auch schon: Alles eingewachst. Somit bin ich sicher, alles so zu haben wie ich es möchte. Auch wenn ich ein Produkt ab und an einfach als "Rohware" ansehe.


    So gesehen stimme ich Wolf zu: Support your local Dealer. Auch wenn es mal einen Euro mehr kostet.

  • Ein weiterer Grund, warum ich wenig auf die positiven Rezensionen gebe ist, das ich offenbar zunehmend öfter andere Vorstellungen von Qualität und Verarbeitung habe, als so manch anderer, der eine Top-Bewertung zu einem Produkt verfasst, bzw. eine entsprechende Meinung äußert.
    Besonders aufgefallen ist es mir hier bei der Arbeit. Wir haben ein nagelneues Poolfahrzeug bekommen - fast ausschließlich für meine Abteilung, für Fahrten zum Rechenzentrum, mal nen neuen Server 'rüberbringen und so etwas.
    Es ist ein Golf Kombi, Sondermodell "Allstar". Allgemeiner Eindruck: Prima. So ziemlich jeder, der ihn mal gefahren ist, findet ihn mindestens gut.
    Mein Eindruck: Er wirkt an einigen Stellen doch arg "billig". Dünne, harte Hartplastik-Elemente im Armaturenträger. Türbleche, die beim klopfen mit der Fingerknöcheln klingen, als würde ihre Lackierung einen wesentlichen Teil zu ihrer Dicke/Stärke beitragen.
    Die elektrische Feststellbremse macht außerhalb des Auto Geräusche, als wäre sie aus Kunststoff. Das Radio, bzw die Lautsprecher klingen matschig, der 1,4TSI hat irgendwie keine Kraft, es knirscht und klappert immer irgendwo etwas obwohl die Kiste noch keine 1000km auf der Uhr hat, usw...


    Mir ist klar, das es letztlich nur ein Golf ist, aber meine drei Octavias, die ich von 2007 bis 1015 gefahren bin, fühlten sich - für mich - wertiger, irgendwie "satter" an.
    Dafür, das Volkswagen sich selber als "Premium-Marke" sieht (und offenbar einige Kollegen hier @work das ebenfalls zu glauben scheinen), finde ich den Eindruck, den das Ding auf mich macht, nicht überzeugend. Vor allem, wenn ich ihn direkt mit meinem 6 Jahre alten Superb vergleiche. Da liegt aus meiner Sicht mindestens eine Fahrzeugklasse dazwischen. Eher zwei.


    Ähnlich ist es mir auch mit anderen Dingen ergangen. Alles keine Fehlkäufe, aber die manchmal überschwänglichen Qualitätsbezeugungen mancher Käufer kann ich nur in den seltensten Fällen nachvollziehen.

  • Zitat von Jaws;285471

    Gibt es tatsächlich jemanden der diese Bewertungen liest?


    Oh, ich lese die guten Bewertungen gerne. Hat für mich den Stellenwert eines 'News-Ticker', also reine Unterhaltung.


    Amazon hat die seltsame Eigenheit eine 3-Sterne Bewertung als 'kritisch' (negativ) darzustellen. Mit dieser verkorksten Einstellung werden auch Kunden dazu angetrieben, Produkte die ihren Job erfüllen, als gut (also deutlich über 3 Sterne) zu Bewerten.
    Für mich sind 3/5er Bewertungen neutral und ein Produkt, das 'ok' ist und tut was es soll, würde von mir eine 3er Bewertung bekommen.
    Für eine 5er Rezension muss das Produkt wirklich überraschen (nicht nur überzeugen). Von dem her sind für mich die Kritiken ab und mit 3 Sternen abwärts interessant (teurere Produkte werden daneben auch oft in einschlägigen Foren genauer unter die Lupe genommen).


    Edit - Porken: (evt bisschen OT)
    Schön zu sehen, dass ich nicht der einzige bin, der nicht immer von allem 'begeistert' ist.
    Bei mir geht es zwar meist nicht um technische Produkte, die hinter meinen Erwartungen zurückbleiben, aber das Grundprinzip bleibt wohl das Selbe.


    Ich habe im Familienkreis mittlerweile den Ruf, alles schlecht zu machen was allgemein als toll empfunden wird (Bücher, Filme, Weine, Meinungen, etc). Dabei juble ich nur nicht alles was ok ist in den Himmel.
    Als Beispiel kann ich da Serien und Filme nennen, die zu sehen ich "gezwungen werde", wenn ich mal bei meinem Bruder zum Abendessen vorbei gehe.
    Mein Bruder mag Marvel-Filme und lässt keine Serie aus (von Vampire-irgendwas über True Detective, Hannibal, Breaking Bad, usw.). Für mich sind diese Produkte, die meist nach dem Schema F ablaufen, höchstens 'anschaubar', aber oft nicht wirklich sehenswert (da meist in keinster Weise innovativ. Innovation ist ja kein muss; aber ob ich nun Captain Amerika oder Hulk oder Spider-Man schaue, ändert für mich von der Filmerfahrung her wenig).
    Er kann es nicht verstehen, was ich dann an Captain Amerika auszusetzen habe. Ich wiederum kann nicht verstehen, warum sich manche Leute heute scheuen, sich mit den Dingen in ihrem Leben grundsätzlich kritisch auseinanderzusetzen. Eventuell ist es ihnen zu anstrengend (mein Bruder weigert sich bis heute mit mir mal Blade Runner zu schauen. Das wäre ein Film der mir gefällt).
    Aber eigentlich muss man dieses Problem in Preparedness-Kreisen ja niemandem erklären :peinlich:

  • Ich denke eine gute Bewertung findest vor allem auf YouTube. Informiere mich oft hier ob ein Produkt gut taugt.
    Oder in Foren, was vorgeschlagen wird.


    Wichtig ist einfach, dass man die Produkte auch mal testet.
    Nimm nen Bollerwagen. Den baust zusammen und testest ihn türlicht auch mal ein wenig.
    Messer: Verwende ich auch im alltäglichen Gebrauch mal.


    Gibt nichts ärgerliches, als wenn man Ausrüstung kauft, einlagert und erst im Notfall auspackt und man sieht, dass etwas defekt ist. JA solche Leute gibts wirklich :))))


    Am besten ist es, wenn z.B. einen Bag out Bag hast, aber die Ausrüstung dort auch für alltägliche Zwecke mal raus nimmst.
    Viele Sachen die ich öfters mal brauche sind in diesem Rucksack gut geordnet und gelagert. Nix mit Schubladen suchen :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Hallo zusammen


    SPANNEND!


    Ich muss aber doch sehr schmunzeln und freue mich über die Erfahrungen im "echten Leben"


    Mein Vater sagte immer "Papier ist geduldig"!


    Heute ist es das Internet!


    Aber mal im "ernst", wer Bewertungen in der GIG - Sparte für voll nimmt ist doch ein wenig selber schuld.


    Ernst

  • Zitat von Robert_Brannon;285478


    Ich habe im Familienkreis mittlerweile den Ruf, alles schlecht zu machen was allgemein als toll empfunden wird (Bücher, Filme, Weine, Meinungen, etc). Dabei juble ich nur nicht alles was ok ist in den Himmel.


    So geht mir das auch,alles was nur "Mittelmass" ist bzw. die Funktion erfüllt ohne den Nutzer dabei zu verletzen wird ja meist schon als gut bezeichnet. Besonders bei Restaurantessen reicht ja schon an Kriterien das es nicht verdorben ist und halbwegs schnell serviert wird.


    Wahrscheinlich gucken wir zu genau hin bzw. merken nach dem ersten Bissen das die "Bernaise" auf dem Steak (das meist auch noch falsch deklariert ist ) nicht aus Butter und Eiern besteht sondern aus der Tüte kommt und einer mit Mehl angedickten Mayonaise gleicht.


    Bei den Internetbewertungen lese ich genau,achte dabei sehr auf den Wortlaut.Besonders bei Hotelbewertungen wird da viel geschummelt,leicht erkennbar wenn man liest : "grössere Betten als bei Hotel XY,nicht so laut wie bei XY,Das Frühstücksbuffet ist einzigartig am Ort...


    Wenn etwas "vergleichendes" drinsteht kann man sicher sein das es nicht echt ist - denn welcher Durchgangsgast auf Übernachtung hat schon eine Vergleichsmöglichkeit ? Genau so bei Warenkäufen,wer kauft schon mehrfach und trägt dann eine Art Verglechsbewertung irgendwo ein ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Mal ganz abgesehen davon, dass uns Handwerkern die Onlineshops das Leben sehr schwer machen, weil Sie zu Dumpingpreisen Ihren Kram raushauen, bei denen wir nicht mal mithalten könnten, würden wir unsere Netto Einkaufspreise weitergeben, ( Achtung, ist nicht alles Gold was glänzt, selbst wenn man Artikelnummern vergleicht, findet sich so manche Plastikkartusche in einer Armatur, in der eigentlich Keramik verbaut sein sollte )...


    Finde ich generell bei Onlinebewertungen den Preiseinfluss viel zu hoch. Wie oft kam es vor, das wegen 50 Cent zuviel nur zwei von fünf Sternen vergeben wurden und das Produkt trotzdem Top war.....


    Qualität kostet numal Geld !!!
    Wenn man mal jeden Schritt runterbricht, der dazu geführt hat, das das Produkt so ist, wie es ist und dann mal überlegt, wie oft der Staat Steuern kassiert hat, kann nur klar sein, dass ein 50 Cent Teil, welches abzüglich aller erhobenen Steuern, Logistik und Gewinne einen Wert von vielleicht 1 Cent hat, nichts ist, dem man in wichtigen Bereichen Vertrauen schenkt.


    Leider wandeln sich auch immer mehr alt bewährte Dinge, produktionsbedingt in Schrott um.


    Eine Preiserhöhung wird mittels Produktions / Produkverbesserung gerechtfertigt und es ist nurnoch die hälfte an Material verbaut ??!!??!! Hallo ??


    Das ist die andere Seite der Medaille.


    Den vertauten Laden um die Ecke gibt es nurnoch sehr selten.
    Machen alle dicht, dank Internet.


    Dann wird / wurde irgendwo alles gespeichert, das je an die entsprechende Adresse geliefert wurde. perfekt zu kontrollieren.


    Wenn man einen Taschendiebstahl noch beherzt verhindern konnte, indem man ein Beinchen stellte, sieht es bei der Onlinekriminalität für Laien etwas anders aus.


    Wenn wir nurnoch online kaufen, brauchen wir bald kein Bargeld mehr. Dann kommt UPS morgens mit den Brötchen und man kann nicht mal Trinkgeld geben, ohne dass es versteuert wird.


    Fluch und Segen ( ich bin sehr gerne hier im Forum unterwegs ) zugleich, dieses Internet....


    Aber Experten behaupten das setzt sich sowieso nicht durch :kichern:


    So ich schweife ab .....

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Nachdem ich mal in einem Unternehmen gearbeitet habe welches auch über Amazon vertrieb:


    Ja, es gibt "gekaufte" Rezensenten.
    Offiziell sind diese gehalten keine besonders bevorzugten Bewertungen abzugeben weil Amazon nicht nachher dauernd Rückläufer
    und Ärger haben will. Das natürlich eine gewisse Pro-Einstellung unvermeidbar ist verstehen wir.


    Das schlimmste was dort passieren kann ist Nichtverfügbarkeit, danach kommen zu viele Rückläufer.
    Und dann fliegst du superschnell raus.


    Also ganz so schlimm ist es nicht. Aber ich lese immer die negativen Bewertungen weil diese mir wirklich weiter helfen.
    Und meistens kaufe ich Bücher oder bekannte Dinge. Schrott brauche ich nicht. Chinesischen Billigkram gibt
    es leider auch auf Amazon.


    Fair Winds


    Achso: B&B Hotels faked seine Bewertungen - meine schlechte über unakzeptable Zustände wurde nicht veröffentlicht .

    Dies ist meine Meinung. Jeder kann seine eigene Meinung und eine andere haben. Aber dies ist meine Meinung.


  • Ich habe auch einen Handwerksbetrieb und habe ähnliche Erfahrungen gemacht.Manche Kunden waren wenigstens noch so fair und haben einem gleich den Zettel von Ebay vorgelegt und gefragt ob man das auch kann , andere haben einen erst Kostenvoranschläge rechnen lassen und si
    nd dann mir der Sprache raus :verärgert:.Anfangs habe ich noch angelieferte Internetteile eingebaut um wenigstens meine Arbeitszeit zu verkaufen.Doch dann ging es los das viele Teile nach kurzer Zeit ausgefallen sind und ich Reklamationen aufarbeiten sollte weil ich es ja verbaut hätte.Keiner wollte mehr was vom Internet wissen und bei Ebay reklamieren schon gar nicht......
    Ich verbaue keine angelieferten Teile mehr.....Es hat mich einige Kunden gekostet , viele haben es aber auch eingesehen und erkannt das billig am Ende doch teuer ist.Ganz schlimm ist wenn auch andere durch Geiz ist geil in Gefahr gebracht werden die damit nichts zu tun haben.Ich möchte nicht wissen wie viele Autos mit 200PS und einer Bremse aus Nordkorea einem entgegen kommen:staun:


    Gruss , der Kradmelder der sich gerade anfängt zu ärgern

  • Hallo zusammen,


    bei Amazon Bewertungen sollte man auch nicht vergessen, dass viele Kunden sich das Produkt schön reden, weil es von anderen schon so gut rezensiert war. Getreu dem Motto: "Millionen Fliegen können nicht irren, Scheiße schmeckt prima!", kommen gerade bei den Bestsellern mit vielen 5-Sterne-Wertungen immer noch neue Top-Bewertungen hinzu, obwohl bestimmte Mängel bereits bekannt sind.


    Ich persönlich lese in der Hauptsache die Bewertungen im Bereich zwischen 2 und 4 Sternen. 1-Sterne Bewertungen kann man meist vergessen, da diese das Produkt relativ unbegründet schlecht machen. "Ausgepackt, angeschaltet, ging nicht. Schlechtes Produkt", hilft einem auch wenig weiter. Wer sich mal mit der Badewannenkurve beschäftigt hat, dem ist klar, dass die größte Ausfallwahrscheinlichkeit von Technik zu Beginn und am Ende des Produktlebenzykluses liegt. Bei Massenprodukten ist es also vollkommen normal, wenn ein gewisser Prozentsatz schon kurz nach dem Auspacken seinen Dienst quittiert. Wir als Prepper sollten daher auch keine original verpackte Ware einlagern, sondern technische Geräte über einen ausreichenden Zeitraum nutzen, um sicherzustellen keine Geräte aus dem Frühausfall-Anteil der Produktion einzulagern.


    Mittlerweile gibt es auch für jedes Thema entsprechende Fachcommunities mit Diskussionsforen, wo man mehr Informationen zu den Schwächen und Stärken eines Produktes findet. Leider ist Google sehr sparsam mit Suchergebnissen bei Suchanfragen wie "Kaffevollautomat XYZ Probleme Defekt", dann gibt es nämlich oftmals unter den ersten Trefferseiten nur Links auf die Herstellerseiten oder irgendwelche Online-Shops. Also habe ich es mir angewöhnt nach entsprechenden Fachforen zu suchen und dort die foreneigene Such zu verwenden. Das liefert meist ein differenzierteres Bild als die ausführlichste, als hilfreich bewertete Rezension auf Amazon.


    Viele Grüße
    hzs68

    Wer mit dem Feuer spielen will, muss wissen, wo das Wasser steht. (Oliver Tietze)