Immer ein Messer griffbereit?

  • In der Praxis ist es ja eher so, wie SBB+ geschrieben hat: Das Messerverbot wird vor allem genutzt, um Leute zur Räson zu rufen / zu schikanieren (je nach Perspektive), die die Polizeibehörden mit anderer Handhabe schwierig rechtskonform angehen können. Auf der anderen Seite herrscht das Opportunitätsprinzip: Die betreffenden Behördenvertreter können die Ordnungswidrigkeit verfolgen, müssen das aber nicht. Alternativ können sie es bei einer Verwarnung mit oder ohne Verwarnungsgeld belassen.


    Insofern ist es sehr unwahrscheinlich, dass man als manierlich aussehender und kooperativ auftretender Bürger kontrolliert und auch wirklich wegen einer Ordnungswidrigkeit belangt wird. Sicherheitshalber sollte man dann nicht unbedingt das teure Sammlerstück dabei haben, sondern ein einfaches Opinel, ein kleines Vicorinox oder eines von den günstigeren Moras.


    Sicher ist das alles nicht und natürlich kann man, wenn es dumm läuft, bis zu 10.000 Euro Owi-Geld aufgebrummt bekommen.

  • ...

    Sicher ist das alles nicht und natürlich kann man, wenn es dumm läuft, bis zu 10.000 Euro Owi-Geld aufgebrummt bekommen.

    Für manch einen rechtstreuen und immer wieder geprüften und durchleuchteten Sportschützen ist so ein "oh, da haben wir ja ein Taschenmesser" aber gleichbedeutend mit dem Verlust seiner Zuverlässigkeit, da es sich um einen Verstoß gegen das Waffengesetz handelt. Und zumindest ich bin nicht bereit, dieses Risiko einzugehen und auf einen guten Tag der Beamten zu hoffen.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • das richtige Kreuz machen. Relativierer sind sicher mit 0,62 cm Klingenlänge zufrieden.

    Wobei der Begriff "Klingen" in diesem Zusammenhang schon ein Affront ist.

  • Ich gebe dir völlig Recht. Was aber ist deine Schlussfolgerung und Verhaltensweise vor diesem Hintergrund?

    @Schlack Ich muss gestehen, dass ich noch keine 100%ig sichere Methode gefunden habe. In meinem EDC/GHB sind 2-3 Messer - oder waren es 4? :thinking_face: Wenn ich mit dem unterwegs bin, meide ich schlicht die mir bekannten Zonen. Aber wenn ich (unter Androhung körperlicher Gewalt) mal in die Stuttgarter Innenstadt muss, dann lasse ich meine Werkzeuge tatsächlich zuhause.


    Für Ausflüge in die Wälder, zum Wandern oder bei Spaziergängen habe ich immer ein Werkzeug am Mann oder im Rucksack - solange man es noch darf.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Hallo,


    dass das "grundlose" Führen eines Messers zu Problemen führen kann, ist ja nicht nur in D so. 2011 gab es den Fall eines schweizer Familienvaters, der in Mailand ein ganz gewöhnliches Sackmesser in seiner Bauchtasche dabei hatte. Am Ende klang das dann so:

    "Der Staatsanwalt forderte zehn Tage Haft und eine Geldbusse von 150 Euro für das Tragen eines Sackmessers in einer Bauchtausche – und nicht in der Hand notabene." (Quelle)


    Ein Messer um des Messers willen dabei zu haben, ist fast überall kein Grundrecht mehr. Sondern in den meisten Ländern mit einem Bedürfnis/Zweck verknüpft, der dann das Führen des Messers legalisiert. So darf der Koch sein Messerset von Zuhause zur Arbeit transportieren oder die Hausfrau ein Messer im Supermarkt kaufen und nach Hause mitnehmen. Oder der Pfadi mit dem Fahrtenmesser am Gürtel durch den Wald wandern.


    Zu verdanken haben wir diese Einschränkungen den Dummköpfen und Kriminellen, die ein Messer für die Pistole des armen Mannes halten, um damit ihre Männlichkeit oder ihren Rang im Clan oder ihrem Viertel zu unterstreichen. Und der polizeilichen Erfahrung, dass im Falle einer gewalttätigen Auseinandersetzung mitgeführte Messer durchaus als Waffen eingesetzt werden. Und da die Abwehr eines Messerangreifers mit nichtletalen Mitteln kaum ohne extreme Eigengefährdung möglich ist, greifen Polizisten in solchen Fällen zu Recht zur Schusswaffe, um die Person mit Messer in der Hand zu stoppen.

    Mir genügt schon dieser Grund, selber nicht mit einem Messer in städtischem Gebiet unterwegs zu sein, weil es schnell passieren kann, dass man ungewollt Teil einer unklaren Lage werden kann, da brauche ich nur in der U-Bahn sitzend, gedankenlos das Messer zücken, um meinem Kind ein paar Apfelschnitze zu machen, während einen Sitz weiter irgend ein Streit eskaliert und einer ruft: "Der hat ein Messer!". Und man wacht anschließend mit einem Bauchschuss im Spital auf. Also ich brauche definitv in den allerwenigsten Situationen draußen in der Öffentlichkeit ein Messer. Und hab deshalb auch im Normalfall keins dabei. Selbst Multitools halte ich eher für Gearporn als für praktisch oder alltagstauglich.
    Kreditkarte, Ausweis/Reisepass und Handy sind zumindest innerhalb der Zivilisation als EDC meist zielführender und helfen einem in 99% der Fälle. Bin ich in der Wildnis unterwegs, dann hab ich das dabei, was mir hilft, Verletzungen akut zu versorgen und dann aus der Wildnis herauszukommen. Also Verbandszeug, Kommunikations- und Fortbewegungsmittel. Auch hier ist ein Messer maximal ein Küchenwerkzeug. Ich bin da vielleicht etwas altmodisch.


    Grüsse

    Tom

    2 Mal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Und hab deshalb auch im Normalfall keins dabei. Selbst Multitools halte ich eher für Gearporn als für praktisch oder alltagstauglich.

    Dieser Ansicht bin ich definitiv nicht. So oft wie ich alltäglich ein scharfes Messer benötige, kann und will ich nicht darauf verzichten. In der Zollstocktasche meiner Latzhose steckt grundsätzlich ein Mora, das ich für meine Arbeit brauche und im urbanen Gebiet ist zu jeder Tageszeit wenigstens das kleine Schweizer dabei. Auch dieses wird oft genutzt, am häufigsten der daran befindliche Zahnstocher. Aber auch die kleine Zange sowie die Schraubendreher benötige ich oft. Natürlich ist für mich auch eine scharfe Klinge dabei zu haben absolut wichtig und sei es nur um mir eine Wurstsemmel zu belegen, eine Verpackung zu öffnen oder die Fingernägel zu säubern.

    Ich lasse mir mein Recht ein so praktisches Werkzeug mit mir zu führen nicht verbieten! Von niemanden! Demnächst sind noch die Tempo Taschentücher auf dem Index, weil man die zum zündeln verwenden kann, oder mit Äther getränkt als Betäubungsmittel. Wo kommen wir da hin wenn wir jeden irrsinnigen Scheiß mitmachen würden, nur weil das die Obrigkeit für richtig hält. Klar das derjenige dessen Arsch ihm hinterher getragen wird keinerlei Werkzeug benötigt. Ich dagegen schon.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • ToiToiToi (und dreimal auf Holz klopf) habe ich bisher immer Glück gehabt. Vor zwei Jahren wurde ich auf der Rückfahrt von einem Job geblitztlasert wegen "etwas" zu schnell, der aufnehmende (bayerische) Polizist blickte mir beim aussteigen direkt auf die Gürteltasche vom Wave (42a Patient)... hat aber Augenmaß bewiesen und darüber keinen Ton verloren.

    Bei Zugfahrten zu diversen Festivals habe ich eine Bauchtasche mit den Reisedokumenten um, die hat eine separate Netzinnentasche - da kommt das Wave rein und ein Kofferzahlenschloß durchs Netz und den Zipper. Das wurde bisher bei Kontrollen weder am HBF München, noch am HBF Hamburg (WE = Waffenverbotszone!) kritisiert oder gar als Verstoß geahndet - ich hoffe, das bleibt auch weiterhin so.


    Witzigerweise bin ich im Fasching Abends privat auf einen (ebenfalls privat unterwegs) Polizisten getroffen. Nach einigen alkoholhaltigen Getränken hatte ich nem Mädel das unbeleuchtete Dixi von aussen illuminiert, da kam von ihm an mich gerichtet der Spruch, dass ein Messer und eine TaLa ja sowieso immer Pflicht wären und hat sein EDC auf den Tisch gepackt, ich meins daneben - und erst DANACH hat er sich dann als Polizist geoutet :winking_face_with_tongue:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Bezüglich "Gesetz ignorieren" gibts auch noch eine weitere Eskalationsstufe:

    Messer führen, die nicht als Messer zu erkennen sind.


    Das fällt in Deutschland unter "verbotener Gegenstand" und ist nun wirklich eine Straftat und keine Bagatelle mehr.

    Andererseits ist das Risiko, damit erwischt zu werden selbst bei einer Durchsuchung verschwindend gering,

    sofern man nicht das allbekannte Lippenstiftmesser oder einen Stockdegen dabei hat :)


    Nicht falsch verstehen, das soll nur eine Denkanregung sein. Ich rate jedem ab, so was auch nur sich zu beschaffen. Es gab Fälle wo statt

    der Bestellung aus dem Internet auf einmal der Zoll aufgekreuzt sein soll!


    Desweiteren gibts auch andere Schneidewerkzeuge, z.B. Heckenschere, Nagelclipser, etc



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Habe auch immer ein Einhandmesser am Mann und trage es verdeckt. Ich bin noch nie kontrolliert worden und nehme es einfach in Kauf. Für die Arbeit brauche ich das Messer mehrmals täglich.

  • Dieser Ansicht bin ich definitiv nicht. So oft wie ich alltäglich ein scharfes Messer benötige, kann und will ich nicht darauf verzichten.


    Ich lasse mir mein Recht ein so praktisches Werkzeug mit mir zu führen nicht verbieten!


    Wo kommen wir da hin wenn wir jeden irrsinnigen Scheiß mitmachen würden, nur weil das die Obrigkeit für richtig hält.

    Yep, soisses und ich stimme da definitiv zu :thumbs_up::exclamation_mark:

    Und sorry tomduly , ein Multitool mit Klinge als Gearporn zu bezeichnen, einfach nur idiotisch...


    Wie ich ja schon geschrieben habe, immer zumindest meine kleinen Schlüsselbundmesser am Mann und kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es da irgendwie Ärger geben könnte/wird und wenn doch... würde ich das auch durchklagen bis nach Karlsruhe, Basta!


    Eine, wenn auch kleine Klinge dabeizuhaben ist für mich ein muss und sollte zudem eher ein Bürgerrecht sein! Mache ich damit Schei**e oder meine eine Jagt/Kriegswaffe ala Rambo mitzuführen, soll denjenigen auch eine empfindliche Strafe drohen, aber bei Multitools oder Taschenmesser sollte der Gesetzgeber schon einen Unterschied machen (was übrigens die meisten Ordnungshüter auch so sehen/handhaben) und nicht der Bevölkerung mit diesen Waffenverbotszonen eine Pseudosicherheit vorgaukeln.


    Brauche ich ein Messer, brauche ich es jetzt und da man nie weiß wann dieses Jetzt dann ist - Ergo - habe ich immer Eines dabei!

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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    Einmal editiert, zuletzt von derSchü ()

  • Zum Thema Multitool:

    Ich trage mein Victorinox Spirit täglich. Ich brauche es des öfteren mal, ich freue mich auch einfach dass ich nicht jedes Mal die Werkzeugkiste benötige. Zudem - wenn man viel mit verschiedenen älteren Fahrzeugen unterwegs ist ( vor allem Zweiräder haben nicht immer viel Platz für viel Werkzeug) lernt man ein Multitool zu schätzen. Das Ding hat schon so manches Mal den teuren Pannendienst erspart.

    Ergo ist ein Multitool schon das, was der Name aussagt: Ein multifunktionelles Werkzeug. Kompakt, praktisch, funktionell - Nix Porno.

  • Das habe ich an Werkzeug dabei in den Anoraktaschen. Das Ohropax ist im klassischen Sinne kein Werkzeug, aber unterwegs sehr nützlich gegen aufdringliche Bettler, Ghetto-Blaster und Verkehrslärm.

    IMG_20190411_114215.jpg


    Hauptanwendungen sind Fahrräder (und ähnliche untermotorisierte Kleinfahrzeuge), Brillen (und sonstige persönliche Hilfsmittel), Musikinstrumente (Schrauben festziehen, Federn wieder einhaken usw.)

  • Hallo,


    das hab ich schon befürchtet, dass die Multitool-Fraktion sich auf den Schlips getreten fühlt. Ändert aber nichts an meiner Meinung, dass ein Multitool für mich(!) keinen praktischen Nutzen hat. Deswegen muss man nicht beleidigend oder persönlich werden. Nur weil ich für mich keinen Nutzen in einem Multitools sehe, heisst das a) nicht dass mir der Arsch hinterhergtragen wird und b) auch nicht, dass ich ein Idiot bin. Würde mich freuen, wenn man auf flapsige Äußerungen sportlich reagiert und nicht beleidigend. Danke.


    Zu meiner Erfahrung mit Multitools: ich habe seit gut 20 Jahren zwei solcher Dinger. Ich lebe auf dem Land, kann mit Motorsäge und so ziemlich allem, was eine gut sortierte "Bauernwerkstatt" so hergibt umgehen. Mit meinem Unimog bin ich diverse Male durch die Wüste gefahren, kann dieses Teil weitgehend selber warten und bin mit dem MTB wochenlang auf Island unterwegs gewesen und hab insgesamt viele Tage in diversen Höhlen Süddeutschlands und Österreichs verbracht (Tantalhöhle, 30km lang) und habe in diesem Zusammenhang auch den Tauchschein gemacht.


    Meinem Sohn versuche ich eine nachhaltige Lebensweise im Einklang mit der Natur beizubringen und an seinen ersten Früchtetee aus geschmolzenem Schnee auf einem Schweizer Notkocher in tief verschneiter Landschaft erinnert er sich heute noch gerne. Und wenn er heute mit 11 Jahren mit seinen Kumpels durch die Wälder radelt und einem seiner Mitfahrer rutscht die Kette runter, macht er sie demjenigen wieder drauf, während der andere schon das Handy zückt um das Mama-Taxi zu rufen (mein Sohn hat noch kein Handy, dafür aber keine Angst, sich schwarze Pfoten zu holen).


    Was ich bei all diesen Unternehmungen gebraucht habe, war Licht, Feuer und mal eine Säge, gelegentlich ein Taschenmesser. Bin ich mit einem Fahrzeug unterwegs, habe ich beim Fahrrad gutes Fahrradwerkzeug dabei (was 100x schonender ist, als mit einer faltbaren Kombizange an Schrauben rumzufrickeln), beim Auto oder LKW ist das Bordwerkzeug ein paar Nummern größer. Aber kein Mutltool. Ich mag damit einfach nicht arbeiten und in den meisten Fällen ist es auch unpassend oder zu schwach - so meine(!) Erfahrung.


    Bei Expeditionsreisen findet man im Türfach der Fahrertür meines Unimog: eine Taschenlampe, einen Seitenschneider, ein Bündel Kabelbinder, eine Rolle Gaffatape und einen Spanngurt. Das sind erfahrungsgemäß die Dinge, die ich offroad bzw. outdoor in den letzten zwei Jahrzehnten auf die Schnelle am häufigsten gebraucht habe, aber eben kein Multitool.


    Vor diesem Hintergrund bitte ich meine Haltung zu Multitools zu verstehen. Wer mit einem Leatherman glücklich ist, soll es sein.


    Grüsse

    Tom

  • Obwohl bei mir als Schweizer ein Taschenmesser zur Kleidung gehört wie Unterwäsche (ohne kommt ein Gefühl der Nacktheit auf) kann ich die Angst vor einer solchen monströsen Waffe wie einem Taschenmesser oder Multitool durchaus verstehen... Wie leicht schlitzt man sich damit oder seiner Nachbarschaft aus Versehen die Kehle auf weil man sich nur Plastikbesteck gewöhnt ist....


    Uebrigens sehe ich eine Motorsäge doch als gefährlicher an. Dazu ist sie in der Benzinvariante auch noch furchtbar klimaschädlich....:face_with_tongue:

  • ...b) auch nicht, dass ich ein Idiot bin

    tomduly ...hoho, mal langsam mit den "jungen, sportlichen" Pferden! Hab Dich wirklich nicht als Idioten beschimpfen wollen, sondern finde halt die Aussage "....Multitools halte ich eher für Gearporn" idiotisch... kam vielleicht a'weng missverständlich rüber und dafür ein zweites Sorry! OK?


    Ansonsten, klar jedem das Seine und was für den Einen brauchbar ist für den Anderen halt unsinnig, ging/geht ja hier ums mögliche überall mitführen im ganz normalen Alltag und da will ich halt meinen Leather(am)man nicht missen wenn ich ansonsten nackig, sprich ohne Zugriff auf sonstiges Werkzeug jeglicher Art, dastehe :winking_face_with_tongue:

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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  • In der Tat fühlte ich mir von

    [...] Multitools halte ich eher für Gearporn [...]

    tatsächlich ein wenig auf den Schlips getreten.


    Letztes Wochenende habe ich meiner handwerklich im minusbereich begabten Nachbarin eine kleines Sideboard zusammengeschraubt. Obwohl ich da schon mit Maßband, Akkuschrauber, Bitköfferchen und ordentlichen Schraubenzieherndrehern angetreten bin, hab ich mein Multitool doch so einige male gebraucht - das Messer zum Schraubentütchen aufschneiden; die Zange, um blockierende Pressspan-Rückstände aus den Bohrungen zu holen; Säge und Feile, um den bei der Fertigung zu großzügig aufgebrachten Kantenumleimer in Form zu bringen... und das war jetzt nur das, was mir spontan auf die schnelle wieder eingefallen ist.


    Hier im Garten ist so ein Husqvarna-Mähroboter unterwegs, gerade zum Beginn der Mähsaison fängt der sich gerne mal kleinere Äste oder strohige Halme ein, die dann einzelne Messer oder direkt den ganzen Messerteller blockieren. Da bin ich regelmäßig froh, dass ich nicht erst losmarschieren und eine Zange/Schraubendreher etc. holen muss sondern ein Griff zur Gürteltasche reicht.


    Eine Freundin von mir feiert gerne ausschweifende Partys und Feste - ich kann gar nicht zählen, wie häufig ich da in den letzten 25 Jahren schon die eine oder andere Schraube an den diversen Grills nachgezogen oder Türgriffe wieder angeschraubt habe... Fleisch- und Wurstpackerl aufschneiden zähle ich gleich gar nicht mit.


    Klar, das alles ließe sich auch ohne Multitool bewerkstelligen - von der Nachbarin wäre ich dann aber ein paar mal nach Hause zum Werkzeug nachtanken gelatscht. Im Garten das gleiche, es wäre mit Lauferei verbunden. Und bei meiner Freundin würden wir dann jedesmal das "wir suchen jetzt erstmal das jeweils notwendige Werkzeug in Keller, Erd- und Obergeschoss" spielen :loudly_crying_face:


    Von den zahllosen Einsätzen auf Festivals will ich gar nicht anfangen, ist so schon ein ellenlanger Roman geworden :grinning_face_with_smiling_eyes:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich trage diese kleine, handliche Stück selbstumfunktionierten Bandsägenstahl täglich in einer passenden Lederscheide am Gürtel und kann sagen; es vergeht kein Tag, an dem ich es nicht mehrmals gebrauche (Briefe, Pakete, Verpackungen öffnen, Fettbemmen schmieren, Obst und Gemüse be- und verarbeiten und und und).


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    Das eigentlich gefährliche ist nicht der Gegenstand sondern das Hirn an der führenden Hand.

    Ich könnte massenhaft Haushalts- und Büroartikel aufzählen, dies sich bei Bedarf als gefährliche Gegenstände einsetzen lassen, selbst eine gut geführte Handkante oder ein beim Schlag ausgestelltes Fingergelenk oder ein Hemd- / Jackenkragen können lebensbedrohliche und schlimmere Folgen auslösen. Aber ich schweife ab.