Über ein YouTube-Video bin ich auf die Idee gekommen, unsere Thermos-Behälter auch mal zum Kochen zu verwenden. Normalerweise haben wir sie zum Wandern mit. Aber die Idee, in ihnen Brennstoff-sparend zu kochen, hat mich gereizt, es mal selbst auszuprobieren. Auf YouTube gibt es jede Menge Ideen und "Rezepte" - v.a. von Leuten aus den USA. Täuscht es, oder ist das in DACH noch nicht so verbreitet?
Der Gedanke, der dahinter steckt, ist einfach: in einem Notfall ist entweder Brennstoff knapp und kostbar oder es könnte darauf ankommen, möglichst unauffällig kochen zu können. Durch das lange Garen von z. B. Nudeln, Linsen oder gefriergetrockneten Nahrungsmitteln in einem Thermosbehälter kann man beiden Überlegungen entsprechen. Man braucht nur einmal Wasser zum Kochen zu bringen und kann dann, ohne dass der Duft von Essen in der Luft liegt, ohne weitere Brennstoffzufuhr das Essen garen.
Ausprobiert habe ich es mit 200 g Reisnudeln (Hartweizennudeln in Reisform / "Kritharaki") und 100 g roten Linsen. Letztere brauchen eigentlich nur 10-12 Minuten in sprudelndem Wasser zu garen. Daher war ich optimistisch, dass es klappen könnte. Nudeln gelten beim Thermos Cooking als simpel. Ans Linsenwasser habe ich noch einen halben TL Gemüsebrühe gegeben, um ihnen Geschmack zu verleihen. An die Nudeln kam wie üblich etwas Salz.
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Die Thermosgefäße eignen sich wegen ihrer weiten Öffnung besonders gut. Außerdem ist die Isolierwirkung exzellent. Wichtig ist bei dem Vorgang, dass die Gefäße vor dem Befüllen einige Minuten mit kochendem Wasser vorgewärmt werden!
Dann Wasser und Essen einfüllen, zuschrauben, kurz schütteln und ruhen lassen.
Die Nudeln habe ich nach 1:35 h geöffnet und probiert:
Das Wasser wurde vollständig aufgenommen. Mehr passt wirklich nicht hinein! Vielleicht 20 g mehr Nudeln oder 10 Minuten weniger Garzeit für ein perfektes Ergebnis. So waren sie schon über "al dente" hinaus, aber immer noch fest und insgesamt sehr lecker!
Eine Nudelsauce kann man entweder unterrühren oder diese kurz separat erwärmen. Die Nudeln selbst waren noch richtig heiß.
Die Linsen dagegen haben so nicht funktioniert. Selbst nach 24 h waren sie zwar schon wesentlich weicher, aber immer noch etwas bissfest. Ich habe heute Abend noch mal einen zweiten Ansatz mit kochendem Wasser gemacht. Mal sehen.
Vermutlich war die Menge zu gering. Bei einem Mischungsverhältnis von 1:2 (Linsen zu Wasser) war der Behälter nicht voll und ist wahrscheinlich zu schnell abgekühlt. Also entweder mehr Linsen und Wasser oder nur die Wassermenge bis zum Rand erhöhen. Dann muss man aber zum Schluss das überschüssige Wasser abgießen - auch nicht ideal.
Als Nächstes versuche ich mal Basmatireis und gefriergetrocknetes Fertigessen aus der Tüte. Das muss eigentlich in einem offenen Topf köcheln, damit das Wasser verdunsten kann. Mal sehen, ob das was wird …