.. man als Prepper vorverurteilt wird?

  • Griaß eich!


    Ich habe die letzte Woche einen großen Teil meines Urlaubsgeldes in Lebensmittel investiert. Um das Börsel zu schonen habe ich viel beim Discounter (Hofer, Lidl) eingekauft.


    Gestern war ich wieder bei einem der beiden Geschäfte und habe um knapp 300 Euro Linsen, Bohnen, passierte Tomaten, Sauerkraut, Kartoffelpüreepulver uvm. an Konserven eingekauft.


    An der Kassa hat mich die Kassierin (die mich seit Jahren kennt) mit besorgter Miene angeschaut und ernsthaft gefragt: "Du wirst jetzt aber keiner von diesen Preppern, oder?". Ich war kurz schockiert, hab aber verneint und gemeint ich kauf das um es dem Roten Kreuz zu spenden. Was besseres ist mir spontan nicht eingefallen. Das hat sie aber geschluckt.


    Am Weg heim hab ich drüber nachgedacht. Echt arg, dass erstens ein Vorratseinkauf (und das sind wirklich nur Sachen zum normalen Verkochen für die nächsten 3-6 Monate für 1 Person, eine Familie mit 4 Kindern braucht das vermutlich im Monat) für eine Kassierin so überraschend ist und vor allem, dass Prepper scheinbar doch ein Begriff wird für viele Menschen, aber leider ein negativer.


    Wie geht ihr damit um? Erfindet ihr auch "Ausreden" wenn ihr auf größere Einkäufe angeredet werdet, wie Familienfeste, und Co.? Bestellt ihr alles online? Verteilt ihr eure Einkäufe auf mehre Geschäfte und Tage? Oder bin ich allein mit diesen Erfahrungen? Wer hat gute Kontras parat für solche Fälle?

    Gruß, CBR

  • Jetzt wo du es sagst. Was mir in der letzten Zeit aufgefallen ist, das Käufer nicht mehr wie früher mit übervollen Einkaufswagen an der Kasse stehen. Ja mal der eine oder andere, aber das sind meistens Mütter mit zwei oder drei Kindern im Schlepptau. Selbst Türken kaufen nicht mehr so viel auf einmal.

    Früher war es Gang und Gebe das sich ein voller Einkaufswagen hinter dem anderen einreihte.

    Allerdings kaufe ich nie so viel ein das der Wagen überquillt. Es sei denn ich decke mich mal wieder bei Philipps mit Toilettenpapier und Zewa ein. Da reicht manchmal nicht mal ein Einkaufswagen. Aber solch einen Spruch wie bei dir habe ich noch nie gehört. Ich würde aber auch mit meiner Meinung nicht hinterm Berg halten, sondern sie in ein Gespräch verwickeln. Ich weiß das die besseren Argumente bei mir liegen. Vermutlich hat sie irgendeinen reißerischen Bericht von einem Reporter gelesen und wirft nun alle Prepper in einen Topf wirft, oder ihrer Meinung nach sind alle Prepper ja eigentlich verkappte Terroristen.

    Wir können die Menschen nicht ändern, deshalb halte ich mich soweit es geht bedeckt. Aber wie gesagt, ich sage dann auch, wenn ich darauf angesprochen werde, was ich davon halte. Wobei ich mich nicht als Prepper bezeichnen würde, eher als Vorsorger mit Selbstversorger Status. Und das sage ich auch so.

    Einmal editiert, zuletzt von Arwed51 ()

  • Was wäre so schlimm daran, jemandem voller Überzeugung ins Gesicht zu sagen, dass man begeisterter Prepper ist? Mit seinen innerlichen Gedanken dazu und Urteilen darüber muss derjenige doch selber fertig werden - aber ich doch nicht. Wer ein Problem damit hat, darf es gerne behalten. :)

  • Ich bin auch noch nicht angesprochen worden. Meine Einkaufsphilosophie ist aber auch eine andere. Ich kaufe halt jedes Mal beim Einkaufen nen bissel mehr ein. Bzw kaufe von den Artikeln die Grade im Angebot sind entsprechend eine Stiege oder mehr.

    Da schaut dann keiner doof weil's ja Grad im Angebot ist.

    Außerdem halte ich es für sinnvoller einen Vorrat step by step aufzubauen, dauert zwar etwas länger, aber dafür hat man fortlaufende MHD was beim rollieren hilft. Wenn du einen halb Jahres Vorrat auf einen Schlag kaufst läuft auch alles auf einem datum ab.


    Ansonsten würde ich gar nicht auf solche Fragen eingehen. Bei bekannten bin ich zwar offen mit dem Thema prepping auch mit dem Vorhaben weitere Gleichgesinnte zu finden bzw heran zu ziehen, aber bei fremden halte ich mich einfach geschlossen. Und wenn mich ne Verkäuferin ansprechen sollte warum ich so viel einkaufen will würde ich uU einfach den Wagen an der Kasse stehen lassen und sagen daß ich meine anscheinend unerwünschten Großeinkäufe zukünftig beim anderen Discounter tätige :winking_face:

  • Angesprochen wurde ich auch noch nicht. Wenn ich größere Einkäufe (über einen normalen Einkauf hinaus) mache, dann nicht in meinem Standardladen, sondern weiter weg. Meistens halte ich es aber so wie schon weiter oben geschrieben, dass ich jede Woche etwas mehr kaufe. Das fällt nicht auf.


    Offensiv würde ich damit nicht umgehen. In einem kleinen Ort könnte sich das nachteilig auswirken. Falls es also zu einer ähnlichen Situation wie von dir geschildert käme, würde ich mir auch eine Ausrede einfallen lassen. Spenden würde hier aber wohl keiner glauben ... zu sehr schwäbisch geprägt, :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Das kenne ich. Ich habe heute auch wieder den Vorrat an Reis, Nudeln usw. aufgefüllt. Die Leute nach mir an der Kassa schauen einen schon komisch an, wenn man einen ganzen Karton voll Dosen mitnimmt.


    Ist doch viel angenehmer als jede Woche zwei Dosen Tomaten mitzunehmen. Besonders wenn man auch was sparen kann, weil es gerade im Angebot ist. Ich verstehe nicht warum das nicht alle so machen.


    Wirklich gehört habe ich bis jetzt ein mal in Passau ein Kommentar von einer anderen Kundin zu meinem Einkaufsverhalten. Die hat meinen Einkaufswagen angeschaut, gegrinst und „na das lohnt ja“ gesagt. :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Ich wurde auch noch nie darauf angesprochen.


    In der Regel kaufe ich wegen dem MHD auch immer ein wenig mehr als nötig und ganz selten 15 Kg Reis auf einmal.

    Bei Sonderangeboten oder anderen Gelegenheiten kaufe ich gerne auch mal 2 oder 3 Grosspackungen.

    Aber da bei uns das noch einige andere Kunden machen, falle ich damit nicht grossartig auf.


    Sollte ich mal auf die Menge meiner Einkäufe angesprochen werden, so würde ich erzählen, dass ich einige Kollegen eingeladen habe und z.B. für 15 Leute Spaghettisauce machen will.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • So eine Aussage "das lohnt sich ja" hatte ich auch schon mal.

    Mit einem grinsenden "ist für den Winterschlaf" war das Gespräch auch schon beendet.


    Gruß

    BVS-Sobi

  • Mir ist jetzt nicht ganz klar ... WAS ist daran ein Makel, ein Prepper zu sein? Warum wollt Ihr vermeiden, von anderen als Prepper wahrgenommen oder bezeichnet zu werden? Welchen Nachteil hättet Ihr davon? Ich versteh´s nicht... ich mache sogar offensiv Werbung in meinem Bekanntenkreis für die Daseinsvorsorge. Die Bundesregierung veröffentlicht sogar Ratgeberbroschüren und ruft öffentlich dazu auf zu preppen!


    Aber ich glaube, ich ahne es. In der Tageszeitung war vor ein paar Tagen ein Kommentar, wo Prepper mit der Reichsbürgerbewegung in Verbindung gebracht wurde. Keine Ahnung, was das eine mit dem anderen zu tun haben soll... Vielleicht wegen dem Fetisch einiger Prepper im US-Fernsehen, sich zu bewaffnen? Gibt´s das hier auch?


    Ansonsten wünschte ich mir, dass wir Prepper dafür offen werben und sich niemand dafür zu verstecken meint . So wie die Zivilschutzbehörden das wollen. Denn je mehr Menschen Daseinsvorsorge betreiben, um so weniger Schieflage gibt´s im Fall des Falles. Und dann braucht´s auch keine Verteidigung mit Waffen.

    5 Mal editiert, zuletzt von Gode_RE ()

  • Warum wollt Ihr vermeiden, von anderen als Prepper wahrgenommen oder bezeichnet zu werden? Welchen Nachteil hättet Ihr davon?

    das dann am Tag X dich alle nach ein paar Nudeln fragen.

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Letztens nach dem Wocheneinkauf habe ich meinen Schwager auf dem Parkplatz getroffen. Der guckt in meinen gefüllten Kofferraum, und fragt mich das gleiche. Ich schau ebenfalls rein, und antworte, dass das doch gar nicht soviel sei, wir kommen im Gegensatz zu ihm nun mal nicht täglich am Aldi vorbei...

    Trotzdem habe ich im Laufe des Gesprächs noch auf die laufende Energiewende in DE und die sich häufenden Unwetterereignisse hingewiesen - aber das sagst einem, bei dem im Haus alles nur noch elektrisch funktioniert :loudly_crying_face:


    Ich könnte mir heute noch in den Arsch beissen, dass ich sofort relativiert habe :frowning_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich finde den Begriff "Prepper" ebenfalls nicht so angenehm, vor allem, weil es dieses US-geprägte Bild trasportiert. Darüber hatten wir hier schon mal vor längerer Zeit diskutiert.

  • das dann am Tag X dich alle nach ein paar Nudeln fragen.

    Tolle Idee. Den frage ich dann, was er hat, was ich gebrauchen kann. Vielleicht hat derjenige Diesel oder Wasser oder Arbeitskraft, oder ist Arzt oder was auch immer. Tauschhandel?

  • Tauschhandel?

    wenn der ohne Argumentationsverstärker abläuft ist es ja gut - aber wenn nicht … dumm gelaufen


    besser ist es im vorhinein die Anzahl der möglichen Interessenten erstmal klein zuhalten, die große Tauschbörse kann man später immer noch aufziehen.


    da ist noch was zum lesen:

    https://viefag.wordpress.com/2…elle-35-prepper-ausreden/

    ein Arbeitskollege den ich den Bericht zum lesen gab konnte mir das bestätigen - er hat das miterlebt und ist dann zu seinem glück nach de gekommen.

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

    Einmal editiert, zuletzt von canuck ()

  • Ich versuche Großeinkäufe bei mir in der Gegend zu vermeiden. Wenn ich große Mengen eines Sonderangebotes will, dann dort wo ich eher selten bin. Und wenn die Frage kommt antworte ich immer mit Pfadfinderlager. Und die Frage kommt öfter als man denkt.


    Und warum antworte ich nicht mit "Prepper"? Weil das keinen was angeht. Ich bleibe mit dem Thema lieber unter dem Radar.

  • Mir ist jetzt nicht ganz klar ... WAS ist daran ein Makel, ein Prepper zu sein? Warum wollt Ihr vermeiden, von anderen als Prepper wahrgenommen oder bezeichnet zu werden? Welchen Nachteil hättet Ihr davon? Ich versteh´s nicht... ich mache sogar offensiv Werbung in meinem Bekanntenkreis für die Daseinsvorsorge. Die Bundesregierung veröffentlicht sogar Ratgeberbroschüren und ruft öffentlich dazu auf zu preppen!


    Aber ich glaube, ich ahne es. In der Tageszeitung war vor ein paar Tagen ein Kommentar, wo Prepper mit der Reichsbürgerbewegung in Verbindung gebracht wurde. Keine Ahnung, was das eine mit dem anderen zu tun haben soll... Vielleicht wegen dem Fetisch einiger Prepper im US-Fernsehen, sich zu bewaffnen? Gibt´s das hier auch?


    Ansonsten wünschte ich mir, dass wir Prepper dafür offen werben und sich niemand dafür zu verstecken meint . So wie die Zivilschutzbehörden das wollen. Denn je mehr Menschen Daseinsvorsorge betreiben, um so weniger Schieflage gibt´s im Fall des Falles. Und dann braucht´s auch keine Verteidigung mit Waffen.

    Nein ein Makel sollte es nicht sein, ist aber zu einem geworden, seit die Medien über eine "Gruppe Nordstern" berichtet haben, in der sich Polizisten, Bundeswehrangehörige Statsanwälte und sogar ein SEK Mitglied der sich noch im Dienst befindet, angeblich eine Todesliste angefertigt haben um im Falle eines Szenario Linke Politiker und andere umzubringen. Razien gab es schon letztes jahr deswegen. Mit dem Mord am Polizeipräsidenten Lübke kam das alles wieder in den Medien hoch.

    Und sowas bleibt natürlich an dem Namen "Prepper" hängen, oder glaubt du/ihr die Leute würden solche Berichte hinterfragen. Wenn man dann noch einen Bericht von Waffenstarenden US Preppern hinterhergeschmissen bekommt ist die Meinung doch vorgefertigt. Das wieder aus deren Köpfen herauszubekommen ist fast unmöglich. Leider:loudly_crying_face:

  • Kann man dann nicht einfach hingehen und auf die Frage: Bist du etwa ein Prepper? antworten: Nein, ich bin ein Krisenvorsorger (vielleicht sogar noch mit ironischem Unterton) im Auftrag der Regierung.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Wobei damit beim Begriff "Prepper" angekommen sind. Und bei der Frage, als was ich mein "sein" definiere, wenn ich sage ich "bin" Prepper. Ich habe mir abgewöhnt, solche Formeln zu verwenden. Wenn mich jemand fragt, ob ich etwas "bin", z.B. "Prepper", sage ich schon reflexhaft, dass ich vielleicht gerade "mache", z.B. "preppen" oder Daseinsvorsorge pflege ... aber was ich "bin" ist viel zu groß, als dass ich es in einem Satz zusammenfassen könnte.

  • Gode_RE nimm Mal Google News gebe prepper ein und lese dir die ersten 10 Artikel durch. Da werden prepper durchweg als militante, rechtsextreme Verschwörungstheoretiker dargestellt die an einem Tag X einen Umsturz aktiv herbeiführen wollen.

    Das ist das öffentliche Bild das gezeichnet wird. Und ehrlich gesagt distanziere ich mich davon deutlich.

    Ich bin kein Prepper. Ich bin ich; oder um es etwas genauer zu definieren:

    Selbermacher, Hobby Landwirt, Hobby Schreiner, Hobby Schmied, Camper, Lampensammler, Bushcrafter, Amateurfunker, Abenteurer, Womo Schrauber, "Einwecker", Ausrüstungsfetischist,... und noch vieles mehr.


    Und sollte ich an der Kasse tatsächlich mal gefragt werden wieso ich so viel einkaufe werde ich antworten: "Haben ist besser als brauchen".

    Einmal editiert, zuletzt von wolpertinger ()