Smart-Home (Kostensenkungspotential, Risiken, Kosten)

  • Die Anwesenheit der Bewohner wird anhand der Smartphones erkannt.

    Was voraussetzt, dass jeder Bewohner permanent mit seiner Taschenwanze herumläuft. Wem ist es nicht schon passiert, dass er mit der falschen Jacke los ist und peng, war das Handy allein zuhause. Was macht das "Smart Home" dann? Schaut ruhig zu, wenn der Einbrecher das Fenster aufmacht und wenn dieser dann mit dem Handy und anderem Diebesgut verschwindet, bekommt der Dieb (vom Smart Home irrtümlich für den Besitzer gehalten) noch ne Mitteilung "Du hast vergessen, das Fenster zu zumachen, als Du das Haus verlassen hast."

    Systeme, die von Systemen abhängig sind oder bestimmte Verhaltensweisen grundsätzlich voraussetzen (die Bewohner müssen immer das Smartphone am Mann haben), sind fehleranfällig.


    Ich hab auch nie verstanden, welchen echten Mehrwert programmierbare Heizkörperthermostate speziell in Privatwohnungen haben. Ausser der "Fenster-auf"-Erkennung über den Temperaturgradienten, vielleicht. Aber ansonsten? Und deswegen einen Thermostat, der mechanisch jahrzehntelang seinen Job macht durch ein komplexes Stück Elektroschrott in spe zu ersetzen, bei dem ich auch noch regelmäßig Batterien wechseln muss?

    ich hab doch bei einer Zentralheizung einen Außen- und Innentemperaturfühler, über die die Heizungssteuerung die Heizcharakteristik steuert und über Zeitprogramme kann ich die Temperierung doch schon bequem genug einstellen. Die jeweilige Raumtemperaturgrenze stelle ich lokal über die mechanischen Heizkörperthermostate ein und gut ist.


    Wenn schon Smart Home, dann sollte die Steuerung wirklich intelligent und innerhalb der Wohnung vernetzt sein. Angenommen, ich hab nen Topf mit Essen auf dem Herd und bekomme einen Telefonanruf und gehe ins Arbeitszimmer, das Gespräch dauert länger als erwartet, ich vergesse den Herd. Jetzt müsste ein KI-basiertes System aus dem erkennbaren Wunsch "Essen kochen" und meinem dazu nicht mehr passenden Verhalten "Bewohner hat Küche verlassen" eine möglichst gut passende Schlussfolgerung ziehen und z.B. mich mit einer Meldung aufs Handy erinnern und gleichzeitig das verkochen oder anbrennen des Topfinhaltes verhindern. D.h. den Herd runterregeln und mich fragen, ob ich den Topf vergessen habe. Derzeit gibt es solche Lösungen offenbar nocht nicht. Ein Herd, der überkochende Milch erkennt, löst dieses Problem "Ich habe das Essen vergessen" ja nicht, sondern verhindert nur das Anbrennen, informiert mich aber nicht, wenn ich eine Etage drüber am Telefonieren bin.


    Smart Home ist dann smart, wenn Sensoren verknüpft werden und aus den Daten die richtigen Schlüsse gezogen werden, was einen Zusatznutzen, Mehrwert oder Sicherheitsgewinn ergibt. Idealerweise ist das System lernfähig, damit es nicht mühsam programmiert werden muss. Wenn ich die Wohnungstür aufschließe und kurze Zeit später im Wohnzimmer bin und dort bleibe, dann sollte das System erkennen, dass ich vergessen habe, die Wohnungstür zu schließen und mich daran erinnern. Oder wenn ich vor dem Fernseher einschlafe, dann sollte das System z.B. nach ner Viertelstunde mich mal sanft wecken und vorschlagen, ob ich nicht lieber ins Bett gehen möchte.


    Dsa größte Potenzial für Smart Home sehe ich im Bereich Schadensverhütung (Brände, Wasserschäden) und Gesundheit (Hausnotruf, aber auch Vorschläge, wenn das System meint, bei einem Bewohner ein gesundheitliches Problem erkannt zu haben, vgl. dazu z.B. das Patent von Amazon, dass ein Smart Speaker wie Alexa anhand der Stimme des Bewohners eine Erkrankung erkennt und Vorschläge macht ("Du klingst erkältet - soll ich Dir Hustenbonbons bestellen, sie sind in 1h da?"). Oder "Belohnungssysteme", die einem beim Abnehmen helfen oder darauf achten, dass man sich fit hält/gesund ernährt usw. So nach dem Motto: "wenn Du heute noch 20min joggst, dann bekommst Du die nächste Folge von xyz auf Amazon Video kostenlos." Für sowas dürfte es einen Markt geben. Quasi "algorithmengestützte Überwindung des inneren Schweinehundes".


    Allerdings: wenn man Smartphone + Alexa + Smart Home mit China kombiniert, dann kommt Orwell 1984 in Perfektion heraus. Smart Home kann durchaus mit einem Social Credit System verknüpft werden, um die Bevölkerung zu Wohlverhalten zu erziehen. Für Kooperation gibts Leckerlis, für Verweigerung gibts Sanktionen.

  • Ich versuche es zu vermeiden. Aber im Prinzip ist mit den Smartphones schon alles überwacht :frowning_face:


    Firestick Fernbedienung... aber (noch) kein Smart TV, naja, wird wohl irgendwann zwangsweise kommen... Kamera am Läppi ist abgeklebt.


    Ich liebäugele schon länger mit einer PV Anlage mit Speicher, es gibt tolle Modelle mit Insellösung und da ist Smart im Prinzip gar net mal so schlecht. Teils wird an Hand des Wetterberichtes kalkuliert ob der Speicher lieber geleert oder gefüllt werden sollte...

    Andererseits ist man dann Teil des Stromsees und man gibt wieder einen Teil der Daten und der Autonomie auf....


    Smartwatch oder gar smarte Waschmaschine? OMG... hoffe da kann ich mich noch lange dagegen wehren!

  • Ich habe noch nicht wirklich smarte Geräte im Einsatz, weil ich mir noch zu unsicher bin auf welches Produkt ich setzen soll.


    Viele Anbieter sorgen dafür, dass Produkte der einen Generation mit der nächsten nicht mehr kompatibel sind. Zum Beispiel Philips Hue.


    Das ist mir dann zu schade ums Geld.

  • Deshalb will ich auf die Raspberrys setzen. Mit geeigneter Hardware und dem Passenden Protokoll in der Software sprechen die mit jedem Sensor und Aktor.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • tomduly

    die Alarmierung ist etwas umfangreicher wie oben geschrieben. Ich wollte nur als Beispiel die Verknüpfung der Sensoren erklären. Es gibt auch die Möglichkeit die Alarmmeldung über einen Funkschalter (versteckt in einem Schrank) dauerhaft ein, aus bzw eben auf Auto zu stellen. Daneben werden auch andere Sensoren berücksichtigt, z.B. die Bewegungsmelder im Flur (keine Fenster).

    Das System funktioniert recht gut. Und ja Automatisierung bietet immer das Risiko eines Fehlalarms. Ein vergessenes Smartphone kann die Scharfschaltung verhindern. Wenn ich jedes mal manuell die Alarmanlage scharf schalten muss kann es auch gut sein das ich es vergesse.


    Und seien wir mal ehrlich in 95% der Fälle passt das schon und man hat das Smartphone dabei bzw. schaltet bewusst die Alarmanlage ein falls das Smartphone zuhause bleibt.

    Die Funktion mit der Smartphone Überwachung haben wir übrigens rein programmiert weil das manuelle einschalten gerne vergessen wurde.

  • Du must drauf achten welche Datenschutzrichtlinien der Anbieter deiner Steuersoftware/Steuerzentrale einhält. Hast du da einen gefunden der von End-to-End-Verschlüsselung bis über eine reine Home-Lösung ohne der Speicherung von Daten in der Cloud arbeitet hast du schon einmal einen riesen Vorteil. Und er sollte flexibel in der Automatisation der Komponenten sein. Von Sprachassistenten würde ich auch absehen. Sonst sind die heutigen Systeme quasi "redundand" wenn man sich die richtigen Komponenten zusammenstellt (Lichtschalter kann auch ohne Smart-Funktion noch seine Funktion erfüllen wenn ie zentrale mal ausfällt etc.).


    Die meisten Steuerungsbefehle sind ja quasi nur if....then-Aktionen. Mit zeitlichen Komponenten, Komponenten wenn Signal gesendet wird von einer Einheit etc. Bei dem heute gängigen Zigbee-Standard hast du um mal eine kleine Aufzählung (ohne Vollständigkeit) zu geben:


    • Rauchwarnmelder
    • Bewegungssensoren
    • Präsenzsensoren
    • Wassersensoren
    • Multi-Gas-Sensoren
    • CO-Sensoren
    • Hitzemelder
    • Tür- und Fenstersensoren
    • Vibrationssensoren
    • Steckdosen
    • Schalter
    • Leuchten
    • Impuls- und Kontaktsensoren
    • Schaltaktoren
    • Bodenfeuchtesensoren
    • Bewässerungscomputer
    • Sonnensensor

    und, und, und....mit einem Rasperry-Pi und einem Zigbee-Gateway baust du dir einfach ein Cloud-freies Zuhause ohne proprietäres Hersteller-Gateway. Steuerungssoftware gibt es wie Sand am Meer und du kannst es nach deinen Bedürfnissen aufbauen wenn du magst und das auch ohne viel Aufwand deine Bestandsinstallation verwenden.


    Alleine wenn du einen Garten hast: Bodenfeuchtesensor und Bewässerungscomputer und du hast den geringstmöglichen Wasserdurchsatz bei der Bewässerung (geld sparen).


    Oder du hast den Sonnensensor und elektrischen Sonnenschutz (gibt es sogar schon bei Ikea in den USA als Rollo) oder eine elektrische Jalousie. Dann programmierst du das bei direkter Sonneneinstrahlung der Sonnen-/Blendschutz geschlossen wird um ein Aufheizen der Hütte zu verlangsamen.


    Dein Beispiel Haustür: "if" die Tür offen ist (Türsensor) "and" der Präsenzmelder im Wohnzimmer deine Anwesenheit meldet, "and" mehr als 3 Minuten vergangen sind und die Tür immer noch kein geschlossen-Signal hat, "then" mach mal einen Warnton damit man das bemerkt.


    Du pennst vor dem Fernseher ein. Präsenzmelder registriert über die Lichtmessung (Kunstlicht vom Fernseher und der Lampen im Zimmer) und die fehlende Bewegung weil du weggeschnochelt bis ein Ereignis wo er ein Signal senden muss.


    "If" Tom nicht im Zimmer oder fest schlafend auf dem Sofa ohne rumzuzappeln "and" nur Kunstlicht an (ggf. mit Querprüfung über Zustand Leuchtmittel an/aus und Fernseher an/aus) "and" mehr als 15 Minuten vergangen, "then" mach Alarmgeräusch aus Wasserstandsmelder in der Küche um Tom aufzuwecken.


    Beispiel Herd: "if" Präsenzmelder seit 3 Minuten mehr kein Bewegungssignal "and" Herd zieht Strom "then" schalt mal den Stromanschluss vom Herd frei und mach Akustiksignal.


    Das "System" kann das alles und erfüllt auch deine Ansprüche. Und das über ganz simple Abhängigkeitsautomatisierungen. Das finde ich extrem charming, weil es eben so individuell genutzt werden kann.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Viele Anbieter sorgen dafür, dass Produkte der einen Generation mit der nächsten nicht mehr kompatibel sind. Zum Beispiel Philips Hue.

    Ich habe von der ersten bis zur aktuellen Generation Hue-Geräte im Einsatz. Läuft problemlos, die älteren Komponenten können nur einige Features nicht was die neuen drauf haben. In ihrer Grundfunktionalität die zum Kaufdatum bestand sind sie aber nicht eingeschränkt.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Die sind untereinander nicht kompatibel. Heißt Verlängerungsstücke aus der alten kannst du nicht an die neue Serie anschließen und umgekehrt. Was auch nicht geht ist ein Austausch älterer Anschlussmodul (Empfänger) an neuere Einheiten und umgekehrt. Ich hab eine Hue Bridge der neuesten Generation und an der laufen Outdoor-Stripes der jetzigen aktuellen Variante und Indoor-Stripes der 1. Generation problemlos. Aber halt nur mit den Funktionen die sie zum Kaufdatum hatten und ich kann wenn die mal kaputt sind nicht das Steckernetzteil mit dem Anschlussmodul von der einen an den noch funktionierende LED-Steifen von der anderen hängen.


    Die Dinger in dem Amazon-Link würde ich dir aber nicht empfehlen. Nimm lieber die Outdoor-Stripes auch für den Indoor-Bereich weil das Licht durch die Gummiumhausung viel diffuser ist. Bei den Indoor-Teilen muss man die Lichtbänder wirklich zu 100% außerhalb des direkten Sichtbereiches "verstecken" sonst sieht man die ganzen einzelnen LED-Birnchen auf dem Stripe. Hast du den z.B. sehr nahe über dem Boden als "Lichtpolster" beim Küchensockel montiert sieht man da auch die einzelnen Anstrahlpunkte auf dem Boden von jeder LED. Das hast du bei dem Outdoor-Stripe nicht.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo zusammen!


    Ich sage mal etwas dazu, da ich beruflich mit dem Vertrieb en gros zu tun hatte!


    Finger weg.


    Die Kosten bleiben letztendlich nicht bei ein paar 100 Euro sondern gehen nachher in fette 4-stellige Bereiche.


    a) Ausfälle

    Jede Elektronik hat eine beschränkte Lebensdauer und geht halt irgendwann einmal kaputt .

    Wie hoch ist die Sicherheit das du in 5 oder 8 Jahren genau das Module 1:1 als Ersatz bekommst und nicht
    einen neues Modul erforderlich ist das Neuprogrammierung benötigt oder gar nicht mehr verfügbar ist.

    Billige Bewegungsmelder z.B. haben ein Kondensatornetzteil Der Kondensator stirbt schon nach 5-8 Jahren,

    je nachdem wie sauber dein Netzt ist.


    b) Empfindlichkeit gegen Netzfehler (Überspannung, Gleichspannungsanteil)

    Wir haben Angst vor einem Netzausfall und dann investieren wir in empfindliche Elektronik.

    (Mir hat das schon mal eine Dienstreise nach Südafrika eingebracht wo ich den Wechsel von 3.700

    Bewegungsmeldern freigegeben habe)

    Auch ggf. Empfindlich gegen Funkwellen, Blitzschlag in einiger Entfernung etc.


    c) Energiesparen

    Nur wenn du einen BWM hast der große Gruppen oder Glühlampen schaltet.

    Gegen über dem Restverbrauch kannst du auch LED nehmen und dauerhaft anlassen - das kommt gleich.


    Ich habe in meinem Haus nur mechanische Schalter obwohl ich an die Systeme zu guten Preisen heran gekommen wäre.

    Nix Elektronik, nix schnell kaputt.


    Wer sich ernsthaft vorbereitet lässt diese Spielerei außer acht. Weil im Ernstfall gibt es auch keine Ersatzteile.


    Nichts für ungut, aber wenn ihr euren Spieltrieb befriedigen wollt tut das - aber nicht mit dem Argument der Sicherheit
    und der Vorbereitung.


    Gute Zeit


    Michael

    Dies ist meine Meinung. Jeder kann seine eigene Meinung und eine andere haben. Aber dies ist meine Meinung.

  • Smart Home kommt mir auch nicht ins Haus. Einerseits aus den hier schon vielerlei genanten

    Gründen (Datenschutz, Orwell, Anfälligkeit und -greifbarkeit) und andererseits, weil wir es

    wirklich nicht brauchen.

    Waschmaschine und Geschirrspüler haben eh eine Zeitschaltuhr verbaut und werden zeitlich

    so eingestellt, dass sie am frühen Nachmittag loslegen, wenn die Sonne auf die PV-Anlage brät.

    Die Gasbrennwerttherme bzw. Fußbodenheizung in der Heizperiode sind so eingestellt, dass die

    relevanten Räume bis zum späten Nachmittag noch über 20°C haben. Abends wird bei Bedarf

    der Kaminofen befeuert. Alarmanlage und Neighbour Watch funktionieren auch analog bestens.

    Selbst eine Kosten-Nutzen-Rechnung würde nichts bringen. Wir verbrauchen, gemessen an der

    Größe und Alter des Hauses und unserer stromabhängigen Gerätschaften sehr wenig Strom

    und fossile Brennstoffe.

  • Funker in Teilen gebe ich dir Recht. Das gilt vor allem für die Billighersteller bzw. "Hippen" Produkte. Da ist der Produktlebenszyklus extrem kurz und keiner achtet auf Ersatzteile oder gar Kompatibilität.

    Das es anders geht beweißt Homematic. Die zentrale Steuereinheit basiert auf einem Raspberry Pi. Die Funkmodule gibt es einzeln. Die Software in einer Community Version als Open Source verfügbar. Da kann jeder seine eigenen Erweiterungen schreiben.

    Auch die verschiedenen Module gibt es immer als Fertiggerät bzw. als Bausatz ein paar Euro günstiger. Da kommt dann auch immer der komplette Schaltplan mit. Da kann man ein defektes Bauteile auch mal tauschen.

    Das Funkübertragungsprotokoll ist offen gelegt. Da haben schon etliche Bastler eigene Module entwickelt.

  • Kann man so sehen, muss man nicht.


    Wie sicherst du dein Haus/Wohnung ab ohne elektronische Komponenten? Fallgruben?


    Wie schaltest du mechanisch für Besucher nachts Schummerlicht an damit sie auf das Klo kommen ohne zu stürzen?


    Wie überwachst du Wasserleckagen? Spürhunde die anschlagen?


    Hast du ein Auto ohne Steuergeräte für den Notfall? Hat deine Heizung keine Elektronik und du heizt nur mit Holz? Der Fernseher noch auf Röhrentechnik?


    Und ob defekte Module in Jahren noch zu erwerben sind interessiert mich nicht, dank der einfachen Handhabung und Programmierung nimmst du dann die Komponenten die gerade am Markt sind.

    Das scheint mir hier eher eine Glaubensfrage zu sein, viele Komponenten funktionieren redundant, also auch noch auf althergebrachte Art. Fallen die anderen Komponenten wie Sensoren etc. mal aus hab ich halt bis zum Austausch keine Daten - so what? Macht das Haus nicht unbrauchbar.


    Und in der Zeit wo der Kram läuft hab ich das wertvollste überhaupt gewonnen - Lebenszeit. Ich muss mich nämlich um diversen Kleinscheiss nicht kümmern und hab dafür Zeit gewonnen was mir Spass macht und habe auch ein höheres Sicherheitslevel. Was hilft mir der Verzicht auf ein gutes Sensor-Warnsystem nur weil ich Angst vor Stromausfall oder HEMP oder sonst was habe, wobei die Gefahr im normalen Alltag größer ist als im SHTF was die Schadenshäufigkeit betrifft? Die Argumentationsschine ist quasi wie ein Suizid aus Angst vor dem Tod.


    Das die Sache teuer werden kann damit hast du recht. Aber das kann jeder nach gewünschtem Ausbaugrad selber steuern. Und das bemisst sich an der eigenen Due Dilligence für möglich erachtete Schadensereignisse.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Wir haben hier reichlich Geräte von Apple und Philips im Einsatz.

    Viele Hue Lampen, allerdings aktuell noch zusätzlich zu den herkömmlichen "Haupt"-Lampen. Diese werden aber kaum mehr genutzt.

    Von Apple ein neues Apple TV mit Thread, Homepod mini mit Thread, mehrere größere Homepods (leider noch ohne Thread). Wird genutzt für die Steuerung des Lichts, der Musik und TV im ganzen Haus.

    ZB haben wir einen sehr großen Philips TV mit Ambilight. Die übrigen Hue Lampen sind dort mit eingebunden, dh wenn Ambilight aktiv ist, passen sich diese dem Geschehen auf dem TV mit an. Ambilight selbst ist ja schon spektakulär, aber wenn der ganze Raum da mit eingebunden ist: der Hammer!


    Weitere Komponenten für Heizung etc. sind geplant, ich warte hier aber mittlerweile noch auf weitere Thread-fähige Komponenten. Eve hat hier ja schon einiges vorgelegt...


    Von Google bzw Amazon möchte ich Abstand halten, da diese Firmen ausschließlich mit meinen Daten Geld verdienen, wobei Apple hier erheblich mehr Datenschutz bietet, da sie eher Geld mit ihren Geräten an mir verdienen.


    Siri wird ebenfalls genutzt. Für Musik, für einschalten von TV usw., für die Serien-/Filmauswahl und natürlich die Beleuchtung.


    Richtig vollautomatisiert ist alles hier noch nicht, aber es geht so langsam in die Richtung. Die neuen Komponenten für Heizung und Fenster werden das hier nächstes Jahr wohl etwas pushen.

  • Wie sicherst du dein Haus/Wohnung ab ohne elektronische Komponenten? Fallgruben?


    Wie schaltest du mechanisch für Besucher nachts Schummerlicht an damit sie auf das Klo kommen ohne zu stürzen?


    Wie überwachst du Wasserleckagen? Spürhunde die anschlagen?


    Hast du ein Auto ohne Steuergeräte für den Notfall? Hat deine Heizung keine Elektronik und du heizt nur mit Holz? Der Fernseher noch auf Röhrentechnik?

    Ich weiß du meintest mich nicht. Aber ich finde das auch deine Argumentation hängt.


    Du wirst lachen. Seit 10 Jahren steckt mein Schlüssel in der Haustür. Dies bot meinem Schonsteinfeger sogar mal Zuflucht als der Nachbarshund aus dem Zwinger ausbrach und den Schonsteinfeger jagte. (Der Arme wenn er in eine Fallgrube gefallen wäre.) Als ich nach Hause kam wunderte ich mich warum meine Hundin sich im Schlafzimmer versteckte. Später erfuhr ich dann das der Schorsteinfeger ins Haus gestürmt kam und meine Hündin erschreckt hat. Der einzigste wo jemals in der Gemeinde eingebrochen wurde war bei einem Hauptkommissar. Ich denke das war eher was persönliches.


    Ich lasse das Licht in der Toilette an wenn ich Besuch habe. Im Notfall tut es dann auch eine LED Weihnachtskerze. Aber eine gute Idee mal nach einem Licht mit Bewegungsmelder zu suchen. Meine Raumdüfte halten ewig. Seit einem halben Jahr musste ich noch keine Batterie tauschen


    "Wasserleckagen" ich glaube da ist ein Tippfehler ich komme nicht auf das Wort.


    Natürlich hat mein Auto eine Elektronik, allerdings liegt bei mir kein Schnellstarter rum, springt das Auto nicht an wird der KFZler angerufen. Allerdings überlege ich aktuell schon ob so ein Fahrradanhänger nicht tatsächlich was sinnvolles wäre. Alleine schon deswegen um öfter das Auto fürs Einkaufen stehen zu lassen und etwas für die Gesundheit zu tun.


    Tatsächlich heize ich unabhängig vom Weltuntergang nur mit Holz, das schon seit 10 Jahren.


    Den Fernseher Flachbild habe ich vor 4 Jahren auf den Dachboden gestellt. Das meiste was in den letzten Jahren im Fernsehen lief ist für keinen normalen Menschen ertragbar. Wenn ich einen Film sehen möchte gehe ich mit Freunden ins Kino.


    Also Spierlerein sind schon was tolles. Aber nicht überlebenswichtig. Ob mit oder ohne Smarthome lässt es sich ganz gut Leben und das ganz ohne Weltuntergang. Sollte er dann doch mal kommen, tun mir die Menschen leid die permanent auf Diesel suche sind um ihren Strom laufen zu lassen. Mir ist aufgefallen das fast jeder Hier Stromaggregate hat. Klar wenn durch Solar möglich ist das eine feine Sache. Aber aktuell stellt sich mir die Frage wofür ich ihm in Notfall wirklich Strom brauche?

    Die Gefriertrue wäre das einzige was mir einfallen würde. Denn mein Kartoffelkeller ist selbst im Hochsommer ganz natürlich eiskalt.


    Smarthome ist eine schöne Spielerei. Wem sie gefällt und es Spass macht soll es tun. Und wem nicht der findet bestimmt was anderes was ihm Freude bereitet.

  • Ich sehe im Smart-Home eine sehr große Gefahr. Erklärung ist kompliziert.


    Es gibt da mehrere Gruppen von Smarthome-Benutzern

    1. Smarthome ist ein Hobby. Da wir Geld reingebuttert und Freizeit. Mehrere Kollgegen von mir, alles Steuerungsprogrammierer, haben eine Maschinensteuerung im Keller, die das ganze Haus verwaltet. Da kann man Sicherheitsfeatures, Vergesslichkeitsfeatures, etc. einbauen. Beispiel: Falls im ganzen Haus drei Stundenlang kein Schalter betätigt wird, dann schalte alle Lichter im ganzen Haus aus.

    2. Smarthome, weil es bäh ist, Rolladen selber hochziehen zu müssen. Motivation: Faulheit. Wenn man das installieren lässt, ist es garantiert nicht billig, und Sicherheitsgewinn im Täglichen Leben ist wegen Desinteresse bei null.

    3. Smarthome, weil Alexa dann endlich auch Kochen und Waschmittel bestellen kann. Und weil es alle Freundinnen auch haben. Sicherheitsgewinn negativ. Keine Ahnung von der Technik, keine Sensibilität für Datensicherheit, nichts.


    Für 1 und 2 ist Smarthome bedingt sinnvoll.


    3 ist sogar gefährlich, nicht nur für die 3-er. Warum?


    Folgendes Szenario in 15 Jahren: Eine Großstadt mit 5 Mio Einwohnern hat in 10% der Haushalte Smarthome. Wiederum 10% sind so weit automatisiert, dass auch Heizung und Küche ferngesteuert werden kann. das sind 50.000 Haushalte. Von denen nutzt die hälfte den Backofen als Abstellplatz, zum Teil auch für brennbares Material.


    Ein Hacker greift die Fernsteuerung an, oder Amazon beschließt, dass ihm Köln auf die Eier geht und schaltet simultan alle Backöfen an. Ergebnis: 10.000 Wohnungsbrände. Das überfordert jede Feuerwehr.. Stadt ist futsch, auch die Automatisierer der 1. und 2. Gruppe.


    Ich sehe nichts, was man dagegen tun kann. Deppen werden immer in der Überzahl sein.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Aus dem BO Planspiel kann man ja den ein oder anderen sinnvollen Schluss ziehen, ich knall mir demnächst ne Wetterstation aufs Dach, ist ja auch irgendwie smart, und um Datenschutz muss ich mir da kaum Sorgen machen.


    Hat jemand da Empfehlungen?

    Falls wirklich mal ne Giftwolke unterwegs ist, ist das evtl wirklich net schlecht.

  • Ich habe außer einer fernabfragbaren Wetterstation nichts sog. smartes, allerdings verwaltet die u.a. einen Wasserstandsmelder im Drainageschacht, so dass ich einen Alarm bekomme, wenn das Wasser durch Ausfall der Drainagepumpe ein gewisses Niveau übersteigt.

    Die Heizung kann man am Kessel programmieren, das langt für´s meiste, inkl. Urlaubstaster. Sog. smarte Thermostat machen bei mir keinen Sinn, da ich ausschließlich Fußbodenheizung verbaut habe, deren Trägheit für die in diesem Thread angepriesenen Funktionen viel zu groß ist. Sprich: wenn der Thermostat(-programmierer) meint, den Heizkreis runterregeln zu müssen, tritt Stunden später eine Reaktion ein. Ich habe sehr lange mit der Programmierung der Heizung herumexperimentiert. Seit ich die Nachtabsenkung herausgenommen habe, ist der Ölverbrauch deutlich heruntergegangen, da anscheinend der Energiebedarf für das Temperaturhalten deutlich geringer ist als für das allmorgendliche Hochheizen. Bei normalen Wandheizkörpern kann ich mir allerdings sehr gut vorstellen, dass eine signifikante Einsparung drin ist, da hier die Wärme ja viel schneller bereit- und abgestellt wird als bei der Fußbodenheizung.

    Zu dem öfter erwähnten automatischen Licht: Im Flur habe ich einen fest verbauten Bewegungs/Infrarotsensor (von Merten), der das Flurlicht bedient. Der hält seit 21 Jahren, kann aus/automatisch/an geschaltet werden. Im Treppenhaus nach oben und unten; das bei mir einen Teil meines Flures einnimmt; hatte ich das beim Hausbau leider nicht so, sondern normale Wechselschaltung, was dann schon irgendwann nervte, v.a. wenn etwas Schweres, z.B. das Töchterchen, hochträgt. Dem habe ich mit Wandleuchten mit integriertem Bewegungs/Infrarotsensor von Steinel Abhilfe geschaffen, die inzwischen auch schon etlich Jahre; ich glaube 7; auf dem Buckel haben.

    Da, wo es sinnvoll ist (Wohnzimmer und Schlafzimmer) haben die Lichtschalter Dimmfunktion. Der Sinn vernetzter Lampen erschließt sich mir nicht so recht, das Geld habe ich stattdessen in LED-Sternenhimmel im Schlafzimmer und im Zimmer meines Töchterchens investiert.