Alltäglicher Nutzen von Vorräten, Material und Ausrüstung

  • Bezugnehmend auf den Thread "Was tun wenn...man von vorne beginnen muss" habe ich mir persönlich zu dem Thema viele Gedanken gemacht, da ich aufgrund privater Entwicklungen genau in dieser Situation bin. Ein Punkt hat mich dabei besonders beschäftigt: Wie kann ich meine Vorbereitungen im Bereich Vorräten, Material und Ausrüstung möglichst alltagstauglich gestalten und bestenfalls einsetzen? Denn viele von uns werden eine Menge Zeug in dem Bereich vorhalten, was jedoch ohne Krise, Ernstfall, SHTF, etc nur rumliegt, 365 Tage im Jahr. Damit binde ich nicht nur Platz sondern auch eine Menge Kapital - muss ja vielleicht nicht sein. Deshalb die Idee zu diesem Thread!


    Wie gestalte ich meine Vorbereitungen möglichst alltagstauglich? Worauf kann ich bei Beschaffungen achten, dass diese multifunktional oder eben im Alltag eingesetzt werden und nicht nur rumliegen? Vielleicht macht das auch der Eine oder Andere noch nie anders (SchüBoxen sind hier ein gutes Beispiel), aber es finden sich bestimmt auch Typen wie mich. Geht dabei mal in Euch und hinterfragt, ob ihr Eure Ressourcen wirklich multifunktional einsetzt oder es zwar theoretisch könntet, es aber nicht macht.


    Ich fang einfach mal mit meinen ersten, sehr kleinen Schritten an:


    - neuer Schlafsack. Diesen werde ich für Camping, Ahrtaleinsatz, BOB, Urlaub, bei Heizungsausfall etc einsetzen (das war zugegebenermaßen sehr einfach).

    - BW Elefantenhaut (2x). Sie sollen als Unterlage für meinen Schlafsack dienen. Außerdem als Plane für Notfallreparaturen Dach, Tarp-Ersatz, Abdeckung von Brennholz, undundund.

    - Camping-Gasherd - werde ich tatsächlich erstmal keinen beschaffen, da mein Grill eine Kochfläche integriert hat. Stattdessen werde ich beim Kauf von Auflaufformen etc darauf achten, dass diese auch im Grill benutzt werden können.

    - Batteriebetriebene Leuchte. Nicht nur für das Lager im Keller, sondern nutzbar als Gartenbeleuchtung, Arbeitsleuchte, Campinglaterne.


    ...to be continued

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

    Einmal editiert, zuletzt von PapaHotel ()

  • Sehr gutes Thema, das ich gespannt verfolgen werde! :thumbs_up:


    Genau den Gedanken habe ich nämlich auch schon lange. Ich hab ein begrenztes Budget und kann es mir eigentlich nicht leisten, in der Summe teures Notfallequipment anzuschaffen, dass dann nur nutzlos rumliegt, falls die Krise nicht eintrifft, für das Zeug beschafft wurde. So versuche ich immer auf Multiuse-Eigenschaften zu achten, wenn ich was anschaffe. Mal sehen, vielleicht kann ich ja auch den einen oder anderen Beitrag hier im Thread noch leisten. Bloß heute nimmer, denn dafür fehlt mir gerade die Zeit.

  • Sehe ich ähnlich. Bei mir lautet die Ausgangsfrage: Warum für ein Szenario, das eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit aufweist, ein großes Investment an Geld, Stauraum und Lebenszeit aufwenden? Verbunden damit ist die Überlegung, dass man bei einer kleineren Vorbereitung nur auf ein mildes Szenario zumindest auch einen gewissen Vorteil für eine schwerwiegendere Ausprägung mit erhält.


    Konkret bedeutet das beispielsweise, dass ich mich nicht vorbereite, um einen dauerhaften Zusammenbruch des gesamten Stromnetzes monatelang überstehen zu können, sehr wohl aber für einen mehrtägigen Stromausfall. Oder dass ich keinen BOB bereithalte, sehr wohl aber eine Dokumentenmappe und etwas Basisausrüstung für den Falle einer mehr oder minder regulären Evakuierung, etc.


    In der Konsequenz heißt das vermutlich erst mal, viel wegzulassen, das vielleicht ein Teil einer absolut optimalen Ausrüstung wäre, aber im Alltag zu selten gebraucht wird. Deshalb kommt mir beispielsweise kein Stromaggregat mitsamt nötiger Treibstoffvorratshaltung ins Haus.

  • Sehr gutes Thema!


    Habe auch entschieden das es mir nichts bringt Ausrüstung vorzuhalten, die ich im Ernstfall mangels praktischer Erfahrung

    falsch oder unsicher bediene.


    Mein Coffein-Notfallset habe ich deshalb mehrmals im Monat im praktischen Feld-Einsatz beim Wandern:


    kompakte Kaffemühle von Porlex

    Edelstahl-Bialetti

    Trangia mit Wika Flexhold und Windschutz

    Sawyer-Filter


    Inzwischen ist mir das manuelle Zubereiten von Espresso in fast jeder Situation problemlos möglich, auch wenn es manchmal Zaungäste gibt die mir dabei zusehen. :)

  • Sehe ich ähnlich. Bei mir lautet die Ausgangsfrage: Warum für ein Szenario, das eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit aufweist, ein großes Investment an Geld, Stauraum und Lebenszeit aufwenden? Verbunden damit ist die Überlegung, dass man bei einer kleineren Vorbereitung nur auf ein mildes Szenario zumindest auch einen gewissen Vorteil für eine schwerwiegendere Ausprägung mit erhält.


    Konkret bedeutet das beispielsweise, dass ich mich nicht vorbereite, um einen dauerhaften Zusammenbruch des gesamten Stromnetzes monatelang überstehen zu können, sehr wohl aber für einen mehrtägigen Stromausfall. Oder dass ich keinen BOB bereithalte, sehr wohl aber eine Dokumentenmappe und etwas Basisausrüstung für den Falle einer mehr oder minder regulären Evakuierung, etc.


    In der Konsequenz heißt das vermutlich erst mal, viel wegzulassen, das vielleicht ein Teil einer absolut optimalen Ausrüstung wäre, aber im Alltag zu selten gebraucht wird. Deshalb kommt mir beispielsweise kein Stromaggregat mitsamt nötiger Treibstoffvorratshaltung ins Haus.

    Sehe ich sehr ähnlich. Ich rechne mit hoher bis mittlerer Wahrscheinlichkeit mit folgenden drei Szenarien:
    - Blackout

    - schwere Störungen der Versorgung in allen Bereichen, in Verbindung mit / ohne Blackout, mit / ohne innenpolitischem Chaos, zB Gelbwestenproteste,

    - Pandemie ein oder zwei Stufen gefährlicher als Covid

    Darüber hinaus bezieht sich mein Prepping, und da habe ich in den Foren viel gelernt, auf mögliche kleine Katastrophen: Verbandszeug plus Medikamente, Feuerlöscher, CO-Warner, Dokumentenmappe, Ansätze meine Laptoptasche zum EDC aufzupeppen usw.


    Dafür brauche ich keinen Ultraleicht-Campingkocher, weil ich bei meinen Bergtouren lieber in einer Hütte zum Linsentopf einkehre, als selber zu kochen. Ebenfalls keinen Superdaunenschlafsack bis minus 20 Grad, da ich maximal damit plane, diesen Schlafsack entweder beim Blackout Zuhause oder im Sommer im Zelt zu verwenden. Nichtsdestotrotz lese ich mir die verschiedenen Diskussionsfäden, wie neulich zB der Test des schweren INCH-Rucksacks, gerne durch.

  • Um auf die Frage von PapaHotel noch einzugehen:


    In Hinblick auf die vorhin beschriebenen drei Szenarien habe ich im Laufe des letzten Jahres (eigentlich seit Januar 2020 nach dem Lockdown in Wuhan)begonnen, zusammen mit meiner Frau unseren Haushalt durchzuchecken, aufzuräumen, Vorräte anzulegen usw. Dass inzwischen alle Schränke und Schubladen wesentlich ordentlicher und trotzdem besser gefüllt sind, ist ein angenehmer Nebeneffekt des Prepperseins.


    Als speziell angeschaffte Notfallausrüstung fällt natürlich vor allem die Poweroak mit Solarpanel ins Gewicht. Dazu diverses Kleinzeug wie Brennpasten, Micropur oder Faltkanister sowie das in Planung befindliche CB-Funkgerät, die im Alltag eher weniger Verwendung finden. Mit der Poweroak werde ich aber nächsten Sommer versuchen, den Stromverbrauch im Ferienhaus zu minimieren, also doch Doppelnutzen. In Summe dürfte ich dann bei ca. 800 Euro liegen.

    Alle anderen Anschaffungen, für die ich viele Tipps aus den Foren mitgenommen habe, waren entweder längst überfällig, oder gehören eigentlich in jeden Haushalt, oder werden einfach auch so genutzt. Das wären bei mir jetzt zB gewesen Fahrtenmesser, Messer-Schleifstein, gute Taschenlampe, kleiner Daypack, Einkochtopf plus Zubehör, Brotbacktopf, Dreibeingrill mit Gulaschkessel, ...
    Als Vorräte lege ich nur Sachen in den Keller, die wir auch so essen und rotieren können. Also keine NRG5 Riegel oder Trockennahrung.

  • [...]


    Alle anderen Anschaffungen, für die ich viele Tipps aus den Foren mitgenommen habe, waren entweder längst überfällig, oder gehören eigentlich in jeden Haushalt, oder werden einfach auch so genutzt. Das wären bei mir jetzt zB gewesen Fahrtenmesser, Messer-Schleifstein, gute Taschenlampe, kleiner Daypack, Einkochtopf plus Zubehör, Brotbacktopf, Dreibeingrill mit Gulaschkessel, ...
    Als Vorräte lege ich nur Sachen in den Keller, die wir auch so essen und rotieren können. Also keine NRG5 Riegel oder Trockennahrung.

    Hallo Jongleur, genau sowas meine ich! Eine gute Taschenlampe ist toll - aber meine "Beste" lümmelt in meinem GHB das ganze Jahr vor sich hin und war vielleicht dreimal im Einsatz.

    Dafür habe ich mir aber einen Tourenrucksack von Fjällräven für die Alpenüberquerung gegönnt. Den hab ich gleich in gedecktem oliv und deutlich robuster als für die Tour benötigt gekauft. Der wird also weiterhin für Touren rangenommen, dient aber auch als Basis für einen zukünftigen - nicht vorgepackten - INCH.

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    Bertold Brecht

  • Es ist schon so, je spezialisierter das Equipment, desto seltener braucht man es.

    Und vom teuren Nobel-Gear hat man dann jeweils nur ein Teil und wenn man es dann doch mal braucht, ist es nicht zur Hand. Geht mir jedenfalls so.

    Deshalb verwende ich z.B. bei Taschenlampen oder Campinglaternen, Messern etc. nach Möglichkeit Produkte von den Discountern. Die sind in der Regel solide und erfüllen ihren Zweck. Bei einer Taschenlampe mit 3W und 2 AA-Batterien für 9,99 kann ich mir auch zwei leisten oder immer wieder mal eine kaufen und nach und nach diverse Auto-Handschuhfächer, Nachttisch- und Kommodenschubladen, Werkzeugkoffer etc. damit bestücken.


    Bei Vorräten bevorrate ich abgesehen von einer eisernen Reserve BP5 eigentlich nur das, was wir auch so im Haushalt verbrauchen, also ganz normale Trockenlebensmittel, Grundzutaten, Konserven. Hat den Vorteil, dass man diese Vorräte automatisch mitrotiert und immer frische Sachen im Vorrat hat.


    Outdoor-Sachen wähle ich nach praktischem Nutzen aus: Rucksack, Wanderschuhe, Zelt, Schlafsack usw. werden auch so ab und zu eingesetzt, ist also kein totes Kapital.


    Wenn man auf dem Land lebt und ein Haus mit Garten bewohnt (egal ob zur Miete oder als Eigentümer), dann vergrößert sich der survivaltaugliche-Gerätepark meistens von selbst: Stromerzeuger, Pumpe, Motorsäge, Werkstatt mit entsprechender Ausstattung, evtl. Anhänger oder sogar ein kleiner alter Traktor sind bei uns eher die Regel als die Ausnahme. Da ist dann der Preparedness-Aspekt eher ein nützlicher Zusatzeffekt.

  • Bei mir ist das eher eine Mischung. Generell achte ich immer darauf Gegenstände auch im Alltag nutzen zu können. Ich hätte den Brunnen oder die Solaranlage ohne weiteren Nutzen nie aufgebaut. Die sollen sich selbst bezahlen.

    Da ich aber gerne auch Sachen komplett habe möchte ich z.B. kein Equipment aus dem Wohnwagen oder dem Haus für andere Touren entwenden sondern das lieber fahrbereit stehen haben. Nichts ist nerviger als Freitag nach Feierabend noch ewig den Wohnwagen kontrollieren zu müssen. Und auch unsere BOBs sollen einfach einsatzbereit sein. Messer, Taschenlampe, Geschirr, Schlafsack usw. gibt es also öfter.

    Bei Lebensmitteln haben wir unsere normalen Vorräte die auch rotieren aber zusätzlich gibt es eine große Weithalstonne mit Feuchtigkeitsabsorber und CO2 geflutet (Kerze oben auf die Lebensmittel, Sodastream mit Schlauch versehen und Schlauch in die Tonne schieben, Knopf drücken bis Kerze aus, nach ein paar Stunden weiderholen, Deckel drüber legen, durch einen Spalt noch einmal nachgasen, Schlauch raus, Deckel für immer zu und Ring drum, nicht mehr bei gehen) in der alles mögliche an trockenen Lebensmitteln (Nudeln, Reis, Mehl, Bachmischungen, Hülsenfrüchte, Salz, Kartoffelpüree, ...) drinnen ist. In 4 Jahren mache ich eine 2. und in 9 Jahren eine 3.. Die Lebensmittel sollten so gelagert auch nach langer Zeit noch genießbar sein und reichen für 2 Personen mehrere Monate. Kosten komplett inklusive Tonne ca. 200€. Das sind auf 10 Jahre keine 1,50€ pro Monat - welche Versicherung ist so billig?

  • Bei uns war es in Teilen genau umgekehrt, viele portable bzw. nützliche Gegenstände wie z.B. Schlafsack, Wassersäcke, ordentliche Rucksäcke nebst Gas- bzw. Spirituskocher waren bedingt durchs (Festival)camping schon lange da, bevor wir das Preppen als solches entdeckt haben.


    Andere Dinge wie z.B. der Holzherd in der Küche, die Tretnähmaschine und den Oldie-Traktor habe ich geerbt und übernommen, weil ich in Omas Haus/Wohnung eingezogen bin.

    Speziell beim Holzherd gabs aber schon vor 20ig Jahren Bestrebungen seitens BEVA, den "rauszudiskutieren" um den Platz in der Küche anderweitig nutzen zu können. Erst, als der Kaminkehrer(!) mal mit ziemlich deutlichen Worten darauf hinwies, dass "wenn raus, dann für immer raus" und "immerhin könnt ihr bei Stromausfall damit weiterhin heizen, kochen, backen, habt warmes Wasser und solange der stehen bleibt, hat er einfach Bestandsschutz" hatten sich die Diskussionen erledigt und der etwaige Nutzen rückte ins Blickfeld.


    Funktionale Kleidung ergibt sich neben unseren Freizeitaktivitäten und unserem Gewerbetrieb auch aus der immer noch bestehenden Forstwirtschaft und dem landwirtschaftlichen Anwesen, wo es immer wieder "von jetzt auf gleich" was gibt, und schnell mit angepackt werden muss. Dazu noch eine handvoll (Berg)-Wanderungen/Jahr im Umland, die ebenfalls für vernünftiges Schuhwerk sorgen.


    Petroleum- und batterie(akku)betriebene Campinglampen nebst einiger Laternen für Teelichte kommen auch gerne im Garten beim Grillen zum Einsatz, ebenso die Powerbänke, um da das Handy zu laden oder LED-Lichterketten zu betreiben.


    Messer, bzw. Multitool und Taschenlampe sind bei mir immer am Gürtel, in klein nochmal am Schlüsselbund, und in kleinklein in der Couch-Gammelhose. Da ist es egal, ob ich der Nachbarin wie heute beim Holz machen mal eben die Speziflasche damit öffne, beim Grillen Verpackungen aufschneide oder eine Schraube löse/festdrehe. Oder wenn (mal wieder) irgendein Kleinteil z.B. bei der Rasenmäherwartung ins hinterste Eck unter die Werkbank rollt, nehme ich halt die Taschenlampe zur Hand und sehe gleich, wohin sich das Teil verkrümelt hat, der Nutzen ist für mich einfach gegeben.


    Im Auto fahre ich eine Art eiserne Reserve in NRG-5-Form nebst ein paar Trinkwasserbeuteln, Notkocher und Tasse spazieren - Decken, Starthilfekabel, Abschleppseil, Klappspaten und Schnittschutz/Arbeitshandschuhe etc. sind als Landbewohner eigentlich obligatorisch. Abhängig von Jahreszeit und ggf. geplanter Reisetätigkeit sind Schneeketten, -besen, -schaufel und warme Wechselkleidung dabei, in manchen Sommern simpel eine Tasche mit Badezeug.


    In die Vorräte kommt nur, was sowieso gegessen wird, rotiert wird nach dem FIFO-Prinzip. Um mal eine Art Bedarfsanalyse zu machen, habe ich fast ein halbes Jahr lang notiert, was tatsächlich verbraucht wurde und so einen guten Überblick gewonnen, wieviel wovon verbraucht und damit sogar noch deutlich innerhalb der vom Hersteller angegebenen Haltbarkeit verzehrt wurde. Und danach dann die Vorräte sukzessive ausgebaut.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Super Thema!

    Ich halte es genau wie Asdrubal.

    Nur minimal spezielles Prepperequipment, da wo es wirklich nötig ist.

    Essen: Wir haben Vorräte für ca. 6 Monate (wegen Corona aufgestockt), als KH hauptsächlich Nudeln. Das wird automatisch rotiert und wenn wir wirklich nur das essen könnten würde es uns zum Hals herauskommen. Aber wir würden nicht verhungern.

    Wasser: Mineralwasser für 14 Tage, Brauchwasser: Regentonnen für Pflanzen, zusätzlich viele leere Kanister (umsonst bekommen), Trichter, Schläuche, Sackkarre und Fahrradanhänger. Ein Flüsschen ist um die Ecke.

    Medikamente: Vorräte für ein halbes Jahr von allem, was wir wirklich regelmäßig brauchen. Pflasterect. normal. Für die gekühlt zu lagernden Spritzen meines Mannes habe ich einen "Kühlschrank" aus Blumentöpfen im Keller gebaut. Funktioniert nach Verdunstungsprinzip, laut darin steckendem Bratenthermometer sogar gut. Und natürlich Jod Tabletten.

    Strom: Wir haben Taschenlampen und vorallem Kopflampen mit Batterien und aufladbar. Eine Powerbank mit Solar. Zum Kochen einen Raketenofen.

    Das wird alles auch so genutzt. Es hat schon Stil nach Abschneiden der vertrockneten Himbeerranken sich daraus einen Tee auf der Terrasse zu kochen.

    Brennmaterial für Raketi ist genug da.Und einen Weltempfänger auch mit Solar, Batterien und Kurbel. Komischerweise haben sich den die Kids unter die Kralle gerissen.

    Dokumentenmappe haben wir natürlich, ist ja auch praktisch. Bei einem Brand würde ich die aber nicht mitnehmen, CO/CO2 ist schneller eingeatmet als man denkt. Da würde nur die Familie evakuiert.

    Wenn wir evakiert werden würden/uns evakuieren müssten würde ich diese Mappe, Bargeld, und die Medis mitnehmen.

    Für die Kids habe ich jetzt aufgestockt, die haben ja nur minimal große Studibuden.

    Ein paar Faltkanister, Micropur + Antichlor, und kalorienreiche Notfallnahrung für ein paar Tage. Und natürlich Jod Tabletten. Taschenlampen/Stirnlampen.

    BOB und BOL haben wir nicht, strebe ich auch so nicht an. Da sehe ich für uns keinen (größeren) Nutzen im Vergleich zu dem Aufwand.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Die Beantwortung einer solchen Frage finde ich recht schwierig, denn hier stellt sich sofort die Frage, wo man mit der eigenen Vorbereitung anfängt und so man aufhört.

    Von meinem, unseren Standpunkt aus bereiten wir uns so vor, daß ein zivilisatorischer Zusammenbruch, ausgelöst wodurch auch immer, das Schlimmste zu erwartende Ereignis ist.

    Wenn man so an die Sache rangeht, ist es in meinen Augen eigentlich müssig darüber nachzudenken, wie man die Ausrüstung klein hält. Vielmehr kommt man schnell zum Punkt "haben ist besser als brauchen"

    Um auf das Thema zurück zu kommen, so liegt ca. 70-80% an Ausrüstung ungenützt auf Lager.


    Das verschiebt sich aber auch alles im Laufe der Jahre. So habe ich hier in der geheimen Abseite noch ca. 30Kisten mit Erste-Hilfe-Material und medizinischer Ausrüstung stehen. Die waren mal vor 10-12 Jahren Teil einer Idee, das wir im damaligen Gruppenenrahmen alles vorhalten wollten. Mit den Weggang der Ärzte hat sich das dann relativiert, da ich zum Beispiel kein Narkosegerät anwenden könnte und wir seit dem auch keinen Zugriff mehr auf Betäubungsmittel mehr haben.

    Es stört ja aber auch ncith weiter.

    Sdrahtrollen stehen zum Beispiel auch nur rum, könnten aber wichtig werden.

    Was ich ständig nutze ist unser Gasherd, unseren Ofen etc.



    Gruß



    Tid

    2 Mal editiert, zuletzt von T I D ()

  • ...

    Dafür brauche ich keinen Ultraleicht-Campingkocher, weil ich bei meinen Bergtouren lieber in einer Hütte zum Linsentopf einkehre, als selber zu kochen. Ebenfalls keinen Superdaunenschlafsack bis minus 20 Grad, da ich maximal damit plane, diesen Schlafsack entweder beim Blackout Zuhause oder im Sommer im Zelt zu verwenden.

    ...

    Das mit dem Planen einer Katastrophe ist ja immer so eine Sache.

    "Jeder hat einen Plan bis er den ersten Schlag ins Gesicht erhält."

    (ich glaube das war Mike Tyson)


    Für mich liest sich das sehr unvorbereitet :winking_face:


    Gruß


    Tid

  • Das mit dem Planen einer Katastrophe ist ja immer so eine Sache.

    "Jeder hat einen Plan bis er den ersten Schlag ins Gesicht erhält."

    (ich glaube das war Mike Tyson)

    Schönes Zitat. Da ist viel Wahres dran. Wir hatten uns vor Corona auf alles mögliche vorbereitet. Blackout z.B. dann kam statt einem Stromausfall eine Art Pandemie. Und ein riesen Wackeln quer durch die Welt. Die meisten unserer Pläne mehr oder weniger Rauch. :) Die Fluchtpläne in den eisigen Norden, zack Grenzen zu. SO im tiefen Süden, zack Grenze zu. Es kommt dann oft irgendwie immer anders, als man denkt.


    Aber: Im Falle eines 3 Wochen niemand-geht-raus Diktat - wir hätten zumindest genug zu Essen gehabt. :winking_face:


    Ich kann die meisten meiner eingelagerten Gegenstände im Alltag verwenden. Die ein oder anderen Sachen auch nicht. Die würde ich aber trotzdem behalten wollen.


    Gruß

    SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Im kleinen finde ich es schon nervig das man sich manchmal selber im Weg steht. Ich hab selber sicher nicht so viel Ausrüstung oder Vorratslager wie manch andere hier, aber kleinere, selbstgemachte "Probleme".

    Ich hab es noch nicht hinbekommen einen "Notfallrucksack" zusammenzustellen. Ich hab immer das Gefühl da müsste man Sachen Reintun die man im Alltag auch mal nutzt, damit das wenigstens ein bisschen normal ist, wenn um einen rum was nicht normal ist. Aber das hieße ja ich müsste manches doppelt haben und das meiste davon liegt unbenutzt in einem Rucksack der idealerweise nicht benutzt wird. Ich erwarte keinen Notfall. So dicke hab ich es dann doch nicht. :winking_face:


    Andererseits: Die Sachen die man immer mal benutzt, hat man manchmal selber "verloren" obwohl die noch da sind. Dann liegt die gute Taschenlampe noch im Auto, obwohl sie eigentlich den Platz auf dem bestimmten Regal in der Wohnung hat. Dann sucht man Mütze/Schal/Handschuh (bald wieder) und die sind noch in dem anderen Rucksack den man "letztens" mit hatte".

    Noch "schlimmer": Wochenendübernachtung oder Urlaub. Ein paar Dinge packt man ohne Stress rechtzeitig vorher zusammen und in der Stunde vor der Abfahrt müssen aber noch Dinge rein die man meint vor der Abfahrt noch zu brauchen...

    Bei manchen Sachen könnte man sich das aber leisten die doppelt zu haben, weil die gut und günstig sowie praktisch sind.


    Ich denke nicht das ich total unordentlich oder Vergesslich bin, aber man benutzt dann doch immer die gleichen Gegenstände (es ist nicht unbedingt Spezialausrüstung oder taktisches Zeug in einem Notfall gemeint, sondern normale alltägliche Haushaltsgegenstände, Taschen-EDC, Werkzeug,...).


    Naja immerhin habe ich eine fertig gepackte "Kulturtasche" die für den Wochenendausflug im Hotel genau so funktioniert wie für eine Woche im Zelt als Helfer in einem Hochwassergebiet. Für beide beispiele schreibe ich auch immer vorher eine Packliste. Klingt komisch, ist aber so ;-).

    Und ich wollte jetzt wo es wieder viel dunkel ist, die Taschenlampen die ich so habe mal fest verteilen: Rucksack, Auto, Wohnung, Werkzeugkiste,...

    Gruß David

  • Wenn man auf dem Land lebt und ein Haus mit Garten bewohnt (egal ob zur Miete oder als Eigentümer), dann vergrößert sich der survivaltaugliche-Gerätepark meistens von selbst: Stromerzeuger, Pumpe, Motorsäge, Werkstatt mit entsprechender Ausstattung, evtl. Anhänger oder sogar ein kleiner alter Traktor sind bei uns eher die Regel als die Ausnahme. Da ist dann der Preparedness-Aspekt eher ein nützlicher Zusatzeffekt.


    Genau aus dieser Sichtweise sehe ich das auch. Ja ich habe mal vor 8–9 Jahren angefangen mir einen BOB zuzulegen, um ihn fertig gepackt in die Ecke zu stellen. Nach zwei Jahren und unendlichem Umpacken (Sommer/Winter) habe ich den Rucksack zu den anderen Koffern gestellt. Lediglich eine BW Brottasche mit allerlei Kleinkram im Auto ist alles, was ich brauche. Genau so ist es mit vielen anderen Dingen gegangen.

    Dieses Thema habe ich erst vor kurzer Zeit in einem meiner Posts angesprochen, da wurde aber nicht so drauf reagiert. Deshalb bin ich etwas erstaunt, dass so viel Echo rüberkommt. Bin aber sehr erfreut, dass das Thema so auf den Tisch kommt.

    Ich habe schon lange aufgehört mich mit Ballast zuzupacken was ich eventuell mal gebrauchen könnte. Bei einem Selbstversorger ist notgedrungen alles, was er besitzt, mehr oder weniger täglich im Gebrauch. Ist was abgenutzt oder kaputt wird es erneuert. Es wäre auch gar nicht möglich totes Kapital liegenzulassen dafür bin ich nicht finanziell aufgestellt. Preppen ist bei mir, wie tomduly schreibt, ein nützlicher Zusatzeffekt.

  • Kleine Anmerkung am Rande: das Wichtigste, was man immer dabei haben sollte sind seine Skills. Was nützt die beste Ausrüstung wenn man damit nicht um kann. Anders herum Hilft Wissen und Improvisationstalent um sich mit den Mitteln, die man zur Verfügung hat entsprechend selbst zu helfen. Zu Zeiten der DDR gab es dort viele, die aus fast nichts fast alles bauen konnten. Leider geht diese Einstellung und diese Fähigkeiten immer weiter verloren. Wer aber technisch und handwerklich interessiert ist in dem steckt oft auch ein kleiner Mac Gyver :winking_face: