Warum der Mensch zum „Hamster“ wird

  • Sehr lesenswert.

    Nach Jahrzehnten des Überflusses wurde in der jüngeren Vergangenheit wieder vermehrt gehamstert, besonders absurd wirkte das Horten von Klopapier zu Beginn der CoV-Pandemie. Zwei Forscher erklären, warum Krisen zum Hamstern verleiten, was Menschen zu Egoisten werden lässt und was man aus der Geschichte des Hamsterns lernen kann.

    In Deutschland versuchte es die Regierung in den 1960er Jahren mit der Aktion Eichhörnchen, die mit großem Werbeaufwand propagiert wurde. Man wollte die Menschen animieren, Vorräte in den Schutzräumen anzulegen. „Das wurde aber nicht in wirklich großem Umfang befolgt“, so Ernst Langthaler.

  • Gut geschriebener Artikel der viele Punkte enthält die stimmen, aber wie immer tendenziös geschrieben um in seiner Außenwirkung das drohende Hamstern zu minimieren (was auch verständlich ist, da staatliches Medium).


    Was mir bei den Hamster-Artikeln immer fehlt ist der Verweis auf die Empathiefähigkeit von Menschen. Die ist sehr unterschiedlich und geht von "ich kann alle verstehen und liebe euch" bis zu "ob ihr verreckt oder nicht ist mir Wurscht".


    Diese angeborene und auch konditionierte bzw. erlernte Empathie steuert meiner Meinung nach auch den Hamstertrieb. Und da muss man eben akzeptieren, dass nicht alle für den Gedanken und die Tat empfänglich sind im Sinne der Gemeinschaft zu handeln. Dazu sind die Menschen zu unterschiedlich. Und es ist auch gut so das es diese Unterschiede gibt, erhöhen sie doch unsere Überlebenschancen (quasi eine Gruppe kommt durch). Dadurch das es verschiedene Gruppen gibt hat eine dann einen Selektionsvorteil und schafft es.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • von wegen..."Aber dass sich das jetzt in dem vermehrten Kauf von Klopapier und .....ausdrückt, ist eine sinnlose Überreaktion.“

    Genug Klopapier ist absolut wichtig! Soviel Moos wie wir vor allem BEVA ansonsten brauchen würden gibt's gar nicht. :grinning_squinting_face:


    Vorräte anzulegen liegt in der Natur des Menschen. Schaut euch doch verschieden menschliche Gesellschaften auf der ganzen Welt an, vor allem auch "Naturvölker" so es sie noch gibt. Oder Europa vor mehr als 100 Jahren. Ohne private Vorratshaltung wäre ein Überleben zb des Winters nicht möglich gewesen. So gesehen ist Vorratshaltung eigentlich ein normales menschliches Verhalten.

    Wenn aber ein normalerweise immer vorhandenes Gut plötzlich (wenn auch nur vermeintlich) droht Mangelware zu werden, wird dieses verstärkt bevorratet. Es kommt zu den Hamsterkäufen oder wie ich sie nenne Raff und Beutezügen. In dem Fall eine Überreaktion, die Pressewirksam ausgeschlachtet wird. Aber Klopapier und Ölmangel wegen Kaufwahn sind zwar nervig aber nicht wirklich existentiell bedrohend.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Irgendwo ist es ja auch paradox. Da beklagt man jahrelang die Abneigung des Otto Normalverbrauchers, sich wenigstens ein paar klitzekleine haltbare Vorräte zuzulegen, redet sich den Mund fusselig über den 14-Tage-Vorrat nach Empfehlung offizieller Stellen. Und dann fahren die Menschen ihre Vorsorge hoch und es ist auch wieder nicht recht.


    A, CH und D haben zusammen knapp 50 Mio. Haushalte. Wenn da nur jeder zehnte beim Einkauf einmalig zwei 1-Kilo-Packungen Mehl mehr mitnimmt, als sonst und zwei 1-Liter-Flaschen Öl, dann reden wir von einer zusätzlichen Nachfrage-Spitze von 10.000t Mehl und 10 Mio. Liter Pflanzenöl. Das lässt sich mit einer Just-in-Time-Logistik, die dafür sorgt, dass im Supermarkt-Regal immer 20 Flaschen Öl und 20 Pack Mehl stehen, nicht mehr nebenher ausgleichen. Und dann gibt es die berühmten leeren Regalfächer. Und das ist ein Trigger, der noch mehr Menschen auf die Idee bringt, jetzt unbedingt nach diesem "Mangel-Artikel" Ausschau zu halten und ihn zu kaufen, wo man ihn ergattern kann. Und so entstehen erstmal weitere Nachfragespitzen. Irgendwann lässt die Nachfrage nach und wir haben vorübergehend ein krasses Überangebot. Siehe Masken und Corona-Tests.


    Mehr als 6 Flaschen Öl machen in einem normalen Haushalt wirklich keinen Sinn, weil man es gar nicht so schnell rotiert bekommt, wie es ranzig wird. Ebenso ist es mit dem Mehl. Für den normalen Backbedarf (wenn man jetzt nicht wöchentlich sein Brot und seine Brötchen selber bäckt), reichen 4-5kg Mehl übers Jahr hinweg, die Weihnachtsbäckerei inklusive. Es macht für die meisten Leute wenig Sinn, sich nun 10 Packungen Mehl in den Schrank zu stellen und sie nicht rotieren zu können, es sei denn man braucht Mehlwürmer fürs Terrarium.

  • vor allem auch "Naturvölker" so es sie noch gibt

    "Naturvölker" gibt es so gut wie gar nicht mehr.

    Die wenigen "unkontaktierten" Indigenen leben alle in den heissen Zonen.

    Und von denen kennen - zumindestens die hier bei uns - keinerlei Vorratshaltung.

    Und zwar aus dem einfachen Grund, weil sie das gar nicht nötig hatten. Das ganze Jahr über wuchs/wächst irgendwas, das auch essbar ist und vor der Kolonisierung konnte sich jeder nehmen, was er wollte, weil niemandem etwas gehörte.

    Heute sieht das ganz anders aus, aber daran können sie sich nicht mehr anpassen und sterben schlicht und einfach aus.

    Diejenigen, die ihre Stämme verlassen, weil diese "Unkontaktierten" sehr wohl wissen, daß es "uns" gibt, erzählen leidvolle Geschichten über Hunger, Krankheit und Tod.

    Weil sie keine Vorratshaltung kennen, und als Nomaden ohne feste Behausungen auch gar keine Vorräte anlegen können, leben sie von der Hand in den Mund. Und wenn sie nichts mehr finden können, dann verhungern sie.

    Es la vida.


    Das Vorräteanlegen ist den Völkern in Fleisch und Blut übergegangen, deren Jahreszeiten extreme Unterschiede aufweisen, in deren Ländern die Vegetationszeiten kurz sind und die Vorräte brauchten, um durch Herbst, Winter und Frühling zu kommen.

    Wer das nicht wollte oder konnte, überlebte nicht.

    Es la vida.


    Da wir uns heute in der Mehrheit nicht mehr selber versorgen ( können ), müssen wir eben "hamstern" und uns gekaufte Vorräte anlegen.


    Eure Regierung ist m.M. nach schon sehr inkonsequent.

    Noch vor Kurzem wurden die Bürger aufgefordert, sich Vorräte für mindestens 10 Tage anzulegen, weil das solidarisch sei.

    Und heute ist das schon wieder unsolidarisch, weil es angeblich zu wenig Waren gibt.


    Wenn jetzt eure Regale leer sind, liegt das m.E. nicht vorrangig daran, daß die Menschen "hamstern", - Ausnahmen gibt es natürlich immer - sondern daran, daß aufgrund des Krieges immer mehr Bürger aufwachen und die Aufforderung der Regierung, sich einen Minimalvorrat anzulegen, ernst nehmen.

    Wenn das jetzt "nur" 5 Millionen Haushalte machen, dann kommt da eine riesige Warenmenge zusammen.


    Hinzu kommt die Panikmache der Medien, die jeden Tag eine neue "Diese-Waren-könnten-knappe-werden-Sau" durchs Dorf treiben.

    Warum sie das tun, anstatt beruhigend auf die Bürger einzuwirken, erschließt sich mir nicht.

    Außer: Only bad news are good news" und das Erzeugen von click-bates.

    Hilfreich und sinnvoll ist das aber sicherlich nicht.

  • Wenn aber die Bäckereien kein Gas mehr bekommen, machen ein paar Kilo Mehl mehr schon was aus, wenn mit dem Elektroherd zu Hause Brot backen kann. Ums rotieren mach ich mir derzeit echt keine Gedanken. Bei den steigenden Preisen für Backwaren machts vielleicht auch Sinn auf Selbstbacken umzusteigen.

  • Was mich enorm stört, ist dass diese "Hamster"-Käufe (wieder) ziemlich planlos ablaufen - und deshalb vieles, was jetzt gekauft wurde, warscheinlich (wieder) nach MHD-Ablauf eher weggeworfen als vorher verzehrt wird.


    BEVA und ich haben neulich mal getestet, wie lange wir fußläufig zum nächsten Penny brauchen und wieviel man in 2 Rucksäcken transportiert bekommt (und ja, die lassen uns auch mit Maske weiterhin rein :grinning_squinting_face:).

    Im Laden dann mit einer Mitarbeiterin ins Gespräch gekommen, Mehl gabs "nur" noch im 2 kg Paket, und davon max. 2 Stück/4 kg. Warum? Als die die Mehl-Palette geliefert bekamen, wollte ein älteres Ehepaar gleich mal 10 dieser 2 kg Pakete (=20 kg) kaufen, da sind die Mitarbeiter dann eingeschritten und haben die Obergrenze via Zettel ans Regal gehängt...


    Wir backen zwar (noch) kein Brot selbst, aber mit den von tomduly angesprochenen 4-5 kg Mehl kommen wir nicht übers Jahr, erst recht nicht, wenn man Weihnachten und im Spätsommer/Herbst die Obstkuchen mitrechnet.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • "Naturvölker" gibt es so gut wie gar nicht mehr.

    Die wenigen "unkontaktierten" Indigenen leben alle in den heissen Zonen.

    Und von denen kennen - zumindestens die hier bei uns - keinerlei Vorratshaltung.

    Du schreibst es ja schon selbst: nomadisch lebende Völker KÖNNEN keine dezidierte Vorratshaltung anlegen und widerspricht ja auch ihrer Lebensweise. Entweder ziehen sie mit ihren Viehherden (welcher Tierart auch immer) von Weidegrund zu Weidegrund und haben auf diese Weise ganzjährig eine Nahrungsgrundlage. Oder sie folgen den Wildtierherden, die sie bejagen.


    Vorratshaltung in unserem Sinne haben in erster Linie sesshaft lebende, in erster Linie agrarisch geprägte Gesellschaften zwingend nötig. In der Regel gibt es nur eine Vegetationsperiode und damit auch nur eine Ernte und die Ernte muss bis zur nächsten Ernte im folgenden Jahr reichen. Ergo muss man in diesem Fall einen Überblick darüber haben, wie viel Nahrungsmittel man einbunkern muss, um bis zur nächsten Ernte hinzukommen. Und ganz wichtig: noch ausreichend Saatgut für die nächste Aussaat zu haben und trotzdem hinzukommen.


    Die heutige feingliedrige Arbeitsteilung versperrt vielfach den Blick für die Mechanismen der Vorratshaltung bzw. deren Ursprung. Man hat es einfach nicht nötig gehabt. Ich wage mal zu behaupten, unsere Vorfahren waren in dieser Hinsicht vielfach die besseren "Prepper". Denn wenn sie keine Vorräte anlegten, die ausreichend waren, dann verhungerten sie spätestens zum Ende des Winters schlicht und ergreifend.


    Es gibt genügend Berichte darüber, wie zum Beispiel Siedlungen auf Grönland und Co entweder aufgegeben wurden, weil die Siedlungen mit ihren Äckern nicht selbsttragend waren oder die Bewohner schlicht und ergreifend verhungerten, ehe sie aufgeben konnten.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Die größte "Motivation" warum Leute hamstern sehe ich im Herdentrieb. Die anderen kaufen es, es ist teilweise nicht verfügbar, also brauch ich das auch, und wenn schon mal mehr da ist dann nehme ich gleich mehr. Ich habe nicht den Eindruck, dass sich die Leute groß über Egoismus Gedanken machen in dem Zusammenhang, sondern einfach einem Trieb folgen.



    reichen 4-5kg Mehl übers Jahr

    Mit 4-5 kg komm ich vielleicht ein Monat für Pizza, Kaiserschmarrn, Kuchen, Palatschinken usw. aus und da hab ich noch kein Brot gebacken :)



    Was mich enorm stört, ist dass diese "Hamster"-Käufe (wieder) ziemlich planlos ablaufen - und deshalb vieles, was jetzt gekauft wurde, warscheinlich (wieder) nach MHD-Ablauf eher weggeworfen als vorher verzehrt wird.

    Die Hamsterkäufe bringen die Lebensmittelverschwendung auf einen neuen Höchststand. Daher sollte man endlich beginnen in Schulen neben den grundlegenden Kochfähigkeiten den Schülern auch beibringen was Lebensmittelverschwendung bedeutet und welche Auswirkungen entstehen. Auch das MHD nicht "tödlich ab" bedeutet gehört öfter angesprochen. Ich verarbeite gerade Mehl mit MHD Anfang 2020 - nicht die geringste Beeinträchtigung zu erkennen.

  • Als die die Mehl-Palette geliefert bekamen, wollte ein älteres Ehepaar gleich mal 10 dieser 2 kg Pakete (=20 kg) kaufen, da sind die Mitarbeiter dann eingeschritten und haben die Obergrenze via Zettel ans Regal gehängt...

    Das wäre bei uns undenkbar.

    Wenn ein Kunde 20 kg Mehl kaufen will, dann darf er das auch.

    Das habe ich schon öfter gemacht, das wird eingescannt und gut ist es.

    Selbst wenn ich jetzt mit 20 Flaschen Sonnenblumenöl zur Kasse käme, würde die Kassiererin noch nicht mal stutzen.

    Solche Großeinkäufe sind hier an der Tagesordnung.

    4 Pakete Klopapier á 64 Rollen?

    Aber gerne doch! Wir bringen sie dir zum Auto.


    Wir waren heute einkaufen, habe mir echt überlegt, ob ich die Regale mit den Speiseölen und den Mehlpackungen fotografieren soll.

    Nudeln gibt es auch in 5-Kg-Paketen in rauen Mengen.

    Vor uns waren andere Kunden, teilweise mit 3 übervollen Einkaufswägen. Alles normal. Beschränkung auf "haushaltsübliche Mengen"?

    Diesen Begriff kennen wir hier gar nicht.

  • Das wäre bei uns undenkbar.

    Wenn ein Kunde 20 kg Mehl kaufen will, dann darf er das auch.

    [...]

    Für mich (Bayern, am Land) fährt zwar nur 2x am Tag ein Bus oder immerhin in Stoßzeiten stündlich eine Bahn, aber ich habe fußläufig(!) doch 3 Supermärkte bzw. Discounter im nahen Umfeld.

    Und was ist bei allen 3 knapp? Mehl und Sonnenblumenöl. Wieso? Weil es (wieder) Leute wie dieses Seniorenpaar gibt, die ihre Vorratshaltung ohne Hirn und Augenmaß wohl von Null auf Vollgas mit 20 kg Mehl starten wollen - und damit offensichtlich deutschlandweit (Nachbarin sagte heute allerdings, in Rumänien wärs genau so...) nicht die einzigen sind, die so ticken. Da verstehe ich die Supermarkt-Mitarbeiter, die hier einen Riegel vorschieben indem sie eine Beschränkung einführen, so dass vielleicht auch die alleinerziehende Mutti um 19:50 Uhr wenigstens noch 1 Packerl Mehl kaufen kann... 3 Tage später war die Palette längst leer, und Nachschub ist mangels LKW-Fahrern nicht mehr so schnell im Markt, wie er - mitunter völlig ohne Sinn und Verstand - weggekauft wird.


    Klar, Weizenmehl 405 ist schon so an die 18 Monate haltbar, trotzdem bringt das das Seniorenpaar nicht weiter, wenn deren regulärer Verbrauch bei (fiktive Zahl) vielleicht 3 oder 4 kg im Monat liegt, sich ganze 20 kg auf einmal davon hinzustellen. Lieber doch peu à peu kaufen, und vor allem: auch verbrauchen!


    Letztendlich wird aber auch diesmal wieder vieles weggeworfen werden, und das nervt mich.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Letztendlich wird aber auch diesmal wieder vieles weggeworfen werden, und das nervt mich.

    Wobei man hier nicht zu vorschnell mit seinen Urteilen sein sollte.


    Vor einer Woche habe ich beim Einkaufen auch jemanden gesehen, der einen überdurchschnittlich vollen Einkaufswagen vor sich her schob.


    Allerdings habe ich am Parkplatz dann gesehen, dass er lt seinem Lieferwagen für eine Hilfsorganisation arbeitet und diese Mengen wohl armen Menschen zu gute kommen.


    Aktuell kaufen bei uns viele Menschen eigeninitiativ Lebensmittel und Drogerieprodukte, um sie für ukrainische Schutzsuchende zu spenden.

  • Aktuell kaufen bei uns viele Menschen eigeninitiativ Lebensmittel und Drogerieprodukte, um sie für ukrainische Schutzsuchende zu spenden.

    Stimmt! Ich werde auch immer ganz komisch angeschaut, wenn ich beim BIPA mit einem vollen Einkaufswagen Hygiene-Produkte stehe.

  • Ihr seid wirklich ein seltsames Volk :winking_face:

    Da guckt doch tatsächlich jeder, was der andere im Einkaufswagen hat oder nicht.

    Das interessiert hier wirklich niemanden.

    Jeder kann kaufen was und soviel er will.

    NIEMALS würde ein anderer Kunde, ein Supermarktmitarbeiter oder eine Kassiererin komisch gucken, geschweige denn was sagen.

    Es interessiert auch die Nachbarn nicht, ob, wann und wieviel die anderen einkaufen oder liefern lassen.

    Das sich gegenseitig Beobachten scheint echt ein europäisches Phänomen zu sein.

    Und das sich darüber Aufregen, was der Nachbar tut oder lässt auch.


    Also ich einige Jahre in Deutschland lebte, hatte ich da so die eine oder andere Begegnung der dritten oder gar vierten Art.

    Da stand ich dann manchmal echt da und dachte, das kanns doch echt nicht sein.


    Beispiel gefällig?

    Ich kam abends spät und ziemlich geschafft von einer Übung in meine Mietwohnung, steckte noch schnell die Schmutzwäsche in die Gemeinschaftswaschmaschine im Keller und schlief dann auf dem Sofa ein.

    Am anderen Morgen fiel mir kurz vorm Wegfahren die Wäsche ein.

    Die Vermieterin hatte es nicht gerne, wenn man die Wäsche vergass. Sah ich ja ein, denn die Anderen wollten ja auch waschen.

    Ich also schnell in den Keller, die Wäsche raus und im Hurra draußen aufgehängt.

    Als ich abends heimkam, ging ich die Wäsche abnehmen. Ich stand erstaunt vor der Wäscheleine, wo meine Wäsche sauber nach Hemden, Hosen, Unterwäsche, Socken und Handtücher sortiert auf der Leine hing. ICH hatte sie so aufgehängt, wie sie im Korb lag, weil es schnell gehen musste.

    Da kam auch schon meine Vermieterin und hielt mir einen Vortrag: Hano, so got des aber et, dia Wäsch muass oschtendig uffkeegt wära. Was sollet denn die Leit denka, wenn des so Graut ond Riaba uff dr Leine heegt? Des kennat sia do macha, wo sia herkommed, aber et bei aos!

    :face_with_rolling_eyes: :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Augenrollsmiley fehlt noch bei den Kommentaren

    Findest du? Ich musste eher grinsen. Was vor allem an der Entdeckung einer neuen Spezies lag, dem "Homo Oeconomicus". Find ich irgendwie gut. :)

    there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Hallo zusammen.

    Wir waren mit unseren 2 Kiddies letzte Woche in Efteling Freizeitpark in Holland. Als wir in dortigen Lidl einkaufen gingen, fanden wir vollen Regalen von Sonnenblumenöl und Mehl. Als meine Frau 2 Flaschen Öl nahm sagte ein Mitarbeiter im Markt dass es hier keine Begrenzung gabt. Jeder könnte so viel kaufen wie er möchte. Sie hatte dann 5 Flaschen mitgenommen.

    Soviel zu Sonnenblumenölkrise. Die Holländer wissen bescheid was hier in Deutschland los ist und lachen sich heimlich über uns kaputt.

    Mit Leute die gendern rede ich nicht. Gegenderte Texte lese ich nicht.

  • Heute hab ich das erste SPAM Mail bekommen wo ich einen 12er Pack Speiseöl gewinnen kann :grinning_face_with_smiling_eyes: Früher waren das noch ein paar Tausend Euro, heute ist es Speiseöl. Spamer kann man wirklich nicht nachsagen sie würden nicht schnell reagieren.

  • naja, schon sehr überhriffiges Verhalten. Das würde sich ja nicht mal meine Mutter trauen

    Die traute sich auch noch ganz andere Sachen, bis ich ihr mal sehr bestimmt sagte, sie solle sich um ihren eigenen Sch..... kümmern.

    Die Leute im Haus bekamen z.B. einen Plan ausgehändigt, wann und wie oft sie ihre Fenster zu putzen hatten und zu welchen Zeiten die Kehrwoche zu erledigen sei. Ebenso welche Blumen auf dem Balkon erlaubt seien und welche Fußmatten vor der Eingangstür liegen dürften und noch einiges mehr.


    Ihren "Erledigungszettel" klebte ich ihr an ihre Wohnungstür, durchgestrichen mit dem Vermerk "Aber ansonstens geht es Danke?"

    Nach einem Jahr fand ich eine nette Einliegerwohnung und zog aus. Mit den Vermietern hatte ich später regelmäßig Kontakt bis sie starben.