Was ist eigentlich wenn man preppt, aber nie etwas passiert? - Argumente in einem Gespräch mit unvorbereiteten

  • Servus,


    kennt ihr die Situation auch? Man unterhält sich mit jemandem und langsam entwickelt sich das Gespräch dahingehend, dass man entscheiden muss ob man sich ahnungslos gibt oder ob man sich zum vorbereitet sein komittet. Sollte zweiteres der Fall sein, so hab ich es zu mindestens schon das ein oder andere Mal erlebt, argumentiert das gegenüber sofort gegen das preppen.


    Ein Argument ist dann oft, dass man ja viel Aufwand und Geld versenkt wenn dann am Ende nix passiert und man es sich am Ende hätte sparen können.


    Ich denke, wir alle wie wir hier im Forum angemeldet sind, sind uns einig, dass es nicht so ist. Wir "versenken" ja nix. Maximal investieren wir etwas Hirnschmalz und Zeit um im Ernstfall nicht mit heruntergelassenen Hosen dazustehen. Und auch das Equipment und die Lagervorräte sind ja nicht unbrauchbar nur weil keine Katastrophe kommt. Anders als bei den meisten Versicherungen ist das Geld ja nicht einfach spurlos verschwunden wenn die Leistung nie eingefordert wird. Man kann ja alles auch anderweitig noch verwenden.


    Gibt es vielleicht weitere Argumente eurer Seits, wenn jemand sagt es wär Zeit und Geldverschwendung oder habt ihr die ein oder andere interessante, lustige, außergewöhnliche, erschreckende Geschichte oder Erinnerung zu dem Thema?


    Jeder soll ja für sich selber entscheiden was er tut und was nicht. Ich will mich ja auch nicht zu iwelchen Versicherungen zwingen lassen, deren Vorteil ich nie in Anspruch nehmen werde. Aber dennoch wünschte ich mir bei manchem Kandidaten doch, dass ich noch das ein oder andere starke Argument mehr vorbringen könnte. Nicht weil die von mir genannten Argumente zu schwach wären, aber mit einer Liste von mehreren Argumenten kann man das erhabene "du kleiner Prepper spinner" Getue von so manchem Zeitgenossen vielleicht eher noch in Nachdenklichkeit umwandeln.


    Oder zu mindestens sein selbstgefälliges Lächeln unterbinden :winking_face_with_tongue:


    Beste Grüße

    Mogli

  • Ben

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich versuche nicht zu viel zu kaufen an Equipment, was ich im Alltag nicht auch einsetzen kann. Mein Budget ist jetzt auch nicht riesig. Für Leute, die viel Equipment anschaffen ist Preppen aber auch oft ein Hobby. Man tauscht sich mit Gleichgesinnten aus und bastelt gerne und probiert aus. Und da gibt es genug andere Hobbies, die auch viel Geld sinnloser verbrennen. Bei anderen Sachen wie Flutschutz an Fenstern oder Sandsäcke im Schuppen hat man natürlich Kosten, die sich vielleicht -wenn nichts passiert- nicht rechnen. Aber wie du schon geschrieben hast, die sind wie eine Versicherung zu sehen. Da muss man eben eine Risikoanalyse machen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass etwas passiert und wie hoch das Schadensausmaß wäre und ob die Investition entsprechend lohnt. Bei Lebensmitteln kaufe ich im Grunde nur das, was ich auch esse.

  • Zeit (was uebrigens nicht soooo viel ist):

    - was wird in anderen "Hobbies" versenkt

    - was wird so sinnfrei vor dem TV an Zeit versenkt

  • Vorbereitet sein in "unserem" Sinn umfasst ein ungemein großes Spektrum.

    Wie bereits erwähnt, fließen Wahrscheinlichkeiten und finanzielle Möglichkeiten in die Vorbereitungen ein.

    Als unterste Stufe würde ich die Basis-Vorsorge von Nahrung und Medikamenten sehen - dies sind alles Dinge, die sich rotieren lassen und daher niemals selten "umsonst" gekauft sind (aussgenommen: der Hausarzt ändert die Medikamentenliste - dann müsste man seinen Vorrat halt spenden).

    Als oberste Stufe der Vorsorge sehe ich alle Maßnahmen und Vorbereitungen in Richtung BOV, BOL, Tarnen, Verteidigen, Nachtmärsche im Gelände usw. Dazwischen liegen Selbstversorgung und Aneignung von speziellen Skills.

    BOV und BOL lassen sich meist auch im täglichen Leben nutzen (Ferien-Vehikel, Feriendomizil).


    Angeschafftes Werkzeug und stromloses Equipment, das "mangels Katastrophe" nie zum Einsatz kommt, muss halt gepflegt werden (Rost usw.), und wird dann bestenfalls unbenutzt an die nächste Generation vererbt.

    Aber ehrlich: sollten wir nicht FROH sein, wenn es uns jemals an Katastrophen mangelt ?? Ich befürchte, da sind wir noch weit davon entfernt.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Wenn ich mir nur meine Lebensmittelvorräte anschaue, und die Preise vergleiche zwischen Kaufzeitpunkt und jetzt,

    hm - da habe ich keinen einzigen Cent versenkt! Sondern eher 15-20% Gewinn gemacht.

    Ich halte es lieber mit dem Spruch meines Großvaters "Lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben."

    "Versenkt" habe ich Geld in guten Wein (den ich getrunken habe, ehe er an Wert gewinnen konnte),

    im Spielzeug, mit dem ich gespielt habe, anstatt es in der Verpackung zu lassen... (da wären Werte dabei heutzutage :winking_face_with_tongue: )

    in tausenden Büchern, die ich gelesen habe, jetzt im Regal stehen, und die Preise für antiquarische Bücher sind im Keller.

    Und allein wg. Corona, ist es doch schon beruhigend zu wissen, ich kann mich mal zuhause einigeln für1-2 Wochen (auch praktisch bei einer ganz normalen Magen-Darm-Grippe).


    Und ganz böse gesagt, wenn man selbstgefälliges Lächeln sieht, sagt man klipp und klar: "Grins du ruhig, du brauchst also keine Hilfe im Notfall. Danke für die Klarstellung. Für Menschen wie dich bevorrate ich auch nicht! Die Vorräte sind für meine Familie, in welche Projekte du dein Geld versenkst, ist dein Sache. Am besten sparst du dein Geld auf, bis zum Tod. Dann versenken am Schluss andere dein Geld."

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R

  • Ob was passiert oder nichts ist mir schnuppe. Das was ich eingelagert habe, für ein Szenario, ist so viel wie ich früher verraucht habe. Alles andere wird im täglichen Gebrauch verwendet. Also kein Geld verschwendet.

    Es kommt natürlich darauf an wie man sein Leben gestaltet. Ich bin nicht gerne von anderen abhängig. Das ist dann aber auch der Grund warum ich vielleicht mehr habe und auch andere Dinge gebrauche wie Ottonormalverbraucher.

  • Risikoabsicherung kostet Geld.


    Egal ob Versicherungen, an der Börse, der Airbag im Auto oder eben preppen.


    Wer das Geld sparen will muss halt das höhere Risiko tragen.


    Ich z.B. habe neben dern Pflichtversicherungen nur eine gute Haftpflicht. Das war's. Das andere Risiko trag ich eben selber.


    Versicherungen sammeln und bezahlen fände ich als Hobby viel unlustiger als preppen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Oft machts einfach keinen Sinn wenn man weiter diskutiert :winking_face:


    Denn was wenn es doch passiert? Warum Sicherheitsgurt anlegen wenn nichts passiert?

  • Oft machts einfach keinen Sinn wenn man weiter diskutiert :winking_face:


    Denn was wenn es doch passiert? Warum Sicherheitsgurt anlegen wenn nichts passiert?

    stimmt auch wieder.


    Was aber, wenn man z.B. jemand vor sich hat, der sich ernsthaft überlegt damit anzufangen und sich auch überzeugen lässt. Was gäbe es dann noch für Argumente um die zweifelnden Gedanken in ihm aufzuheben?

  • Risikoabsicherung kostet Geld.


    Egal ob Versicherungen, an der Börse, der Airbag im Auto oder eben preppen.


    Wer das Geld sparen will muss halt das höhere Risiko tragen.

    Ich kann dem nur zustimmen. Jeder muss sich die Fragen beantworten: (1) ob er überhaupt ein Risiko sieht, (2) als wie groß er die Eintrittswahrscheinlichkeit ansieht, und (3) welchen maximalen Schaden er zu tragen bereit ist.

    Vor zwei Jahren wurde ich belächelt zum Punkt (1) "Blackout". - "Wir leben doch in Deutschland, nicht in einem Entwicklungsland." - Das ändert sich gerade, da auch in den Mainstream-Medien das Thema angesprochen wird und also "offiziell" ist.


    Es hängt auch viel davon ab, was man schon selbst erlebt hat - z.B. wie schnell ein kleines Stück Butter vom Messer in die Gasflamme gefallen ein Feuer entzünden kann. Danach hält man die Feuerlöschdecke in der Küche für eine sinnvolle Investition.

    Oder was man gelesen hat ... ich erinnere immer den Fall von der Toilettentüre, die von einer Frau aufgerissen wurde, und der dahinterstehenden Arbeitskollegin ein Auge ausschlug (ging mal durch die Presse als Fall). Da Toilette, kein Arbeitsunfall. Wer dann keine private Haftpflicht hat, ist ruiniert.


    Die Ausgangsfrage "Was kann ich noch entgegen" hängt immer vom Gegenüber ab und seiner Bereitschaft, sich auf Szenarien einzulassen, diese zu diskutieren und die Eintrittswahrscheinlichkeit und die mögliche Schadenshöhe zu ermitteln.


    Am Ende mag man immer auf sehr altes Wissen verweisen und die Fabel von der Grille und der Ameise erzählen.

  • Was aber, wenn man z.B. jemand vor sich hat, der sich ernsthaft überlegt damit anzufangen und sich auch überzeugen lässt. Was gäbe es dann noch für Argumente um die zweifelnden Gedanken in ihm aufzuheben?

    Einfach mal die Tageszeitung aufschlagen. Wer hätte gedacht, dass eine Pandemie kommt, ein Krieg in Europa, Energiekrise usw. Die täglichen Ereignisse sollten für jeden genug Argumente zeigen. Wie schnell waren bei Corona die Läden leer?

    Keine Panik schüren aber einfach das Tagesgeschehen reflektieren.

  • Selbst, wenn meine Vorsorge im Nachhinein nicht erforderlich gewesen ist, hat sie mir doch bis dahin ein gewisses Sicherheitsgefühl verschafft. Und ich würde behaupten, dass ich auf lange Sicht plus/minus null rausgehe; das, was ich für nicht benötigte Ausrüstung ausgegeben habe, habe ich inflationsbedingt an anderen Vorräten verdient.

  • ich hab ganz wenig sachem bevoratet, die ich vielleicht nie brauche. Das meiste hat mir im normal fall einen nutzen und erst auf dem Sterbebett könnte man sagen, dass es umsonst war, aber einiges kann man auch gut vererben.


    Bei technischen Dingen ist es hobby und Neugierde.

    Die 6x 8 Ah 20v akkus brauche ich mit sicherheit nicht fürs heimwerken, aber vielleicht für einen abenteuerurlaub oder ich baue mir da mal eine inselanlage und spare stromkosten.

    aus DE gesendet....

    Einmal editiert, zuletzt von Traumgarten ()

  • Wenn einer das Argument bringt, "..was soll ich mit all dem Zeugs, wenn dann doch nie was passiert..?" Antworte ich jeweils wie folgt:


    Wesshalb bezahlt du alle möglichen Versicherungen? Wenn man viele ja meist doch nie benötigt?

    Oder wie oft hat man einen Einbrecher in der Wohnung/Haus? Oder Elementarschäden wie "Feuer, Wasser, Erdbeben.."? Zu 99.9% benötigt man diese sein ganze Leben lang nie. Und trotzdem bezahlt jeder brav sein Leben lang der Versicherung viel Geld dafür...

    Dieses Argument kann schlecht entkräftet werden.

    Aber genau so ist es doch mit dem Preppen. Man sorgt vor, "falls mal was passieren sollte", damit man diese Situation dann eben überhaupt bewältigen kann. Wie eine Versicherung.


    Gruss

    Canelo

  • Seit ich mich mit der Vorsorge beschäftige, also seit etwas über drei Jahren, ist die Ausstattung meines Haushalts wesentlich kompletter geworden. Werkzeuge, Verbandsmaterial, diese und jene Kleinigkeit, Vorräte aller Art ...
    Das stellt einen nicht unerheblichen Komfortgewinn dar, wenn Sachen -egal welcher Art- wegen einer Alltags-"Katastrophe" benötigt werden und diese bereits im Haushalt vorhanden sind, und man nicht erst los muss, sie zu besorgen. Oder am Wochenende womöglich beim Nachbarn anfragen muss.

  • Wäre dieser und auch der Thread zu den Alltagsdoings nicht im Forum "Was wäre wenn" besser aufhehoben?


    PS: Das soll keine Kritik an den Threads selber sein.

  • Ganz einfach:


    Man selbst und falls vorhanden die Sippschaft ist und bleibt in den meisten Bereichen und Fällen unabhängig(er), selbstbestimmt(er) und sicher(er) - egal, was ist :zany_face:


    Ich finde es durchaus befremdlich mit einem Erwachsenen zu reden der nicht in der Lage ist, sich oder anderen bei Stromausfall eine warme Mahlzeit zu bereiten, teilweise nicht mal vom Mindset her...

    Das ist in der Maslowpyramide noch VOR dem abgeputzten Arsch angesiedelt...

  • Keine Ahnung, habs auch eben erst erfahren....


    Ob die meine Paleo-NoLacto-ProBiotic-MondphasenNegativGedrehte-12MinusDreieinviertelstunden-UndVierMinutenLuftAnhalten-Diät dann überhaupt berücksichtigen WOLLEN (können tun DIE DA OBEN das bestimmt) steht ja noch wo ganz anders geschrieben....


    #Ironie

    #OffTopic

  • Ein Argument ist dann oft, dass man ja viel Aufwand und Geld versenkt wenn dann am Ende nix passiert und man es sich am Ende hätte sparen können.

    Ich denke auch, das "Preppern" (in welcher Ausführung auch immer) hat "Versicherungscharakter". Und sowas ist eben etwas anderes als ein "Investment".


    Investment:

    Man investiert Zeit/Geld/Ressourcen/... in eine Sache und erhofft/rechnet mit einem gewissen positiven Rückfluss. Das kann nen Sparbuch sein, Aktien (um mal bei den rein finanziellen Dingen zu bleiben), aber auch Bildung (Studium, Ausbildung), in vielen Ländern sind es Kinder, etc. pp.


    Versicherung:

    Man gibt Ressourcen aus für eine ABsicherung in der Hoffnung, dass dieser Fall eigentlich nicht eintritt. Es ist also eine Risikominimierung. Dabei entstehen in den meisten Fällen Kosten (Ressource) die man dann auch nicht wieder bekommt, sollte nichts passieren.

    Bei Versicherungen ist der best-case ja auch immer, dass eben nichts passiert und die Versicherung nicht greifen muss (sonst wäre es ein Investment).



    Wer seine Ressourcen nun wie investiert und wer sich wie absichert ist dabei unterschiedlich und nicht alles muss für jeden Sinn machen. Ich bin auch ein "Mindestversicherer" und decke nur worst-case-Szenarios ab die einen sonst in den Ruin treiben würden. Handyversicherung finde ich quatsch. Privathaftpflicht ein Muss.


    Insofern ist die Diskussion auch müßig, da der Gegenüber offensichtlich eine andere Art des Risikomanagements hat, und das ist ok. Es muss ja jeder selbst mit seinen Entscheidungen leben.

    Insofern soll jeder eine Handyversicherung haben, der meint, er bruacht das für seien Risikominimierung.



    Manche Prepper brauchen einen eigenen Luftschutzbunker, andere kommen mit einer gefüllten Speisekammer aus.