Auswandern: Vor- und Nachteile

  • wo bek8mmt man eine Familientaugluche wohnung für 600 warm?

    Wir liegen bei 1500 und haben 1,5 jahre gesucht und wollten eigentlich max 1000 ausgeben, aber sowas gibt es nicht mal mehr im erweiteren Speckgürtel von Berlin. Ich würde gern diese 500 eur im monat sparen, aber das würde dann wahrscheinlich in einer Trennung änden und das kostet mich dann noch mehr monatlich bzw. Kann ich es dann mit dem arbeiten ganz sein lassen, weil ich nicht über Bürgergeldniveau komme.


    Auswandern ginge dann nur mit Kontaktverlust.

    aus DE gesendet....

  • Für 600 warm gibt's hier, gerade so, ein kleines Zimmer in einer Studenten-WG.

    Für ne 3 Zimmer Wohnung solltest du hier schon um die 1500 mitbringen, sofern du im Winter heizen möchtest und bereit bist, im "weniger guten" Teil der Stadt zu wohnen.

    Mit etwas Glück findest du dafür sogar was mit Balkon. Das sind aber keine Wohnungen von privaten Vermietern, sondern ausschließlich von der hiesigen Wohnbaugesellschaft der Stadt.

    In einer angenehmeren Wohngegend, mit privatem Vermieter, wird es deutlich teurer.

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse

  • wo bek8mmt man eine Familientaugluche wohnung für 600 warm?

    Wir liegen bei 1500 und haben 1,5 jahre gesucht und wollten eigentlich max 1000 ausgeben, aber sowas gibt es nicht mal mehr im erweiteren Speckgürtel von Berlin. Ich würde gern diese 500 eur im monat sparen, aber das würde dann wahrscheinlich in einer Trennung änden und das kostet mich dann noch mehr monatlich bzw. Kann ich es dann mit dem arbeiten ganz sein lassen, weil ich nicht über Bürgergeldniveau komme.


    Auswandern ginge dann nur mit Kontaktverlust.

    Wenn ich mich richtig erinnere, soll Nauen noch recht günstig sein, kann mich aber auch irren, vielleicht ist es wieder anders. Es fährt ein RE hin - bis zum Berlin Hbf ist es eine Halbe Stunde. Nauen ist zwar eine einfache Stadt, hat aber ein Krankenhaus, was nicht zu verachten ist...

  • lustig das du gerade nauen vor schlägst. Da hatte ich ein haus. Muss man halt auch mögen das Turnhallen, die Flüchtlingen dienen sollten, angezündet werden und das so eine leicht rechte Tendenz schon ok ist.


    Damals war der Bodenrichtwert noch bei 50 eur uns heute bei über 120.

    Rein auf dem papier war das echt ein Schnäppchen, aber um es mal mit Tocotronic auszudrücken: " Aber hier Lebenm nein danke..."

    aus DE gesendet....

    Einmal editiert, zuletzt von Traumgarten ()

  • Aber mein Konzept ist auch nicht, mit 45 aufzuhören zu arbeiten, sondern gut und chillig mit einigermaßen viel Spaß bis 67 durchzuarbeiten.


    Es hilft schon gewaltigt, ein Polster und haben und nicht jeden Job annehmen zu müssen.

  • lustig das du gerade nauen vor schlägst. Da hatte ich ein haus. Muss man halt auch mögen das Turnhallen, die Flüchtlingen dienen sollten, angezündet werden und das so eine leicht rechte Tendenz schon ok ist.


    Damals war der Bodenrichtwert noch bei 50 eur uns heute bei über 120.

    Rein auf dem papier war das echt ein Schnäppchen, aber um es mal mit Tocotronic auszudrücken: " Aber hier Lebenm nein danke..."

    Da habe ich nicht gewusst, das ist ja schlimm...

    Wir haben mal Wohnung gesucht und waren in Henningsdorf. Dorthin fährt auch eine RE wenn ich mich richtig erinnere. Aber keine Infrastruktur, kein Krankenhaus, usw... leider.

  • - Kapitalerträge am (internationalen) Finanzmarkt


    - einen zusätzlichen Einkommensstrom vor Ort aus einer Tätigkeit, Vermietung, Lizenzen


    - einen Lebensstil der auch mit geringen Kosten funktionieren kann

    Ich zitiere mal nur teilweise und stimme zu, will aber bissi anmerken. Ich habe ja schonmal was dazu geschrieben.


    Bin nun seit 5 Jahren in Brasilien :upside_down_face: und mittlerweile reise ich auch nicht mehr oft nach D. Ab und an gibt es mal jemanden, der interessiert ist und es fällt doch meist auf, dass einige schon wage mit dem Gedanken spielen, oder sich das vorstellen könnten, aber nahezu nie machen sich die Leute Gedanken um die "Infrastruktur/Routine".

    Also Steuern, Arbeitsgenehmigung, Verfahren vor Ort (wenn man einen Laden aufmachen will), ...... Und das kann ne ganz schöne Packung sein, vor allem, weil man in Deutschen Paradigmen gedanklich gefangen ist, die im Ausland zuweilen gar keine Bedeutung haben.


    Beispielsweise Besteuerung von Kapitalerträgen im Ausland, die ist in Brasilien gänzlich anders und deswegen funktionieren manche "Basics" in der Anlagestrategie überhaupt nicht. Soll jetzt nur mal ein Beispiel sein.

    Ähnlich mit dem Rechtsverständnis, also was ist ein Vertrag, wie funktioniert das, wer muss was wann liefern, etc. etc. Da kann einen der "Common Sense" schon im Stich lassen, einfach weil das System anders funktioniert.


    1. Bei Kapitalerträgen aus dem Finanzmarkt muss man sich überlegen: Wo liegt das Asset? Also man kann (glücklicherweise) bei vielen Banken die deutschen Konten behalten, wenn man ins Ausland geht, aber mit einer Neueröffnung wirds schwer. Viele verlangen einen deutschen Wohnsitz. Ich bin nach wie vor bei der DKB, wollte aber ein Depot bei Scalable aufmachen -> geht nicht.

    Die Besteuerung fällt dann idR. im Ausland an, aber nur wenn man nicht mehr in D steuerpflichtig ist und das kann schnell passieren (hat nichts mit dem Amtlichen Meldesitz zu tun). Siehe Boris Becker :grinning_face_with_smiling_eyes:. Nichts, was sich nicht lösen lässt, aber das sind Dinge, die MUSS man VORHER klären, wenn das die Strategie der finanziellen Versorgung im Ausland ist.

    Versuchen irgendwas an den Behörden vorbei zu schmuggeln, kann ordentlich nach hinten losgehen. Die Datenschutzrichtlinien (bsp. in Brasilien) sind ganz andere, dazu kommt eine strenge Korruptionsbekämpfung. Die schauen auch bei, für uns, kleine Beträge genau hin.

    Sprich: Wenn man sich die Knete mit der deutschen KK holt und meint, dass bekommt keiner mit -> :thumbdown:


    Das Depot ins Ausland mitnehmen: Eher nicht, ist kompliziert. In Brasilien zb. gar nciht möglich, weil das Aktiensystem anders funktioniert. Da könnte ich nen Roman drüber schreiben.



    2. Arbeiten vor Ort ist ne "nette Idee", aber man braucht eben sehr gute Sprachkenntnisse. Dann darf man nicht mit allen Visatypen arbeiten, da müsste man erstmal schauen, wie man an ein solches Visa kommt. Zb. gibts auch oft nur ein lokales Konto mit einer Arbeitsgenehmigung, und ohne lokales Konto eben kein Geldtransfer. in BR hat kaum einer mehr Bargeld in der Hand, schon gar nicht wenn es mehr wird als die Brötchen beim Bäcker.


    Und den "deutschen Handwerker" braucht auch kaum einer, nicht weil man die Arbeit nicht schätzen würde (wenn man das Gejammer ala "In D machen wir das so und so und ist eh besser und hier sind alles Anfänger" mal ausblendet), sondern weil man sich das nicht leisten will.

    Vor Ort haben sich idR. ja schon Strukturen etabliert und da kann es schon schwer werden, sich da irgendwie mit einzubringen. Man kann durchaus bei einem lokalen Unternehmen anheuern, wird aber maximal zu lokalen Bedingungen bezahlt. Das kann in den USA oder Kanada ok sein, in Brasilien schaust du da doof aus der Wäsche.



    3. Lebensstil: Der kann in günstigen Ländern schon günstig sein, aber dann muss man sich schon ordentlich anpassen. Das geht sicherlich zu einem gewissen Grad, aber ist nicht leicht. In 99% der Fälle ist es so, dass ein annähernd Deutscher Lebensstil im Ausland teurer ist als in Deutschland selbst. Einfach weil Dinge, die für uns normal sind, im Ausland eher exotisch=teuer sind.

    Und dabei gehts jetzt nicht um die Nutella, die man irgendwie substituieren könnte. Eher so Dinge wie: Hast du nen Auto oder nicht? (In Brasilien teurer als in D unterm Strich). Elektronikartikel sind extrem teuer. Verfügbarkeit solala.

    Essen gehen ist mittlerweile so teuer wie in D, da habe ich auch geschaut. Übers WE mal nen kleinen Trip irgendwohin: Die Pensionen sind auch teuer geworden. 1kg Butter liegt schon immer bei 15€. Jogurt mache ich mittlerweile selbst.


    Und wichtig: Mit Kindern die in die Schule müssen: Im Ausland gibt es oft private Schulen, die wollen bezahlt werden und kosten ne Stange Geld. Keiner, der es sich irgendwie leisten kann, schickt seine Kinder in Brasilien auf die öffentlichen Schulen. Das sind pro Kind schnell 300-500€ im Monat.


    Sicherheit: Ist ein Kostenfaktor, der oft nicht bedacht wird. Je nach Gegend kann das ein erheblicher Faktor sein. Also wenn man in einer Gated Community wohnen will/muss, wenn man seine Routine anpassen muss, etc. pp. Ich wohne in so einem Condo und ich habe auch nur Autos mit AWD, einfach weil das meine subjektive Sicherheit erhöht.


    ABER es gibt natürlich auch Annehmlichkeiten, die in D so nicht drin sind: Ich habe jemand, der macht bei mir einmal in der Woche klar Schiff, im Gegensatz zu D ist das wirklich bezahlbar. Hands up: Habe ich aber "nur", weil ich echt viel unterwegs bin und oft platt nach Hause komme. Also definitiv ein "Luxus" den ich mir gönne.

    Aber auch wenn man eine Betreuung für ein Familienmitglied braucht, ist das hier deutlich einfacher/bezahlbarer.<

    Generell, alles was mit Arbeitszeit/Kosten im Low-Tech-Bereich zu tun hat, ist eher günstig.


    Man muss sich halt ernsthaft mit der Sache auseinander setzten und vor allem seine Motivation hinterfragen. Ich sage mal provokant: wer seine Probleme in D nicht in den Griff bekommt, schafft es im Ausland erst recht nicht. UND man braucht ein finanzielles Polster, ansonsten wird man wahrscheinlich scheitern. Gefallen tut einem keiner, nur weil man Ausländer ist. Die Welt ist hart da draussen, in D ist es nicht schlecht :winking_face:

    Und ordentlich Durchhaltewille: Der Moment wird kommen, in dem man am liebstem einem an die Gurgel gehen will. Wenn man abgezockt wird und die Polizei juckt das nicht. Wenn man rassistische Dinge erlebt, aber diesmal auf der "falschen Seite". usw usw.


    Aber ja, mir gefällts und ich fühle mich hier wohl. :winking_face_with_tongue:

  • ...eigentlich ein Argument, hierzubleiben, finde ich. Warum darf man denn mit nem dt. Pass in die meisten Länder rein? Weil die diplomatischen Beziehungen das hergeben, weil die wirtschaftlichen Kontakte offenbar für diese Länder positiv sind usw. D.h. weil die Länder mit D etwas positives verbinden. Das kann man dauergriesgrämigen Weg-wollern in D nur nicht vermitteln, die finden es hier ganz furchtbar schlimm. :winking_face:

  • Positiv ist es deshalb weil man so visafrei und unbürokratisch viele Länder bereisen kann, um herauszufinden ob das entsprechende Land den eigenen Vorstellungen eines Auswanderziels entspricht.

  • wo bek8mmt man eine Familientaugluche wohnung für 600 warm?

    Das ist halt abhängig von der Region und natürlich auch vom Anspruch. Oliver von den Frugalisten wohnt in Hannover, ich in Dresden.


    "Geoarbitrage" funktioniert in Grenzen auch innerhalb Deutschlands.


    das betrifft in erster Linie die Kaltmiete und mit der Wohnsituation verbunden, sofern man das will, dann ggf auch der Verzicht auf das Auto. da hat man schon mal zwei sehr große Posten in den meisten Budgets. bei den Denstlesitungen gibt es bisweilen noch Unterschieden, aber das ist für die meisten kein großer Posten, aber wer wöchentlich zum friseur und ins nagelstudie geht und jeden zwieten tag ins Restaurant, mag da auch noch Preisunterschiede innerhalb Deutschlands finden.

    Steuern, Lebensmittel, Energie, Konsumprodukte, Versicherungen usw geben sich nicht viel, ob man jetzt in Frankfurt am Main oder Frankfurt an der Oder wohnt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wenn man auf Wikipedia nach dem Stichwort "Passhandel" (oder auch "goldener Pass") schaut, findet man einen ersten Einstieg in das Thema, um danach weiter recherchieren zu können. Problematisch finde ich nur, dass die Länder, in die ich fliehen würde, sowas nur bei schwerreichen oder superhochbegabten Menschen machen.

  • Problematisch finde ich nur, dass die Länder, in die ich fliehen würde, sowas nur bei schwerreichen oder superhochbegabten Menschen machen.

    Die wollen ja nicht Dich, die wollen bloss Geld.

  • Portugal klingt als würde es die meisten Kriterien für viele Auswanderer erfüllen. Was meint ihr?


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