persönliche Vorsorge für den Fall einer Eskalation des Ukraine-Kriegs

  • Sehe ich genauso wie du.

  • Für diesen speziellen Fall ist Vorbereitung auch auf anderer Ebene zu treffen, nämlich wie kommt meine Familie ohne mich aus (bis ich hoffentlich wiederkomme)?

    Concideratus : Das gilt eigentlich jetzt schon, und eigentlich immer:

    Ich lege großen Wert darauf, dass "Frau un Kinner" auch ohne mich klar kommen wenn ich Mal außer Haus bin. Wenn die Sirene läuft, bin ich erstmal weg. Dann kann ich weder ein Aggregat starten noch Feuer im Kamin machen noch sonst was. Daher sind alle eingewiesen, was zu tun ist und wo was zu finden ist. Da meine Frau z.B. mit dem Holznachschub nicht so zurecht kommt, habe ich Holzbriketts gelagert. Meine Tochter kann den Stromerzeuger in Betrieb nehmen und kriegt das Garagentor ohne Strom auf usw..

    Preparedness muss immer alle im Haushalt mitnehmen, sonst nutzt das alles im Krisenfall vielleicht nix.

  • Wir sind als Europäer eigentlich stark genug

    Anfang des Jahres 2022 zählt die EU insgesamt rund 446,8 Millionen Menschen
    Die Einwohnerzahl von Russland hat im Jahr 2022 geschätzt rund 144,7 Millionen Personen betragen


    da sind wir wohl in der Überzahl

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Ich stelle mal mal meine Prognose in den Raum.


    Wenn Russland nicht bis Ende 23 soweit zurückgedrängt ist und sich auf ein Frieden einlässt, wird es einen Schlagaustausch mit der Nato geben. Wie der aussieht kann auch ich nicht sagen, aber er wird kommen. Es sei denn der Westen rauft sich wirklich mal zusammen und schmeißt alles was sie haben in die Ukraine. Einen jahrelangen Abnutzungskrieg kann sich keiner leisten.


    Auch wenn Russland nicht mehr soviel hat wie vor dem Krieg, so hat er immer noch genug. Und wenn seine Kriegmaschenerie erst richtig angerollt ist, wird er zuschlagen. Hier setzt er auf Quantität und das bei allem.

    Putin ist ja schon dabei seine Bevölkerung einzuschwören auf diesen Konflikt der nicht vor der Ukraine anhält.

    Deshalb sollte man auch darüber Nachdenken in seinem privaten Umfeld was passieren kann, wenn.

  • Um wieder auf den Ausgangskommentar Bezug zu nehmen:

    Vor zwei Wochen hatte Saltpreppi hier eine Studie des RAND-Thinktanks verlinkt. In der Studie wurden relativ nüchtern verschiedene Eskalationsszenarien erörtert:

    Die vier Szenarien lesen sich ziemlich ähnlich: "Russland greift xyz an". Da fehlt meines Erachtens nach das wahrscheinlichste Eskalationsszenario: Schlichtweg ein Missverständnis.


    Schon im Kalten Krieg wäre die Welt fast in einem Atomkrieg gelandet - und das nur aufgrund eines simplen Computerfehlers im US-Befehlszentrum der gar nicht erfolgte sowjetische Raketenstarts angezeigt hatte.

    »Zwanzig Minuten am Rand eines Atomkriegs«


    Auch im Ukrainekrieg war es ja schon ziemlich knapp. Bei der Rakete die in Polen eingeschlagen ist und leider auch Tote veursacht hat z.B. - da wurde auch heftig diskutiert wie man reagieren sollte wenn es tatsächlich eine russische Rakete wäre. Am Ende kam raus dass es sich um eine ukrainische S-300 Rakete gehandelt hat und die Sache wurde vergessen.

    Rakete vom Typ S-300 soll für die Toten in Polen verantwortlich sein

  • Interessante Überlegungen, die ja auch schon in anderen Threads teilweise angeklungen sind (kämpfen oder nicht...)


    Ich sehe ausgehend von der momentanen Situation und den Ansätzen der RAND grob fünf Eskalationsstufen, die mich hier zum nachdenken bringen:


    1) Ausweitung eines Handelskrieges oder aber noch sehr viel massivere Hilfeleistung in Richtung Ukraine. Das bedeutet wirtschaftliche Einschnitte und ein sinkendes BIP, nicht sehr wahrscheinlich, da die Umstellung auf no-russia-Wirtschaft schon voranschreitet. Generell werden wir in Zukunft weniger zu verteilen haben, aber auf längere Sicht. Das bedeutet, dass wirtschaftliche Absicherung und besonders krisensichere Berufe wichtig sind. Check.


    2) Ausweitung eines konventionellen Krieges auf NATO-Gebiet, Einsatz der Bundeswehr. Da bin ich gesundheitlich raus und konzentriere mich dann auf den Einsatz im Zivilschutz. Hier werden dann ggf Vorräte, Energiemanagement und die üblichen Vorbereitungshandlungen wichtig, die wir hier aber eh schon umfänglich ausgestalten. Bevor russische Soldaten deutschen Boden betreten, wird eine Menge passieren müssen. Luftangriffe auf Hochwertziele bei uns halte ich aufgrund der Topografie Europas auch für recht unwahrscheinlich.


    3) Ausweitung eines konventionellen Krieges auf deutsches Staatsgebiet, entweder durch russische Verbände oder (wahrscheinlicher) Sabotagetrupps. Wenn einer ein LNG-Terminal sprengt, sind das knapp 5 Kilotonnen TNT-Äquivalent. Wenn ein Schiff in einer Hafeneinfahrt versenkt wird, wird das lästig. Umspannwerke, etc... Hier gibt es genug kaputt zu machen. Zuständig für die Bewältigung und dazu in der Lage sind Polizei und Geheimdienste. Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft werden durch Ausfall kritischer Infrastruktur auftreten. Vermutlich begrenzt und nicht flächendeckend. Wenn massiv russisches Militär auf deutschem Staatsgebiet erscheint, ist gegebenenfalls Partisanenaktivität zu erwarten. Aber wie schon gesagt, da liegt Polen erst mal im Schussfeld.


    4) Ausweitung auf einen nuklearen Schlagabtausch auf taktischer Ebene. Lästig. Gut, dass wir weit von militärischen Zielen leben. Siehe Punkt 3, nur tiefgreifender und langfristiger.


    5) Strategischer nuklearer Austausch. Gute Nacht, Freunde.


    Meine Konsequenzen: Szenarien 1 und 2 sind weitestgehend abgedeckt. Szenario 3 und 4 bedürfen der erweiterten Bevorratung, da sind wir tatsächlich dran, im vernünftigen Rahmen. Szenario 5 verlangt nach einer guten Flasche Whisky und ein paar Klappstühlen, damit man sich die Sache von einem schönen Aussichtspunkt ansehen kann. OK, Masken, Filter und Schutzanzüge sowie Sensorik für Strahlung und Kontamination sind dann auch wichtig. Check.


    Nichts ist spannender als die Zukunft.


    Ach ja, Nachtrag: ehrenamtliches Engagement sollte keine Frage von Bedrohungslage, sondern selbstverständlich sein. Just my 2 cents.

    Erklärter FDGO-Fan

    Einmal editiert, zuletzt von StefanS ()

  • Ach ja, Nachtrag: ehrenamtliches Engagement sollte keine Frage von Bedrohungslage, sondern selbstverständlich sein. Just my 2 cents.

    aktuell habe ich keine Ressourcen dafür. Die Pflege meines Sohnes ist eh schon ein Grenzgang. Die finanzielle Sicherstellung des hier und jetzt ist da schon eine herausforderung.

    aus DE gesendet....

  • [...]

    Schon im Kalten Krieg wäre die Welt fast in einem Atomkrieg gelandet - und das nur aufgrund eines simplen Computerfehlers im US-Befehlszentrum der gar nicht erfolgte sowjetische Raketenstarts angezeigt hatte.

    »Zwanzig Minuten am Rand eines Atomkriegs«

    Ein derartiger Vorfall der Gegenseite schaffte es nach 1990 auch in unsere Medien:

    26. September 1983: Stanislaw J. Petrow verhindert den 3. Weltkrieg | BR.de
    Am 26. September 1983 meldet das russische Satellitenfrühwarnsystem unvermittelt einen Raketenangriff der USA. Stanislaw Petrow bleibt ruhig. Autor: Christiane…
    www.br.de

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Um wieder auf den Ausgangskommentar Bezug zu nehmen:

    Die vier Szenarien lesen sich ziemlich ähnlich: "Russland greift xyz an". Da fehlt meines Erachtens nach das wahrscheinlichste Eskalationsszenario: Schlichtweg ein Missverständnis.


    Schon im Kalten Krieg wäre die Welt fast in einem Atomkrieg gelandet - und das nur aufgrund eines simplen Computerfehlers im US-Befehlszentrum der gar nicht erfolgte sowjetische Raketenstarts angezeigt hatte.

    »Zwanzig Minuten am Rand eines Atomkriegs«

    So ein Szenario ist auch in der Amazon-Serie "Madam Secretary" Staffel 4, Folge 22 (Der Angriff) aufgegriffen. Eine gruselige Folge. By the way enthält die Serie (die von 2014 bis 2019 produziert wurde) so viele Parallelen zu heute aktuellen Themen und Konflikten...


    Zum Thema: Ich glaube nicht, dass eine spezielle Vorsorge für ein Kriegsszenario nötig ist. Allenfalls ist es für Anfänger wie mich Ermahnung, die aufgebauten Vorräte aktuell zu (er)halten und meinetwegen auch noch etwas auszubauen. Hilfreich ist insgesamt, dass das Thema Krisenvorsorge "in der Mitte der Gesellschaft" angekommen ist und Kommunen, Organisationen und immer mehr Privathaushalte eine eigene Vorsorge betreiben.

  • So ein Szenario ist auch in der Amazon-Serie "Madam Secretary" Staffel 4, Folge 22 (Der Angriff) aufgegriffen. Eine gruselige Folge. By the way enthält die Serie (die von 2014 bis 2019 produziert wurde) so viele Parallelen zu heute aktuellen Themen und Konflikten...

    Ja habe ich auch schon gedacht :grinning_face_with_sweat:

  • Ich werde dieses Jahr 45 und hätte das Risiko im Fall des Falles eingezogen zu werden.

    Das ich damals den Wehrdienst verweigerte wird dann wohl keinen Interessieren. Höchstens noch das damals vom Kreiswehrersatzamt ärztliche Atteste eingefordert wurden und ich anschließend ausgemustert wurde.

    Da ich im Rettungsdienst tätig bin, so bliebe die Hoffnung erst mal vor einer Einberufung sicher zu sein, wobei das Kreiswehrersatzamt meinen Beruf nicht kennt und ich somit wohl doch erst einmal eine Einberufung im Briefkasten hätte.

    Letztendlich wäre meine Hoffnung das ich im Fall des Falles relativ sicher in einem Lazarett dienen würde. Blöd wäre es wenn jemand glauben würde das ich als Sani an der direkten Front auch nützlich wäre für die Erstversorgung der Verwundeten.


    Wie ich im Fall der Einberufung meine Frau sicher unterbringen könnte weis ich allerdings noch nicht. Unsere Familien wohnen alle östlich von uns und somit eher mehr in Richtung potentieller Frontnähe.

  • Das ich damals den Wehrdienst verweigerte wird dann wohl keinen Interessieren.

    Schau mal auf den Anerkennungsbescheid. Dort steht "Dieser Bescheid ist unanfechtbar." Du wirst nicht zum Dienst an der Waffe herangezogen werden, wenn Du nicht willst. Eingezogen werden kann man natürlich dennoch: zu allen Diensten, die nichts mit Waffen zu tun haben. Da gibts im V-Fall jede Menge anderes: Sanitätsdienst, Nachschub, Logistik, Verpflegung, Arbeitsdienste im Bevölkerungsschutz usw.

  • kannst du mal das aufdröseln und eventuell den einen oder anderen Link zum Beschaffung reistellen. Das Ding interessiert mich brennend, und sicher andere auch.

    Die Filteranlage habe ich hier bestellt. Ich betreibe die im Notfall mit einer

    "10W-Bierpumpe". Dazu noch lebensmittelechte Schläuche und Edelstahl-

    fittinge und -absperrventile. Damit hast du für unter 150€ eine komplette

    Filteranlage. Wenn gewünscht, stelle ich eine komplette Teileliste meiner

    Anlage bereit. Braucht aber etwas Zeit.

    Nachtrag: Den 3-Stufenfilter gibt es in unterschiedlichen "Anschlussgrößen";

    ½ bis 1 Zoll.

  • Wenn gewünscht, stelle ich eine komplette Teileliste meiner

    Anlage bereit. Braucht aber etwas Zeit.

    Ja mach das. Zeit spielt keine Rolle. Habe noch einige andere Massnahmen.

  • bis sich ergeben halte ich für nicht diskutabel.


    Im Hinblick darauf, dass das BMVg in 2022 offiziell verkündete, dass nur Munition für 2 Tage da sei (Link) und derzeit das wenige funktionierende Gerät an die ukrainische Ostfront "ausgeliehen" wird, denke ich mir - sobald russische Truppen deutsche Grenzen überschreiten sollten - nichts als die sofortige bedingungslose Kapitulation übrig bleibt.

    Alles andere führt zur totalen Verwüstung und Zerstörung des Landes, wenn gesammelte NATO Truppen und die Russen den Konflikt hier austragen.

    Das kann ja auch nicht Ziel sein.


    Von daher wäre ich für sofortigen Frieden am Verhandlungstisch.


    Als Preppingmaßnahme könnte man sich ja überlegen russisch und französisch zu lernen? :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Alles andere führt zur totalen Verwüstung und Zerstörung des Landes, wenn gesammelte NATO Truppen und die Russen den Konflikt hier austragen.

    Das kann ja auch nicht Ziel sein.

    Sieht man ja aktuell in der Ukraine wohin das führt. Der Krieg dauert sicher noch länger und in 1-2 Jahren wird von dem Land auch nichts mehr übrig sein. Die Erfahrung aus vergangenen Kriegen zeigt dass Minenräumung und Wiederaufbau mindestens Jahrzehnte brauchen. Die meisten Länder die nach 1945 von Krieg betroffen waren sind heute noch wirtschaftliche Leichtgewichte und ein Trümmerhaufen. Insofern ist ein Frieden am Verhandlungstisch alternativlos. Von den hunderttausenden Toten mal abgesehen.

  • Wenn es eine Lehre gibt, die die Ukrainer seit dem Februar 2022 der westlichen Welt und nicht zuletzt den Deutschen erteilen:


    Im Ernstfall ist eine freiheitliche Gesellschaft nur überlebensfähig, wenn deren Bürger im äußersten Falle kollektiv bereit sind, ihr Leben für ihr Land sowie ihre Werte zu riskieren.


    Einen zu allem entschlossenen Aggressor stoppt man nicht durch Reden und/oder Verhandlungen, sondern nur durch härtere eigene Aggression ihm gegenüber.


    Und das der Vladimir hinsichtlich der Ukraine zu allem entschlossen ist, dürfte mittlerweile auch jedem klar geworden sein, der geistig auf der Höhe ist.


    Allen anderen ist meiner Meinung nach sowieso nicht mehr zu helfen…..

  • Im Hinblick darauf, dass das BMVg in 2022 offiziell verkündete, dass nur Munition für 2 Tage da sei (Link) und derzeit das wenige funktionierende Gerät an die ukrainische Ostfront "ausgeliehen" wird, denke ich mir - sobald russische Truppen deutsche Grenzen überschreiten sollten - nichts als die sofortige bedingungslose Kapitulation übrig bleibt.

    Alles andere führt zur totalen Verwüstung und Zerstörung des Landes, wenn gesammelte NATO Truppen und die Russen den Konflikt hier austragen.

    Das kann ja auch nicht Ziel sein.


    Von daher wäre ich für sofortigen Frieden am Verhandlungstisch.

    Es war über vierzig Jahre Doktrin dass D das Schlachtfeld des 3. Weltkrieges sein würde.


    Falls Dich das beruhigt:

    Dieser Staffelstab ist was NATO - Gebiet angeht jetzt an Polen, die baltischen Staaten und bald auch Finnland übergeben worden, und diese Länder nehmen die nötigen Verteidigungsanstrengungen ernst und haben auch ganz undeutsch einen vernünftigen Ar*** in der Hose was Wehrwillen gegenüber Russland angeht.


    Und wenn wir dann sehen wie die Ukrainer mit einer auf NATO - Basis gesehenen relativ kleinen Unterstützung die russischen Angreifer in Schach hält, dürften auf konventioneller Basis eher die Länder der NATO - Ostgrenze der Ort sein, an den der Großteil der russischen Soldaten zum Sterben hingehen wird.

    Wir hier werden wohl eher mit Luftschlägen, hybrider Kriegsführung und Sabotageakten rechnen müssen, aber die große Panzerschlacht in der norddeutschen Tiefebene bzw. in der Fulda Gap sehe ich eher nicht.


    Mach Dir also keine Sorgen, es werden so gesehen vorwiegend andere für uns kämpfen und unsere Fehler und mangelnden Wehrwillen ausbaden lassen (müssen)...


    Was die persönlichen Maßnahmen für den Fall einer Eskalation angeht, so besteht das im zurecht packen des "Grünzeugs" (wobei ich nicht glaube, dass ich als "Zehn - Monats - Wunder" nach nunmehr 25 Jahren aus der Truppe raus noch eingezogen werde, so viel Material hat die eingedampfte Truppe nicht mehr um alle auszurüsten) und verstärktem Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr.


    Ansonsten wie gehabt.