fiktives (Trainings-) Szenario: "ein Nachmittag in der Großstadt"

  • Da Du auf dem Weg nach Hause tote Vögel und ein hysterisches Mädchen gesehen hast bist Du wohl auch tot. :grosses Lachen:

    I feel a disturbance in the force...

  • ...und ich wollte gerade mitmachen...


    ...hat mir wohl das Leben gerettet, daß ich zu langsam bin... :Cool:



    Gutes Szenario - sowas machst Du in deiner Freizeit?
    Ich würde mich über weitere Trainingseinheiten von Dir freuen!


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~


  • Ein Gesunder sollte versehentlich gespritztes Atropin überleben.
    Zudem sind die Anzeichen eines Nervenkampfstoffes sehr Charakteristisch und Frequenzkatastrophe hat sie auch super in das Fallbeispiel eingebaut.


    Die Kombination aus toten Tieren, vermehrter Speichelfluss und "Rotznase" und den restlichen Symptomen und Hinweisen lies bei mir keine Zweifel offen.
    Das Ausschlussprinzip gibt letzte Sicherheit.


    Was in solchen Situationen hilfreich sein könnte wäre die Wiser App.
    Diese App (gibt es auch für PC) hat unter anderem ein Tool womit man über Eingabe von Krankheitssymptomen die infrage kommenden Kampfstoffe eingrenzen kann.

    http://wiser.nlm.nih.gov/



    Nachtrag:
    die Taschenkarte HEIKAT für den KatSchutz ist möglicherweise auch für den "normalo" hilfreich, um an Terrorismus und seine Gefahren zu denken.
    http://www.bbk.bund.de/SharedD…20?__blob=publicationFile


    Hier noch zwei Videos, wie die Symptome eines Nervenkampfstoffes in der Realität wirken können:
    https://www.youtube.com/watch?v=ZgVKCpdzZwc
    https://www.youtube.com/watch?v=wXUeLwAit3Y

  • occam, Wolfshund: Vermutlich habt ihr recht, meine Info basiert auf über 25 Jahre alter Erinnerung an irgendwas aus der Bundeswehr damals.

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • also ist die kürzlich mal gestellte Frage, ob/wo es noch Papierteststreifen für chemische Kampfstoffe gibt durchaus noch aktuell !



    Freider

  • Zitat von frieder59;195465

    also ist die kürzlich mal gestellte Frage, ob/wo es noch Papierteststreifen für chemische Kampfstoffe gibt durchaus noch aktuell !



    Freider


    Nein Papierstreifen sind total out, du brauchst einen Spürpanzer... :grinning_squinting_face:


    scnr

  • Das zeigt mir doch wieder wie wichtig es sein kann sich ordentlich vor dem Dienst von der Frau/Kinder zu verabschieden...:anxious_face_with_sweat:


    Grüße

  • Zitat von Twin;195505

    Das zeigt mir doch wieder wie wichtig es sein kann sich ordentlich vor dem Dienst von der Frau/Kinder zu verabschieden...:anxious_face_with_sweat:


    Grüße


    Ich gehe NIE (nicht mal wenn ich nur einkaufen gehe) aus dem Haus, ohne mich von Frau und Kindern mit einem Küsschen zu verabschieden...

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Sehr gutes Szenario!


    Ich wäre tot, wenn ich im betreffende Zeitfenster im Büro gelüftet hätte. Die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch.


    Ansonsten zum Szenario:
    Mein Arbeitsplatz ist im Zentrum von Berlin (Potsdamer Platz). Da dort mehrmals täglich Polizei, Feuerwehr und Krankenwagensirenen auch mal über einen längeren Zeitraum zu hören sind und auch Hubschrauber kreisen (Regierungsviertel), hätte ich mich wahrscheinlich nicht mal ans Fenster gestellt, um zu sehen was los ist. Rauchsäulen sind jetzt nicht unbedingt so häufig, aber die würde ich in Berlin auch nicht ernst nehmen.


    In Berlin ist die abgestumpfte Haltung generell ein Problem. Man ist es gewohnt, dass größere Polizeikolonnen mit Mannschaftswagen unterwegs sind. So what?! Sagt man sich. Im Viertel nebenan kann fast Bürgerkrieg sein - na und?! Die kriegen das schon in den Griff.

  • Zitat von Chuck Noland;195506

    Ich gehe NIE (nicht mal wenn ich nur einkaufen gehe) aus dem Haus, ohne mich von Frau und Kindern mit einem Küsschen zu verabschieden...


    Ich ja auch nicht, es war wohl etwas unglücklich ausgedrückt. Bewusst Verabschieden wäre wohl die bessere Wortwahl. Allerdings möchte ich auch nicht bei jedem Hausverlaßen den eventuellen Tod vor Augen halten, macht auch keinen Sinn. Es war eher darauf bezogen das man(n) auch mal sich mit seiner Frau streitet, ohne die Zeit zu haben sich vorm Gehen zu versöhnen. Meine Frau zumindest braucht immer etwas um ihr Temperament wieder abzuzkühlen :face_with_rolling_eyes:


    Grüße

  • Hi Leute,


    also dieses Szenario zeigt ja nun auch rueckblicken auf: wie man's macht, so macht man's falsch.
    In diesem Szenarion haben die "Stubenhocker" gewonnen.
    Waere es eine Atombombe, so haetten wir es noch andem Pilz erkannt (waeren dann wahrscheilich blind). Da waeren dann die "Weglaeufer" im Vorteil.


    Aber mal ganz ehrlich, nur weil es irgendwo rumst, laeuft bei mir leider kein automatische Programm ab, was zu tun ist. Ich gehoere dann eher zu denen, die lieber erst mal abwarten. Ich finde es seht schwierig zu entscheiden, wann in solchen faellen Aktion gefragt ist.


    Und zieht ein Prepper immer gleich seine Gasmaske an, so er sie denn dabei hat. Schwierig, schwierig.


    LG Simka


    ps da hab ich doch lieber die Erdbeben die wir hier haben, a weiss ich was ich hab!

  • Wenn ich am Arbeiten bin: Personalplanung informieren, dass gleich einige Anfragen von Kunden kommen können (das letzte mal über 30 Anrufe von Kunden weil in einem Kleinen Dorf ein Verteilerkasten für Strom hops ging), Das Funkgerät einschalten, und 2-3 Kollegen bei Blaulichtorganisationen anfragen ob es ernst ist oder "Normal". Wenn ein grösseres Ereigniss das Spitalzentrum anfragen ob das Notfallprotokoll aktiviert wurde (in den letzten jahren passierte dies erst 1x) und dann weiter meine Arbeit machen.


    Wenn ich Zuhause bin: Fenster / Türen Schliessen, Internet / Radio / Telefon einschalten, und gemätlich weiter lesen

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)

  • Hallo @ll,


    Tja,die "Richtung" meiner Vermutung war ja schon mal gut,ABER,ich habe Schlichtweg vergessen die Klimaanlage auszuschalten....Fazit: auch gestorben,aber wenigstens vorher Geduscht:kichern:


    Was mir richtig gut gefallen hatte war der Tipp mit Kaufhof,das da immer einen Überdruck ist,den Merk ich mir!


    Das bei so einem Scenario das Handy netz ausfällt ist mir Klar,jeder möchte Zuhause bei seinen Lieben Anrufen,und bekommen dann,so Glaub ich,noch mehr Panik...


    Eine bitte hab ich an alle die mit Abkürzungen schreiben,es wäre für viele Hilfreich nach der Abkürzung den vollen Namen auszuschreiben....z.B. PSA (Persönliche Schutz Ausrüstung) oder MANV ( Massen Anfall von Verletzten)


    Gutes und Interessantes Thema,ein Dank an den "Macher" meinerseits,weiter so


    Gruss Kraftwerk

  • Also ich muss zugeben das ich an ein solches Szenario nicht gedacht hätte. Ich habe über meine Tätigkeit im Katastrophenschutz schon mehrfach Lehrgänge zum Thema Terroranschlag besucht. Aber man sieht das es immer noch sehr viele Fallstricke in diesem Bereich gibt.


    Dieses Thema finde ich, hatte einen super Lerneffekt - Vielleicht kommt da ja nochmal was..... :face_with_rolling_eyes:


    Weiter so !


    Grüße Grübelzahl

  • Bin erst jetzt hierher gesurft...
    Daher nachträglich meine Gedanken zu diesem Szenario.


    1. Etwas hat mir bei Euren Reaktionen gefehlt. Ich weiss nicht, ob ich es im Echtfall nicht auch vergessen würde.
    Sobald das mit den toten Vögeln und vermehrt Symptome zeigenden Leuten auffällt, muss einem klar werden, daß man hier nicht auch dabei sein will. Also haut man ab (Windrichtung ist wichtiger Tip...)
    Wenn es nun noch möglich ist zu telefonieren, wäre es gut, eine Warnung an alle Personen abzusetzen, die mir wichtig sind. Ungefähr so in der Art, daß hier etwas Beunruhigendes vorgeht und tote Tiere herumliegen: kommt also bloß nicht in diese Gegend oder wenn ihr hier seid, prüft die Optionen "Schotten dicht" oder Flucht gegen den Wind.


    2. Vermutlich sind die Attentäter schon über alle Berge weg. Könnte aber ebenso sein, daß sie noch im Tatbereich oder der Nähe auf der Flucht sind. Daher Augen auf nach sich ungewöhnlich verhaltenden Personen. Zettel und Stift vorbereiten, um sofort verdächtige Autokennzeichen u.a. notieren zu können.
    Vielleicht kann man die Schw.... noch bei den Eiern kriegen.


    3. Die Hoffnung, daß uns Radio- oder Fernsehmeldungen warnen oder informieren können, habe ich nicht.
    Die sind ziemlich lahm und lassen sich bequemerweise von Polizei- oder Rettungs-Berichten füttern, was ziemlich lange dauern kann. Vermutlich sind Chefredakteure zusätzlich durch Direktiven präpariert, nur ja keine Panik zu verursachen, solange keine eindeutigen Beweise für große Anschläge da sind. Und das ist erst dann der Fall, wenn für die Leute vor Ort eh keine Rettung mehr möglich ist.
    Ich erinner mich noch gut an einen totalen Stau-Verkehrskollaps in einer 150.000 Einwohner-Stadt, wo ich genervt im eingekeilten Auto das Lokalradio aufgedreht habe, um vielleicht von der Ursache zu hören. Außer lustigem Gedudel und den üblichen dummen Sprüchen kam nichts! Am Abend wurde dann groß darüber berichtet...

  • Juhu, überlebt, 6 Stock und geschlossene Fenster :)


    Danke für das Gedankenspiel.

  • Servus Frequenzkatastrophe,


    erstmal danke für deine Arbeit, ich als alter PnP-RPGler liebe natürlich solche Dinge! Und ich weiss auch das die Vorbereitung lange dauert.
    Was wir alle dabei gelernt haben ist das wichtigeste Prepper Gut: Aufmerksamkeit und Wissen!


    Luftikus:


    Ich finde es nicht gerade toll, andere im Nachhinein zu kritisieren, was falsch gemacht wurde, ich denke im Nachhinein hätten sich alle Anders verhalten.
    Es sind immer Kleinigkeiten, die immer mal wieder Jemandem entgehen können, so ist dir Beispielsweise auch entgangen, dass der Mobilfunk ausgefallen ist, daher wäre das nicht gerade einfach andere zu warnen.
    Und auch wenn ich gerade deine Kritik bemängelt, bin ich mir jetzt der Ironie bewusst, wenn ich sage, dass ich das mit dem Suchen und Notieren von verdächtigen Dingen und Personen nicht klug finde. Die Situation ist kritisch (falls ich es erkannt habe), dann ziehe ich nicht Stift und Block raus um mir Notizen zu machen.
    Ich weiß das du es gut meinst, aber ich kenne es vom PnP, da wollen die Spieler auch immer alles auf einmal machen, aber man muss eben etwas realistisch sehen, ansonsten kommen Irrsten Dinge raus. Unter meinen Favoriten lag mal ein Spieler, der meinte es wäre absolut realistisch in 10 Sec. sein Lager abzubauen (Schlafsack, Decke und Koch-/Essgeschirr verstauen), sein Kettenhemd anzuziehen und sein Zweihandschwert zu Schultern...


    Auch wenn du es nicht erwähnt hat, aber anderen helfen sehe ich sehr kritisch, ich bin immer sehr hilfbereit, aber ich kann in diesem Moment die Situation und die Gefahr für mein eigenes Leben nicht zu 100% einschätzen, da ich nicht genau weiß wie schwer ich verletzt bin, also kümmere ich mich um mich...


    P.S.:
    Luftikus: Sollte jetzt nur konsturktive Kritik sein...

    Du heil'ger Veit von Staffelstein,verzeih mir Durst und Sünde.

  • Zitat von Kesselbrut;195636

    Servus Frequenzkatastrophe, erstmal danke für deine Arbeit, ich als alter PnP-RPGler liebe natürlich solche Dinge! Und ich weiss auch das die Vorbereitung lange dauert.
    Was wir alle dabei gelernt haben ist das wichtigeste Prepper Gut: Aufmerksamkeit und Wissen!


    Ich hab früher auch Pen and Paper - Rollenspiele gespielt, denke daher fiehl es mir auch leicht das nieder zu schreiben. Die Vorbereitungszeit war übrigens sehr gering. Die 10min die im letzten Semester in Physiologie über Insektizide/Nervenkampfstoffe gesprochen wurde waren wohl die einizigen Minuten in der Physiologie-Vorlesung bei denen ich wirklich hellwach war, die Recherechearbeit war ein Blick in ein Buch, der Rest ist blühende Phantasie.


    Ich habe mir bewusst ein Szenario ausgedacht bei dem man den Selbstschutz an erste Stelle packen muss. Wer dem jungen Mädchen geholfen hätte wäre mir Sicherheit einer höheren Dosis des Kampfgiftes ausgesetzt worden. Ebenso wollte ich mal die fast schon reflexartigen Gedankengänge - dann sehe ich zu, dass ich schnell weg bin - durchbrechen.


    Auch ich habe hier viel gelernt: die Schweiz wimmelt scheinbar vor Bunkern in Parkhäusern, Radioaktivitätsapp fürs Handy (ist bei mir in Vergessenheit geraten), Sarin hat als frühes Leitsymptom Sehstörungen (wusste ich auch noch nicht), Überdruck im Karstadt (wenn auch mit Sicherheit durch eine starke Klimaanlage ohne ABC-Filter)...


    Noch eine Hinweis, jmd. schrieb er säße in einem Keller und Sarin sei schwerer als Luft, daher befürchte er jetzt ebenfalls ex zu sein. Dem würde ich eher widersprechen Sarin ist kein Gas, es ist eine Flüssigkeit die zerstäubt werden muss es ist zwar als flüchtig bezeichnet aber ein ein dichter Keller kann mehr Schutz bieten als ein Büro im 2. Stock bei dem die ungefilterte Klimaanlage auf Hochtouren läuft.


    Ich schau mal, ob ich mir in nächster Zeit nochmal ein Szenario aus den Fingern sauge, diesmal wird es auch leichter bzw. nicht ganz so apokalyptisch... oder doch nicht!?

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Noch ein-zwei Gedanken von mir zu diesem Fallbeispiel:


    Telefonieren bitte nur für dringende Notrufe! Wenn das Netz überlastet ist, ist keinem geholfen.
    Das ist auch ein Erfahrungswert aus früheren Katastrophen, dass jeder seine Familie, Freunde oder wen auch immer anruft, aber das ist sinnlos.
    Informationen kann euch in der Akutphase sowieso keiner geben und warnen muss man in der Regel auch nicht, schon gar nicht wenn man selbst in Lebensgefahr schwebt.


    Bug-Out oder Bug-In, bei CBRNE(Chemisch, Biologisch, Radiologisch, Nuklear, Explosiv) Anschlägen lieber immer Bug-In!
    Im Innenraum ist man vor allen Gefahren besser geschützt und kann abwarten bis die Gefahr besser abgeklärt oder beseitigt ist.


    Außerdem: Nicht nachschauen was los ist, Menschenansammlungen und Orte mit Symbolwert meiden, die second hit/Folgeanschlag Strategie von Terroristen ist so heimtückisch wie effektiv.