Wenn "die" Anderen den Wald voller Bäume nicht sehen.

  • Vergangene Woche haben meine Freundin und ich gemeinsam begonnen die Serie Jericho (sehr zu empfehlen) zu sehen.
    Ich kenne die Serie schon, finde sie aber auch beim zweiten Durchlauf noch spannend, meine Freundin beim ersten Mal sowieso.


    Denkt man nun (als Prepper), dass man anhand dieser Serie als Aufhänger durchaus das ein oder andere Argument für eine "Vorbereitung" im weitgefassten Sinne bringen kann.
    - Gewitter bringt (mutmaßlichen) Fallout --> Dafür sollte man Klebeband/Folien da haben/ Dafür lohnt es sich einen Fluchtrucksack, bzw zu haben ("Ja, aber das ist doch unrealistisch..." "Vielleicht, aber was ist mit simplen Chemieunfällen/Bränden in Fabriken, sind die auch unrealistisch?" "Nein...")
    - Strom fällt aus --> Dafür wäre ein Generator/Holzofen/Lampen/Kerzenvorräte sinnvoll
    und so weiter und so fort..


    aber es braucht ja nicht mal eine finktive Serie, mit tagesaktuellen Nachrichten kann man gut das gleiche machen.
    Freundin, Familie, Freunde...
    ABER, immer die gleiche Reaktion. Selbst wenn die Gefahr/das Risiko objektiv als durchaus relevant/realistisch bewertet wird (was gar nicht so selten ist) - niemand zieht eine Konsequenz.
    "Stimmt, da müsste man eigentlich mal was machen" ist schon das höchste der Gefühle - Konsequenzen folgen niemals.


    Was läuft da in den Köpfen der Anderen (nicht) ab? Warum ist das allen so egal?
    Geht nur mir das so?



    Viele Grüße, ein gefrusteter Hunted

    Take care!

  • 70 Jahre Frieden in Europa (mit kleinen regionalen Ausnahmen), subtile mediale "Hirnwäsche" und satte Bäuche ... Warum sich Gedanken um eine womöglich unschöne Zukunft machen.

  • Ich will jetzt bewusst nicht auf eine dieser Serien eingehen.... Aber auf die Frage des "Warum ist es den meisten egal?".


    Ich kenne diese Gespräche nur all zu gut. Meiner Meinung nach sind hauptsächlich zwei Punkte dafür massgebend:


    1. Unser Mediensystem war bisher sehr erfolgreich das Gros der Menschen zu Schafen (Nein, ich will die Tiere nicht beleidigen) umzuerziehen.


    2. Es geht allen schlicht und einfach zu gut.


    Ich möchte klarlegen, ich bin KEIN Verschwörungstheoretiker und renne auch nicht mit Aluhütchen rum. Aber seit 9/11 waren alle Staaten ziemlich erfolgreich, jede Einschränkung der persönlichen Freiheit sowie der Bürgerrechte unter dem Terrormäntelchen zu verkaufen. Das wirklich schlimme daran ist, dass das Gros der Menschen alles auch noch für bare Münze nimmt und alles mit sich machen lässt, nichts mehr hinterfragt (Weils ja im Internet auch so geschrieben steht). Mal abgesehen davon dass der Terrorismus eine schlimme Sache ist, es kommen immer noch mehr Menschen durch den Verkehr oder noch schlimmer durch den Hunger ums Leben.


    Das andere, solange noch die meisten einen Job haben, die Kinder zur Erziehung dem Staat abschieben können, sich nicht zu viele Sorgen um Nahrung, Trinken und Wohnen machen müssen und das Internet einwandfrei funktioniert werden diese Menschen auch nichts ändern wollen. Schlicht weil keine Notwendigkeit besteht etwas ändern zu wollen, schliesslich erreicht man mit diesem Lebensstil ausreichend Likes auf diversen Plattformen... und all die Nachbarn und Freunde haben ja auch die selbe Art zu Leben. Gruppendruck eben. Faulheit spielt auch eine Rolle, Bequemlichkeit und die Angst, etwas Vertrautes aufgeben zu müssen oder sollen.


    Etwas ändern wird sich erst etwas wenn es ans Eingemachte geht. Und dann wird's für die Allermeisten zu spät sein.


    @ Hunted: Lass Dich nicht frustrieren - damit ziehst Du dich nur selbst runter. Akzeptiere einfach, dass Du anders denkst und eine andere Art hast, das Leben zu sehen. Ich selber habe mich schon vor Jahren aus dem Mainstream genommen. War Anfangs nicht einfach, ich gelte sicherlich bei vielen als Spinner. Aber ich lebe sehr gut damit und sehr viel freier.

  • Chapeau Jaws,


    ich sehe das fast genauso.


    Alles wird gesteuert und fremdbestimmt und dazu noch überwacht. Da muss sich doch der (Normal)Bürger keine Sorgen machen.


    Leider machen es sich die Meisten einfach zu wenig eigene Gedanken. Passt ja erstmal alles. Aber wehe....


    In meinem Umfeld versuche ich immer sehr zaghaft und an Beispielen so manches anzuschupsen. Und was soll ich sagen, zum guten Teil nutzt es auch was.
    Man muß ja nicht gleich von einem Lager sprechen, aber den Ketteraucher daran zu erinnern, dass Wochenende ist und die Läden zu haben und er doch seine Kippen braucht...
    Oder dasselbe der alleinerziehenden Mutter im Haus mit der Milch für die Kinder klar zu machen....


    Also so langsam fruchtet es in meiner Nachbarschaft. Da denkt mach einer schon anders. Dazu kommt, dass ich merke, dass doch so mancher etwas vorsorgt hier auf dem Land.


    Ich bin da überhaupt nicht gefrustet. Ich denke, dass sensible Aufklärung da einfach weiter hilft. Steter Tropfen....


    Sonst kann man ja nicht viel machen. Aber das bißchen hilft meiner Meinung nach schon mal weiter.


    LG
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Mich frustet es schon etwas, weil es eben nicht irgednwer ist, sondern a) Menschen die mir wichtig sind und b) die eigentlich alle sehr gebildet, selbstständig, selbstreflektiert und mit beiden Beinen auf dem Boden/im Leben sind. Da passt diese Ignoranz einfach nicht..
    aber wahrscheinlich ist da wirklich zu viel Sozialisierung bei.. (frage ich mich nur, warum ich da anders (geowrden) bin... :winking_face: )

    Take care!

  • @ Hunted: Möglicherweise bist Du so durch deine Erziehung oder deine Erfahrungen im Leben. Bei mir ist es jedenfalls so - warum nicht auch bei anderen? Das andere ist leider etwas brutal: Du kannst nicht jeden retten. Leider.

  • Der Grund für die teilweise erstaunliche Passivität der Allgemeinheit zum Thema Preppen:


    Wie schon genannt, haben wir hier seit mehr oder weniger 70 Jahren Frieden und Wohlstand. Somit kennen 99.9% der Bevölkerung das Wort "Krise" bestenfalls vom Hörensagen (und aus dem TV).
    Zudem vergisst der Mensch schnell: Kurz nach Fukishima wollte z.B. plötzlich der hinterste und letzte den Atomausstieg und jeder hatte eine reale Angst vor AKW's. Otto Normalverbraucher kaufte Geigerzähler und weis ich noch was alles.. Uns in der westlichen Hemisphäre hat die Katastrophe glücklicherweise nicht direkt betroffen. Daher vergisst man schnell: Keiner Interessiert sich 4 Jahre später mehr fürs Thema. Die Panik hat sich gelegt. Schliesslich ist nun sagenhafte 4 Jahren nichts mehr dergleichen passiert, also wird ans Lebensende auch kaum was passieren...
    So oder ähnlich läuft das immer: Falls überhaupt je reale Angst in der Bevölkerung vor irgend einem Szenario aufgekommen ist, zeigt die trügerische Erfahrung der letzten 70 Jahre, dass schlussendlich ja doch nix passiert und das Leben normal weitergeht. Wasser und Strom sind jederzeit verfügbar, im Supermarkt und im Tankstellenshop kann rund um die Uhr alles nötige eingekauft werden. Katastrophen passieren ja nur Film und bei den andern in den Nachrichten, immer schön weit weg... So wird es ewig weitergehen.. Zudem muss das Geld schliesslich in das neueste Handy etc investiert werden. Da bleibt eh nix übrig um Dinge zu kaufen, die nicht cool sind und man vielleicht irgendmal in 20 Jahren oder gar nie brauchen wird.
    Wozu soll sich da der passive, abgestumpfte Normalbürger auf irgendeine Krise vorbereiten..?


    Soweit meine Meinung warum die breite Allgemeinheit die gefahren ignoriert.


    Gruss
    Canelo

  • Ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen - ein langer Frieden und Rundumversorgung lassen bequem und auch irgendwie "unfähig" werden, hinzu kommt noch, dass alles, was klein und beschaulich wirkt (insbesondere "Landleben" als rückständig empfunden wird.


    Viele wollen Fortschritt, Technisierung und glauben, dass diese Entwicklung immer so weiter geht, dabei vergessen sie, dass mehr Technisierung gleichermaßen mehr Abhängigkeit bedeutet. Gewiss geht damit erst einmal ein recht sorgenfreies Leben einher und alle jüngeren Menschen kennen es nicht anders, als das das Wasser immer aus der Leitung kommt und mit wenigen schnell vergessenen Ausnahmen der Strom zuverlässig fließt.


    Wer will sich schon mit Ausfallszenarien belasten, einen Vorrat anlegen und Geld in Dinge investieren, die man "eh nicht braucht", ausser es geht mal was schief.
    Aber da sind ja die Anderen, all jene, deren Job es ist die Infrastruktur aufrecht zu erhalten - es läuft doch alles, also wird es auch zukünftig so sein.
    So denken viele.
    Und wer will schon ein Sonderling sein, ein Untergansprophet, Schwarzmaler?


    Ich persönlich fand es am schockierendsten, als sich die Katastrophe von Fukushima zutrug und im Fernsehen ein junger Japaner interviewt wurde, der inmitten des ganzen Chaos meinte "Ich muss jetzt mal in den Supermarkt und mir eine Taschenlampe kaufen"....meine Freundin und ich schauten und nur kopfschüttelnd an.


    Eine Taschenlampe kaufen - jetzt - in diesem Chaos, wo alle auf den Beinen sind, die plötzlich bemerkt haben, was sie bitternötig gebrauchen könnten!


    Man kann niemanden dazu zwingen sich vorzubereiten, egal nun ob mit den grundlegendsten Dingen, oder für jeden erdenklichen K-Fall.


    Ich habe es mir schon fast abgewöhnt mein Umfeld für dieses Thema zu sensibilisieren, denn manche wollen einfach nicht aus ihrer schönen und zerbrechlichen Welt geholt werden, denn dann würden sie Angst empfinden.


    Frei nach Sartre haben sie keine Augen zum Sehen, sie werden sie aber zum Weinen haben, wenn etwas schief geht und sie dann mit heruntergelassenen Hosen dastehen.



    Gruss, Fairlane

  • Zitat von Hunted;237242

    Warum ist das allen so egal?



    Warum das allen so egal ist, haben meine Vorredner bzw. -schreiber schon trefflich analysiert. Schließe mich an. Der Strom kommt halt aus der Steckdose, die Wurst vom Salamibaum, das Internet ist "halt da" und die Schokolade kommt von lila Kühen.:lachen:



    Zitat von Hunted;237242


    Geht nur mir das so?


    Nein, keine Sorge. Mir geht bzw. ging das ganz genau so. Man hat teilweise das Gefühl, ich versuche, einem Blinden die Farbe blau zu erklären.
    Ich habe mir das Missionieren schon längst abgewöhnt - ICH sage NIX mehr; Es hat ohnehin keinen Sinn.
    Interessant an Deinem Beitrag fand ich, dass diese Denke offenbar auch bei Leuten, die [...gebildet, selbstständig, selbstreflektiert und mit beiden Beinen auf dem Boden/im Leben sind... ] vorkommt. Ich habe es, meinem Soziotop entsprechend, meist mit Leuten zu tun, die genau dies NICHT sind - :Cool: darauf habe ich das meist immer geschoben.


    Interessant also zu lesen, dass sich diese Gleichgültigkeit und das Denken von der Wand bis zur Tapete offenbar durch alle Schichten zieht...

  • Ich sehe das Problem weder bei Medien noch bei der Politik.
    Das Problem liegt in der "Vollkasko-Mentalität", heutzutage müssen wir uns kaum noch um etwas kümmern und für (fast) nichts mehr Konsequenzen tragen.
    Wir geben unser Geld und davon werden alle unsere Probleme von Fachleuten erledigt. In allen Lebensbereichen.


    Da dieses System immer funktioniert hat macht sich niemand Sorgen.
    Eine vollkommen normale Reaktion.

  • In meinem Umfeld sind einige, die ich als Prepper bezeichnen würde und die sich größtenteils auch selbst so bezeichnen. Und es kommen welche hinzu. Das geht aber nicht mit Druck oder überzeugen wollen. Das dauert auch manchmal etwas, keiner legt sofort los.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man es einfach als etwas völlig normales ansprechen sollte wenn es mal passt und darauf hinweisen, dass der "Nicht-Vorbereite" eigentlich der "Unnormale" ist. Dann Fragen stellen wie z.b. "Hatte deine Oma keinen Vorratskeller?" und "Selbst der Staat empfiehlt es doch". Ich versuche aber keinen zu überzeugen, sondern sage nur noch, dass es überhaupt kein Nachteil hat, wenn man bestimmte Dinge im Haus hat oder einen größeren Vorrat, im Gegenteil selbst im normalen Leben eigentlich nur Vorteile bietet. Aber dann ist auch Schluss. Sage vielleicht noch, dass das natürlich jeder selbst wissen muss.
    Bei bestimmten Ereignissen, sage ich dann vielleicht mal, das wäre jetzt für uns nicht so ein großes Problem. Dann setzt oft das Nachdenken ein. :face_with_rolling_eyes:


    Oft werde ich dann irgendwann mal wieder darauf angesprochen und es wird gefragt. Im letzten Jahr ist mir das zweimal passiert. Aber natürlich wird man nicht alle überzeugen können, doch darüber grämen lohnt nicht. Die Gründe, warum sie es nicht sehen oder warum sie sich nicht bewegen sind vielschichtig würde ich meinen.


    Legend

  • Zitat von Jaws;237245


    1. Unser Mediensystem war bisher sehr erfolgreich das Gros der Menschen zu Schafen (Nein, ich will die Tiere nicht beleidigen) umzuerziehen.


    2. Es geht allen schlicht und einfach zu gut.


    Dem zweiten Punkt würde ich zustimmen, den ersten sehe ich ganz und gar nicht so. Es gibt, auch in den etablierten Medien, durchaus immer wieder Stimmen, die auf die Anfälligkeit des Systems hinweisen. In der aktuellen "Zeit" befasst sich der Aufmacher des Wirtschaftsteils beispielsweise über mehrere Seiten damit, ob die Grundannahme des ständigen Wachstums, auf der unser Wirtschaftssystem beruht, wirklich so tragfähig ist. Natürlich sind Zusammenbruchsszenarien nicht ständig in den Medien. Die haben ja auch viele tagesaktuelle Probleme und Themen abzudecken. Aber dass Risiken permanent verschwiegen würden, sehe ich überhaupt nicht so. Als Journalist kann man allerdings seine Rezipienten nicht dazu zwingen, Konsequenzen zu ergreifen. Und ein Medium, das ständig nur auf Krisenszenarien herumreiten würde, ist in meinen Augen genauso unglaubwürdig wie eines, dass vom ständigen, störungsfreien "Weiter so" ausgeht.


    Außerdem sollte man nicht vergessen, dass es durchaus begründet unterschiedliche Bedrohungseinschätzungen und Vorbereitungen geben kann. Wenn ich nur mal vom Ausgangspost ausgehe, würde ich die beiden genannten Szenarien und Vorbereitungsstrategien zumindest teilweise ebenso ablehnen wie die Gesprächspartner von Hunted. Ich kann mir kein Szenario vorstellen, in dem das Abdichten des Hauses oder das berühmte "Buging out" wirklich sinnvoll sind. Einen Stromausfall halte ich in Deutschland maximal für die Dauer von zwei Wochen für vorstellbar, und das auch nur unter Extrembedingungen. Dafür habe ich natürlich Taschenlampen und ein paar Gropßpackungen Kerzen im Haus. Ein Holzofen ist ebenfalls vorhanden. Aber einen Generator würde ich mir nicht zulegen, weil ich ziemlich sicher bin, die zwei Wochen mit den Behelfsmitteln durchzustehen und mir den Aufwand für den Generator und den damit verbundenen geringen Komfortgewinn nicht aufbürden will.


    Natürlich kann jeder, der möchte, meine Vorbereitungen für unzureichend halten. Ich persönlich glaube, für mich die richtige Balance zwischen der Schwere von Vorfällen, ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit, der möglichen Dauer, dem Aufwand für Vorbereitungen und dem erwünschten Lebensstil in der Krise gefunden zu haben. Andere schätzen das Risiko höher oder niedriger ein. Der Extremfall von "niedrig" wäre dann, überhaupt keine Vorbereitungen zu treffen. Für mich ist es auch in Ordnung, wenn jemand zu diesem Schluss kommt. Ich würde ihn oder sie deshalb nicht als "Schaf" bezeichnen. Vielleicht bleibt die Krise tatsächlich aus, und derjenige hat mir gegenüber ein paar tausend Euro und einige hundert Stunden Lebenszeit gespart, gegenüber "heftigen Preppern" vermutlich sogar einige zehntausend Euro und tausende Stunden.

  • Zitat von Hunted;237242


    - Gewitter bringt (mutmaßlichen) Fallout --> Dafür sollte man Klebeband/Folien da haben


    Hallo Hunted,


    wenn das Dein Szenario ist, es gab auf der eBucht und gibt es vermutlich noch, ABC-Vollschutzklamotten aus ehemaligen NVA-Beständen für 9,90 €. Untenrum waren die per Konstruktion dicht, weil an die Hose "Socken" angeschweisst waren. Schuhwerk? Gummistiefel! Die Schwachstelle ist Ärmel zu Handschuh. Da braucht es tatsächlich Panzertape.


    Aber nur mal eine Empfehlung bei der jetzigen Wetterlage: Probetragen bei 30 °C! Da stellst Du nämlich fest, dass Du noch was ganz anderes brauchst. Einen extrem stabilen Kreislauf und eine Gasmaske mit einer abgedichteten Durchführung für einen Trinkwasserschlauch! (Kann man sich übrigens auch bei der Standard BW-Maske selber basteln. Eine halbe Stunde Heimwerken!


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Sehr interessante Diskussion und viele gute Kommentare!


    Ich bin der Meinung, dass bei der Beurteilung der Nichtprepper unterschieden werden muss zwischen einer gewissen Grundvorsorge und einem "Hardcore-Prepping". Wenn jemand jegliche Vorsorge ablehnt, dann ist dies aus meiner Sicht schlichtweg dämlich. Wenn es aber darum geht sich für tausende Euros mit entsprechendem Zeiteinsatz Fluchtrucksäcke, -Fahrzeuge, sichere Orte und Jahresvorräte anzulegen, dann kann ich Menschen durchaus verstehen, wenn dies abgelehnt oder als übertrieben empfunden wird.


    Für mich ist die pauschale Ablehnung eher ein gesamtgesellschaftliches Problem. Es hat mit Interesse zu tun. Heute gibt es immer mehr Fachidioten und Leute, die sich neben ihren gewohnten und dürftigen Interessensgebieten kaum für etwas anderes begeistern können. Selbst kleinste Versuche mal was Neues ausserhalb des "Mainstream" auszuprobieren oder wenigstens sich gedanklich damit zu beschäftigen werden abgelehnt bzw. sind viele gar nicht mehr dazu fähig.


    Dies betrifft alle Bereiche des Lebens...Preppen ist da nur ein kleiner Teil.


    Ich vermute allerdings, dass trotz dieser traurigen Entwicklung, die Menschen sich sehr schnell an die neuen Gegebenheiten anpassen können. Vielleicht nicht alle, aber es werden sicherlich viele sein...ganz einfach weil es sich bei grossen Krisen um ein kollektives Problem handelt. Als Vorsorge natürlich zu spät.


    Was mir generell fehlt und mich eher traurig macht sind die vielen Leute, die sich einfach für fast nichts mehr richtig interessieren und begeistern können. Hätten wir eine Gesellschaft, die aktiv an der menschlichen Zukunft arbeitet, eine eigene Meinung zu den vielfältigsten Themen bereit hält und sich zumindest mal Gedanken um vielleicht Nischenthemen oder Grenzwertiges machen würde, dann würde sich auch der Bereich "Prepping" von alleine verbessern.


    Manchmal frage ich mich, ob die von den Behörden empfohlenen Vorräte und Ausrüstungsgegenstände nicht ähnlich einem Verbandskasten im Auto zur Pflicht gemacht werden sollten. Ich bin zwar massiv gegen solche Bevormundung, der Grossteil der Bevölkerung kennt allerdings nichts anderes und will es anscheinend so.


    Auch meine ich, dass der Staat und vor allem die Medien und die Wirtschaft! sehr wohl eine Mitschuld an der Situation tragen. Zum einen weil sie dafür gesorgt haben, diesen "Schlafmenschen" zu entwickeln...sowas fängt schon im Kindergarten an..., zum anderen, weil trotz Empfehlungen und einem gewissen Bewusstsein bei diesen Protagonisten die Meinungssteuerung und Kommunikation dieser Sparte zu kurz kommt.


    Leider ist auch dies wieder ein Gesamtproblem und nicht nur auf S+P zu begrenzen. Es wird einfach jeglicher Nonsens querbeet diskutiert und medial verbreitet, wirklich wichtige Themen bleiben aussen vor. Die Mehrheit gewinnt und bestimmt.


    Ich für meinen Teil neige mittlerweile auch dazu die "uneinsichtigen" Mitmenschen links liegen zu lassen (bezogen auf alle Themen). Ganz einfach weil deren Dummheit meine Fähigkeit zur Akzeptanz bei weitem übersteigt und ich mich selbst schützen muss um nicht völlig durchzudrehen. Ich halte mich also einfach von den ganzen Spinnern fern und warte ruhig auf das Raumschiff in meine eigentliche Heimat;)


    Beim Thema Familie und gute Freunde läuft das bei mir aber ganz anders. Ich höre zwar auch irgendwann auf wenn ich merke, die Leute sind nur noch genervt und es bringt rein gar nichts...durch mein beständiges Einwirken habe ich aber einige Familienmitglieder und ein befreundetes Paar zum "Basispreppen" aber auch zum Querdenken in anderen Bereichen gebracht. Das ist mir die Mühe wert und das werde ich auch weiterhin so betreiben.


    Für mich sind diese neuen Prepper ein Riesengewinn und es tröstet mich gut über die anderen Idioten hinweg. Auf diese Weise lässt sich die Wartezeit auf das Shuttle zur anderen Galaxie gut überstehen.


    Also nicht verzweifeln...ausserdem gibt es immer noch genug Menschen, die ähnlich ticken und einem gut tun...man muss nur danach suchen!


    LG Buschmann

  • Zitat von Buschmann;237315


    Manchmal frage ich mich, ob die von den Behörden empfohlenen Vorräte und Ausrüstungsgegenstände nicht ähnlich einem Verbandskasten im Auto zur Pflicht gemacht werden sollten. Ich bin zwar massiv gegen solche Bevormundung, der Grossteil der Bevölkerung kennt allerdings nichts anderes und will es anscheinend so.


    Hallo Buschmann !


    Da hast Du einen Gedanken angesprochen der mir auch schon in den Sinn kam...


    Das Ganze weitergesponnen führte mich zu dem Ergebnis das im Falle einer gesetzlichen Grundlage ja vom Staat zugegeben werden müsste dann doch nicht alles im Griff zu haben - wie man uns immer gerne eintrichtern möchte :winking_face:
    Man spricht ja auch nicht gerne über Dinge wie der systematischen Demontage des Katastrophenschutzes,den Rückbau der meisten Notstromanlagen,dem Wegfall jeglicher Art Lagerhaltung im öffentlichen Bereich ect.


    Das " Missionieren" habe ich noch nicht aufgegeben,alleine schon aus dem Grund das man dann im SHTF Falle (hoffentlich ) etwas weniger an eigenen Resourcen aufwenden muss um die Leute die dann "plötzlich" auftauchen werden nicht mit einem Tritt vor die Tür befördern muss.Mir wäre dann die Wärme vom eigenen ( Holz) Ofen nicht mehr so angenehm,die Vorräte schmecken dann bestimmt auch nicht mehr so gut ...


    Ironiemodus an :


    Ich finde deine Theorie mit dem Raumschiff das Dich zur nächsten Inkarnation abholt sehr gut !


    Für mich sehe ich dann eher eine Bootsreise nach Valhalla,natürlich mit anschliessender ewigwährender Begrüssungsorgie :kichern:



    @ Daywalker :


    Gib das Missionieren nicht ganz auf,selbst kleine " Erfolge" wie das bekehren zu einem gefüllten Reservekanister im Auto bestätigen mir das nicht alle Menschen hoffnungslose Fälle sind...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Die Wahrnehmung von Gefahren ist nun mal nicht rational. Jeder hat unheimliche Angst vor dem bösen Mann mit dem Bart und dem Messer, aber keiner fürchtet sich vor Softdrinks. Letztere bringen weit mehr Menschen um.


    Man muss sich davon lösen, andere missionieren zu wollen. Wahrscheinlich haben nämlich die anderen tatsächlich recht, und der weit überwiegende Teil unserer Prepperausrüstung verstaubt bis zum St Nimmerleinstag ungenutzt im Regal. Falls die Katastrophe doch kommt haben wir eh was anderes zu tun als herum zu laufen und zu sagen "ich hab's Euch doch immer schon gesagt".


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    Zitat von Buschmann;237315

    Manchmal frage ich mich, ob die von den Behörden empfohlenen Vorräte und Ausrüstungsgegenstände nicht ähnlich einem Verbandskasten im Auto zur Pflicht gemacht werden sollten. Ich bin zwar massiv gegen solche Bevormundung, der Grossteil der Bevölkerung kennt allerdings nichts anderes und will es anscheinend so.


    Der Verbandskasten kann bei Verkehrskontrollen gleich mit kontrolliert werden, ich möchte aber nicht jährlich die Polizei in meiner Wohnung haben, die meine Vorräte überprüft.


    Mein (unausgegorener) Vorschlag wäre die Veröffentlichung einer Prioritätenliste durch den Katastrophenschutz o.ä. wo dann klar drin steht, dass z.B. die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Nahrung bei einer Katastrophe XYZ KEINE vorrangige Priorität hat und in der Zeit jeder schauen muss, wo er bleibt.


    Das Problem sehe ich nämlich darin, dass die Leute tatsächlich glauben, "die Regierung" hätte bei einer beliebig großen Katastrophe eh nix besseres zu tun, als gerade sie mit Nahrung, Kleidung, Trinkwasser, Medikamenten, Strom, Treibstoff & Co zu versorgen


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo zusammen



    Rein Beruflich, müssen wir manchmal das Wasser im Versorgungsnetz unterbrechen um eine Erneuerung oder Reparatur zu ermöglichen.


    Es wird Orientiert und Besprochen, Anschläge an Haustüren angeracht und Flyer in die Briefkästen verteilt.


    Was passiert am Tag X??


    Ihr stellt schon ab??
    Wir haben kein Wasser??
    wie lange dauert es??
    Wann haben wir wieder Wasser??
    Niemand hat was gesagt.
    Was mache ich jetzt??
    Ich brauche Wasser.
    geht die WC-Spühlung??
    Muss ich selber Wasser Organisieren??


    und so weiter...................


    da kannst du noch so viel Informieren, es ist einfach selbstverständlich, 24 h, 7 Tage in der Woche, Wasser frei Haus geliefert zu bekommen.


    Wird beim Strom, Telephon, Internet und Gas ähnlich sein.


    gruss unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Sehe ich ähnlich wie Unabhäniger. Hierzulande gibt es ja auch die Empfehlungen des BBK. Insofern rufen die Bundesbehörden durchaus zum "Preppen" auf. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob das BBK genügend Werbung und Öffentlichkeitsarbeit macht, aber ich bezweifle, dass höhere Werbeausgaben substanziell mehr Vorsorge in der Bevölkerung auslösen würde.

  • Zitat von Asdrubal;237348

    Sehe ich ähnlich wie Unabhäniger. Hierzulande gibt es ja auch die Empfehlungen des BBK. Insofern rufen die Bundesbehörden durchaus zum "Preppen" auf. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob das BBK genügend Werbung und Öffentlichkeitsarbeit macht, aber ich bezweifle, dass höhere Werbeausgaben substanziell mehr Vorsorge in der Bevölkerung auslösen würde.


    Die Öffentlichkeitsarbeit beschränkt sich ja auch nur auf einige Flyer und andere Druckwerke,diese muss man sich ja bei Interesse grösstenteils auch noch selber anfordern.
    Internetseiten sind unbekannt und schwer zu finden,selbst wenn man danach sucht,nichtmal für eine Google-Optimierung reicht`s da vom Budget her...


    Die richtige Werbung verkauft alles,grosse Unternehmen geben ja auf dem Weg zum Marktführer nicht selten mehr für Werbung aus als sie an Einnahmen haben. ( Natürlich schön Kreditfinanziert und durch Steuersparmodelle subventioniert )


    Die Macht der Werbung ist grenzenlos,spielt mit Wünschen und Ängsten der Menschen,ist in der Lage über den " sozialen Status" der Leute zu entscheiden.


    Mit reichlich in die Hand genommenem Geld und den passenden Strategen dazu behaupte ich mal das sich Preppen,Vorratshaltung und Co in den sozialen Stand " megacool" erheben lassen !


    Mit den passenden "Vertriebswegen"


    - Smartphones
    - diverse "Tube`s mit angesagten Channels
    - FB Twitter und Co,einfach alle Social Networks
    - Schulhöfe ect. nicht vergessen
    - Die Schnittstellen Multimedia /TV / xyz-Tube nicht vergessen


    Binnen Monatsfrist wäre man o h n e BOB,Paracord und Vorratsschrank zu Hause plötzlich ganz fürchterlich out :winking_face:


    Ob das Wünschenswert ist oder Vorteile bringt mag Diskussion erfordern,aber möglich ist es ganz bestimmt !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Ihr solltet auf jeden Fall die Dauer der voraussichtlichen Wasser-Absperrung bekanntgeben.
    Z.B. "mindestens von Montag 8.00 Uhr bis Montag 18.00 Uhr und Dienstag ev. noch von 8.00 bis 12.00 Uhr."
    und:
    "Denken Sie daran für Klospülung, Geschirrabwasch u.a. Brauchwasserversorgung einige Eimer Wasser zu bevorraten. Lassen Sie vor der Wasserabsperrung ev. die Badewanne volllaufen und legen Sie für Trinken und Kochen einige Mineralwasserflaschen in den Kühlschrank.
    Denken Sie daran, daß Geschirrspüler und Waschmaschine ohne funktionierende Wasserversorgung nicht funktionieren und Schaden nehmen können. Daher noch vor der angekündigten Zeit waschen und spülen.
    Danke für Ihr Verständnis. Unsere Arbeit kommt auch Ihnen zugute, indem die Versorgungssicherheit für die nächste Zeit in Ihrem Haus damit gewährleistet ist!"