Brutalität in Krisengebieten

  • Zitat von Waldschrat;237975

    Nein, ich würde nicht zu Hause bleiben. Bug Out! Der Mob plündert Städte und Wohngebiete, besonders solche, die wohlhabend aussehen. In einem Zelt tief im Bayrischen Wald, der Eifel oder dem Harz sind wir ziemlich sicher. Da verirrt sich der Mob nicht hin.


    Mit Deiner Einschätzung hast Du sicher recht. Im Wald ist die Chance minimal dem Mob zum Opfer zufallen.
    Wie eben schon beschrieben wäre der Wald mein Plan B.


    Deshalb die Gegenfrage: Warum sollte man das gesichertes Heim ohne Not vorzeitig verlassen?
    Im Wald hätte ich nämlich nach wenigen Tagen das Problem, dass meine Versorgung zur neige geht, da ich nur das essen kann was ich retten und tragen konnte. Zur Ernährung in der Natur fehlen mir leider (noch) die nötigen Kenntnisse. Folge wäre das ich selbst zum Plünderer werden würde und das möchte ich solange es geht verhindern. :nono:

  • Zitat

    Ja, ich würde ohne Bedenken töten, aber nur dann wenn meine Frau oder ich in einer bedrohlichen Lage sind. (z.B. Überfall durch Plünderer)


    Sehr unglücklich gewählte Formulierung.


    Ich bin Jäger, war 20 Jahre lang Soldat und ich würde niemals ohne Bedenken töten. Ich würde mich wehren, möglicherweise mit tödlichen Folgen für den Angreifer aber wenn ich im Vorfeld einer Bedrohung äußere dass ich töten würde dann wird aus Notwehr ganz schnell Todschlag oder mehr.

  • Zitat von moleson;237977

    Zu denken wir würden darüber stehen ist der grösste Irtum den man machen kann und Bildung schützt mit Sicherheit nicht davor. Mit den entsprechenden Voraussetzungen würden auch in Europa wieder die KZ geöffnet und die die Leute massenweise auf fürchterlichster Art abgeschlachtet.


    Beim zweiten Satz gebe ich dir vollkommen Recht. Allerdings würde ich den ersten nicht so stehen lassen. Gerade weil es keine politisch oder rechtlich verlässliche Absicherung dagegen gibt, dass Menschen die ihnen gegebene Macht missbrauchen und bedenkenlos ausführen, was ihnen zur Behandlung angeblicher Feinde oder "Minderwertiger" nahegelegt oder befohlen wird, ist die (moralische) Bildung jedes Einzelnen und der Gesellschaft (was du vermutlich mit "Rahmenbedingungen" meinst) insgesamt um so wichtiger. Wenn alle anderen Kontrollinstanzen versagen, ist der Einzelne letztlich auf seine persönliche moralische Bildung zurückgeworfen. Ob er sich dabei auf eine Religion, eine Philosophie, die Menschenrechte oder auf den Anstand beruft, ist sekundär. Denn letztlich gibt es doch einige Grundsätze, die allen gemeinsam sind.

  • Der Mensch ist das schlimmste Raubtier das es gibt.


    Es ist an uns dieses schlummernde Raubtier unter Kontrolle zu haben.


    Ich selber habe mir schon oft Gedanken gemacht das diese Selbstkontrolle nur in einem geregelten Umfeld mit " sozialer Kontrolle" durch andere funktionieren kann.


    Die 10 gebote wie Miesegrau sie erwähnt hat sind gar nicht mal so übel,wer immer das verfasst hat dachte dabei an so gut wie alle möglichen Reibungspunkte.Diese einfachen Regeln sind auch für mich als Atheisten immer etwas das man im Hinterkopf behalten sollte,unabhängig von Weltanschauung oder Religion.


    Dazu noch die gedankliche Prüfung vor einer Handlung : Willst Du das man das mit Dir macht ?


    Damit ist schon fast alles abgedeckt !


    Vorbereitet ? Ja,das habe ich getan. Für mich gilt im Falle von Unruhen erstmal Ruhe bewaren,einigeln,genau Beobachten.


    Eine Flucht bei Kriegerischen Handlungen halte ich für extrem schwierig,man wird nicht der Einzige sein der Unterwegs ist,einen solchen Schritt zu machen wäre wirklich die allerletzte Massnahme. Nachdem das Haus nicht mehr steht ..oder so....


    Verteidigen ? Töten ? Ja.


    Mit der Einschränkung niemals als Angreifer Massnahmen zu ergreifen,jedoch mein Leben und das der mir nahestehenden Personen würde es nur zu einem sehr hohen Preis geben.


    Es bleibt aber immer noch die leise Hoffnung bei mir das ich diese Vorbereitungskiste niemals zum Ernstfall hervorholen muss !


    Die Thematik der Unruhen/Überbevölkerung - welcher Art auch immer - hatte mir schon länger Kopfzerbrechen bereitet,meinen Wohnsitz habe ich daher deutlich ausserhalb jeder Stadt oder eines Ballungsgebietes gewählt.


    Das war für mich die einzig logische Konsequenz um im Vorfeld etwas zu tun. Sollten irgendwelche Menschen -aus welchen Gründen auch immer- völlig unkontrolliert durchdrehen hoffen wir mit der " Am Arxxx der Welt " Lösung aus dem gröbsten raus zu sein.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hallo zusammen


    Das ist grundsätzlich eine gute Frage!


    ABER was wir hier NICHT vermischen dürfen ist, was wir im zivile Leben bereit wären zu tun! UND was ist im Kriegsfall an der Front!


    Tut mir bitte den Gefallen und lest, um was es in der Eingangsfrage geht!


    Denn in Kriegs- und Krisengebieten herrschen ganz spezielle Dynamiken, die wir als Zivilisten kaum erahnen können.


    Mich wundert gar nichts ..., lest bitte ein wenig über die Kriegspsychologie nach.


    Macht Euch damit vertraut bevor "gerichtet" wird!


    Es ist noch nicht so lange her ..................., da hatten wir das in Europa!


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von Überlebenskünstler;237921

    Jetzt nicht missverstehen. Ich will hier auf einen Fall eine Diskussion über Syrien, ISIS & Co.


    Noch eine Anmerkung zu meinen Eingangstext.


    Ich wurden darauf hingewiesen, dass sich wahrscheinlich ein Tippfehler eingeschlichen hat. Das ist auch so.


    Ich meinte natürlich, dass ich auf keinen Fall eine Diskussion über Syrien, ISIS & CO. will.


    Aber wenn ich die bisherigen Beiträge so lese, wurde das auch so verstanden.


    Viele Grüsse


    Überlebenskünstler

  • Ich habe ja auch schon eine Seite früher meinen Kommentar zu diesem Thema abgegeben, habe mir alle bisherigen Threads mal durch den Kopf gehen lassen - und das ganze Thema hat mich schlussendlich doch etwas mehr zum Nachdenken bewegt als ich es mir vorgestellt habe.


    Ich bleibe dabei, mangels Eigenheim und Nachwuchs würde ich mich bei einer solchen Gefahr absetzten solange es geht. Ich würde versuchen mich der Gewalt zu entziehen, um nicht ein Opfer derselben oder ein Täter zu werden. Ich verfüge zwar über Utensilien, welche den Tod bringen könnten. In der Theorie sind diese aber für die Jagd auf Essbares gedacht, Menschen gehören meiner Vorstellung nach nicht dazu.


    Und das ist die Theorie, bzw. meine Theorie. Die Frage für mich bleibt jetzt nur ob ich mich ohne Gewalt anzuwenden wirklich durchschlagen könnte. In wie weit würde ich meine eigenen humanen friedvollen Vorsätze über Bord werfen? Ich habe in meinem Leben schon manche Krise überwinden müssen, und da waren auch Situationen, welche meine Existenz bedrohten. Bisher habe ich alles gemeistert, ohne Gewalttätig zu werden, einiges davon hat mich sogar gelassener werden lassen. Aber wie würde es aussehen wenn eine Waffe auf mich gerichtet und mein Leben bedroht werden würde?


    Die Ganze Diskussion hier ist sehr gut, aber ist leider auch pure Theorie. Vom Schreibtisch oder der Couch aus lässt sich bequem mit genügend Zeit über ein Wenn und Aber nachdenken, auch problemlos den entsprechenden Gesetzestext aus dem Internet saugen, welcher mögliche Gewaltausbrüche verbietet und die Notwehr regelt. Im Worst Case wird aber mit ziemlicher Sicherheit auch das Gesetzbuch zu Toilettenpapier mutieren und unsere Reaktion wird bestimmt eine andere sein als wir uns hier ausmalen.


    Ich hoffe für mich dass ich niemals in eine solche Situation kommen werde in welcher ich über Leben und Tod entscheiden muss und meine Menschlichkeit verliere. Das selbe hoffe ich auch für alle anderen.

  • Menschlichkeit verlieren. ... genau da sehe ich ich das Problem!
    Der Mensch ist von Natur aus ein Raubtier.
    Alles andere ist antrainiert, ob es gewisse Grenzen sind oder ob man diese Barriere das Gewissen nennt, ist ja völlig Einerlei.
    Diese Grenzen zu erlernen ist zur Zeit wichtig, um das zivilisierte Zusammenleben möglich zu machen. Zudem wird anderes Verhalten bestraft. Religionen wurden meines Erachtens erfunden, um die Menschen in Ihrem ursprünglichen Verhalten zu zügeln. Womit wir wieder bei den 10 Geboten sind, die für ein zivilisiertes Zusammenleben ja völlig ausreichend sind.
    Ich glaube nicht, das man die Menschlichkeit verliert (auch wenn man das dann so nennt), sondern der Mensch zeigt einfach sein wahres Naturell. Zum Glück (in diesem Fall), überwinden viele Menschen diese erlernten Barrieren nicht, da der Mensch nun doch ein Gewohnheitstier ist und gerade in der Kindheit angelegte bzw. erlernte Verhaltensmuster sitzen tief und fest.
    Ich hätte auf jeden Fall grössere Probleme damit, als mein Mann, dem dieser olivgrüne Trachtenverein mit was weiss ich was für, ich nenne es mal ganz nett 'Fortbildungen', die Notwendigkeit von Gewissenlosigkeit eingeübt hat.
    Nun, wie dem auch sei, Sicherheit gibt mir das schon.
    Andersrum, bin ich auch schon einmal völlig ausgetickt und zwar bei der Arbeit in der Psychiatrie. Durch einen unglücklichen Umstand war ich alleine in einem Patientenzimmer und bin angegriffen worden. Und da funktioniert die Selbstverteidigung wie der geölte Blitz! Man denkt nicht nach, man funktioniert (Dank an den Deeskalationstrainer)! Ich bin 1,75 gross und nicht schwächlich (hatte damals etliche Kg weniger)und bin von einem 2 m grossen Russen angegriffen worden.
    Ich habe mich ohne irgendwelche Skrupel zu haben gegen ihn verteidigt und in dem Moment wäre es mir sowas von egal gewesen, wenn dieser Tod umgefallen wäre. Besser der als ich....
    Aber ich weiss nicht, ob und wie ich mit so etwas leben könnte.
    In diesem Moment läuft wohl alles automatisch ab.
    Deshalb wollen wir uns so früh wie möglich in die schwedischen Wälder absetzen und hoffen den Zeitpunkt nicht zu verpassen.
    Wir haben ja zum Glück mehrere Optionen und viel mehr an sicheren Orten vorzubereiten, halte ich dann auch für übertrieben.
    LG Alex

    In jedem Genie steckt auch ein kleiner Idiot!

  • Zitat von Darkstar;237980

    Mit Deiner Einschätzung hast Du sicher recht. Im Wald ist die Chance minimal dem Mob zum Opfer zufallen.
    Wie eben schon beschrieben wäre der Wald mein Plan B.


    Deshalb die Gegenfrage: Warum sollte man das gesichertes Heim ohne Not vorzeitig verlassen?
    Im Wald hätte ich nämlich nach wenigen Tagen das Problem, dass meine Versorgung zur neige geht, da ich nur das essen kann was ich retten und tragen konnte. Zur Ernährung in der Natur fehlen mir leider (noch) die nötigen Kenntnisse. Folge wäre das ich selbst zum Plünderer werden würde und das möchte ich solange es geht verhindern. :nono:


    Hallo Darkstar,


    wer sagt, dass wir uns zu Fuss und mit dem Rucksack in die Wälder absetzen würden?
    Das würde mit einen geländegängigen Dreieinhalbtonner und einem Kastenanhänger passieren,
    der uns ohnehin als Vorratslager dient, also gar nicht erst gepackt werden müsste.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hi,


    Brutalität in Kriesengebieten ?


    Hat es IMMER gegeben.


    Im 30jähige Krieg, im 1ten und 2tenWK, im Ikak, Afganistan, Algier und und und.
    Und find ich das toll? NEEE.


    Wir können es immer wieder sehen, wenn wir die Augen aufmachen, im Kongo, in Serbien, in Laos,.....


    Aber wir sehn es nur wenn die ...ld-Zeitung mal wieder davon berichtet.


    Hier im Forum hör ich viele sagen; " SOWAS tu ich nicht. Und wenn ich Leib und Leben verteidigen MUSS, dann nur mit angemessenen Mitteln."


    Ich WILL es glauben. Und hoffe, dass es so sei.


    ABER, ich hab anderes gesehen,
    erlebt,
    berichted bekommen.


    Polizisten die "hilflose Personen" im PG (Polizei Gerwahrsam) zusammenschlagen.
    Eltern die IHRE Kinder mißhandeln und FOLTERN.
    Lehrer die unsere Kinder demütigen und ausgrenzen.


    Menschen sind unberechenbar.
    Jeder kann zur Bestie werden.
    ( Vieleicht steckt die IN uns allen)
    (und wenn einmal eine Grenze überschritten ist, dann gehtś beim nächsten mal leichter.)


    In Serbien, das warń ja nun keine Neandertaler , sondern Europäer, die wußten was sie ihren Nachbarn antaten.
    US-Polizisten, die Jagt auf Menschen mit anderer Hautfarbe machen.


    Wennś hier Dicke kommt, möchte ICH (mit Familie) da sein, wo wenige Menschen sind.

    Irgendwo (nee, schon klar wo) in den Wäldern. (Da kommt weniger Mob vorbei.)
    Am Liebsten mit all unseren Vorräten und Viechern. ( Vorbereitungen laufen)


    Brutalität? wird immer größer.


    Die Kinder hören nicht mehr auf zu schlagen, wenn einer blutet.
    Heute wird weitergetreten bis der sich nicht mehr rührt.


    Und wenn ICH sowas höre, krieg ich auch HASS.


    Sehr nachdenkliche Grüße M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.


  • Selber schon beobachtet, dazwischengegangen und habe einstecken müssen.


    "Kinder" sind das aber eher weniger - auch wenn man sowas ja in Buntland nicht sagen darf, so ist das Kopftreten doch eher aus einem bestimmten Personen- / Kulturkreis "importiert". (Ach ja, das sind ja alles Einzelfälle...)


    Geprügelt haben wir uns als Jugendliche / junge Erwachsene auch - es wäre aber nie einer auf die Idee gekommt weiterzutreten, wie mopedstruppi schreibt. Nicht mal im größten Vollrausch ist das vorgekommen.

  • Zitat von Daywalker;238044

    so ist das Kopftreten doch eher aus einem bestimmten Personen- / Kulturkreis "importiert". (Ach ja, das sind ja alles Einzelfälle...)


    Was willste machen? Die neuen Bundesländer werden wir so schnell nicht mehr los.


  • Für meine Verständnis läuft ein solches Verhalten grundsätzlich erst mal auf die Eigenheit des Menschen hinaus zu unterscheiden.
    Es gibt immer das "ich" bzw. "wir" und auf der anderen Seite "die".


    "Wir" sind anders als "die".


    Wir sind die Gute, die anderen der Gegner, Feind, die tatsächliche (oder angenommene) Ursache des Problems.


    Wird man nur lange genug mit einer Ausnahmesituation gestresst, dann eskaliert die Gewalt, sofern die eigene Existenz bedroht ist und es keine Hilfestellung mehr gibt, also niemand mehr hilft (Polizei z.B.) oder die Diplomatie versagt.


    Um einen Feind zu bekämfen, muss man diesen entmenschlichen und wer hat sich nicht schon dabei ertappt wutentbrannt nach einer Fliege zu schlagen und diese zu töten. Es ist ja kein Mensch, es ist nur ein widerlicher Plagegeist.


    Brutalität, leidenschaftlicher Mord und Folter sind Auswüchse in einem deratigen Kampf gegen einen entmenschlichten Feind, ob nun als Produkt totaler Frustration (My-Lai Massaker) oder auch der Aufwertung der eigenen Existenz mit der Absicht Angst und Schrecken zu verbreiten.


    Natürlich ziehe ich derartige Überlegungen auch in meine Vorbereitungen ein und muss gestehen, dass man sich davor kaum schützen kann. Tut man zu viel, wird man bei einer entsprechend großen Gruppe von Angreifern wohl sogar zur Herausforderung. Hält man sich bedeckt, wird man womöglich zufällig Opfer.


    Ob nun hinter derartig grausigen Verhaltensweisen eine entsprechende Indoktrinierung oder ein religiöser Hass steckt ist vollkommen egal, denn es lässt sich meines Erachtens nach nicht verhindern, dass gefoltert und massakriert wird. Saubere Kriege und Konflikte gibt es nicht. Der Mensch ist ein hoch entwickeltes Tier, aber dennoch ein Tier.


    Gruss, Fairlane

  • Naja,


    wir sehen halt in Friedenszeiten immer unsere Benimmregeln, Gesetzte, Moral, Selbstverteidigung und was auch immer
    als Erklärung hervor, aber mal ganz ehrlich wenn ich überfallen werde, gezwungen werde zuzuschauen wie eine
    Horde brutale Männer meine Frau bis zum Tode vergewaltigen, meine Kinder vor meinen Augen massakrieren, dann
    ist in mir so viel Hass vorhanden dass ich wahrscheinlich nicht mehr fähig bin zu verzeihen und
    ab da ist vermutlich jede Grenze der Vernunft überschritten. (Ethnische Säuberungen und so)
    Ich glaube auch dass es nicht nur aus Sicht einer Verteidigung gesehen werden darf.


    LG

  • Zauberwort: Minderheit.


    Wir SIND bereits brutal zu Menschen. Denn Brutalität (muss ja nicht nur physisch sein) gibt und gab es IMMER in unserer Gesellschaft. Ihr braucht euch doch nur umschauen. Die Asylanten seien ein Problem, dann wird noch vorsichtig unterschieden zwischen "guten" Asylanten (Kriegsflüchtlinge) und "schlechten" Asylanten (Wirtschaftsflüchtlinge) - aberin der Nachbraschaft will sie keiner haben.
    Wir hacken auf Hartz4-Empfängern rum und behaupten, dass die das Kindergeld eh nur versaufen, nur zu faul zum arbeiten wären usw. Das auch Sozialhilfeempfänger ins ALG2 rutschten, die aus verscheidensten Gründen nicht oder nie arbeiten konnten, erwähnt keiner mehr. Der Sozialstaat sei nicht mehr machbar, weil "die da unten" zuviel Geld kosten würden.
    Benimmregeln und Gesetze helfen nur noch teilweise, wenn Rassisten in reiner Notwehr das Flüchtlingsheim anzünden.


    Wir SIND brutal zu Minderheiten und denen, die wir dafür halten. Und der einzige Weg sich davor zu schützen ist, nicht zu einer Minderheit zu gehören.


    Ausgrenzung fällt uns als Gesellschaft leider sehr leicht.


    Alternative: Flucht - man sollte aber darauf achten, dass man zu einer "gemochten" Minderheit gehört.


    Grüße
    Basmyr

  • Meine Norwegentour war für mich ein Anlaß, meine naiven Vorstellungen zu hinterfragen.
    Die norwegische Fjord- und Gebirgslandschaft wirkt so idyllisch, daß man sich eigentlich nicht vorstellen kann, daß hier Menschen schwere Persönlichkeitsstörungen entwickeln könnten -
    und zugleich als uneinnehmbare natürliche Festung, die den Bewohnern Schutz vor jeglichen Angiffen bieten sollte.


    Beides ist eine Illusion:


    Die norwegische Bevölkerung ist tief traumatisiert durch das Attentat von Oslo/Utoya und fragt sich, wie es möglich war, daß "Einer von uns" (Buchtitel) sich so in einen politreligiösen Wahn hineinsteigern konnte und aus Haß auf Fremde/Muslime nicht mal jene direkt angriff, sondern die Kinder derjenigen, die er für die "Überfremdung" Norwegens verantwortlich machte - zur "Verteidigung" des Christentums (was besonders absurd ist, da seinerzeit auch das Christentum den Norwegern gewaltsam aufgezwungen wurde).
    Es gibt Soziopathen, die ihre Lust am Quälen und Töten nachträglich rational bemänteln (Buchtipp: "Das Lachen der Täter).
    Es gibt aber viel häufiger weltanschauliche Verirrungen, die den Tätern ihre Grausamkeiten zum vermeintlich höheren Guten geboten erscheinen lassen.
    Diese ziehen dann ein Heer von Profiteuren und Mitläufern mit sich.


    Meine zweite Desillusionierung betrifft die Illusion, in skandinavischen Wäldern sicher zu sein.
    Wo die Weltpolitik zuschlägt, bleibt kein Stein auf dem anderen.
    Wir haben in Norwegen einige Gedenkstätten besucht, wo an gefallene norwegische und deutsche/österreichische Soldaten des Zweiten Weltkriegs zusammen auf einem Stein erinnert wird.


    Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg als Verfolgter des Naziregimes nach Norwegen zu fliehen, wäre eine schlechte Idee gewesen:
    Nazideutschland war wild entschlossen, die norwegischen und schwedischen Eisenerzgruben für seine Rüstungsindustrie zu erobern und Norwegen zu einem Bollwerk gegen England und Russland auszubauen.
    Dazu wurde (mit Hilfe der norwegischen Nazipartei) der erbitterte Widerstand der norwegischen Bevölkerung mit äußerster Brutalität gebrochen, fast ganz Nordnorwegen zwangsevakuiert und jene, die sich dem zu entziehen versuchten, verfolgt und ausgehungert.
    Ihre Dörfer und Städte (z.B. Kirkenes) wurden mit Bomben und Feuer dem Erdboden gleichgemacht.
    Erwischte Widerstandskämpfer und Fluchthelfer wurden gefoltert, um Informationen herauszupressen.


    Wenn ich mir jetzt die Brutalität von Frontex und den Terror gegen Flüchtlingsunterkünfte ansehe, bin ich mir bewußt, das so etwas jederzeit wieder geschehen kann.

  • Zitat von Asdrubal;238045

    Was willste machen? Die neuen Bundesländer werden wir so schnell nicht mehr los.



    Muss ich mein Dislike in diesem Fall wirklich begründen? Ich glaube nicht.


    Door Miesegrau


    Etwas enttäuscht von dir.......:traurig:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Wenn man mal den Fall der Selbstverteidigung außen vor lässt geht es bei solchen Auswüchsen doch nur um eines:


    Um Macht.


    Die Macht des Einzelnen über andere. Die Macht des einen Kollektivs über ein anderes, meist schwächeres, Kollektiv. Macht kann auf physischer und/oder psychischer Ebene ausgeübt werden.


    Das aktuelle Modell z.B. gibt auch mir Macht. Aktuell leite ich ein Team von Entwicklern. Ich kann meine Vorstellungen Wirklichkeit werden lassen und muss mich nur denen gegenüber verantworten, die noch mehr Macht bestitzen als ich. Meist sind das auch die, die das Geld für meine Vorstellungen hergeben müssen.


    Und ich finde das richtig gut. Ich kann auf diese Art und Weise etwas ausleben das ganz eindeutig Teil meines Wesens ist. Eingeschränkt wird diese Macht lediglich durch die aktuelle Gesetzeslage und natürlich dem jeweiligen Ziel, dem man sich unterordnen muss. Hier ein erfolgfreich umgesetztes Projekt und Budgeteinhaltung. Innerhalb dieser Grenzen kann ich agieren wie ich will. Und das ist herrlich, ich genieße das. Ich sage es ganz offen.


    Was ist aber mit denen, die auch auch gerne Macht hätten, sie aber nicht haben? Und wenn dann noch jemand kommt, der dies erkennt, womöglich so etwas wie eine Führungspersönlichkeit ist und seine Stunde kommen sieht? Die effizienteste Form ein Machtsystem zu etablieren und auch zu erweitern ist die Erzeugung von Angst. Übrigens ebenfalls ein für alle möglichen Anforderungen sehr gut nutzbarer niederer Instinkt. Angsterzeugung durch brutalste Gewalt. Supergeil. Funktioniert in den meisten Fällen.


    Wie auch immer: Die einen üben die brutalste Macht mit kühlem Kalkül aus, die anderen eher mit dumpfer Gewalt. Wie z.B. die, die bei am Boden liegenden noch kräftig nachtreten. Das hat in meinen Augen nichts mit Entmenschlichung zu tun. Es ist Teil eines jeden Menschen. Wobei die Gewalt wohl eher vom Mann ausgeht. Frauen gehen bei ihrer Machtausübung mit etwas mehr Hirn ans Werk. Müssen sie ja auch, da sie physisch unterliegen würden.


    Tja. Und alle genießen ihre Macht. Finden das richtig geil und könnten sich den ganzen Tag drin suhlen. Was will man dagegen machen? Nichts. Dagegen ist man einfach machtlos. :grosses Lachen:


    Ich schreibe diese Zeilen, weil ich nicht ganz den Sinn und Zweck dieses Threads erkennen kann. Ganz ehrlich. Die Welt ist schlecht, und in Extremsituationen noch schlechter. Man kann nur hoffen, dass man im Falle des Falles zur Macht ausübenden Seite gehört. Glück hat in diesem Fall die Dumpfbacke die sich vielleicht nicht mit irgendeinem moralischen Dünkel befassen muss. Pech hat derjenige, der dieses auch noch mit seinem Gewissen vereinbaren muss. Sollte er dies nicht hin bekommen, geht er in den Untergrund (natürlich auch eine sie) und stirbt sehr wahrscheinlich den Heldentod. Oder es kommt eine noch mächtigere Macht und errettet alle.


    Und wenn hier die Frage gestellt ist, ob man persönlich bei etwaigen Greueltaten teilhaben wird (weil man ja auch Macht haben will, oder, aufgrund moralischer Bedenken das nicht so toll findet, aber weil Macht auf einen ausgeübt wird man es doch macht) sage ich: Kommt drauf an. Das ist sowas von hypothetisch. Was ich weiß ist: Ich werde meine Familie beschützen mit welchen Mitteln auch immer. Da kann alles mögliche passieren.

    I feel a disturbance in the force...

  • Ja klar. Und jede/r nutzt die Macht die ihm/ihr gegeben wird zur Duchsetzung seiner/ihrer Ziele.


    Deswegen, sagte ich ja bereits, verstehe ich den Thread nicht so ganz.


    Körperliche Gewalt (die ich übrigens zutiefst verabscheue, dass man mich hier bloß nicht falsch versteht) ist halt machmal auch eine Lösung, auch wenn manche das Gegenteil behaupten.

    I feel a disturbance in the force...