Was syrische Flüchtlinge für "Ausrüstung" mitnehmen

  • Hi!


    Bin heute auf diesen Link hier gestoßen:


    http://qz.com/496220/photos-wh…leave-their-lives-behind/


    Hier wird kurz per Bild und Bericht geschildert, was so Flüchtende für Ausrüstung mitnehmen.
    Erschreckend wenig, aber gerade bei längeren Strecken sieht man hier....daß die Leute fast nichts mitnehmen
    um eben beweglicher zu bleiben.
    Zumeist sind kleine Gegenstände dabei, die einen sentimentalen, persönlichen Wert haben um motiviert zu bleiben.
    Interessant finde ich auch den Gedanken (natürlich) unterschiedliche Simkarten der jeweiligen Regionen dabei zu haben
    um Kommunikation zu gewährleisten.
    Das ist vermutlich heute auch genau das Wichtigste abseits von Geld und "ordentlicher Bekleidung".


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Die SIM-Karten gibt es vor den einschlägigen Bahnhöfen zu kaufen. Anbieter haben sich auf Flüchtlinge spezialisiert. Gezahlt wird per Kreditkarte.


    In der Tat sind ein gutes Telefon und eine Kreditkarte wichtiger als Kocher und Filter.

  • Zitat von mueller;240482

    Die SIM-Karten gibt es vor den einschlägigen Bahnhöfen zu kaufen. Anbieter haben sich auf Flüchtlinge spezialisiert. Gezahlt wird per Kreditkarte.


    In der Tat sind ein gutes Telefon und eine Kreditkarte wichtiger als Kocher und Filter.


    weder besser noch schlechter..das hängt immer davon ab WAS genau Dein Vorhaben ist, und WELCHE Risiken Dich erwarten,eben nicht nach Deinem Vorhaben vorgehen zu können.
    Vom dem Erwarteten und dem Befürchteten hängt die Ausrüstung ab.
    Da gibt es keine Patentlösung oder die eine allumfassende Ausrüstung für alle Lebenslagen.
    Als Syrer oder Iraker hast Du vermutlich dichte Wälder und ggf. nutzbare freie trinkbare Wasservorkommen gar nicht auf dem Schirm.

  • Du hast Kinder (2-3) und willst unbedingt weg. Die Infrastruktur ist vorhanden. Wasser u.a. kannst Du kaufen. Manchmal überteuert, aber spätestens nach der Grenze zu üblichen Preisen. Du willst schnell und beweglich sein.


    Was nimmst Du mit?


    Ich nehme einen kleinen Rucksack, Bargeld, Telefon, 2 Kreditkarten und evtl etwas Kleinkram. Das war es.

  • Zitat von mueller;240495

    Wasser u.a. kannst Du kaufen.


    Sobald man Europäischen Boden erreicht hat wird man eh versorgt. Sogar so gut das man es sich leisten kann die Hilfsgüter abzulehnen und wegzuwerfen.


    Für syrische Kriegsflüchtlinge (und nur für die) gilt: Schnell raus, weg vom IS, weg von Bomben und die eigene Haut retten. Da würde ich vielleicht nichtmal mehr den BOB mitnehmen da mir der dann im Libanon/Türkei/wo auch immer sicherlich total durchforstet oder geklaut wird. Ich habe jetzt auf die Schnele keine Quellen zu Kriminalität und dergleichen in den Flüchtlingscamps im Nahen Osten. Meine aber mich Dunkel erinnern zu können mal was gelesen zu haben.


    Ansonsten sind ja nur noch zeugnisse und Abschlüsse wichtig (Ärzte und Ingenieure eben)...


    Aber eine Schwimmweste scheint mir die beste Investition. Wenn die von mir bezahlten Schlepper den kahn absichtlich kurz vor der libyschen Küste in Seenot bringen damit mich die EU rausfischt. Danach kriege ich doch alles was ich brauche. Wofür Wasserentkeimungstabletten, Kocher, Tarp und so mitnehmen?

  • Wer gerne nur mit Kreditkarte ohne weitere Ausrüstung reisen (flüchten) möchte, der mag es tun. Mir fallen genügend Szenarien ein, wo weitere Ausrüstung sehr sinnvoll sein kann. Besonders, wenn die gut gefüllte Kreditkarte bei der ersten Begegnung mit einem Straßenräuber den Besitzer gewechselt hat...


    Wer es dennoch so mag, darf sich gerne entsprechend auf Reisen begeben. Nur frage ich mich dann, welche wertvollen Tipps man hier im Forum dann noch erwartet? Ist doch alles bereits gesagt oder? :face_with_rolling_eyes:


    Wolfgang

  • Vielerei Aussagen hier wurden, so denke ich, im Trugschluß getan.


    Pragmatisch betrachtet flüchten hier doch Menschen aus einem Schwellen-/Entwicklungsland in/durch Industrieländer.
    Da mag das funktionieren mit wenig oder nur Geld loszuziehen weil eben viel gekauft werden kann bzw. gestellt wird.


    Nur was ist wenn wir hier aus DACH fliehen müssten? Da ist nicht mehr soviel Auswahl an "besseren" bzw. gleichwertigen Fluchtländern.
    Ganz zu schweigen von der zu erwartenden "Willkommenskultur" im Ziel-/Transitland. Weiterhin wenn es hier so arg wird das mancher sich zur Flucht entscheiden würde, haben die anderen Länder mit Sicherheit auch ihre Probleme.


    Man ließt hier in mannigfaltigen Beiträgen über INCH und Co und die gehen mit ihren Kleidern am Leib und dem was in die Hosentaschen geht, vielleicht ein kleiner Rucksack. Ich denke aber das das nicht für uns auch so klappen würde. Ein wenig mehr würde ich schon mitnehmen wollen.

  • Was man auch bedenken sollte: Sobald ein Syrer die türkische Grenze überquert, befindet er sich nicht mehr in einem Krisen-/Kriegsgebiet. In einem Szenario, in dem auch Südost-Europa in einen Konflikt verwickelt wäre, sähe die Sache mit dem Bargeld und den Kreditkarten sicher nicht mehr so einfach aus.

  • Jemand, der nichts mitnimmt und dem seine Geldquellen versagen, der verlässt sich darauf, sich aus dem Umfeld zu versorgen.
    Im Falle der aktuellen europäischen Krise mit illegal Einreisenden (heisst ohne Papiere) wird die Rundumversorgung und Umfeld durch steuergeldfinanzierte Organisationen geboten.
    Irgendwie so wie vom Reisebüro organisierte Fahrradtouren, wo mir Übernachtungen geboten und das Fahrrad meinem Arsch nachgetragen wird...
    Wenn es das nicht mehr gibt, kommen aus Syrien nicht mehr so arg viele hier an.

  • Die Frage war doch, was syrische Flüchtlinge mitnehmen. Und nicht, was wir in irgend einem anderen Fall mitnehmen würden.


    Nach den Berichten in der ARD ware es halt Telefon und Kreditkarte, zumal die Flucht vor Ort wie in einem Reisebüro gebucht werden kann. 1. - 3. Klasse. Schiff oder Fahrzeug.


    Und wenn die Kreditkarte geklaut wird, dann wird auch die Goldmünze geklaut, mit der der Dieb mehr anfangen kann als mit der Karte.

  • Zitat

    Erschreckend wenig, aber gerade bei längeren Strecken sieht man hier....daß die Leute fast nichts mitnehmen
    um eben beweglicher zu bleiben.


    die Flüchtlinge werden eher kaum mehr als kleines Handgepäck mitnehmen dürfen, da jede Platzkapazität beim Schleppertransport mit Lebendfracht ausgereizt wird.


    Die Familien, die zu Fuss mehr oder minder ohne Schlepper ihre Heimat verlassen müssen, haben auf der extremen Wegbewältigung so viel vor sich, dass jedes Gramm irgendwann zuviel wird.
    Eventuell war das Gepäck bei Beginn der Reise noch umfangreicher.
    Aber mit der Zeit bleibt nach und nach immer mehr auf der Strecke.





    Zum (göbbeln) kotzen, dass Flucht im 21ten Jahrhundert immernoch vorkommt/passiert.
    Noch schlimmer, dass zu viele Regierungen das Grundproblem einfach nicht angehen wollen.



    edit
    find den durchstreichbutton nicht daher in Klammern gesetzt.
    Berechtigter Einwand, der hiermit korregiert wird.

  • Nicht zu vergessen eine Landesflagge und ein Foto des jeweiligen Machthabers in dessen Land man Zuflucht finden will, zumindest schliesse ich das aus den Bildern von Frau Merkel die man in vielen Medienberichten sieht.:Gut:

  • die Frage, was man bei einer Flucht aus Syrien dabei hat, ist vielleicht interessant, aus Preppersicht nach m.E. allerdings völlig belanglos, da ich ja auch unvorbereitet mit Mobiltelefon und Kreditkarte loseiern kann. das hat mit Prepardness nicht zu tun, da dies ja eigentlich der Normalzustand eines Mitteleuropäers ist.
    Wir bereiten uns eigentlich auch nicht auf eine Flucht vor, vielmehr geht es darum, durch hohe Beweglichkeit in einem räumlich begrenzten Umfeld möglichst ohne ein Ziel zu bieten die erste Welle gut zu überstehen um dann nach dem Abebben möglicherweise neu anzufangen.
    Bei dem hier oft zitierten Szenario eines Ausfalls der Versorgungsstruktur in Westeuropa gibt es schlicht kein Fluchtland. da sind Hand und Kreditkarte wahrscheinlich innerhalb der ersten Tage ohne Belang und es geht dann um griffigere Dinge.


    Gruß


    TID

  • Zitat von Digger;240540

    Zum göbbeln, ................


    Hallo Digger


    DAS musst Du mir jetzt aber erklären, bitte zeitgleich und ohne Ausreden!


    DU weisst was ich meine!!!!! :staun:


    Ernst

  • Aus dem Wenigen was ich in den letzten Tagen (während meiner Einarbeitung als Leiter eines Flüchtlingsheimes) gesehen habe, würde ich behaupten einen guten Rucksack pro Person...das hätten die meisten Syrer auf Ihrer Flucht brauchen können.


    Die Flucht hat meistens länger gedauert als erwartet, hatte diverse Zwischenstops, und nen guten Rucksack hat kaum einer - Gepäck haben sie - aber fast alle in Koffern. Das ist mehr als unpraktisch...


    Gruß

  • ich wollt eigentlich nicht harte Worte im Forum verwenden, aber da der Begriff nur bedingt in der Verwendung bekannt ist muss ichs doch ändern.


    "zum kotzen"

  • Das Wort heißt aber "göbeln" mit einem "b" und langem "ö" und ist zumindest im Ruhrpott durchaus gebräuchlich.
    "göbbeln" hingegen kenne ich auch nicht und erinnert eher an einen Herren aus längst vergangenen Tagen. :face_with_rolling_eyes:


    Legend . würde vorschlagen zurück zum Thema