Hausbau und die Prepper Stolperfallen

  • Hallo Andreas,


    das was Du da zeigst, ist m.b.M.n. die "hohe Schule des Preppertums".

    Andreas, Du hast absolut mit Deinem (Lebens-) Konzept / Einstellung und natürlich mit Deinen Fähigkeiten ein Maß erreicht, von dem ich mal sagen würde:


    Man setzte Dich irgendwo auf einer "Insel" aus, gebe Dir ein paar elementare Werkzeuge und Ausrüstung mit, und Du wirst aus der Situation das Beste herausschlagen was überhaupt zu machen ist.


    Unabhängig von "Lifestyligen Trends der Gesellschaft" hast Du Dir Dein eigenes Refugium / Lebenraum aufgebaut, in dem Du wohl eine absolut hohe persönliche Zufriedenheit erreichen kannst - Du hast weitgehend alles selbst gebaut, funktional, ordentlich und in einer Art und Weise, die sehr gut und sparsam mit den Ressourcen umgeht.


    Die Konzentration auf das Wesentliche gibt eine innere Zufriedenheit, zumal man mit so einem selbst gebauten (und vor allem auch bezahlbaren) Projekt sich nicht selbst in komplette lebenslange Abhängigkeiten (einer Bank, eines Jobs etc. ) begibt und von den Betriebskosten her liegt das sicher enorm günstig.


    Mit so einem Konzept hat man keine lebenslange Last zu stemmen und man kann seinen freien Willen leben, mit einer finanziellen Unabhängigkeit, nämlich notfalls mit einem Minimum (an Betribskosten) hin zu kommen, wenn es denn sein muss. Und man hat ggf. noch freie Ressourcen andere Dinge zu machen....


    Du bist und bleibst damit Dein eigener Herr.....

    Aber dazu muss man erst mal, ich sage mal "eine gewisse persönlich Reife" erlangen und nicht meinen, man müsste unbedingt, nur weil der Nachbar oder die "gute Gesellschaft" das auch so hat, noch besser, noch größer, noch schöner....


    Wie geht die Werbung (der Bank) ? Mein Haus, mein Auto, mein Boot..... :winking_face:


    Wenn Ressourcen weg bleiben und eine SHTF-Situation eintritt, ist so ein Haus/ Objekt sicher ziemlich das Optimum.... dazu eine (Wohn-) Lage die eine gewisse Unabhängigkeit garantiert.


    Um auf die Bau-Ideen von Haselmaus zu kommen: Wohl "diametral entgegengesetzt" ....

    Ich finde es absolut gut, was hier aus diesem Thread entsteht, auch wenn die Threaderstellerin wohl zwischenzeitlich kopfschüttelnd ausgestiegen ist oder (?).....


    Andreas, ich finde Deine Projekte absolut gut, kann das ein bisschen nach volllziehen an der Freude, die mir der Aufbau meiner alten Hütte am SO gemacht hat / macht.... alles was man selbst gemacht hat, beherrschbar überschaubar ist, kann man eigentlich nicht mit Gold aufwiegen .....


    Was machen die Apfelsinen ?


    Beste Grüße,


    Udo (DL 8 WP)

  • Zitat von Henning;304923

    ...

    Oder meinst Du eine Hybrid-Anlagen, wo bei Bedarf zum Strom aus den Wechselrichter Strom aus den Netz direkt auf der 230V-Seite zugemischt wird ?


    Hallo Hennig,
    ja, genau sowas meine ich. Ich will, solange das normale Netz vorhanden ist, vollkommen normale Verhältnisse, also absolute Versorgungssicherheit. Nur im Fall eines Netzausfalls wird die Anlage zur Insel, dann aber mit eigener Produktion im kW-Bereich und nicht nur mit ein paar hundert Watt an irgend einer Autobatterie.


    Gruß
    bosselerodr

  • Wozu braucht man den Strom beim Ausfall (das einzige Gerät, was nach m.E. Berechtigung hat ist der Kühlschrank )??
    Wenn man bedenkt wieviel Kohle da für einen, in der Krise, minimalen Nutzwert durch Photovoltaik rausgehauen wird. Für das Geld kann man wahrlich wichtige Dinge beschaffen und lagern.
    previval.org/f/index.php?attachment/38850/


    Das ist der bisher nicht genutzte Umschalter bei uns im Haus.
    Den habe ich damals, naiv, wie ich war, eingebaut. Alles immer extrem primitiv gehalten. Sprich, ich könnte als Stromerzeuger anschließen was ich wollte.
    Vor einigen Tagen habe ich das mal getestet, von wegen KW und so.
    Zwei Aggis stehen parat, ein 2,6kw Kipor und ein 500Watt Enders für 77€.
    Durch die Umstellung der Beleuchtung auf LED kann ich nun alles im Hause notwendige (Licht, Kühlschrank) mit dem 77€-Erzeuger betreiben und das bei wesentlich günstigeren Verbrauch.
    Das alles, inkl. der ganzen Kanister kostete nur einen Bruchteil einer pV.


    Gruß


    TID


  • Halo TID


    "Wozu braucht man den Strom beim Ausfall (das einzige Gerät, was nach m.E. Berechtigung hat ist der Kühlschrank )??"
    Das ist die beste Frage, die ich bis jetzt zu diesem Thema gehört habe. Ich gehe davon aus, dass du nur einen Kühlschrank hast, und sonst nix?


    Gruß
    bosselerodr

  • Nö, Kühlschrank ist schon sehr wichtig für uns, weil da ja dann noch frische Lebensmittel drin sind.
    Wenn der leer ist, kann der dann aber auch abgeschaltet werden.


    Ich stelle jetzt mal in den Raum, das es sinnvoller ist, über wirklich essentielle Dinge nachzudenken, als über Strom zur Aufrechterhaltung der "Normalität". Es gibt wohl nix auffälligeres als das hell erleuchtete Haus eines "Preppers", während alle drum rum im Dunkeln sitzen. Schelm wer nun daran denken würde, das ggf. ein paar Menschen auf die Idee kommen könnten, diesen Prepper zu "besuchen".


    Die Threadstarterin, die augenscheinlich aus dem Thema raus ist, sprach ja explizit "Stolperfallen" an. Eine davon ist nach meinem Erachten die Photovoltaik zur Hausstromvetsorgung.


    Gruß


    TID


    Apropos: für was braucht man im SHTF denn nun überhaupt Strom?

  • Grüß Gott AndreasH,
    perfekt gemacht! Danke für die Bilder.
    Waidmannsheil
    zero-error (Peter)

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Zitat von Udo (DL 8 WP);304955


    Um auf die Bau-Ideen von Haselmaus zu kommen: Wohl "diametral entgegengesetzt" ....

    Ich finde es absolut gut, was hier aus diesem Thread entsteht, auch wenn die Threaderstellerin wohl zwischenzeitlich kopfschüttelnd ausgestiegen ist oder (?).....


    Was machen die Apfelsinen ?


    Udo (DL 8 WP)


    Moin Udo !


    Es wäre schade wenn wir die Haselmaus verschreckt haben,.besonders weil ich ja nun genau das Gegenteil von dem Lebe was Sie so vor hat :devil:


    Als Kontrastprogramm musste ich aber einfach was sagen,so kann man mal grob eine Vorstellung kriegen von dem was so "geht"....
    Davon ab,ich kenne einen Typen der wohnt mit seiner 4 Personen-Familie in einem Planwagen,alle sind damit zufieden und glücklich.


    Udo,die Apfelsinen werden in der ersten Aprilwoche wieder kontolliert,Ryanair hat mal wieder 19,99 Euro-Tickes in Massen rausgehauen,davon hab ich 4 Stück gekauft. Bremen - Faro und zurück für 2 Personen unter 100.- ! Mein Zweitauto hab ich beim letzten Rückflug nicht wie sonst in Sevilla stehen lassen sondern in Faro,das passt mal wieder richtig gut !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • @bosselerodr


    Diese Lösungen sind derzeit aber noch recht kostenintensiv, auch wenn schon länger betont wird das die Speichertechnik
    und -produktion durch die E-Mobilität Fortschritte macht und die Speicher damit auch günstiger werden sollen. Zu sehen
    ist davon leider noch nicht so viel.


    Zitat von Udo (DL 8 WP);304955


    Wenn Ressourcen weg bleiben und eine SHTF-Situation eintritt, ist so ein Haus/ Objekt sicher ziemlich das Optimum.... dazu eine (Wohn-) Lage die eine gewisse Unabhängigkeit garantiert.


    Um auf die Bau-Ideen von Haselmaus zu kommen: Wohl "diametral entgegengesetzt" ....


    Hallo Udo,


    dennoch finde ich den Ton, der hier unter manchem Beitrag liegt etwas daneben. Klar finde ich es auch gut und respektiere jene,
    die aussteigen, ihr eigenes Ding machen, spartanisch leben und damit zufrieden sind. Daran gibt es auch kein Rütteln.


    Nun ist es aber so, das viele nicht ganz raus wollen, sich aber trotzdem mit dem Thema preparedness beschäftigen.
    Auch wenn Haselmaus hier vlt. nicht alles umsetzt finde ich es dennoch gut, das sie in dem Rahmen den sie und ihre
    Familie sich gesteckt haben und der finanziell machbar ist an uns, die Community, wendet und sich erkundigt, auf was man
    achten sollte. Die gemachten Vorschläge sind deshalb keinesfalls falsch, aber wir müssen es schon ihr überlassen, was
    sie umsetzen kann und was nicht. Nicht jeder möchte mittem im Wald eine Holzhütte bewohnen (das geht keinesfalls gegen Andreas :winking_face: )


    Wenn der Neubau fix ist und z.B. die Wärmepumpe auch, dann müssen wir das akzeptieren. Natürlich sollten die Nachteile aufgezeigt werden,
    bleibt es aber dabei, dann wäre passende Hinweis z.B.: Kauf dir einen Petroleum- oder Gasheizer, oder 2, dazu die Hinweise zur Benutzung (Lüften etc).
    So kann man zu mindest schauen, was im gesetzten Rahmen machbar ist.


    Bzgl. Lage:
    Natürlich wäre es im Ernstfall gut, weit ab von der Civilisation sein Haus zu haben und sich selbst zu versorgen.
    In 99% der Zeit gibt es aber auch große Nachteile, gerade für Familien, ältere, etc.
    Z.B. Entfernung Kindergarten, Schule, Krankenhäuser, Einkaufsmöglichkeiten. Hinzu kommt das die Eltern auch ein
    Einkommen brauchen. Letzteres könnte zwar dann auch geringer ausfallen, aber in den abgelegenen Regionen wird es häufig auch
    dann schwer etwas zu finden.


    Sehr gerne hätten wir uns auch mitten im Schwarzwald niedergelassen. Häuser gibt es, teils auch günstig.
    Grundschulen gibt es nur in der nächsten Stadt, Weiterführende auch nicht immer. Das mein Kind morgens 2 Stunden zur Schule braucht
    und abends zurück erachte ich als kaum zumutbar. Auch das der Notarzt eine Stunde oder längerbraucht (was im Schwarzwald leider vorkommt).

    @AndreasH Wohnst du allein oder mit Familie?


    Gruß Avec

  • Zitat

    Apropos: für was braucht man im SHTF
    denn nun überhaupt Strom?


    Zum Thema Strom finde ich, gibt es zwei Ansätze.
    Entweder ich verzichte drauf und kaufe mir Petroleumlampen, Holzherd und Co., oder ich sehe zu, daß ich immer Strom habe. Meine Meinung ist:"Warum darauf verzichten?"
    Die Stolperfalle ist für mich nicht, daß ich Strom habe wenn andere ihn nicht haben, sondern die hell erleuchteten Fenster. Ob das Licht von einer LED kommt oder einer Petromax ist dabei für mich zumindest unerheblich.


    Desweiteren ist eine E-Heizung sicher unauffälliger wie ein Holzofen. Ein E-Herd fällt auch nicht so auf wie einer der mit Holz betrieben wird. Die 10Festmeter Holzscheite im Garten sind auch leichter geklaut wie die Panele am Dach und die Batterien im Keller, auffälliger sind sie auch.

  • Auch auf die Gefahr hin , die Anfangsfrage wieder aufzunehmen :ehm:
    Ich entschuldige mich bereits falls die ein oder andere Fragestellung bereits geklärt wurde, als es alzusehr abdriftete hab ich nur noch quergelesen.


    Keller ist auf jeden Fall sinnvoll.
    Kann man auch von einer anderen Firma vorbereiten lassen und ist je nach Angebot, Anforderung und Grösse schon für unter 20 tsd zu haben.
    Es steigert den Wiederverkaufswert und die vielen vielen vielen Kubikmeter extra Stauraum und das Hobbyzimmer für Papa :winking_face: bringen sehr viel Lebensqualität.
    Kamin würde ich schon mit einplanen, notfalls als Aussenkamin. Wenn Bedenken wegen der Wohnraumbelüftung bestehen, kann man ihn auch einfach als versiegelten Blindkamin bis zum K-Fall stehen lassen.
    Oder wenigstens die Durchbrüche anbringen und versiegeln damit man später den Kamin ohne Bohrarbeiten installieren kann.


    Ein weiterer Rat wäre : Fachfragen nach genug Eigenrecherche detailliert in ein Fachforum stellen.
    Hier artet es nur in Missionierung und Belehrung aus.
    12/24 Voltlösungen für Solaranlage , Kühlschrank und weiteres kann man durchaus auch mit einem bekannten Elektriker besprechen, der installiert sowas vielleicht auch gleich.


    Thema Brunnen "Mit meinem BEVA
    nicht machbar." Hier bei uns kostet das Brunnenschlagen (Rohr rammen) etwa 200€ und eine nostalgische dekorative Schwengelpumpe ist auch gleich dabei, das kann man bereits mit der Gartenbewässerung argumentieren.

  • Zitat von DerGerald;304971

    Zum Thema Strom finde ich, gibt es zwei Ansätze.
    Entweder ich verzichte drauf und kaufe mir Petroleumlampen, Holzherd und Co., oder ich sehe zu, daß ich immer Strom habe. Meine Meinung ist:"Warum darauf verzichten?"
    Die Stolperfalle ist für mich nicht, daß ich Strom habe wenn andere ihn nicht haben, sondern die hell erleuchteten Fenster. Ob das Licht von einer LED kommt oder einer Petromax ist dabei für mich zumindest unerheblich.


    Desweiteren ist eine E-Heizung sicher unauffälliger wie ein Holzofen. Ein E-Herd fällt auch nicht so auf wie einer der mit Holz betrieben wird. Die 10Festmeter Holzscheite im Garten sind auch leichter geklaut wie die Panele am Dach und die Batterien im Keller, auffälliger sind sie auch.


    Hallo Gerald,


    ganz genau so sehe ich das auch. Ich habe auch noch ein Diesel-Notstromaggregat für den Fall, dass es mal gar nicht anders geht. Aber das Ding macht einen dermaßen Höllenlärm, dass da wirklich jeder mitkriegt wo es was zu holen gibt. Im Fall des Stromausfalls wird es auch um einiges ruhiger sein, sodass jedes Geräusch noch weiter zu hören ist als ohnehin schon. Und da eben die allermeisten PV-Anlagen bei einem Stromausfall auch keinen Strom liefern, halte ich die Panels auf dem Dach dann für unbedenklich. Im Zweifelsfall "ärgere" ich mich dann eben auch, dass ich keinen Strom habe. Man sollte sich auch mal Gedanken darum machen, für welchen Zeitraum man denn im Notfall Brennstoff für ein Notstromaggregat hat: Wenn's ein Diesel ist, und man einen Heizöltank sein Eigen nennt, mag das noch gehen. Aber bei einem Benziner? Wenn man Strom braucht, und damit meine ich nicht ein paar Watt für eine LED-Beleuchtung, dann geht schnell mal 1 Liter pro Stunde drauf. So und wieviel Benzin hat man so als Vorrat? (zur Erinnerung: in Deutschland erlaubt sind maximal 20 Liter in einer Garage - wer mehr lagert, und es gibt einen Brand: Viel Spaß mit der Versicherung) 100 Liter wären schon viel, und das reicht dann mal für 100 Stunden Dauerbetrieb. das sind nicht mal 5 Tage.
    Klar, eine Notstromanlage, wie ich sie plane, kostet unverschämt Geld und wird nie, nie, nie "wirtschaftlich" sein, aber ich sehe das so: Ich spare das Geld zusammen, und schreibe es ab. Und dafür habe ich dann einen ordentlichen Teil Strom in der Zukunft "kostenlos". Dafür kaufe ich mir z.B. kein neues Auto. Komischerweise hört man oft im Hinblick auf alternative Energiegewinnung: "Das rechnet sich nicht". Aber ich möchte nicht wissen, wie viele Leute sich ohne mit der Wimper zu zucken ein Auto für 30, 40, 50-Tausend Euro kaufen. Ob sich da auch jedesmal die Frage gestellt wird "Rechnet sich das, ist das wirtschaftlich?" wage ich zu bezweifeln. Der Eine freut sich über seinen Mercedes in der Garage, ich kann mich über eine PV-Anlage freuen. "Jedem Narr gefällt sei Kapp" sagt man bei uns.


    Gruß
    bosselerodr

  • Hallo zusammen,
    Nein, ich bin nicht ausgestiegen, ich hatte nur viel an der Arbeit um die Ohren.


    Da ich auch aus dem Raum Stuttgart komme, habe ich auch keine Chance auf eine gebraute Immobilie zu einem Preis, der nicht völlig überzogen ist.


    Die Hybridlösung der PV ist dass, was ich auch gerne hätte. Normalbetrieb solange alles in Ordnung ist und Inselbetrieb, wenn kein Strom da ist. Wie teuer war denn diese Lösung?


    Ansonsten bin ich am überlegen, in die Küche neben meinen Induktionsherd eine Gas Doppelplatte einzubauen, welche über eine 11 Kg Propangasflasche läuft. In Normalzeiten kann ich darauf mit dem Wok kochen, und wenn Stomausfall ist, kann ich auf 2 Gasplatten fast wie normal kochen. Ganz im Sinne der 20/80 Regel.


    Ich werde mal kucken, das wir einen günstigen Ofen einbauen. Wobei das auch mit Schornstein 10.000 € sind...


    Keller für unter 20 Tsd.? Das geht vermutlich nur unter Idealbedingungen und die sind hier nicht.


    LG Haselmaus

  • Zitat von Avec;304970

    @AndreasH Wohnst du allein oder mit Familie?Gruß Avec


    I.d.R. zu zweit,daher ist das alles auch von der Verantwortung her überschaubar :winking_face:


    @ Haselmaus :


    Schön das Du hier auch wieder mitliest bzw. ein Lebenszeichen von Dir gegeben hast !


    Das mit dem Propangas für die Küche ist eine perfekte Lösung,ich habe auch - je nach Einsatzzweck- Elektro für alles was mit " Röhre" zu tun hat,also Braten Kuchen ect... Für alles was im " Dunstkreis Topf/Pfanne" gemacht wird nehme ich Propan,alleine schon wegen der besseren Dosierbarkeit der Hitze ! Wenn Du öfter was mit dem Wok machst - eine kräftige Propanflamme ist durch nichts zu ersetzen !


    Die Flaschen gibt es günstig,eine Füllung ist mit etwa 8,00 Euro für die 5 Kg bzw. etwa 15,00 Euro für die 11 Kg auch gut bezahlbar. Die 11 Kg reicht bei mir etwa 6 Monate am Herd,allerdings mit der Einschränkung das alle 2 Tage gekocht wird.


    Der Wok und das damit verbundene gesunde asiatische Essen ist auch eine gute "Begründung" für evtl " Streitfälle" wenn`s um den Einbau der Steinzeittechnik geht :devil:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Moin, ich habe gerade nicht die Zeit alle sehr interessanten Beiträge in diesem Faden zu lesen, also haut mich nicht, wenn ich beim Überfliegen was übersehen habe :winking_face:


    Es gibt vor allem bei den Solar-Heiz-Überlegungen in diesem Faden etwas extrem wichtiges, was noch nicht angesprochen wurde, bzw. imo nicht besonders "gut".


    Es wurde erwähnt und erklärt, dass eine solarthermische Anlage, welche groß genug ist um die Heizung zu unterstützen oder gar zu ersetzen, so dimensioniert sein muss, dass man die Wärme im Sommer nicht los bekommt, und zB. eine reversible Wärmepumpe eingesetzt werden kann/ muss, um die Solarthermie zu kühlen (wie geht das ohne Netz?->Noch mehr Technik). Solche Konzepte sind, ebenso wie PV-WP Heizungen beeindruckend kompliziert, und aufgrund der vielen hochtechnischen Komponenten (WP) störungsanfällig und teilweise nur von Experten mit Spezialwerkzeugen und Kenntnissen instand zu halten.


    Dabei gibt es für das Problem der technischen solaren Heizung eine extrem einfache Lösung: Die drain back Anlage. Wenn ihr was dazu lest, lasst euch nicht verballhornen, es ist wirklich simpel, und vor allem in einem Neubau gibt es NULL Gegenargumente, aber sehr viele dafür.


    Prinzip einer konventionellen Solarthermie wie hier in D von Flachleuten propagiert: Kollektoren, wild verlegte Leitungen, MAG, Pumpengruppe, alles unter Druck und mit einem Glykol-Wassergemisch gefüllt, um Frostschäden zu verhindern.
    Downsides: Wenn man die Wärme nicht loswird, dann crackt das Glykol, die Anlage kocht über, man kann den ganzen Kram wegschmeißen wenn man Pech hat, weil das gecrackte Glykol die Kollies verstopft. Ein MAG kann kaputt gehen, Glykol ist Chemie die man erstmal haben, und anschließend entsorgen muss. Glykol ist ein schlechterer Wärmeträer als H2O... Deswegen werden Glykolanlagen in der Regel so unterdimensioniert, das möglichst wenig pasieren kann. Allerdings passiert dann auch wenig in der Enenergiebilanz... und die Kosten für Leitungen+Pumpe(n) und Steuerung sind gleichbleibend da. Reagieren kann man hauptsächlich über die Speichergröße und delta Speicher/Vorlauf, das ist aber teuer, denn Speicher kosten Geld, und der Platz wo man die hinstellt auch.


    Prinzip drain-back Anlage: Die geeigneten Kollektoren, zB Flachkollies in Harfenkonfiguration mit wärmebehandelter (schon ausgegaster) Isolierung = fähig hohe Stagnationstemperaturen ohne Schaden zu überstehen, können auch sehr viele günstige schon, werden in Reihe geschaltet mit einem Gefälle von 2-3% angebracht, so dass sie durch die Schwerkraft vollständig leerlaufen können. Die Leitungen aus der warmen Gebäudehülle zu den Kolies und zurück werden ebenso mit Gefälle verlegt. Ab hier gibt es verschiedene Systeme, ich beschreibe was ich mir gebaut habe. Im Gebäude befindet sich ein kleiner Behälter, welcher die Füllmenge von Leitungen und Kollies+ ein paar Liter mehr reines H2O enthält, offen und drucklos. Bei mir ist das seit Jahren ein Kunststoff-Kleistereinmer, der als Provisorium zum Testen gedacht war...
    Sobald der Fühler am Kollie erntbare Temperatur meldet, wird die Anlage aus dem Behälter über eine Pumpe mit 100% Drehzahl gefüllt, sobald die Anlage voll ist, reduziert sich die Drehzahl auf die minimal notwendige um einen geringen Durchfluss zu gewährleisten, das H2O erwärmt sich, bis die gewünschte Speicher-Ladetemperatur erreicht ist, dann wird über einen WT drehzahlgeführt der Schichtenspeicher geladen. Wenn die Sonne richtig knallt, dann wird mehr Wasser durchgejagt. Ist der Speicher voll, geht die Pumpe aus, die Anlage läuft leer, es macht einmal leise "puff", und alles ist safe.


    Da die Anlage nur dann gefüllt wird, wenn die Betriebsbedingungen vorhanden sind, also nicht zu warm, nicht zu kalt, ist diese quasi eigensicher, ohne Chemie und ohne künstliche Wärmesenke. Die Anlage kann pervers überdimensioniert werden, mit sehr geringen Kosten. Ich habe hier 16m² Flachkollies für 120m² gut gedämmten Wohnraum mit Fußbodenheizung... obwohl ich nur 1000l Speicher unterbringen konnte (Atbau) und die Kollies kacke ausgerichtet sind, kann ich tatsächlich auch im Winter noch was ernten. Vorkonfigurierte Steuerungsblöcke für solche Anlagen sind zB. in größeren Resol-Steuerungen schon vorprogrammiert... Was die BAFA gesponsort hat, hat mir fast alle Teile der Anlage bezahlt, außer dem Speicher und der Steuerung, aber das Zeug brauchte ich eh.


    Das drain-back Prinzip ist absolut simpel und konsequent. Es vereint sehr viele Vorteile, und ist sehr einfach zu warten und wirtschaftlich im Betrieb. Vermutlich kennt es deswegen fast kein Installateur, und die Hersteller von Heizungskomponenten wollen davon nichts wissen.



    Wen es interessiert, die restliche Heizenergie kommt bei mir aus einer wasserführenden Kochhexe (Redundanz zum Kochen mit Propanflasche unter der Arbeitsplatte + E-Backofen) . Es gibt eine Frischwasserstation für heißes Wasser. Alles was an der Heizanlage Strom verbraucht ist eine Weile über eine billige kleine USV Notlauffähig, vor allem aber weil die thermische Ablaufsicherung der Hexe mit Brunnenwasser nur bedingt funzen würde, wenn kein Strom da wär, und die Ladegruppe nicht liefe.



    Mein Credo: So wenig Technik wie möglich, und wenn, dann nur was, was man selbst zerlegen und zusammensetzen kann.


    Wir verbrauchen mit 4P auf 120m² EFH mit Brunnen und Kläranlage im Moment per anno etwa 2200 kwh Strom und ~4to Brennmaterial. Und es gibt noch ne Menge Einsparpotential, hier stehen den ganzen Tag und Nacht Fenster offen, und es wird rein und raus gerannt, durch die alten Türen ziehts, alle duschen gerne heiß, und so weiter...


    Edith: Was mir gerade noch einfällt für den Vergleich zu WP Anlagen mit evtl. Betrieb über PV+Batteriebank- Ein guter Heizwasser-Pufferspeicher mit 1000 Liter kostet 1000€, und kann bei einem delta t von 60°C (FBH) etwa 60 kwh entnehmbarer Energie speichern, und zwar zigtausende Mal, ohne Leistungsverlust, mit simpler Technik und ohne seltene Erden. Vergleicht das mal mit den ANschaffungs- und Betriebskosten um über eine WP mit Batteriespeicher 60 kwh Heizenergie vorzuhalten...

  • Zitat von Haselmaus;304985

    Die Hybridlösung der PV ist dass, was ich auch gerne hätte. Normalbetrieb solange alles in Ordnung ist und Inselbetrieb, wenn kein Strom da ist. Wie teuer war denn diese Lösung?


    Bei einer Hybridanlage nutzt Du möglichst erst zu 100% Deinen eigenen Solarstrom, erst, wenn der nicht ausreicht, wird Netzstrom hinzugemischt.
    Dabei kannst du die Anlage dann so Steuern, das immer eine Mindestkapazität in den Batterie für den Fall des Stromausfall bleibt.
    Längere Zeit nur mit Batteriestrom wird teuer, hier rechnet sich dann schnell eine Ergänzung durch ein Notstromagregat.


    Die Kosten hängen extrem davon, wie autarkt Du mit Deiner Anlage sein möchtest und wie hoch Dein Stromverbrauch (durschnittlich als auch Maximallast
    und wüschenswerte Leistung im "Notbetrieb") und wie die Lebensgewohnheiten Deiner Familie (das kann sich auch in ein paar Jahren ändern!) sind.
    Es ist ein Unterschied, ob beide zu Hause arbeiten, Mittags, wen die max. Sonnenergie zur verfügung steht, gekocht wird und die Waschmaschiene laufen kann oder die ganze Familie erst Abends nach Hause kommt.
    Leider liefert die Sonne im Winter nur 10% der Leistung wie im Sommer und günstige Langzeitspeicher für Strom gibt es nicht.


    Rundum Sorglos-Pakete von einen Anbieter (hier würde ich mir unbedingt Referenzen nennen lassen und mit den Besitzern reden, ich habe den Eindruck, das gibt es mehr Papiertiger als installierte Analgen) sind teuren, als wenn Du selber projektierst und die Kompenten zusammenstellt.


    Unter 15 000 Euro wirst Du kaum was sinnvolles hinbekommen, man kann aber auch problemlos mehr als 200 000 Euro in so eine Anlage versenken.


    Ich selber habe keine Anlage (Mietwohnung). Ich hatte sowas mal vor 2 Jahren mit einen Freund für sein Haus grob durchgerechnet.
    Es wäre für ihn ein teures Hoby geworden.


    PS: Wenn Ihr Geld übrig habt und das eine Option wäre, lies mal ein wenig auf https://www.photovoltaikforum.com/ udn stelle dann dort Deine Fragen dazu.

  • Zitat von FlorianHomeier;305006

    Edith: Was mir gerade noch einfällt für den Vergleich zu WP Anlagen mit evtl. Betrieb über PV+Batteriebank- Ein guter Heizwasser-Pufferspeicher mit 1000 Liter kostet 1000€, und kann bei einem delta t von 60°C (FBH) etwa 60 kwh entnehmbarer Energie speichern, und zwar zigtausende Mal, ohne Leistungsverlust, mit simpler Technik und ohne seltene Erden. Vergleicht das mal mit den ANschaffungs- und Betriebskosten um über eine WP mit Batteriespeicher 60 kwh Heizenergie vorzuhalten...


    Bezieht sich diese Aussage darauf, das jemand auf die Idee kommen könnte, die WP aus dem Speicher zu bedienen?
    Mir wäre nicht bewusst, das soetwas angeboten wird. Der Speicher erfüllt in dieser Konstellation einen anderen Zweck:
    Bei Photovoltaikanlagen hat man das Problem, das man immer genauso viel Strom abnehmen muss, wie produziert wird.
    Das ist praktisch jedoch unmöglich, da die Leistung ständig schwankt und auch im Tagesverlauf variiert. Der Puffer
    kann hier also entweder etwas dazu geben, wenn die PV zu wenig produziert, oder den Überschuss aufnehmen, wenn die PV
    zuviel produziert. Dennoch wäre das nur eine Lösung für den Notfall, da der Speicher das sicher nicht lange mitmacht
    (Stichwort: Zyklenfestigkeit).


    Hier würde es Sinn machen den Strom andereweitig zu verwenden. Ggf. sieht man auch vor das man 3 oder 4 Module zu einer kleinen Anlage zusammenfassen kann
    und daran einen kleineren Wechselrichter + Speicher betreibt. So könnte man ein paar kleinere Verbraucher auch dauerhaft betreiben.



    Das verlinkte Forum kann ich ebenfalls empfehlen. Einfach mal einstellen was dir vorschwebt und falls du schon ein Angebot hast kannst du das auch bewerten lassen.


    Zitat von AndreasH;304993

    I.d.R. zu zweit,daher ist das alles auch von der Verantwortung her überschaubar :winking_face:


    Hatte ich vermutet. Ist auch nochmal was anderes :)


    Gruß Avec

  • [MENTION=7289]Avec[/MENTION]: Die Möglichkeit die Wärmepumpe bei vollständigem Netzausfall und keiner PV Leistung aus einem Batteriespeicher zu versorgen um [MENTION=11291]Haselmaus[/MENTION] Haus zu heizen war irgendwann angesprochen, aber nicht von mir.


    Die Verwendung eines Batteriepuffers zur Optimierung des Eigenverbrauchs ist mir bekannt, darauf bezog ich mich aber nicht.


    In erster Linie ging es mir darum, auf die imo großartigen Möglichkeiten von solarthermischen drain back Anlagen zur einfachen Energiegewinnung unter suboptimalen Bedingungen (Überdimensionierung) hinzuweisen, welche vom Gros der Installateure imo schlicht ignoriert werden.

  • Zitat von Haselmaus;304985


    Ansonsten bin ich am überlegen, in die Küche neben meinen Induktionsherd eine Gas Doppelplatte einzubauen, welche über eine 11 Kg Propangasflasche läuft. In Normalzeiten kann ich darauf mit dem Wok kochen, und wenn Stomausfall ist, kann ich auf 2 Gasplatten fast wie normal kochen. Ganz im Sinne der 20/80 Regel.


    Gas (besonders wenn Du eine Wookbrenner mit ein bischen Bums haben möchtest) in geschlossen Räumen bedeutet, das Du für genügend Verbrennungsluft sorgen mußt, und das auch im Fehlerfall Deiner Zwangslüftung. Blöd, wenn Du dann die Gaskochstellen nicht betreiben kannst, wenn Deine Hauslüftung wegen Stromausfall nicht läuft.


    In Gewerblichen Küchen ist z-B. ein Zuluft-Lüfter vorgeschrieben und das Gasventiel öffnet nur, wenn der läuft.
    Bei einer Zwangslüftung in einen Niedrigenergiehaus wird normalweise die Luft aus der Küchen (und Bad) abgesaugt.


    Bis zu 14kg Gasflasche und ab 20 m³ Raumgrösse sind Propangasherde IMHO (Bauordnungen sind örtlich verschieden) eingentlich genehmigunsgfrei, aber mache Dich vorsichthalber vorher kundig, was Du bei Deiner Zwangslüftung beachten mußt.


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Zitat von Avec;305012


    Bei Photovoltaikanlagen hat man das Problem, das man immer genauso viel Strom abnehmen muss, wie produziert wird.


    Das ist Quatsch. Solange die Solaranlage mehr liefern könnte, als verbraucht wird, liefert die genausoviel, wiehoch der Verbrauch (incl. Anlagenverluste) ist.
    Da aber sowohl Erzeugung als auch Verbrauch schwanken, ist eine Pufferspeicher mehr als sinnvoll (bei Direkteinspeicheanlage ist das Stromnetzt der Puffer)
    Und die ganze Elektronik benötigt auch Strom und Wechselrichter und Batterieladegräte laufen daher meist noch nicht mal ohne Baterie/Netz an.

  • Ich hab ein wenig das Gefühl, die Diskussion geht vom Wesentlichen der Hausbau-Problematik ab in Richtung technischer Details, die zwar hochinteressant sind, aber eben nicht den Kern des Themas betreffen.
    Das, was für mich der Kern der Sache wäre, ist schön von Udo gesagt worden:

    Zitat von Udo (DL 8 WP);304955

    Die Konzentration auf das Wesentliche gibt eine innere Zufriedenheit, zumal man mit so einem selbst gebauten (und vor allem auch bezahlbaren) Projekt sich nicht selbst in komplette lebenslange Abhängigkeiten (einer Bank, eines Jobs etc. ) begibt ...


    Du bist und bleibst damit Dein eigener Herr.....


    Aber dazu muss man erst mal, ich sage mal "eine gewisse persönlich Reife" erlangen und nicht meinen, man müsste unbedingt, nur weil der Nachbar oder die "gute Gesellschaft" das auch so hat ...


    Hier liegt der Hase im Pfeffer.
    Der Markt lebt davon, dass für alles und jedes "individuelle Masslösungen mit optimalem Presi-Leistungsverhältnis" auf Hochglanz angeboten werden.
    Dann findest du dich im entsetzlich langweiligen Neubauquartier wieder, hast einen Carport, zwei Autos, einen Zierrasen, eine Wärmepumpe, ein Gästebad, einen Gartengrill und lebenslänglich Schulden wie alle Individualisten drumrum auch. Unabhängigkeit im Eigenheim? In Wirklichkeit bist du Knecht der Bank und Sklave der Mode.


    Zuerst muss man sich entscheiden, was man überhaupt will und wie sich das unter den möglichen Umständen (Ortsgebundenheit, Familiensituation) einigermassen verwirklichen lässt. Für mich passt der Altbau und der Obstgarten und die Renovation mit selbst organisierten Materialien vom Abbruch, weil ich das gerne mache. Für die überwiegende Mehrzahl der Menschen passt das glücklicherweise nicht - stellt Euch vor, die wären alle in den Wäldern statt beim Fussballspiel.


    Wenn man diese grundlegende Lebenssituation nicht so weit wie möglich den eigenen Bedürftnissen anpasst, dann stimmt es nie und man wird irgendwann mal feststellen, dass man lebenslang etwas gemacht hat, was man eigentlich nie wollte, weil immer gerade irgendwelche Umstände nicht gepasst haben. Dann greift man unbewusst zu Statussymbolen wie zum neuen Auto (verkürzt den Arbeitsweg zwar nicht und hilft nicht im Stau, aber man ist wieder bei den Leuten) oder zum Urlaub ganz weit weg (schon Schopenhauer hat gesagt, dass Reisen gegen innere Unzufriedenheit nicht hilft, weil man sich selber mitnehmen muss).
    Preppen ist nicht nur die Vorbereitung auf voraussehbare Engpässe, sondern auch eine Lebensweise, die etwas weniger von der Dienstleistungs- und Geldwirtschaft abhängig ist. Damit gewinnt man Lebensqualität. Nichts ist so hiflos wie ein Pascha ohne Diener. In diese Falle muss man sich nicht freiwillig begeben.


    Wenn man eine Wohnsituation gefunden hat, die mit der gewünschten Lebensweise einigermassen in Einklang steht, dann erst sollte man sich Gedanken über technische Möglichkeiten zur Vereinfachung des Alltags machen. Das hängt dann von dem ab, was man kann, was man zur Verfügung hat und was die Umgegend bietet.



    Noch eine Bemerkung zum leidigen Thema der Bequemlichkeit im Gebrauch und der Betriebskosten von Haustechnik aller Art:


    Modernes Gerät ist immer bequemer und oft auch billiger im Betrieb. Deshalb verkauft es sich ja. Der Pferdefuss an der Sache zeigt sich dann, wenn die Infrastrukturen mal streiken.
    Eine Wärmepumpeheizung ist nur so lange gut, wie das Stromkabel zum Haus Saft liefert, auch wenn das in der Jahresbilanz mit der PV-Anlage auf dem Dach anders scheinen mag.
    Wer fähig ist, sich mit wenig zu helfen und dabei zufrieden zu bleiben, der ist immer besser dran.
    Die alles-rundum-Sorglos-Pakete finanzieren auch die Hochglanzprospekte und den Verwaltungs- und Werbewasserkopf der Anbieter mit. Eine selbst gebaute Anlage lässt sich auch selbst warten. Wenig ist ärgerlicher als wenn man hilflos einer Betriebsstörung der Haustechnik gegenüber steht.


    Betriebswirtschaftlich ist es natürlich ganz unsinnig, zwei Stunden für Brennholz sammeln und aufrüsten zu brauchen, um für 30 Cents Kochstrom zu sparen, aber darum geht es eben gerade nicht. Mir macht mein Holzkochherd nicht hauptsächlich deswegen Spass, weil er noch funktioniert, wenn der Strom weg ist (was hab ich davon, wenn die Nachbarn nicht mehr kochen können?) sondern weil ich mir damit selber helfen kann und ein Stück Unabhängigkeit gewinne. Damit bin ich wieder beim Inhalt des Zitats von Udo ganz oben.

  • Thema Wärmeversorgung

    Nur auf ein Pferd setzen ist nicht gerade Preppertauglich.
    Man kann heizen, indem man irgendetwas verbrennt (ich bevorzuge Holzscheite als spaltbares Material und Brennstäbe) oder die Energie aus der Umgebung zieht.
    Solarthermie ist eine feine Sache. Man kann auch Warmluft erzeugen mit entsprechenden Sonnenkollektoren (nur für die Übergangszeit nutzbar) und natürlich Solarstrom verheizen.

    Holzöfen können Raumluftunabhängig sein und auch Wasserführend. Eine Pumpe wird benötigt, und ein Speicher für das Wasser. Da die Speicher mehrere Eingänge haben, kann man über viele Wege Warmwasser erzeugen. Mit einem Rauchgaskühler drauf und einem Ventilator dahinter wird die Luft schön im Raum verteilt, und staut nicht unter der Decke, während man kalte Füße hat.
    Der Ventiladuddel benötigt Strom, es gibt aber auch einen EcoFan der Stromlos arbeitet.
    Wie der funktioniert, habe ich nie wirklich hinterfragt. Irgendwas mit bipolaren Metallen, die durch die Wärme die Energie in Drehung verwandelt. Bitte selbst googeln.

    Mein Ansatz sieht vor, dass ich mit 2 solcher Speicher arbeite. Einer ist für den Notfall und hat einen eigenen Kreislauf, der nur einen einzigen Raum bedient.
    Kostentechnisch ist das der Supergau, aber das wird dir noch öfter bei mir auffallen :winking_face:

    In der Solarthermie spricht man von Flachkollektoren, oder Röhren. Röhren sind effektiver.
    Auch da gibt es verschiedene Systeme, die Fragen dazu gehören in ein Fachforum/zum Fachmann.

    Warmluftkollektoren sind kein großes Geheimnis. Sonne brutzelt drauf auf eine Glasscheibe, dahinter wird warme Luft gestaut, bis sie über der Raumluft liegt und dann ins Haus gepumpt.
    Völlig autark. Fire and forget. Im Sommer können sie auch kühlere Luft reinpusten, oder einfach gar nichts machen.
    Über einen Bypass könnte man die im Sommer anfallende nutzlose warme Luft nutzen, um Dörrgut zu trocknen und wieder nach draußen zu leiten. Nur so als Denkanstoß.

    Den Warmwasserkollektor kann man natürlich auch mit Solarstrom bedienen, aber das ist auch eher was für den Sommer und ich gehe in der Stromversorgung näher drauf ein.

    Wärmepumpen, da gibt es verschiedenste Systeme, mit BHKW und KWK habe ich mich ebenfalls nur oberflächlich befasst, da sie meinen finanziellen Rahmen aktuell sprengen.

    Es ist möglich Energie in Eis/Solewasser unterm Haus zu speichern und damit das Haus zu heizen.
    Durch die Schmelzenergie. Da gibt es Beiträge im Internet, die erklären das besser, als die 3 Begriffe, die ich mir merken konnte.

    Egal wie, es muss immer etwas bewegt werden. Luft oder Flüssigkeit.
    Dafür muss Energie her. Also muss ein unabhängiger Speicher her, der eigens nur dafür gedacht ist, diese Abhängigkeit aufzulösen.

    Fußbodenheizung ist eine feine Sache, aber das Gleiche funktioniert mit Wänden. So kommt die Strahlungswärme von überall und heizt effizienter, sofern ich es richtig verstanden habe.
    Solche Heizungen können rein elektrisch betrieben werden, oder mit einem Medium wie Wasser.

    Thema Wasserversorgung

    Regenwasser, Brunnen, Bach/Quelle oder kommerzielle Quellen (Stadtwerke, Sprudelkisten).
    IBC: 1000l

    Auch hier ist Redundanz spannend.
    Ich plane mit 2 IBC fürs Regenwasser und einen geplanten Brunnen direkt am Haus, sowie 2 IBC an kommerziellen Quellen im Haus.

    Im Winter haben wir 2x einen Test gefahren und festgestellt, dass unser wöchentlicher Verbrauch bei etwa 500l liegt. Ohne Badeorgien, sondern nur einfachstes abwaschen!
    Es wurden 2 Erwachsene, 1 Kleinkind und ein paar Tiere versorgt.

    Im Sommer, wenn auch Pflanzen versorgt werden wollen, sieht es da schnell mau aus, wenn ich nur ein paar Flaschen Wasser eingelagert habe.

    Das Wasser möchte bewegt und gefiltert werden. Hauswasserwerke (Mehrzahl) sind da Pflichtprogramm und hierfür muss ein eigener Stromspeicher zur Verfügung stehen, um diese Abhängigkeit aufzulösen. Filterkartuschen einlagern. Die Klospülung braucht keine Trinkwasserqualität, aber sobald es aus dem Wasserhahn kommt, kommst Du an Aktivkohle und Keramik nicht vorbei. Es gibt da sehr schöne und „günstige“ fertige Lösungen, die man einfach in die Leitungen schraubt, aber ob das Dein Hauswasserwerk schafft, musst Du selbst ermitteln.

    Warmwasser sollte niemals in Leitungen verbleiben können, sondern immer schön brav entsorgt werden. Legionellen und so. Bitte in entsprechenden Fachbereichen schlau machen, da kann man sonst viel falsch machen.

    Thema Stromversorgung

    Strom macht klein, schwarz und hässlich J
    Mit [MENTION=2585]Temeon[/MENTION]s Hilfe habe ich mir eine kleine SISA zusammengebastelt.
    Im Sommer getestet, lief super.
    500wp, 12v Akku mit 230AH, war am frühen Mittag voll geladen und danach ging dann die Party los.
    Akkuschrauber aufgeladen, Radio dran gepappt, alles was mir so in den Sinn kam.
    Im Winter auf die Schnauze gefallen (nicht die Schuld von Temeon!! Hab ich alleine geschafft :winking_face: ).
    Der Akku dümpelte dank Selbstentladung bei 30% rum. An eine Nutzung war nicht zu denken.

    Photovoltaikforum googeln, anmelden, und belehren lassen!

    Autarkie mit Strom ist fast nicht möglich (Großgeräte wie Kochfelder, Sauna, Dampfdusche, …).

    Licht geht fast immer, aber der Akku muss zu den Paneelen passen. Es gibt Wechselrichter und Laderegler in einem Gerät. In genannten Fachforum wird der PIP4848 hoch gelobt und gleichermaßen verflucht. Ich werde ihn testen und die Anlage neu dimensionieren.
    Ich hatte Glück, und bekam für 1€ 5 Paneele mit je 250wp (Glasbruch).
    Billigakku und billiger Laderegler dazu und die Spielanlage konnte so nicht funktionieren xD
    Bitte genau recherchieren und an einen Fachmann wenden.

    Wir spielen hier im Forum viel mit MISA und SISA rum, aber auf Kurz oder Lang musst Du einen Elektrikermeister heranziehen. Sei es nur, um Deinen Sicherungskasten abzunehmen.
    Der wird Dir auch erzählen, wie welche Kabel zu dimensionieren sind, etc.

    Wasserleitungen, die aus dem Haus heraus führen wollen beheizt werden. 24/7. Bitte auch daran denken.

    Im Geflügelzuchtverein haben wir einen, der Windkrafträder verkauft hat. Er meinte sie würden sich nicht rechnen. Ob sie jetzt merklichen Mehrertrag bringen, kann ich generell nicht beurteilen, daher lasse ich Wind- und Wasserkraft außen vor.

    Oben genannter PIP schaltet bei abfallender Akkuleistung auf Netzstrom um und kann (lasst mich lügen) 3kw Dauerlast im Bypass liefern. Datenblätter geben da genauere Auskunft drüber.


    Thema Nahrung und Hygiene

    Haus ohne Garten ist für mich ein No-Go. Ohne Keller kann ich gut leben, aber ohne Garten?
    Wir haben 5000qm und das ist relativ wenig.
    Ich setze auf regenerierende Nahrungsvorräte. Das beeinträchtigt jedoch auch die Wasser- und Stromversorgung.
    Tiere benötigen Licht und Wasser. Pflanzen benötigen Wärme (Exoten), Licht und Wasser.
    Ein IBC im Garten nur fürs Gießen kann da schnell eng werden.

    Ebenso möchten Abfälle und Exkremente sowie Abwasser entsorgt werden.
    Hier setze ich auf eine Pflanzenkläranlage für mein Grauwasser, und auf eine TTtoilette.
    Exkremente werden separiert, gelagert, kompostiert, und nähren mich dann wieder in Form von Obst/Gemüse.
    Küchenabfälle werden durch Tiere oder Komposter/Beete gefiltert wieder dem Nahrungskreislauf zugeführt.

    Eine autarke Ernährung rein vegetarisch, oder gar Vegan ist im Hobbylandbau nicht möglich.
    Rechnerisch ja, auch was Anbaumenge betrifft keine große Sache, aber so viel kann man einfach nicht essen, um den Brennwert zu erhalten. Je nach Nahrung wären es 5-6KG am Tag (rechnerisch)..

    Thema sonstige Ideen
    Eine Gruppe von Schülern hat vor ein paar Jahren den Jugend-Forscht-Preis gewonnen.
    Sie bauten eine Biogasanlage in der Größe einer Waschmaschine+Akku, die völlig autark funktionierte.
    Küchenabfälle wurden in Biogas umgewandelt, in einem kleinen Motor (Modellbau) verbrannt und mit der gewonnenen Energie wurde der Akku geladen.
    Der Wirkungsgrad war mies, aber es waren Kinder im Alter von 18/19 Jahren, die das im Schuppen gebastelt haben.

    Biodiesel aus verbrauchtem Fett benötigt einen Reaktor, ist dann aber garnicht soooo schwer in der Herstellung.. Theoretisch.. :winking_face:

    Man kann eine Badewanne auch mit Feuer/Solarenergie betreiben.
    Rein Physikalisch machbar. Durch Sonnenkraft natürlich nur im Sommer.

    Bei Youtube mal eingeben: Aussie couple off grid. Ist ein älteres Ehepaar, was in Australien in Schiffscontainern lebt. Völlig autark. Ist ganz nett mal anzuschauen J
    Lässt sich jedoch nicht auf unsere Breiten übertragen! Ist nur als Idee anzusehen und muss hierzulande entsprechend dimensioniert werden.

    Wenn Du in Hanglage lebst: Widderpumpe. Die wird Dein bester Freund :winking_face:

    Soo, das sollen mal anfänglich ein paar wenige Infos sein, mit denen Du dich näher befassen darfst.
    Wie und ob eines der Konzepte in Deine Lebensweise passen, oder ob sich etwas in euer Haus implementieren lässt, musst Du bitte selbst entscheiden. Ich gebe hier nur meine gesammelten Infos weiter, die ich hier gerade aus dem Kopf auf die Schnelle niedergetippert habe.
    Irrtümer und Verwechslungen sind nicht auszuschließen, bitte IN JEDEM FALL selbst recherchieren, und nichts von mir als bare Münze nehmen. Auch schreibe ich hier völlig Leidenschaftslos und bewerte nichts von dem, was ich von Dir und Anderen hier gelesen habe. Geschweigedenn, dass ich etwas verurteile.

    Grüße und so

    Andreas