Blackout: Auswirkungen & Vorsorge

  • Austausch lief vollkommen unterbrechungsfrei bezüglich Stromversorgung

    Komplett ohne Abschaltung / Unterbrechung? Wie geht das den? :thinking_face:

    Hat der den Nachbarzähler getauscht? :winking_face:


    Ich warte auch noch auf meinen Zählertausch und da ist eine halbe Stunde veranschlagt worden. Ich rechne eigentlich mit 10 Minuten für die reine Durchführung und plane auch 5 Minuten zum runterfahren der Anlagen.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Ich hoffe, Du bist nicht permanent auf einen Dir gutwilligen Nachbarn angewiesen. Nicht, dass er Dir mal die Leitung deaktiviert.

    Sind die Eltern des Vermieters. Wenn es da derartigen Stress gibt, ist vorher bereits eine ganze Menge schief gelaufen. :winking_face:

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich habe im April mein BKW angemeldet, dann kam die Meldung des Versorgers , der Zähler muss getauscht werden (Ferraris - war mir klar),

    sie melden sich wegen dem Termin.

    Das BKW läuft seit Mai offiziell, bringt durchchnittlich 80-100kWh pro Monat, und der Monteur kommt nicht hinterher,

    in unserem Landkreis ist EIN Monteur zuständig für den Zählerwechsel

    ( bei meiner Schwester mit großer Anlage auf dem Dach, hat der Wechsel fast 3 Monate gedauert)

    mein Zähler wartet immer noch! Ich hab Zeit, solange dreht er sich halt manchmal rückwärts. :face_with_tongue:


    Ich hatte vor ein paar Wochen einen Anruf auf dem AB wegen Termin Zählerwechsel.

    Leider mit falscher Adressangabe - Hm

    Rückruf - Der Monteur ist unterwegs, muss das am nächsten Montag im Büro abklären.


    Er meldet sich nicht. Nach 2 Wochen nachgefragt, - nach viel Hin und Her -

    Die Adresse stimmt laut PC!... ist aber nicht meine...

    stellt sich heraus - er hat eine völlig falsche Tel.Nr bekommen.

    Er montiert WASSERZÄHLER in Hamburg ( ich wohne Nähe Stuttgart).

    Dann haben wir das Gespräch freundlich bendet.

    Ob der richtige Kunde in Nähe Hamburg von dem Termin zum Wasserzählerwechsel rechtzeitig erfahren hat weiß ich nicht. :loudly_crying_face: :thinking_face:  :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R

  • In der Neuen Osnabrücker Zeitung wurde letztens von Vorsorge und Planung seitens einer Gemeindeverwaltung berichtet. Anlaufstellen bei Stromausfällen oder allgemeinen Katastrophen. Leider kann man den Bericht nicht frei lesen. https://www.noz.de/lokales/mep…kerung-in-meppen-45659109


    Man möchte mehrere Orte, wie Schulen und Gemeindehäuser definieren, wo im Notfall Verwaltungsmitarbeitende und Ehrenamtliche einen Informationspunkt einrichten. Mit Stromgeneratoren, Funkgeräten, Veraltungsmaterial und Erste-Hilfe-Ausrüstung. Teilweise soll die Ausstattung bei den Feuerwehren gelagert und gewartet werden. Die kosten Stehen schon fest. Weiterhin wird drau hingewiesen das der Ausbau eines neuen Sirenennetzes läuft.

    Gruß David

  • Ist bei den sogenannten eHZ kein Problem. Aber auch bei den alten 3-Punkt-Zählerplätzen lassen sich Zählersteckklemmen nachrüsten.

    Unsere E-Technik im Haus haben wir 2015 erneuert.

    Es war seitdem ein elektronischer Zähler drin, dieser wurde jetzt gegen ein neues Modell getauscht, das auch die Einspeisung misst.

  • Joa, bin ich mal gespannt. Techniker muss zu den Nachbarn rüber, weil die Zähler bei denen im Keller sind. Wir haben gar keinen. 🤣 Kann er zumindest nicht volllaufen.🙂

    Also, außer, dass die die USVn ansprangen, als der Strom abgeklemmt war, habe ich stromtechnisch nicht viel mitbekommen.


    Könnte daran liegen, dass ich zufälligerweise in der Zeit kurz vorher eh meine Mittagspause begann.


    Naja gut. Der Techniker war etwas verwirrt, dass 1 Sekunde, nachdem er klingelte, ihn schon die Tür aufgemacht wurde. 🙄 Lag einfach daran, weil ich tatsächlich gerade an der Haustür war, um zu meinem Fahrrad zu gehen und dort neue Anbauteille anzubringen. 🙂


    Habe ihm dann freundlich erklärt, dass er für den Zählerwechsel zu den Nachbarn gehen müsse. Die Zähler seien dort unten im Keller, da wir keinen Keller haben. 🤪

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Also, außer, dass die die USVn ansprangen, als der Strom abgeklemmt war, habe ich stromtechnisch nicht viel mitbekommen.

    Wie lange war der Strom weg?

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Wie lange war der Strom weg?

    Kann ich nicht genau sagen. Vielleicht 20 Minuten? 🤷

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • In der Neuen Osnabrücker Zeitung wurde letztens von Vorsorge und Planung seitens einer Gemeindeverwaltung berichtet. Anlaufstellen bei Stromausfällen oder allgemeinen Katastrophen. Leider kann man den Bericht nicht frei lesen. https://www.noz.de/lokales/mep…kerung-in-meppen-45659109


    Man möchte mehrere Orte, wie Schulen und Gemeindehäuser definieren, wo im Notfall Verwaltungsmitarbeitende und Ehrenamtliche einen Informationspunkt einrichten. Mit Stromgeneratoren, Funkgeräten, Veraltungsmaterial und Erste-Hilfe-Ausrüstung. Teilweise soll die Ausstattung bei den Feuerwehren gelagert und gewartet werden. Die kosten Stehen schon fest. Weiterhin wird drau hingewiesen das der Ausbau eines neuen Sirenennetzes läuft.

    Ist dieses Prinzip der Leuchttürme nicht alter Tobak aus dem letzten Jahr?
    Meppen ist zwar Emsland, ich hörte aber, dass es wohl zumindest in dieser Region (LK drumherum) "weniger" Sorgen um einen Blackout zu geben scheint.
    Verifizieren kann ich dies zwar nicht, meine Quelle äußerte aber, dass es genügend - nicht öffentlich bekannte, Notfalldepots gebe.
    Sollte aber wohl Standart sein (?)

  • Ist dieses Prinzip der Leuchttürme nicht alter Tobak aus dem letzten Jahr?

    Die Idee gibt es schon länger und wurde auch Dank der Energiekrise im letzten Jahr in geringem Umfang bereits umgesetzt.


    Nach dem Ausbleiben einer "Gasmangellage" ist hier aber wieder eine Abkehr des Interesses zu bemerken. Bin gespannt wie viele Städte und Gemeinden ihre Ankündigungen umsetzen, oder wie viele die notwendigen Anschaffungen auf die lange Bank verschieben.


    Notstromaggregate und Co. sind nun mal nicht billig.


    meine Quelle äußerte aber, dass es genügend - nicht öffentlich bekannte, Notfalldepots gebe.

    "Genügend" ist halt nichtssagend. Es gibt sicher mehr Notfalldepots als noch vor der Pandemie und dem Ukraine-Krieg. Allerdings sind diese immer noch nur für regionale Lagen mit 2-3 Tagen ausgelegt. Eine größere Vorratshaltung verschlingt viel Geld und das will in Friedenszeiten niemand in die Hand nehmen. Siehe Maskenlager, die jetzt nach und nach aufgelöst werden.

  • Das Prinzip der (Katastrophenschutz)-Leuchttürme ist nach wie vor aktuell und aus meiner Sicht hilfreich.


    Etwas unklar scheint je Region noch zu sein, welche "Servicleistungen" ein Leuchtturm zu erbringen hat bzw. was als "Leuchtturm" bezeichnet werden sollte. Was und wo wird also neben der essenziellen Notrufmöglichkeit noch geboten?


    Nach einigen Überlegungen, Vor-Ort-Begehungen und Praxistests geht wohl der Trend richtigerweise dahin, potentielle Menschenansammlungen von BOS-Liegenschaften mit ausrückenden Einheiten oder gar Vorratsdepots eher fern zu halten. Ein Notruf sollte jedoch im Blackout-Fall grundsätzlich über alle BOS-Einheiten und deren Liegenschaften möglich sein.


    Für Leuchttürme mit umfassenderen "Serviceleistungen" (Information, Handyaufladen + X) bieten sich daher eher zentral gelegene und gut bekannte Bürgerhäuser, Schulen usw. an. Das Vorhandensein mehrerer Zugänge, Ein- und Ausfahrten sowie Parkplätzen spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der Betrieb sollte möglichst wenig BOS-Kräfte binden.


    Kurzum: Eine ständig zugeparkte Feuerwache, mit ankommenden Menschen, die sich eine umfassende Betreuung und Versorgung erhoffen ist nicht zielführend.

    Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.

  • Einer der großflächigsten und längsten Stromausfall im Berliner Stadtgebiet seit Ende des 2. Weltkrieges fand vom 19. bis 20. Februar 2019 in Berlin-Köpenick statt. Dieser Stromausfall ist im Kontext des Forschungsprojektes TankNotStrom (Energie- und Treibstoffversorgung von Tankstellen und Notstromaggregaten bei einem langanhaltenden Stromausfall, Laufzeit 06/2009 - 07/2012) zu betrachten. Aus diesem Projekt heraus entstand die Idee, notstromversorgte „Lichtinseln“ zu „Katastrophenschutz-Leuchttürmen“ als Anlauf-, Informations- und Interaktionspunkt für die Bevölkerung in Katastrophen und Notlagen auszubauen (Schweiz: Notfalltreffpunkte / NTP; Österreich: Notversorgungsstellen, auch Selbsthilfebasen, Lichtinseln). Andere Begriffe für vergleichbare Einrichtungen sind: Wärmepunkt, Wärmeinsel, Notfallsammelstelle, Infostelle.

    In unterschiedlicher Weise wurde und wird das in verschiedenen Kommunen umgesetzt. Probleme dabei sind: Finanzierbarkeit der notwendigen Ausstattung; Irrtümer bei der vorgesehenen Personalausstattung, weil meist die (freiwilligen) Feuerwehren als 24/7 Besatzung vorgesehen werden. Diese werden aber mit hoher Wahrscheinlichkeit anderes zu tun haben. Das wird ja von Waldi auch angemerkt.

    Teilweise werden auch Busse (beleuchtet, beheizt) an zentralen Stellen geparkt, um die Funktion wahrzunehmen.

    Wesentlich ist ein hoher Bekanntheitsgrad bei der Bevölkerung und eine durchschnittliche Entfernung von max. 2 km Fußweg. Dies zeigt, wie aufwändig und personalintensiv das Konzept ist.

  • Speziell in D geht das Thema Katastrophenschutz und damit auch der Umgang mit einem flächendeckenden Stromausfall leider im Kompetenzwirrwarr zwischen Bund, Ländern und Kommunen unter. Am ehesten robust aufgestellt sind Regionen, die ohnehin immer wieder mal mit Katastrophen wie Waldbränden oder Hochwasser-Ereignissen zu tun haben.

    Alle anderen betrachten das Thema Katastrophenschutz frei nach Douglas Adams als ein "PaL" - Problem anderer Leute. Es gibt einerseits die Dienste auf Bundesebene, also THW und Bundeswehr (die im Rahmen der Amtshilfe von Landkeisen und Kommunen per Fax-Formular um Unterstützung gebeten werden kann).

    Und es gibt Dienste auf Ebene der Bundesländer (in der Zuständigkeit der jeweiligen Innenministerien).

    Deren Tätigkeit beschränkt sich im wesentlichen auf die zentrale Beschaffung von KatS-Fahrzeugen, immer eine handvoll alle paar Jahre, um die sich dann die HiOrgs konkurrierend balgen dürfen. Somit hält man auch latente "Feindschaften" z.B. zwischen Maltesern und DRK immer schön am köcheln.

    Bei den Fahrzeugen handelt es sich dann meistens um Gerätewagen (GW), Krankentransportwagen (KTW Typ B - für den Transport von 2 Liegenden) und EInsatzleitwagen (ELW), also neonbunte Sprinter mit Seitenmarkise. Viel mehr gibts dann aber nicht, bzw. ist alles Weitere den jeweiligen Unterorganisationen der HiOrgs, also Landes- und Kreisverbänden und deren Ortsvereinen überlassen.

    Das führt dann zu einem bunten Flickenteppich an Fähigkeiten (bzw. Unfähigkeiten). In "meinem" DRK-Kreisverband gibt es zwar das übliche Spektrum an Rettungsdienst, Bergwacht, Schnelleinsatzgruppen (SEG) und die Bereitschaften der Ortsvereine, aber keine Einheiten für Information und Kommunikation (IuK) oder spezialisierte Gruppen wie Drohnenstaffeln zur Personensuche. Das gibts dann im Nachbarlandkreis oder auch nicht. In BaWü hat man dann noch die Besonderheit, dass es getrennte Aktivitäten auf Landesebene zwischen Württemberg und Baden gibt. So ist das DRK Baden recht gut im IuK-Bereich aufgestellt (insbesondere der KV Karlsruhe), dafür ist man im Schwäbischen diesbezüglich mehr oder weniger blank. Das Karlsruher DRK könnte im Katastrophenfall Richtfunkstrecken, Funknetze und Feldtelefone (inkl Datenübertragung per SDSL über Feldkabel) leisten, die Württemberger haben so was nicht in Petto.


    Zu den Leuchttürmen: in BaWü hat das Innenministerium die Kommunen ermuntert, auf freiwilliger Basis Notfalltreffpunkte für den Blackoutfall zu definieren. Wer einen solchen Notfalltreffpunkt vorhält, bekommt dann vom Ministerium zur Belohnung ein Starterpaket zur Ausstattung eines Notfalltreffpunkts (Warnwesten, Hinweisschilder, Batterie-Lampen, Radio, Flüstertüte und zwei tragbare Inverter-Stromerzeuger). Das Angebot haben im letzten Jahr angesichts einer befürchteten Energiemangellage doch eine ganze Reihe Kommunen angenommen. Teil dieser Maßnahmen sind auch kommunale Notfallpläne: wann so ein Notfalltreffpunkt aktiviert wird, welche Eskalationsstufen abhängig von der Stromausfalldauer ausgelöst werden, wie und wo der Notfalltreffpunkt eingerichtet werden soll, wer zum Krisenstab gehört und welche Zuständigkeiten bestehen usw. Immerhin.

    Im Zuge dessen haben - manche - Kommunen einen Blick auf die kritischen Infrastrukturen geworfen (v.a. Wasser und Abwasser) und hier und da nachgerüstet oder sich von Planungsbüros bestätigen lassen, dass alles in Ordnung sei.


    Ein einheitliches Schema lässt sich da nicht erkennen und das Bewusstsein über die Gefahrenlage ist örtlich sehr unterschiedlich. Und auch die Kommunen, die in Bezug auf Blackout-Vorsorge was getan haben, belassen es überwiegend bei den Planspielen.

    Dass eine Kommune mal eine Blackoutübung unter Echtbedingungen durchgeführt hätte, ist mir nicht bekannt.

    Schon die Einberufung eines Krisenstabs ohne Zugriff auf IT und Telefone ist ja eine Herausforderung, auch die Selbstalarmierung zu einem Zeitpunkt X (lt. Plan: nach 1h Stromausfall wird z.B. die Einberufung des Krisenstabs vorbereitet, Verwaltungsleitung und Feuerwehr-Kommandanten treffen sich, FW-Gerätehäuser werden besetzt; nach 2h tritt der Führungsstab der Feuerwehr zusammen, nach 3h wird der Krisenstab erstmals einberufen etc.) wird m.W., nicht geübt. Dann einen Krisenstab in einem unbeheizten unbeleuchteten Sitzungssaal abzuhalten, stelle ich mir auch spannend vor. Allein schon die Einteilung in Schichten, um FW-Gerätehäuser (24/7), FW-Führungsstab (nach Bedarf) und Verwaltungs-Krisenstab (täglich ggf. mit 24/7 Rufbereitschaft) ist eine für die meisten (kleinen) Kommunen nicht lösbare Aufgabe dar.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Schon im Grundgesetz wird Katastrophe beschränkt auf Naturereignisse und Unglücksfälle. Das sind immer Einzelereignisse. Das ist die uns bekannte und erfahrene Welt. Aus der Erfahrung wissen wir, dass sie überraschend kommen und auf der Zeitachse mit einem auslösenden Ereignis beginnen. Dann nehmen die Folgen und Auswirkungen zu, erreichen ein Maximum (Schadensausmaß, betroffene Fläche, Anzahl der Betroffenen, Opfer usw.), um dann kontinuierlich bis zum Erlöschen abzufallen. Die Katastrophenabwehr und der Katastrophenschutz sind auf diesen Verlauf ausgerichtet. Ihre Struktur und ihre Verfahren sowie die Notfallpläne und das Krisenmanagement insgesamt sind für die Abwehr, die Linderung (Bekämpfung) und die Wiederherstellung im Falle einer Naturkatastrophe oder eines schweren Unfalls optimiert. Da besteht keine Nachhaltigkeit und echte Durchhaltefähigkeit.

    Seit dem Zweiten Weltkrieg hat es in Europa keine Katastrophe gegeben, bei der nicht nach kurzer Anlaufzeit professionelle und freiwillige Hilfe aus benachbarten nationalen und internationalen Regionen geleistet wurde. Bei Großkatastrophen haben dann regelmäßig private Spenden und meist auch staatliche Finanzhilfen nicht versicherte Schäden abgedeckt. Und alle Katastrophen waren „endlich“: Erfahrungswerte aus der Vergangenheit haben uns Prognosen erlaubt über ihren Verlauf, wie kennen die Scheitelhöhe bei Fluten, den Verlauf von wetterbedingten Naturkatastrophen aller Art. Oft ist das eigentlich krisen- bzw. katastrophenauslösende Störereignis meist schnell vorbei.


    Was ist, wenn alle betroffen sind und sich nicht gegenseitig helfen können?

    Was ist, wenn es keinen Scheitelpunkt gibt, nachdem es "weniger" wird?

    Was ist, wenn auch alle (freiwilligen) KatSHelfer nicht mehr können?

  • Was ist, wenn alle betroffen sind und sich nicht gegenseitig helfen können?

    Was ist, wenn es keinen Scheitelpunkt gibt, nachdem es "weniger" wird?

    Was ist, wenn auch alle (freiwilligen) KatSHelfer nicht mehr können?

    Sinngemäß sagte ein Abteilungskommandant unserer freiwilligen Feuerwehr: "Wenn der Blackout eintritt, dann brauchen wir alle inselfähigen Solaranlagen in der Gemeinde. Die müssen wir vorher erfassen." Dummerweise kann man die vermutlich an einer Hand (einem Finger...) abzählen. Denn all die schönen Notstromgeneratoren brauchen Kraftstoff, Wartung, Ölwechsel, Reparaturen. Mit einer funktionierenden Versorgungs-, Werkstatt- und Ersatzteil-Logistik ist das alles kein Problem, das steht aber dann erst mal nicht zur Verfügung.


    Es wird auch in einem Blackout irgendwie weitergehen, sich eine Art Alltag etablieren.


    Die Frage ist, wie gehen die Bürger damit um, mit der Situation, mit sich, was tun sie den ganzen Tag? Es wird Berufe geben, die können auch stromlos weiter ausgeübt werden und Berufe, vor allem Dienstleister und Sozialberufe, die müssen weiter ausgeübt werden (Altenpflege, Krankenpflege) und natürlich alle Halter von Tieren haben zu tun.

    Viele werden jedoch "Sterben vor Langeweile" und die machen mir Sorgen. Wie kann ich den "stromlosen hungrigen Mob" einbinden, beschäftigen, bei Laune halten. Die einen werden Party machen, bis es nicht mehr geht, die anderen werden stehlen und rauben, sobald ein Machtvakuum entsteht und die Polizei nicht mehr gerufen werden bzw. nicht mehr kommen kann.


    Parallel werden natürlich Techniker und Ingenieure in den Energiesystemen alles tun, was irgendwie möglich ist, um nach und nach die Netze wieder hochzufahren. Dazu braucht es schwarzstartfähige Kraftwerke und handlungsfähige Reparatur- und Wartungs-Trupps. Vor allem muss die Ursache für einen Blackout gefunden werden: sind z.B. massenhaft Smartmeter mit einer Schadsoftware verseucht (Szenario Marc Elsberg), dann hat man ein Problem. Evtl. schlimmer als kürzlich in der IT von VW: dort hat man nur vergessen, kostenpflichtige Zusatzlizenzen der Netzwerk-Switches zu verlängern und die Switches deaktivierten daraufhin diese Features (die aber systemkritisch waren). Dummerweise konnte man diese Features nicht zentral aus der Ferne wieder aktivieren, sondern nur vor Ort per Kabel am Konsolenanschluss. D.h. Techniker musste hunderte (tausende?) Switches an den VW-Standorten aufsuchen, nen Laptop einstöpseln und die zwischenzeitlich wieder gekauften Features vor Ort freischalten. In einem SmartGrid-Szenario mit Millionen intelligenten Stromzählern oder gemanagten Einspeise-Wechselrichtern mag ich mir das nicht ausmalen, wie man die jemals wieder Entsperren kann, sollte deren Firmware durch gekaperte Update-Server mal lahmgelegt worden sein.


    Ich könnte mir vorstellen, dass sich ein Blackout "mehrschichtig" darstellt (je nach Angriffsszenario) bzw. schichtweise bekämpft werden kann. Große Stromerzeuger (schwarzstartfähige Kraftwerke, Wind- und PV-Parks) wird man vor Ort relativ schnell wieder "online" bekommen. Auch die Verteilnetze und Umspannwerke. D.h. die Höchst-, Hoch- und Mittelspannungsebene dürfte man relativ bald bespielen können. Aber dann geht die Arbeit los: alle Endverbraucher - wenn man mal von gehackten SmartMetern ausgeht - wird man nur über einen sehr langen Zeitraum wieder versorgen können.

    Voraussichtlich wird man zuerst die kritischen Infrastrukturen zurück ans Netz bringen, dann alles, was man zur Versorgung und Betreuung der Bevölkerung benötigt und zuletzt die Stromversorgung der einzelnen Privathaushalte.


    Persönlich würde ich meinen Ressourcenverbrauch und meine Aktivität auf das Nötigste beschränken: so gut wie keine Autofahrten, kein Betrieb von Stromerzeugern (nur weil man ihn hat), keine Alleingänge "draußen". Gleichzeitig würde ich spätestens an Tag 2 eines Blackouts die "vulnerablen" Personen im familiären Umfeld einsammeln und in unserem Haushalt unterbringen. Dann würde ich ein Kommunikationsnetzwerk aufbauen und feste "Meldezeiten" vereinbaren. An den beteiligten Häusern im nachbarschaftlichen Umfeld müsste man mechanische Türklingeln (Schnur mit Glocke o.ä.) oder Türklopfer anbringen.

    Evtl. würde ich eine Art "Blackout-Repair-Café" anstoßen: dort könnte man aus PV-Modulen, Autobatterien etc. simple "Solar-Stromversorgungen" aufbauen, die zum Betrieb von 12V-Camping-Equipment, LED-Beleuchtung, Autoradios und zum Laden von Smartphones genutzt werden können.


    Smartphones werden auch in einem Blackout eine wichtige Rolle spielen, einerseits sind diese Geräte auch ohne Mobilfunknetz nutzbar (Musik, gespeicherte Videos, fürs Aufnehmen von Bildern und Videos), man kann mit Apps wie Briar drahtlos innerhalb von WLANs (bzw. direkt zwischen Handys in Funkreichweite) kommunizieren und ich gehe auch davon aus, dass die Mobilnetzbetreiber intensiv an der Inbetriebnahme ihrer Systeme arbeiten werden.

  • Was ich mich in diesem Zusammenhang gefragt habe: viele werden keine Powerbanks, keine batteriebetriebenen Radios haben. Die setzen sich vielleicht ins Auto, Zündung an, hören dann Radio und laden ggf. das Handy. Wie lange macht die Batterie in einem normalen KFZ das mit, so über den Daumen gepeilt? Und wie lange müsste so grob im Anschluss der Motor im Leerlauf laufen, um die Batterie wieder zu laden?

  • An eine Art Blackout-Repair-Café in Bezug auf Solar-Anlagen haben wir auch schon gedacht.

    Also ist dieser Gedanke nicht so ganz abwegig.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Wie lange macht die Batterie in einem normalen KFZ das mit, so über den Daumen gepeilt? Und wie lange müsste so grob im Anschluss der Motor im Leerlauf laufen, um die Batterie wieder zu laden?

    Moderne Autos schalten das Radio und andere Verbraucher bei stehendem Motor nach einiger Zeit von selbst ab, um die Batterie zu schonen - auch bei eingeschalteter Zündung. Ist besonders lustig, wenn man gerade dabei ist, das Navi im Hyundai ix35 per USB-Stick zu aktualisieren. Da hat man nach ner halben Stunde 30% der Daten übertragen und zack, schaltet sich das Auto ab. D.h. Navi-Update geht nur bei laufendem Motor (sind ja dann nur 90 Minuten...).


    In einem Kompaktwagen (VW Golf) hat die Starterbatterie so um die 50Ah Kapazität. Rein theoretisch bedeutet das, dass man 50h lang 1 A entnehmen könnte. Dann wäre die Batterie allerdings tiefentladen und möglicherweise kaputt. Blei-Akkus entlädt man deshalb maximal auf 50% ihrer Kapazität. Also könnte man 25Ah entnehmen, ohne die Batterie zu schädigen. Damit könnte man z.B. 24h lang Radio hören bei niedriger Lautstärke und wenn alle anderen Verbraucher im Auto ausgeschaltet sind.

    Um die entnommenen 25Ah wieder aufzuladen, müsste man das Auto etwa 3h im Leerlauf laufen lassen (dann leistet eine PKW-Lichtmaschine so um die 10A Ladestrom für die Batterie). Der Motor verbraucht da etwa 0,5...0,8l pro Stunde. Das kostet also 1,5 bis 2,5l Kraftstoff.

    Oder man fährt mit dem Auto eine gute Stunde herum, bei höheren Drehzahlen liefert die Lichtmaschine mehr Strom. Aber eine Stunde Autofahren kostet wiederum 3-4l Kraftstoff oder mehr, je nach Strecke und Fahrstil.

  • Viele werden jedoch "Sterben vor Langeweile" und die machen mir Sorgen. Wie kann ich den "stromlosen hungrigen Mob" einbinden, beschäftigen, bei Laune halten.


    Langeweile kommt aber nur die ersten Tage auf, Wäsche waschen ohne Strom und Wasser aus der Wand dauert, Brot selber backen dauert länger als kaufen, Einzelöfen mit Holz beheizen ist in Gegensatz zu einer Gastermerme Arbeit usw.

    Und da alles per Hand wesenlich länger dauert, als mit Machinenhilfe, wird es eine riesen Mangel an Arbeitskräften geben.

    Da mach es Sinn, jeden Bauer, Techniker, Handwerker ein paar HiWis zu geben, die Angehörigen müssen dan neben selber ihre Kranken/Alten mit Bettwäsche versorgen, waschen usw.

    Einmal editiert, zuletzt von Henning ()