Notstromversorgung bei Hochwasser

  • Aus aktuellem Anlass zeigt sich, dass die Örtlichkeit des Notstromaggregats und der USV ebenerdig oder gar unterirdisch nicht besonders klug gewählt ist.


    Ich vermute viele hier haben ebenfalls Aggregat und Reservekanister in Garage oder Keller gelagert.


    Man muss bedenken, dass ja auch ein Hochwasserereignis bei eigener Abwesenheit passieren könnte. Das heißt rechtzeitiges Verlagern ist eventuell keine Option.


    Gibt es einen vernünftigen Weg einen besseren Platz hierfür zu finden oder diese Geräte vor Hochwasser zu schützen?

  • Berechtigte Frage :thinking_face:


    Sofern man einen Balkon besitzt, könnte man ein kleineres Aggregat in einem Schrank auf selbigem aufbewahren.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • ...da hätten die in Fukushima auch mal besser nen Gedanken mehr drauf verschwendet....


    Ansonsten.. stellste das Geraffel auf den Dachboden kommt halt der Blitz, oder der Tornado, und räumt ab.....

    Und wenn du schnell Land gewinnen willst und den 500kg Moppel erst mit dem Kettenzug abseilen musst... Auch Kacke


    Wie du es machst.... immer verkehrt.....


    Vielleicht nen Ponton mit flexibler Verankerung?!


    Gruß EZS

  • Gibt es einen vernünftigen Weg einen besseren Platz hierfür zu finden oder diese Geräte vor Hochwasser zu schützen?

    Wenn man den Platz hat einen 750 Kg PKW Anhänger zu parken würde ich sagen :


    Aggregat , Rüst und Schanzmaterial, wichtige Werkzeuge ect. einfach "auf Rädern" lassen.

    So kann man wenn denn die Sirene heult noch schnell den Anhänger hinter das Auto klinken und aus der unmittelbaren Gefahrenzone verschwinden.

    Das rettet einem zwar nicht Hab und Gut - aber man kann wie z.B. bei dem Hochwasser nach der Rückkehr gleich loslegen. So hat man wenigstens ein Minimum an Hilfsmitteln die man nicht erst unter zig m³ Modderwasser suchen muss.


    Wenn man sich die erschreckenden Bilder aus NRW und Rheinland Pfalz so anguckt werden viele Leute zu Hause nichtmal mehr einen Besen oder trockenen Feudel vorfinden.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • So kann man wenn denn die Sirene heult noch schnell den Anhänger hinter das Auto klinken und aus der unmittelbaren Gefahrenzone verschwinden.

    Das stimmt, aber das schließt zwei Szenarien aus:


    1. Wenn ich nicht da bin, um das zu tun (Urlaub, Arbeit, usw.)

    2. Stationäre Notstromgeneratoren, die nicht so einfach bewegt werden können


    Da ich vor Jahren beruflich mit der Dimensionierung und Planung von USV Anlagen und Notstromaggregaten zu tun hatte, weiß ich, dass alle mir bekannten Krankenhäuser und sonstige kritische Infrastruktur das Aggregat im Keller oder in einem Container am Gelände stehen haben. Einzig eine Feuerwache in einer Stadt ist mir bekannt, die es mangels anderer Optionen am Dach stehen hat.


    Auch Privatpersonen die größere Aggregate im Garten mit Schallschutzhaube stehen haben, können dieses nicht so einfach verlagern.


    Das ist also tatsächlich ein riesen Problem bei Hochwasser, eine stationäre Notstromversorgung zu haben.


    Wenn du dein Grundstück nicht als Ganzes vor dem Hochwasser geschützt bekommst, hast du nach so einem Ereignis ein vermutlich defektes Aggregat.

  • Ggf. könnte eine Flaschenzug-Konstruktion dem Anhänger "Beine machen". Wenn ich den Hänger samt Aggregat in der Garage / unter dem Carport einen Meter in die Luft bekomme, habe ich massiv Zeit gewonnen oder kann das Aggregat trotz Wasser durchlaufen lassen. Allerdings wird es spätestens beim Sprit nachfüllen interessant...

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Wie du es machst.... immer verkehrt.....

    Ist wahrscheinlich leider immer der Fall.


    Wäre es eine Option, den Lagerraum des Notstromaggregats/für das Werkzeug gegen Wassereindringen abzulichten oder zumindest das Werkzeug in wasserdichten Kisten zu lagern?

    Gut, wenn das Wasser über die Zeit durch Wände und Boden drückt, dann hast du im Zweifelsfall auch verloren und während des Betriebs müsste dann die Luftver- und entsorgung auch wieder gewährleistet werden.


    Und wenn das Haus so stark beschädigt ist, dass auch dieser Raum zerstört ist, dann hat man eh ganz andere Sorgen als "keinen Strom"?


    Mich machen solche Überschwemmungen immer einigermaßen ratlos. Ich hatte, wann immer ich die Möglichkeit hatte, mir meine Wohnung/mein Haus auszusuchen, immer darauf geachtet, dass ich entweder nicht in Überschwemmungsgebiet wohne oder zumindest ein paar Meter zwischen einem potentiellen Hochwasser und mir habe durch zum Beispiel "Wohnen in der dritten Etage"...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Mein Häuschen ist so weit oben, wenn da wirklich Hochwasser kommen sollte, dann muss der liebe Gott mal wieder eine Sintflut für angebracht halten ... also die Überlegung ist eher theoretisch für mich.


    Aber ich hatte Bekannte in Passau an dem Dreiflüsseeck, wo Hochwasser immer mal wieder passiert. Alle dort haben ihre Elektronik und wasserempfindlichen Wertsachen nicht im Erdgeschoss und auch nicht im Keller. Will damit sagen: Wer in einem hochwassergefährdeten Gebiet schon länger wohnt, der weiß, womit er zu rechnen hat, und was man dagegen tun kann.


    Ich halte eher die Dummheit, nein Borniertheit triffts besser, der Menschen für gefährlich. Hatte einen Arbeitskollegen, der hat sich tierisch gefreut, mitten in einem Dorf neben dem Dorfbach einen Bauplatz spottbillig ergattert zu haben. Die Einheimischen hätten ihm wohl davon abgeraten, "im Sumpf" zu bauen, aber er wusste es natürlich besser. Kaum war das Haus fertig kam das erste Hochwasser, Keller (er hat tatsächlich einen Keller gebaut, obwohl Hochwasser droht) vollgelaufen, Versicherung hat einmal bezahlt und dann gekündigt. Er kriegt das Haus nicht los, hatte jetzt schon mehrfach Wasser im Haus, kriegt keine Versicherung mehr und hat nicht das Geld, woanders zu bauen...


    Aber zum Thema "Wie preppen?": Meine Notstromversorgung ist sowieso modular. Ich habe einige Autobatterien und wenige (kleine) Wechselrichter, um überall ohne störende Geräuschentwicklung Strom zu haben. Wenn der Keller volläuft, dann sind die unterm Dach noch da, und wenn das Dach abgedeckt wird, dann sind die im Keller noch da. Dürfte für ein paar Tage reichen, auch wenn ich Bohrmaschine und Staubsauger betreiben muss.


    Kurz: Meine Lösung wäre, nicht ein einzelnes großes Aggregat vorzuhalten, sondern zwei oder drei kleine, und zwar an verschiedenen Orten.




    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • dass ich entweder nicht in Überschwemmungsgebiet wohne oder zumindest ein paar Meter zwischen einem potentiellen Hochwasser und mir habe durch zum Beispiel "Wohnen in der dritten Etage"...

    Wobei ich mir beim Wohnen in der höheren Etage dann auch nicht zu sicher sein kann. Habe in der aktuellen Situation oft von unterspülten Häusern gelesen die jetzt einsturzgefährdet oder bereits zusammengestürzt sind.

    Da bringt mir dann leider auch meine höhere Lage nichts. Aber klar, im Zweifel besser als schon abgesoffen im Erdgeschoss, da hast du schon recht.

  • So eine Überschwemmung mit Zerstörung von Gebäuden ist für mich ein Bug-Out-Szenario.

    Mit den Privatleuten zur Verfügung stehenden Mitteln dürfte ein angemessener Schutz gegen Wasser und Geröll oder Unterspülung von Gebäuden kaum möglich sein. Wäre mir auch zu gefährlich. Was nützt es mir, das Stromaggregat oben ins Regal meiner Garage zu stellen, wenn sich draußen die Autos vor dem Garagentor zusammen mit Tonnen an Geröll und Trümmern stapeln.


    Da gilt für mich, die Hausbewohner und die eigene Haut zu retten und das Haus zu evakuieren. Je nach dem, wie die Lage vor Ort ist, kann ich dann, wenn die Familie in Sicherheit ist, versuchen, mich zusammen mit Helfern wieder zum Haus durchzukämpfen.


    Dazu kaufe ich notfalls die benötigten Gerätschaften oder borge sie mir aus.

    Solange das keine allgemeine nationale Notlage ist, sollten sich Pumpen und Generatoren in 50-100km Entfernung vom Katastrophengebiet noch im Handel kaufen oder mieten lassen.


    Wir reden da ja von Ausgaben von um die 1.000 Euro, wenn man sich mit Baumarktqualität begnügt. Das wäre mein pragmatischer Ansatz, anstelle zu versuchen, ein Aggregat hochwassersicher irgendwo einzulagern.


    Man muss auch bedenken, dass man zum Betrieb einer elektrischen Tauchpumpe oder eines Industriesaugers ein Stromaggregat braucht, das den Anlaufstrom des E-Motors bewältigt. Für eine 800W-Pumpe braucht man da schon ein Aggregat mit 3-5kVA Leistung. Vor allem sollte man kein Drehstromaggregat nehmen, da ein 3kVA-Drehstrom-Aggregat auf einer Phase nur mit ca. 1.000W belastbar ist, während ein 3kVA-Wechselstrom-Aggregat seine 3.000W an der 230V-Steckdose liefert.

    Hier drei Beispiele für 1-phasige Aggregate: Preiswert Einhell 3.100W (289€) - Mittelklasse SDMO 4.200W (689€) - Oberklasse Honda 4.600W (1.349€)


    Ideal ist natürlich das Honda-Aggregat, weil es einen 24l-Benzintank hat und Leistung satt bietet, da kann man dann gleichzeitig kärchern und nen Staubsauger betreiben oder zwei Tauchpumpen. Betankt wiegt das Aggregat allerdings über 70kg, das wuppt man nicht mal eben in und aus dem Kofferraum.


    Ich würde fürs grobe Abpumpen jedoch eher dazu tendieren, Motorpumpen mit Benzinmotor zu verwenden. Da hat man mehr Wumms. Dann hat man auch die Gefahr eines elektrischen Stromschlags gebannt. Allerdings muss man sich mit störrischen Saugschläuchen herumschlagen, die auch nicht beliebig lang (4-7m) sein dürfen.


    Fürs Reinigen leergepumpter Räume ist dann ein Stromaggregat aber sinnvoll, man kann dann Allessauger und Hochdruckreiniger damit betreiben.


    Grüsse

    Tom

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Meine persönliche Wohnlage ist, wie bei Opa so hoch, dass ich mehr (berechtigte) Bedenken im Hinblick auf Sturmereignisse habe, als auf nasse Füße. Im Worst Case (wie letztes Jahr im August) wird die tieferliegende Nachbarschaft stark in Mitleidenschaft gezogen, ich bräuchte also eher ein (vernünftiges!) Boot, wenn ich woanders helfen bzw. das Grundstück verlassen möchte.


    Aber auch ich habe Freunde und Verwandte, die in gefährdeten Gebieten wohnen. Eine meiner Schwägerinnen wohnt in Österreich in einer Flußschleife - da ist das komplette Erdgeschoß quasi Bunkerausführung inkl. dichtem "Hauswirtschaftsraum", alle Anschlüsse befinden sich direkt unter der Decke. Der Wohn- und Lebensbereich ist dann in den beiden Obergeschoßen darüber.


    Die "preppen" leider nicht, hatten aber dementsprechend schon hin und wieder das Problem, dass die berühmt/berüchtigten Einkaufsfahrten mehrmals die Woche im wahrsten Sinne des Wortes "ins Wasser gefallen" sind :zipper_mouth_face:

    Auch hat sich da mittlerweile ein gewisser "Schlendrian" eingeschlichen, weil ja alles, was gekauft und angeschafft wird, zunächst ins Obergeschoß befördert werden muss. Wird dann schon immer wieder mal hektisch, die im Hauszugang/Erdgeschoß befindlichen Gegenstände (Schuhschrank etc.) nach oben zu schaffen...

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Dachboden scheint mir da noch das sinnvollste, falls vorhanden.


    Bei PV-Anlagen (mit Akkuspeicher) befindet sich ja meist auch alles im Keller. Ist bzgl. hochwasser auch unschlau, aber im Normalbetrieb ist es im Dachbereich halt ungesund warm .

    aus DE gesendet....

  • Dachboden scheint mir da noch das sinnvollste, falls vorhanden.


    Bei PV-Anlagen (mit Akkuspeicher) befindet sich ja meist auch alles im Keller. Ist bzgl. hochwasser auch unschlau, aber im Normalbetrieb ist es im Dachbereich halt ungesund warm .

    Wie man macht, man macht es falsch


    Keller: Hochwassergefahr,

    Gefahr von Gasansammlung bei Bleiakkus,

    was man während der Bauphase einmal mit dem Kran ins Untergeschoss gehievt hat bekommt man nicht mehr so einfach raus


    Dachboden : Zu warm für Akkus order Treibstoff Vorräte,

    Die Deckentraglast muss beachtet werden und ist geringer als die des Kellerbodens,

    Vibrationen bei Betrieb eines Aggregats können sich auch negativ auswirken


    Wie man es macht, man macht es falsch

  • Wie man es macht, man macht es falsch

    Deshalb habe ich mich für solche Fälle für ein stromloses Ausharren entschieden. Auspumpen würde nichts bringen da bei dem Altbau das Wasser eh unter den Wänden durchdrücken würde. Kommt, wenn auch sehr sehr selten, alle paar jahre mal vor wenn es extrem heftig an die Fassade regnet.

    TK ist klein und eh spärlich gefüllt, würde wohl eine kleine Vorkochorgie bei Stromausfall geben. Zudem hält sich die Temperatur im TK und im Kühlschrank gut und gerne 2 - 3 Tage wenn nicht alle 5 Minuten ein Dösel die Tür öffnet (getestet bei Stromausfällen).

    Und wenn es wirklich ungemütlich wird weiss ich noch eine kleine, nette Stelle wo ich mein Zelt aufschlagen kann, mit eigener Quelle. Wenn da das Wasser steht spielt halb Europa Atlantis.

  • würde wohl eine kleine Vorkochorgie bei Stromausfall geben

    hast du dazu einen Holzherd?

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • hast du dazu einen Holzherd?

    Ja, auch sowas steht noch in mehrfacher Ausführung im Lager. Dazu das Luxusproblem diverser Gas- und Benzinkocher. So über die Jahre sammelt sich halt was an....

  • Hauptsacheddas lagert nicht auch im Keller. :winking_face_with_tongue:

    Duck und weg.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Hauptsacheddas lagert nicht auch im Keller. :winking_face_with_tongue:

    Duck und weg.

    Nö, ich habe keinen Keller. Und wenn das Zeuch in zwoeinhalb Meter Höhe absäuft dann sind die Probleme grösser als ein Stromausfall.

    :face_with_tongue: