Szenario Blackout: Tag 3

  • Guten Morgen am 3. Tag ohne Strom!


    Es war eine unruhige Nacht, denn gegen 3 Uhr wurdet ihr durch "Feuer"-Rufe geweckt.


    Zwei Häuser weiter stand ein Gebäude in Vollbrand. Je nachdem wo ihr nun real wohnt kann das ein Einfamilienhaus, ein Mehrparteienhaus oder ein Gewerbebetrieb sein.


    Da niemand die Feuerwehr rufen kann, rennen alle Leute panisch hin und sehen nach was los ist und ob sie helfen können. Manche Nachbarn beginnen bereits mit dem Gartenschlauch einen Löschangriff, aber der Druck in der Wasserleitung ist bereits sehr gering und das Unterfangen ist zwecklos.


    Status: Ein Gebäude nach wie vor in Flammen, die Bewohner konnten sich gerade noch unverletzt retten, brauchen aber nun ein Obdach.


    Wie reagiert ihr? Wie setzt ihr die Rettungskette in Gang? Wie bekämpft ihr notfalls einen Brand ohne Feuerwehr, um zu verhindern, dass das Feuer auf andere Häuser übergreift? Was ist mit den betroffenen Menschen aus dem Gebäude? Wer versorgt die?


    Zur Stromsituation: Die Radiosender sind nun dazu übergegangen nur von 8 bis 20 Uhr zur vollen Stunde zu senden, um den Sprit der Aggregate zu sparen.


    Es wurde eine Ausgangssperre verhängt, weil die Regierung mit ersten Plünderungen in der 3. Nacht ohne Strom rechnet.


    In Dörfern und Städten versammeln sich bei noch angenehm herbstlichen Temperaturen viele Einwohner in Stadt- und Ortszentren und tauschen sich über die Lage aus. Die Leute werden unruhig und erste Gerüchte verbreiten sich, dass es sich bei der Ursache um einen Hackerangriff aus Asien handeln soll und ein AKW in Kürze keine Kühlung mehr haben wird. Im Radio werden weiter nur Durchhalteparolen ausgegeben, die Stromversorgung sei "in Kürze" wieder hergestellt und man solle Ruhe bewahren.

  • Wenn möglich die gute alte Eimerkette sonst kontrolliert abbrennen lassen und verhindern das es sich ausbreitet. Glaube nicht das das am ersten Tag gut funktioniert aber es ist ein guter Grund das ab jetzt alle befüllte Eimer parat haben und die Kette geübt wird. Gemeinschaftlich gucken, wie man der obdachlosen Familie helfen kann. Stärkt den Zusammenhalt unter den Nachbarn und den kann man noch gut brauchen wenn es länger dauert.

  • Tag 3 - es wird langsam ungemütlich


    Der Tag beginnt wie der letzte - mit einem ausgiebigen Frühstück. Es werden wieder Semmeln im Omnia aufgebacken, es gibt Honig, Erdbeermarmelade, Butter, Schnittkäse, Schinkenaufschnitt und Wiener Würstchen, ebenfalls im Omnia aufgewärmt.


    Dann hole ich einige Lebensmittel, Klopapier und andere Dinge aus meiner Garage, schaffe diese ins Haus und parke trotz Bedenken seitens kompetenter Mitmenschen ein Auto unmittelbar vor dem Garagentor, damit Einbruchsversuche erschwert werden.


    Meine Madame holt schon mal die letzten Äpfel vom Baum, damit die Vitaminversorgung gesichert ist. Im Garten dampft bereits der Eintopfofen mit dem erwärmten Wasser für die Morgentoilette.


    Noch während wir darüber diskutieren, was es heute zu Mittag gibt, fährt ein Auto vom Landratsamt vor. Der Fahrer bittet mich eindringlich, meinen Platz im Krisenstab in der 23 km entfernten Kreisstadt zu besetzen. Da ich aber für meine alten Eltern, meinen Sohn und für meine nicht gerade pragmatisch veranlagte Ehefrau sorgen muss, lehne ich dieses Ansinnen mit Verweis auf einen situationsbedingten Nervenzusammenbruch ab.


    Kaum ist dieses Thema ausgestanden, entdecke ich eine Rauchentwicklung in der Scheune meines Nachbarn. Diese steht nur ca. 6 m von unserem Haus entfernt und ist erstens gewaltig groß und zweitens mit tonnenweise Brennholz gefüllt. Das habe ich jetzt gebraucht. Hier hilft kein Zögern. Zisterne auf, Benzinpumpe aufstellen und anwerfen, 50 m D-Schlauch ausrollen und Strahlrohr dran. Dann geht es auf das Hausdach. Ich muss insbesondere den Dachstuhl mit Wasser kühlen. Wir haben zwar Westwind, was den Rauch und die Flammen von uns weg treibt, die enorme Wärmestrahlung bleibt aber trotzdem. Ich muss regelmäßig auch mich selbst kühlen, ansonsten ist die Hitze nicht auszuhalten.


    Von unserer freiwilligen Feuerwehr sind nur zwei Mann greifbar gewesen, ein paar Alterskameraden haben noch mit angepackt. Einer fuhr unmittelbar los, um die Stützpunktfeuerwehr in unserem Hauptort persönlich zu alarmieren. Diese waren schon bereit zum Ausrücken, da die Rauchwolken weithin sichtbar waren. Trotz dem traf unsere Stützpunktfeuerwehr mit dem Tanker eher ein, als unsere eigenen Kameraden Wasser im Strahlrohr hatten. Die Scheune war nicht zu retten, die Wehr konzentrierte sich darauf, den Brand nicht auf Nachbargebäude übergreifen zu lassen.


    Um zwei Uhr nachmittags komme ich endlich zum Mittag essen. Was es gab, kann ich nicht mal mehr sagen, meine Gedanken kreisten ständig um das eben Erlebte. Wir hören dennoch die regionalen Nachrichten ab, der MDR sendet noch. Ich höre immer wieder den Satz „…an der Behebung des Problemes wird mit Hochdruck gearbeitet.“


    Mittlerweile mehren sich die Gerüchte über Ausschreitungen an der leider nur einen Kilometer entfernten Autobahnraststätte. Hier sind zwischenzeitlich mehrere hundert Fahrzeuge gestrandet, es gibt keinen Treibstoff, immer noch keine Notstromversorgung und die sanitären Einrichtungen stinken buchstäblich zum Himmel. Auch soll es schon vereinzelt zu Plünderungen im Nachbarort gekommen sein.


    Ich begebe mich zum Ortsbürgermeister und schlage ihm vor, die Holzbrücke über den Fluss, die in den Nachbarort führt, unpassierbar zu machen, sprich teilweise zu zerstören. Ansonsten wird unser kleiner Ort hoffnungslos von den gestrandeten Menschen überrannt. Der Bürgermeister lehnt mein Ansinnen vorerst ab und verspricht, mit den überörtlichen Behörden das Problem zu besprechen und Maßnahmen in die Wege zu leiten.


    Vorerst bleibt mir nur, wieder nach Hause zu gehen, den Stromerzeuger wie gehabt anzuwerfen und mit der Familie die weiteren Schritte zu besprechen. Beim gemeinsamen Abendessen beschließen wir, abwechselnd Nachtwache zu halten. Ich erkläre noch einmal die Funktion der Wärmebildkamera und hoffe, dass alles gut geht. Alle Türen und Tore werden gewissenhaft verschlossen. Die erste Nachthälfte schiebe ich selbst Wache, aufgrund der Ereignisse bin ich eh voll auf Adrenalin und kann nicht schlafen.


    P.S. Die örtlichen Gegebenheiten sind tatsächlich so. Deshalb denke ich, dass die Autobahnraststätte bei einem realen Blackout unser größtes Problem wird. Ich habe das Szenario von Ben dahingehend angepasst.

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  • (Ich weiß ja nicht, ob das Szenario so realistisch ist, aber mag sein. Außerdem finde ich es auch fragewürdig, irgendwelche Vorannahmen zu treffen, wie das größere Umfeld im Ort reagiert, wie sich irgendwelche öffentlichen Stellen oder Rettungsdienste aufstellen, etc. Aber spielen wir es mal mit.)


    An Brandbekämpfung ist halt nicht zu denken. Erst mal bliebe, zum Ortsteil-Feuerwehrhaus zu radeln, was man in knapp fünf Minuten bewerkstelligen kann, und dort bescheidzusagen. Keine Ahnung, wie die Feuerwehr reagiert und reagieren kann. Falls da jemand zufälligerweise eine Motorpumpe und ein größeres Wasserreservoire zur Verfügung hätte, würde ich natürlich helfen. Ansonsten hätte Priorität, das eigene Haus gegen Funkenflug zu schützen. Da es (real) in der vergangenen Nacht geregnet hat, sind das schon mal keine schlechten Rahmenbedingungen. Ansonsten ein paar Eimer Wasser aus dem Gartenfass füllen, alte Handtücher nass machen, Leiter bereitstellen, damit man eventuelle Funken an der Fassade ausschlagen kann, und die Situation beobachten. Ich gehe davon aus, dass die obdachlose Familie in einer städtischen Liegenschaft unterkommt.


    Darüber hinaus gibt es nicht viel zu tun. Da wir nur einen kleinen Gefrierschrank haben, dürfte die Schlemmerei am heutigen oder am morgigen Tag so weit vorbei sein. Als letztes würde ich das Gemüse verputzen, da sich das am längsten hält. Das würde ich aber in den Kühlschrank räumen, um mit dem dort vorhandenen Zeug möglichst lange eine niedrige Temperatur zu erhalten. Gekocht wird übrigens mit dem Raketenofen auf der Terrasse.


    Ich würde im weiteren Tagesverlauf sicher nochmal zum Rathaus gehen, um dort eventuell Neues zu erfahren, mich aber vor aufgebrachten Menschenansammlungen fern halten. Wenn sonst nichts Dringendes anliegt, würde ich mich entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf den rund vier Kilometer langen Weg zum Nachbarort machen. Da wohnen gute Freunde. Mal schauen, wie es denen geht. Auf dem Rückweg würde ich bei Onkel und Tante vorbeischauen, die schon etwas älter sind.


    Am Abend die Familie darauf vorbereiten, dass wir ab dem Folgetag etwas sparsamer mit Akkus sein müssen, also bei Sonnenuntergang wahrscheinlich schlafen gehen und E-Book-Reader und Ähnlcihes nur in wichtigen Fällen betreiben. Die Solar-Ladekapazität reicht selbst bei gutem Sonnenschein nur für ein absolutes Minimum beim Nachladen der Akkus. Daher sollte der durchaus vorhandene Vorrat nicht ohne Not entladen werden.

  • (Ich weiß ja nicht, ob das Szenario so realistisch ist, aber mag sein. Außerdem finde ich es auch fragewürdig, irgendwelche Vorannahmen zu treffen, wie das größere Umfeld im Ort reagiert, wie sich irgendwelche öffentlichen Stellen oder Rettungsdienste aufstellen, etc. Aber spielen wir es mal mit.)

    Ich weiß auch nicht wie realistisch das ist. Das Problem ist, dass dir ab Tag 3 eines Blackouts niemand mehr sagen kann was passieren wird.


    Ich versuche ein halbwegs realistisches Szenario zu schaffen, abseits des Best Case Szenarios "7 Tage stromlos zu Hause campen".


    Denn irgendwas geht immer schief und gerade für diese Fälle sollte man sich, zumindest geistig, vorbereiten.

  • Brand in der Nachbarschaft? Das hatten wir erst diesen Sommer, vier Häuser weiter.

    Also zum Szenario:
    Kurz was Anziehen, vors Haus schauen und ggf. mit dem Auto zur Feuerwehr fahren und alarmieren.
    Große Feuerwache, die im Blackoutfall sicher auch das Krisenzentrum sein wird (wovon ich mich am Tag davor bereits bei meiner Erkundungsfahrt vergewissert hätte), ist nur knapp einen Kilometer entfernt.
    Selber Löschen bei Haus in Vollbrand? Sinnlos, auch wenn die Wasserversorgung im Ort seit kurzem notstromversorgt ist und das hoffentlich auch noch an Tag drei.

    Der abgebrannten Familie vielleicht, je nachdem was an Hilfskräften vor Ort ist, eine Decke anbieten, eine Tasse Tee. Aufnehmen könnten wir sie nicht, weil spätestens am dritten Tag würde ich die Schwiegereltern zu uns holen, und dann wäre die Hütte voll.

    Ja, das wäre es auch schon im wesentlichen für den 3. Tag.
    Weitere Vorräte aus TK und KS aufbrauchen, vielleicht zur Abwechslung und wegen dem Geschmack den Grill anwerfen.
    Die Lage peilen: mit dem Fahrrad durch den Ort, Radio hören, Kontakt mit den Nachbarn halten.
    Langsam nervös werden

  • Feuer?

    Oha, das kann entweder ein Einfamilienhaus oder gar die soziale Einrichtung sein... da müsste man schauen wo man die Bewohner unterbringt, es gibt ein Gasthaus im Ort das recht leer ist wegen Corona, ausserdem sehr viele Gutbürger im Förderkreis dieser Einrichtung, sollen die sich drum kümmern.

    JAJA, hört sich jetzt herzlos an ... blablabla

    Ich kann nicht alle retten!


    Löschwasser ist kein Problem da wir ein Fließgewässer haben mit entsprechenden Saugstellen.

    Allarmiert wird, so gross ist das Dorf nicht, durch Geschrei, rumfahren mit dem Auto und hysterisch hupen, Im Anschluss fährt man in das Nachbarstädtchen.

    Was die Gerüchte angeht... Der Mangel an zuverlässigen Informationen würde mir in der Tat schwer zu schaffen machen. Es sind etliche Radios, Weltempfänger und Afu Geräte vorhanden. Hoffentlich bekommt man Via AFu noch halbwegs seriöse Infos.


    Vor vielen vielen Jahren hatten wir ein Universalgerät bei dem man den Motor des Rasenmähers recht schnell auf eine mobile Pumpe ummontieren konnte, das Ding hatte richtig Dampf und da wir einen Bypass vom Fliessgewässer haben kommt folgendes auf die Liste:

    Das Rohr überprüfen ob es noch durchgängig ist , es wurde seit vermutlich zwanzig Jahren nicht mehr genutzt. Staustelle im Bach freilegen und sich auch die Suche nach einer schönen Motorspritze begeben...

  • Was mich wundert ist, das ihr alle der Meinung seid, dass die Mitmenschen ruhig bleiben. Ich kann mir vostellen das bei Bekanntgabe eines so großen Blackouts die Mitmenschen ihre Zivilisation ab dem zweiten Tag vergessen. Und auf einmal überall Waffen zum Vorschein kommen und auch massiv eingesetzt werden.

    Wenn ich mir da das Verhalten der Menschen in den USA ansehe, die auch schon mal tagelang ohne Strom waren, da hat es noch nicht einmal 24 Stunden gedauert bis das Tier im Menschen einsatzbereit war. Klar gibt es dort vel mehr Waffen. Aber hier in Deutschland gibt es die auch. Nur die Registrierten sind hier weniger.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Feuer sehe ich entspannt.


    Die ganzen Leute, von der freiwilligen Feuerwehr, die in letzter Zeit immer mehr von Landwirten zu Nebenerwerbslandwirten und schließlich zu Bürohengsten mutiert sind, waren vor dem Blackout alle nicht mehr für einen plötzlichen Feuerwehreinsatz verfügbar. Jetzt im Blackout ist da sogar ein Überangebot. Dorf-Feuerwehr ist also vollständig da. Die Alarmierung der Nachbargemeinden schafft ein Bastler, der die Sirene mit einem Stromerzeuger direkt koppelt. Dabei musste er ins Rathaus einbrechen, aber das ist in diesem Fall durch den Nothilfeparagraphen erlaubt.


    Das Haus brennt nieder, ein älterer Herr mit leichter Rauchvergiftung, wird von einem Arzt, der im Dorf wohnt, behelfsmäßig versorgt.


    Jetzt gibts ein anderes Problemchen: Wenn ich mir so angucke, in unserem Wohngebiet, wem ich am ehesten unsachgemäßen Umgang mit Kerzen zutrauen würde, dann sind das genau die Arschlöcher, die gerne mal in der Spielstraße mit 50 durchbrettern und schon mit der hälfte der "normalen" teilweise juristischen Streit hatten. Ob denen jemand hilft? Ich will die nicht bei mir in der Wohnung haben. Eine Wolldecke und ein paar Konserven ja, aber dann hat es sich.


    Spätestens am 3. Tag würde ich mit den Nachbarn ernsthaft über einen Nachtwächterdienst und/oder Bewegungsmelder reden.


    Ich habe in dem Szenario übrigens ein paar mal mit einer Drohne in ungefähr 50 Metern Höhe mal eine Panoramaaufnahme vom Horizont gemacht, und dabei festgestellt, dass es in der nahegelegenen Stadt (ca. 15 km) ebenfalls raucht.


    Die Krankenschwester ist immer noch nicht zu Hause, und mein Nachbar will auf eigene Faust in die Stadt um sie zu suchen... Was soll man da tun?



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Was mich wundert ist, das ihr alle der Meinung seid, dass die Mitmenschen ruhig bleiben. Ich kann mir vostellen das bei Bekanntgabe eines so großen Blackouts die Mitmenschen ihre Zivilisation ab dem zweiten Tag vergessen. Und auf einmal überall Waffen zum Vorschein kommen und auch massiv eingesetzt werden.

    Wenn ich mir da das Verhalten der Menschen in den USA ansehe, die auch schon mal tagelang ohne Strom waren, da hat es noch nicht einmal 24 Stunden gedauert bis das Tier im Menschen einsatzbereit war. Klar gibt es dort vel mehr Waffen. Aber hier in Deutschland gibt es die auch. Nur die Registrierten sind hier weniger.


    Beim Eintreten des Blackouts ist es zu spät sich darüber Gedanken zu machen, aber langfristig kann man schon versuchen in eine nicht so durch Plünderungen und Unruhen gefährdete Gegend zu ziehen. Das gehört für mich auch zum Preppen.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Was mich wundert ist, das ihr alle der Meinung seid, dass die Mitmenschen ruhig bleiben. Ich kann mir vostellen das bei Bekanntgabe eines so großen Blackouts die Mitmenschen ihre Zivilisation ab dem zweiten Tag vergessen. Und auf einmal überall Waffen zum Vorschein kommen und auch massiv eingesetzt werden.

    Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Weil es auch kein Verhalten ist, dass irgendeinen Sinn hätte an Tag 3.


    Nach Tag 7 ja, wenn keine Polizei mehr zu sehen ist und sich Menschen durch beobachtete Plünderungen "anstecken lassen" und einer Gruppendynamik folgen. Aber davor denke ich wird das nicht, oder nur in sehr kleinem Rahmen passieren.


    Die meisten Menschen werden weiter in ihren 4 Wänden bleiben und sehen wie sie zurecht kommen.


    In den USA und Südamerika sieht man auch sehr schön wie der Staat hier reagieren würde nämlich mit Notstandsgesetzen und dem Einsatz der Armee zur Sicherstellung der öffentlichen Ordnung.


    Ich kann mir bei einem 7 tägigen Blackout gut vorstellen, dass die Soldaten ab Tag 4 und unklarer Dauer des Blackouts einberufen werden und Präsenz zeigen.

  • Halte ich für sehr unwahrscheinlich. Auch in Texas beim Blackout Anfang dieses Jahres gab es keine Schießereien.

    Es gab Wasserrohrbrüche, Brände Kohlenmonoxidvergiftungen, Autounfälle, Erfrierungen. Massive Schäden an Gebäuden, in Produktionsanlagen, in der Massentierhaltung.

  • Da war es in Texas ja auch unbequem, rauszugehen um zu plündern, bei den Temperaturen; bei hier +20° Celsius könnte das durchaus anders aussehen, oder? In England haut man sich gerade wegen Benzin die Birne ein...

  • Zum Thema Feuer: ohne eine auch nur ansatzweise gesicherte Wasserversorgung wird es bei uns schwierig mit dem Löschen eines Vollbrandes. Das nächste Fließgewässer ist einiges an Entfernung weg und bis zur Elbe eine Schlauchleitung legen? Das würde nicht mal die Feuerwehr unter zu Hilfenahme der Kreisfeuerwehrbereitschaft und des THW hinbekommen... 🤷 Also: kontrolliert abbrennen lassen oder schauen, ob man mit einem Hydranten die Feuerwehrleitung in der Straße angezapft bekommt. Und wenn man zum Pumpen mit einem Moppel eine elektrische Pumpe anschließen muss oder mit einer Schwengelpumpe händisch etwas deichseln kann.


    Was die Familie angeht: je nachdem, wer das ist, würden wir sie bei uns im Gästezimmer unterbringen können. Einer könnte im Gästebett schlafen, für bis zu zwei weitere wären noch Feldbetten zur Verfügung. Und für ein bis zwei wäre noch ein Klappschlafsofa im Ankleidezimmer möglich. Aber das ist nicht so gemütlich. Und Im Wohnzimmer wäre auf dem Sofa auch noch Platz für bis zu zwei Leute...

    Wenn es die "richtigen" in der Nachbarschaft trifft: Unterstützung in Form von Kleidung Spielsachen oder ähnliches würde es von anderen sofort geben. Wenn es "die falschen" trifft: man würde sie nicht im Regen stehen lassen, aber auch nicht das volle Portfolio der Unterstützung angedeihen lassen. 🤷 Also: man muss seine Kontakte in der Nachbarschaft nicht derart pflegen, dass man mit jedem gut Freund ist. Aber man sollte sich in der Nachbarschaft auch nicht unbeliebt machen mit so Dingen wie Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, unnötige Lärmbelästigung, übler Nachrede, Beleidigung etc... 🤷


    Wegen der Versorgung brauchen meine Frau und ich uns wahrscheinlich weniger Sorgen machen. Wir haben ausreichend Vorräte, auch wenn die Möglichkeiten, warm zu kochen, eher begrenzt sein werden.

    Meine Frau und ich würden uns aber, so gut es geht, bei der HiOrg mit einbringen. Meine Frau würde sich wahrscheinlich mit irgendwelchen administrativen Aufgaben befassen, da ihre Hüftkopfarthrose es ihr unmöglich macht, längere Strecken zu gehen. Ich würde zumindest tagsüber bei der HiOrg mich im San-Bereich oder bei verschiedenen Tätigkeiten im Rahmen einer Notunterkunft oder Verpflegungsausgabe einbringen. Vorteil: ausreichend Getränke und Verpflegung einschließlich Warmverpflegung.


    Spätestens jetzt wird es vermehrt Leute geben, die ihre Smartphones/Tablets aufladen möchten/müssen. Telefonieren werden wohl die wenigsten können, ebensowenig wie Messengerdienste nutzen. Aber es gibt ja auch noch Offline-Spiele, mit denen man sich die Zeit vertreiben kann.


    Worüber ich mir dann langsam doch ein wenig Gedanken macheist die Frage, wie es meiner Familie (Vater/Schwester) und den Freunden im norddeutschen Raum geht sowie meinen Schwiegereltern in Schweden. Ich mache mir weniger Sorgen um die Versorgungslage, sondern mehr darüber, ob es ihnen allen gut geht und sie in den letzten Tagen nicht ernsthaft krank geworden oder verletzt sind.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Als Stadtbewohner muss man sich bei so einem Szenario (7 Tage Blackout) wohl auch im Klaren darüber sein, dass man einer höheren Gefahr ausgesetzt ist und ein höheres Risiko für Plünderungen und Gewalttaten hat, als im ländlichen Raum.


    Als Stadtbewohner würde ich jeden Weg nach draußen vermeiden, soweit es möglich ist.

  • Zum Thema Feuer: ohne eine auch nur ansatzweise gesicherte Wasserversorgung wird es bei uns schwierig mit dem Löschen eines Vollbrandes. Das nächste Fließgewässer ist einiges an Entfernung weg und bis zur Elbe eine Schlauchleitung legen?

    Die Feuerwehr hat auch Tankwagen, um Wasser ranzuschaffen.


    Und früher hatte jedes Dorf seinen Löschteich. Auch auf vielen Betriebsgeländen waren Löschteiche baurechtlich vorgeschrieben.


    Suche mal in Deiner Umgebung danach.

  • Und früher hatte jedes Dorf seinen Löschteich. Auch auf vielen Betriebsgeländen waren Löschteiche baurechtlich vorgeschrieben.

    Die haben wir hier im Ort durchaus. Nur wird das, was da an Wasser drin ist, nicht ewig lange halten. Und zwei der Teiche sahen beim letzten Besuch doch einigermaßen trostlos aus. Im Sinne von "früher war mehr Lametta"...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Wie gut funktioniert die Feuerwehr im Bezug auf die Brandbekämpfung ohne Strom?


    Das Tanklöschfahrzeug ist standardmäßig mit Wasser befüllt. Das reicht allerdings nicht lange bei einem Brand.


    Hat jede Feuerwehr eine Benzinpumpe, die Wasser direkt aus einem Löschteich oder anderen Gewässer entnehmen kann? Wie lange reichen hierfür die Spritvorräte?

  • 2 Häuser neben uns ist das Feuerwehrhaus (wirklich). Da wohnt keiner, das steht sehr einsam, also abfackeln lassen.

    Ausser unserem direkten Nachbarn fällt was ein, der war Feuerwehrhauptmann und der Sohn ist noch aktiv. Dort würde ich klingeln, falls er es noch nicht bemerkt hat.

    Die 3 Jungs sind gestern angekommen. Es wird gestritten, ob mit den noch geladenen Powerbanks, Filme geschaut werden dürfen. Ich stelle sie sicher.

    Wir würden Äpfel und Birnen abernten und einlagern. Holz für Raketi vorbereiten alles zum Wasseraufbereiten vorbereiten. Gegessen würde soviel wie möglich aus Kühl/Gefrierschrank.

    Getrunken würde noch das schnell abgefüllte letzte Trinkwasser.

    Ich würde überlegen, ob und wie viel wir Brauchwasser (Regentonne und abgefüllte Trinkwasser ) zur Körperhygiene, Waschen und Spülen verwenden sollen.

    Ich würde mich nicht unter die Leute mischen wegen Corona Angst. Dafür würde ich die Nachbarin fragen, die weiss immer alle Gerüchte.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

    Einmal editiert, zuletzt von Apfelbaum ()

  • Als Stadtbewohner muss man sich bei so einem Szenario (7 Tage Blackout) wohl auch im Klaren darüber sein, dass man einer höheren Gefahr ausgesetzt ist und ein höheres Risiko für Plünderungen und Gewalttaten hat, als im ländlichen Raum.

    Da muss ich an den Lieblingsspruch eines Freundes, der bei den Ultras ist, denken: "Das könnte weh tun".


    So ungefähr die Hälfte des Dorfes bei uns ist noch recht gut vernetzt, und auf eine Bedrohung von außen würde sich jeder von uns so einbringen, wie er halt kann. Und wenn da wirklich unfreundliche Fremde versuchen würden, die örtliche Brauerei zu stürmen, dann wäre das gefühlt wie ein direkter Angriff auf jeden einzelnen von uns. Ich bin da schon etwas gesetzter, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die Möchtegern-Plünderer für den aufgestauten Frust einiger jüngerer Einwohner gerade recht kämen.


    Aus allen diesen Gründen sehe ich eventuellen Plünderern eher gelassen entgegen, ... Plünderer könnten als positiven Effekt sogar den Zusammenhalt in der Gemeinschaft erheblich stärken.


    Das gilt natürlich alles für unser Dorf. Ich habe mal ein paar Jahre in der Stadt gewohnt, da würde ich zumindest in meiner damaligen Wohngegend mich nicht so blind auf die Nachbarn verlassen.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem