Gasmangel: Auswirkungen & Vorsorge

  • Bei ALG II ist es so, zumindest war es bei mir so in der zweiten Hälfte der Nuller Jahre, wo ich dieses Konstrukt mal 1,5 Jahre bezog, dass die Heizkosten als Bestandteil der Miete grundsätzlich in voller Höhe übernommen werden.

    Strom hingegen gibt es "lediglich" einen Pauschalbetrag von damals waren es glaube ich 40 € oder so. Für mich als alleinstehende Person. Bei einer Familie ist diese Pauschale natürlich höher und wird danach bemessen, was ein durchschnittlicher Haushalt mit x Personen verbrauchen wird.


    Warum man das nicht auch bei der Heizung macht? Keine Ahnung. Vermutlich, weil sich der Gesetzgeber der Tatsache bewusst ist, dass viele der Leistungsempfänger in energetischen Dreckslöchern wohnen, es aber auch kein günstigere Wohnraum zur Verfügung steht.

    Haushaltsstrom muss alleinig vom Regelsatz getragen werden. Ein gewisser Anteil wird nur übernommen, wenn die Person eine Nachtspeicherheizung hat.


    Bei AlG ll wird oft genug angewandt, dass eine Nachzahlung der Heizkosten nicht in voller Höhe übernommen wird, wenn sie dem jeweiligen Sachbearbeiter als unangemessen hoch erscheint. Das widerum zieht einen Rattenschwanz aus Widersprüchen und Ablehnungsbescheiden bis hin zu Anträgen beim Sozialgericht sowie ggf Probleme mit dem Vermieter aufgrund der zeitlichen Verzögerung der Nachzahlung nach sich, so dass sich wohl kaum ein AlG ll-Empfänger sich das bewußt und freiwillig antun würde.

    there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Sowohl beim SGB XII als auch SGB II gelten soweit ich weiß Angemessenheitsobergrenzen.


    Zitat

    Die tat­säch­lich anfal­len­den Kos­ten sind als ange­mes­sen anzu­se­hen, soweit sie nicht einen Grenz­wert über­schrei­ten, der unan­ge­mes­se­nes Hei­zen indiziert.

    Die Frage ist halt tatsächlich, wie man das im Moment überhaupt ermitteln will, da die Gaspreise derart gestiegen sind. Sonst gibt es wohl Richtwerte nach Gebäudealter und Bauart. Urteil hierzu


    Grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass die Kommunen dort gerne im Moment besonders streng drauf schauen würden, andererseits s.o. schwierig mit der Berechnungsgrundlage.

  • Aus eigener Erfahrung im Familien- und Bekanntenkreis: nein. Es gibt da durchaus einige, bei denen es knapp ist, die aber dennoch zu faul, zu bequem oder zu ignorant sind zum Sparen. Teilweise wird da sogar der Nutzen der Maßnahmen geleugnet, bis ich das mal detailliert vorrechne. Und bei einem Kollegen auf der Etage wohnt eine Familie, die die Heizkosten vom Amt bekommt - O-Ton: „Warum sparen, wenn wir davon nichts haben?“ :pouting_face: Beim Strom sparen sie aber, das scheint unterschiedlich behandelt zu werden.

    Strom muß aus dem Regelsatz bezahlt werden.

    Angemessene Heizkosten werden vom Amt über die Nebenkosten / Mietkosten übernommen.

  • Die Frage ist halt tatsächlich, wie man das im Moment überhaupt ermitteln will, da die Gaspreise derart gestiegen sind. Sonst gibt es wohl Richtwerte nach Gebäudealter und Bauart. Urteil hierzu

    Naja, du gehst halt nicht nach dem Preis, sondern nach dem tatsächlichen Verbrauch in kWh. Das lässt bei jedem Haushalt über den statistischen Kamm scheren. Und wenn die Statistik nun sagt, der Haushalt hätte im Mittel x kWh verbrauchen sollen, auch unter Berücksichtigung von Alter, Dämmung etc., es wurden aber mehr als 1,5x kWh oder gar 2x kWh, dann liegt für den gesunden Menschenverstand nahe, dass es natürlich eine statistische Spannbreite gibt, dann würde ich ich bei 1,6x oder 1,7x wahrscheinlich noch nichts sagen. Schon um eine Widerspruchs- und Klageflut abzuwenden. Aber spätestens bei 1,8x und mehr würde ich die Nachzahlungshöhe von amtswegen kappen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Lese ich das richtig?

    Bei durchschnittlicher Verbrauchsreduktion von 5% (wovon im Moment ausgegangen wird) würden wir im Szenario

    - Nordstream 1 0% irgendwann zwischen 1.1. und 1.2. und bei

    - Nordstream 1 20% irgendwann zwischen 15.1. und 15.3.

    auf leeren Speichern sitzen?

  • Lese ich das richtig?

    Bei durchschnittlicher Verbrauchsreduktion von 5% (wovon im Moment ausgegangen wird) würden wir im Szenario

    - Nordstream 1 0% irgendwann zwischen 1.1. und 1.2. und bei

    - Nordstream 1 20% irgendwann zwischen 15.1. und 15.3.

    auf leeren Speichern sitzen?

    Ja. ich frage mich, warum das noch nicht durch die Medien ging? Selbst bei 20% Reduktion sieht es ja ohne Importe nicht gut aus. Und dass die Russen da beim LNG nicht noch mit rein Pfuschen glaube ich nicht.

  • Ja. ich frage mich, warum das noch nicht durch die Medien ging? Selbst bei 20% Reduktion sieht es ja ohne Importe nicht gut aus. Und dass die Russen da beim LNG nicht noch mit rein Pfuschen glaube ich nicht.

    Ich meine das auf NDR Info so schon von einem "Experten" gehört zu haben. Aber bis auf Sparappelle und ein bischen Durchhalteparolen kommt dann nichts und ich sehe auch keinerlei Interesse bei irgendwem in meinem Umfeld.

  • Wird leider wertvolle Vorbereitungszeit vergeudet.


    Hier im 8 WE Haus könnte man mit pv dach und Luftwärmepumpe vermutlich 30% Gas einsparen, da die wirklich kalten Tage, wo die LWP bei Konvejtirheizung und zentraker verrigrung keinen Sinn macht, eher überschaubar sind

    aus DE gesendet....

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    Ist das so?

    haben die Franzosen einfach keine Kühltürme gebaut, sondern legen quasi halt einfach Heizschlangen in den nächsten Fluss zum kühlen des Krafwerks?


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  • So wie ich das verstehe entnehmen sie das Flusswasser, kühlen damit im AKW die Brennelemente und in Spanien kommt es danach in einen Kühlturm und wird dann erst wieder in den Fluss geleitet. Damit heizt das Flusswasser nicht zu stark auf und das AKW muss nicht vom Netz wenn es heiß ist. Hier in Deutschland ist das Flusswasser in der Nähe der AKW muckelig warm, weil es eben auch nicht vor dem zurückleiten abgekühlt wird. Ich nehme an, das ist das Problem jetzt in Frankreich. Die Heizschlangen liegen aber trotzdem nicht im Fluss.

  • Siehe Beschrieb Darius

    Macht das AKW Beznau in der Schweiz meines Wissens auch nicht anders. Es entnimmt Wasser aus der Aare, kühlt damit (ohne Kühlturm) und leitet dann wärmeres Wasser wieder in die Aare. Natürlich mit Vorgaben, wie warm das zurückgeleitete Wasser dann maximal sein darf. Hat halt, wie von Darius auch bereits geschrieben, den Nachteil, dass ab einer gewissen Flusswassertemperatur das AKW im dümmsten Fall vom Netz muss. Denke aber nicht, dass das im Winter dann ein Problem ist.

    Improvisation ist, wenn niemand die Vorbereitung bemerkt.

  • Hier wird alles zum Thema AKW Kühlung von einem Profi erklärt:


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    ok, viel über die Technik und Auslegung von Kühlanlagen. Und Überflutung gibt es nicht weil eingeplant und wir haben Notstrom. Das haben die in Fukushima auch gedacht. Und wenn der Fluss kein Wasser mehr hat kommt die Kühlleistung aus dem Netz, aber kann ja nichts passieren weil "reaktorphysikalische" Gründe die nicht erläutert werden. Ist das der Corecatcher?

  • Lese ich das richtig?

    Bei durchschnittlicher Verbrauchsreduktion von 5% (wovon im Moment ausgegangen wird) würden wir im Szenario

    - Nordstream 1 0% irgendwann zwischen 1.1. und 1.2. und bei

    - Nordstream 1 20% irgendwann zwischen 15.1. und 15.3.

    auf leeren Speichern sitzen?

    Wir sind von den Speicherständen derzeit über den Prognosen. Die Szenarien zwischen 0-20% Lieferung, kaum Einsparungen sollten passen, aber entsprechend später eintreten. Import/Export ist für mich nicht greifbar.

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    Für mich ist das Moneyquote dieses hier:

    Anlagen am Meer oder an Flussmündungen, wie in Brokdorf oder Unterweser, kommen ganz ohne Kühltürme aus. In Frankreich haben einige KKW im Binnenland keine KT, und die trifft die Hitzewelle jetzt hart, sie müssen die Anlage stark drosseln oder ganz abfahren.


    Frankreich hat bei Binnenkraftwerken die Kühltürme weggelassen.


    Interressant, wenn ich nach AKW Cliparts/Icons suche, finde ich ... Kühltürme.

    pasted-from-clipboard.png


    Das ist das, was ich mit AKW's verbinde. Franzosen fehlt wohl dieser Gedankengang, mangels Kühltürmen.