Gasmangel: Auswirkungen & Vorsorge

  • Das läuft anders, es werden halt einfach andere Rechnungen nicht bezahlt.


    Freizeit, Fun und Vergnügen steht halt höher im Kurs. Die Rechnungen könne da warten.

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Den Eindruck kann ich nur Teilen.

    700 km mit dem E Auto auf der Automat. Mit 120 bis 130 kommt man sich vor wie ein Verkehrshinderniss.

  • Und bei einem entzündeten Blinddarm nimmst Du dann eben 3 Scheite Holz mit ins Krankenhaus und die Rentenzahlungen fallen ja zum Glück auch vom Himmel herab.

    Ich habe aber kein Blinddarm mehr :face_with_tongue: . Und wenn wirklich alles teurer wird, kann ich gerade noch für meine Rente etwas Klopapier einkaufen, denn dafür reicht gerde die Rente noch. Und wenn die Rente ganz ausfällt nehme ich Zeitungspapier, davon habe ich reichlich gebunkert, aber nur das von der Allgemeinen Zeitung, das ist etwas weicher und reizt mein zartes Popöchen nicht so sehr.


    Aber ich weiß was du meinst, trotzdem bleibe ich bei meiner Aussage.

  • Der Gasverbrauch Deutschlands hat sich im Zeitraum Januar bis Mai 22 bereits um 14,3% gegenüber dem Vorjahr reduziert. (nicht schelcht, wenn man bedenkt, dass Januar und Februar noch kein (Gas-)Krieg war, allerdings waren die Monate auch recht warm, Temperatur bereinigt wäre es ein Rückgang um -6,4%).


    Spannend ist aber Mai 2022 vs Mai 2021. Hier gab es einen Verbrauchsrückgang um -34,7%



    https://www.bdew.de/presse/pre…-ein-drittel-weniger-gas/


    wenn wir das auch über die Wintermonate mit 1/3 weniger Gasvebrauch hinbekämen (Konjunktiv) dürfte das auch ganz ohne Russengas klappen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • wenn wir das auch über die Wintermonate mit 1/3 weniger Gasvebrauch hinbekämen (Konjunktiv) dürfte das auch ganz ohne Russengas klappen.

    Für unseren Haushalt bin ich optimistisch - wir sollten durch die Sparduschköpfe und geändertes Duschverhalten ca. 2/3 des Warmwasserbedarfs einsparen können. Und wir planen, die Räume weniger zu heizen (4-5 Grad weniger, wir hatten bisher immer 22-23 Grad in den Aufenthaltsräumen und Arbeitszimmern) - laut Faustformel soll ja ein Grad weniger ca. 6% Heizenergie sparen. Macht allerdings den Kohl global gesehen nicht fett, da wir in einem gut gedämmten Haus wohnen und bereits vorher deutlich unter 10.000 kWh Gas pro Jahr verbraucht haben.

  • Wir sind gestern einmal quer durch Deutschland gefahren. A4 mit Tempomat 130km/h (laut Tacho). 95% der PKW waren schneller.

    Mein Eindruck ist eher ein anderer, nämlich, dass weit weniger schnell gefahren wird seit die Spritkosten gestiegen sind. Aber so ist das mit subjektiven Einrücken. Achso... Du siehst die Fahrzeuge mit <130 km/h natürlich auch weniger, weil Sie hinter Dir fahren. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Bei deinem Fazit bin ich aber bei Dir. Wer hat denn behauptet, die Mittelschicht leidet derzeit?

    Momentan sicher (noch) nicht, die bisherigen Preissteigerungen sind eher für untere Einkommensklassen bereits ein Problem.

    Aber die Mischung aus kommenden noch höheren Energiekosten, Spritkosten, Lebensmittelpreisen, höheren Hypothekenzinsen, höheren Materialkosten und hoher Inflation wird in einiger Zeit sicher auch in der Mittelschicht ankommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Legend ()

  • Na ja, da gibts die Leute die wirklich schauen müssen wie sie mit ihrem Einkommen auskommen. Für die ist die Teuerung bei Gütern, auf die man schlecht verzichten kann schon hart. Ob die an ihrer Lage alle selber schuld sind, wie die Neoliberalen behaupten, sei dahingestellt.

    Und dann gibts die, deren Spielgeld an der Börse sich nicht so schnell vermehrt wie sie es gerne hätten. Die sind aber nie zufrieden, weil es ja noch mehr hätte sein können. Sind 100 Euro mehr Nebenkosten bei jetzt schon knapper Rente Leiden, oder leidet der mehr, dessen Börsenportfolio rückwärts gemacht hat? Der von der Börse wird einem vorrechnen können, dass er viel schlimmer getroffen wurde, weil er auf dem Papier grössere Summen verloren hat.

    Wer hat denn behauptet, die Mittelschicht leidet derzeit?

    Leiden ist weitgehend eine Sache der inneren Befindlichkeit, und die eigenen Probleme sind immer schlimmer als die der anderen, wenn man sich das so vorsagt. Deswegen ist es weise, vorzusorgen, aber nicht zielführend, sich von den Berufspessimisten anstecken zu lassen.

  • Die Kommunen in BW bilden ab dieser Woche Krisenstäbe zur Gasmangellage. Bin bei unserem dabei. Beteiligt sind neben der Rathausverwaltung(sspitze), die Leitung des kommunalen Bauhofs, Wassermeister, Klärmeister, Feuerwehrkommandanten örtliches DRK. Die Aufgaben der Stäbe lassen sich in diese Bereiche gliedern (so sieht zumindest die Agenda bei uns aus):


    1. Schnelle Umsetzung verschärfter Energiesparmaßnahmen (v.a. Gebäudeheizungen, Beleuchtung)

    2. Prüfung der kritischen Infrastrukturen im Verantwortungsbereich der Kommunen bezüglich Notbetrieb über 72h bei Stromausfall.

    3. Erfassung der bei einem Gasausfall/Stromausfall potenziell betroffenen Privathaushalte, die dann keine Heizmöglichkeit mehr haben.

    4. Vorbereitung von "Wärmehallen", also beheizten Turnhallen o.ä. als Notunterkünfte.

    5. Aufrechterhaltung der kommunalen Handlungsfähigkeit bei Gas-/Stromausfall (Erreichbarkeit der Beteiligten, Kommunikation, Lagebild etc.)

    6. Sensibilisierung von Unternehmen und Bevölkerung, Aufforderung zur Eigenvorsorge.


    Gestern ein Vorgespräch mit unserem Gesamtkommandanten der FW gehabt. Da ist noch viel zu tun. Die akutellen Vorschriften erlauben es nicht, dass unsere FW-Abteilungen einen eigenen Kraftstoffvorrat in den Gerätehäusern lagern. Lediglich 20l Benzinreserve für das auf dem HLF/TLF verlastete Stromaggregat (an Bord sind jeweils nochmal 2x20l). Ein Notstromaggregat zur stationären Einspeisung am Gerätehaus gibt es nicht, auch keine Einspeisemöglichkeit in die Hausinstallation. Hm. Wir fangen also hier bei Null an. Dito bei bei den kommunalen Gebäuden. Immerhin, wir haben zwie leistungsfähige Elektroinstallationsbetriebe am Ort, die würden das notfalls kurzfristig hinkriegen.


    Ein Ziel, auf das wir jetzt kurzfristig hinarbeiten werden, ist eine größere Betriebstankstelle des kommunalen Bauhofs mit Zugriff für Feuerwehr und DRK.

    Als Minimallösung strebe ich auch die Beschaffung von zwei "Anhänger-Stromaggregaten" an, um bei Bedarf Wasserwerk/Klärwerk oder eine Turnhalle versorgen zu können. Wird sicher lustig, die jetzt auszuschreiben und zu bestellen...


    Wir haben zwar eine Reihe von Unternehmen (Baufirmen) mit Aggregaten in der 12-50kVA-Klasse, aber ich weiss nicht, ob die Kommune es schafft, sich vertraglich den Zugriff darauf im Notfall auch zu sichern.

  • Find ich spannend, wie manche Kommunen und Länder jetzt anfangen zu regieren und das auch publizieren.

    Hier in HH hört die breite Masse nichts von Vorbereitungen. Lediglich die Warmwasserredizierung kam zur Sprache. :smirking_face:

    there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Find ich spannend, wie manche Kommunen und Länder jetzt anfangen zu regieren und das auch publizieren.

    Hier in HH hört die breite Masse nichts von Vorbereitungen. Lediglich die Warmwasserredizierung kam zur Sprache. :smirking_face:

    Für Hamburg gibt es keine Katastrophen. Da braucht man nichts vorzubereiten. Im Zweifel schickt man einfach ein paar RTW oder HLF mehr. 🙄


    Nein, im Ernst. Im Hamburger "Flurfunk" höre ich auch wenig bis gar nichts davon, dass man sich auf eine bevorstehende Gasmangellage vorbereitet. Gut, das mag vielleicht auch dem Umstand geschuldet sein, dass man das nicht an die große Glocke hängen möchte. Sei es, dass man die Bevölkerung dahingehend verunsichern möchte, wie wenig es am Ende des Tages tatsächlich sein wird oder weil man keine Begehrlichkeiten bei den falschen Leuten wecken möchte.


    Aber Hamburger Bürger können ja "ihren" Senatsabgeordneten eine nette Mail schreiben und fragen, wie sich Hamburg seid spie bevorstehende Gasmangellage vorbereitet. Es ist ja mittlerweile keine Frage mehr, OB es eine solche Lage geben wird, sondern nur, WANN sie eintreten wird und wie lange sie dann dauern wird...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Eine Anfrage ähnlicher Natur hat die AfD im September 2020 an den Senat gestellt, da ging es um das Risiko eines Blackout durch die Abschaltung vom Moorburger Kraftwerk. Antwort: Alles Paletti, wir haben hier alles im Griff.


    Ich bin ums verrecken kein Fan der AfD, aber über diesen Schriftsatz bin ich auch nur zufällig gestolpert. Ich stelle mir den Winter richtig spaßig vor. An sich bin ich gut vorbereitet, aber ich hoffe schwer, dass die Hamburger faul genug sind, um nicht auf die Idee zu kommen, sich zu Fuß mal 4-5 km vom Stadtteilzentrum wegzubewegen und ich somit keine ungewollten Besucher habe.

    there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Die vormals erfolgte LNG-Unterstützung aus Japan hat Grenzen wie Baerbock nunmehr erfahren hat:


    Gasmangel: Auswirkungen & Vorsorge - Seite 23 - Entwicklungen, Erwartungen und Szenarien - PREVIVAL - Preparedness & Survival


    Zitat: "Hayashi erklärte zu Fragen deutscher Journalisten mit Blick auf einen kalten Winter in Deutschland, dass Japan derzeit keine Pläne habe, LNG nach Deutschland zu schicken. Das Land werde aber eng mit der Siebenergruppe kooperieren; damit deutete er wiederum Bereitschaft für Hilfen an. Japan hatte kurz nach Beginn des Ukrainekriegs LNG-Lieferungen nach Deutschland umgeleitet, um Engpässe zu lindern. Hinter der Sicherheit der LNG-Versorgung für Japan aber stehen mittlerweile auch Fragezeichen, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin die Enteignung und Verstaatlichung des für Japan wichtigen Erdgas-Projekts Sachalin II angekündigt hatte."


    Sollte Putin bezüglich Energieversorgung Hardball spielen (den jetzigen Zustand sehe ich noch als schmerzhafte Drohgebärde) entscheidet sich die Position des Westens am Zusammenhalt der westlichen Staaten. Sobald hier ein Staat "ausbricht" kann das zu einer Kettenreaktion führen. Am schlimmsten wäre das wenn dies innereuropäisch der Fall sein sollte.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Und weil es gerade dazu passt von Reuters:


    Zitat: "Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sucht bei der Gasversorgung den Schulterschluss mit Tschechien und Österreich. "Natürlich wachsen unsere Sorgen darüber, dass Russland Gaslieferungen ganz offensichtlich als politische Waffe einsetzt, um die Preise in die Höhe zu treiben, Märkte zu verunsichern und Chaos zu verbreiten", sagt Habeck. "Daher müssen wir bei einer weiteren Zuspitzung der Lage solidarisch agieren und uns eng abstimmen." Der Grünen-Politiker ist deswegen für Gespräche mit den dortigen Regierungen am Montag in Prag und am Dienstag in Wien. Es müsse eine stärkere europäische Zusammenarbeit bei der Sicherung der Gasversorgung geben."


    Das sollte schnellstmöglich erfolgen und zwar in ein Regelwerk was keine Schlupflöcher bietet. Zumindest ist man sich dann im Klaren, welche europäischen Staaten zusammenhalten und welche nicht wenn hier im Vorfeld Nägel mit Köpfen gemacht werden. Ich bin mal gespannt wer dann am Ende zur Koalition der (Hilfs-)Willigen gehört.


    Dazu auch spannend die fallende Liefermenge nach Österreich wie heute gemeldet:


    OMV meldet 70 Prozent weniger: Gazprom liefert weniger Gas an Österreich und Italien - n-tv.de

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Für Hamburg gibt es keine Katastrophen. Da braucht man nichts vorzubereiten. Im Zweifel schickt man einfach ein paar RTW oder HLF mehr. 🙄

    In Dresden war gestern Bürgermeisterwahl. Der Sieger hat im Wahlkampf erklärt, dass ein Notfallplan, bei dem z.B. Sportstädten nicht mehr beheizt würden nicht mit ihm abgestimmt sei und dass er sich selbstverständlich dafür einsetzen werden, dass es zu keinerlei Einschränkungen für die treuen Wähler kommen werden. Auf den Plakaten stand auch groß: Für regionale Energien.


    Da bin ich mal gespannt, wie er das bis zum Winter zaubert :winking_face:


    Ich bin der Ansicht, dass man in einer Krise Sport- und Schwimmhallen sehr wohl nur noch auf ein Mindestmaß heizen kann, auch wenn ich da selber betroffen wäre. Wenn nicht da, wo denn sonst?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Eine Anfrage ähnlicher Natur hat die AfD im September 2020 an den Senat gestellt, da ging es um das Risiko eines Blackout durch die Abschaltung vom Moorburger Kraftwerk. Antwort: Alles Paletti, wir haben hier alles im Griff.

    Die Antwort war 2020 ja auch völlig korrekt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die Antwort war 2020 ja auch völlig korrekt

    Hi,


    ja, wie bei dem, der vom Hochhaus springt und den Leuten am Fenster im 6ten Stock zuruft: "Seht ihr Feiglinge, bis jetzt ist alles gut gegangen!".


    Sorry, ich hoffe immer das Beste aber erwarte das Schlimmste.


    VG Herzhaus