Gasmangel: Auswirkungen & Vorsorge

  • Deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen. Wer für Krisenvorsorge empfänglich war, hat bereits vor Monaten eingekauft, als die Preise noch bezahlbar waren.


    Jetzt wo kaum Aggregate zur Verfügung stehen und alles um zweistellige Prozentwerte teurer geworden ist, höre ich vermehrt die Hoffnung, dass es nicht so schlimm wird wie befürchtet.


    Bevorraten will zu diesen Preisen und Verfügbarkeiten kaum mehr jemand in meiner Bubble.

    Merkst Du in Deinen Foren nicht ein extrem gestiegenes Interesse und siehst Du was die nicht angemeldeten User am meisten anklicken? Welche Themen sind im Moment die gefragtesten?


    Weil Du von Teuerung und Verfügbarkeiten sprichst,...... was sollen die Leute nach dem Winter 22/23 kaufen wenn sie es nicht jetzt schon tun sollten? Ich glaube, der nächste Winter wird garantiert nicht einfacher werden, denn bis dahin zündelt auch China, und auch wenn nicht, wird die Situation am Energiemarkt nicht besser, auch nicht die Lieferengpässe und schon gar nicht die Verfügbarkeit. Die Inflation ist mindestens nochmal so hoch und auch das Wetter wird noch für Überraschungen sorgen. Dann noch ein neuer Virus, eine Mangellage und weitere Migrationswellen. Man sollte den Leuten reinen Wein einschenken und Tacheles reden.

  • Merkst Du in Deinen Foren nicht ein extrem gestiegenes Interesse und siehst Du was die nicht angemeldeten User am meisten anklicken? Welche Themen sind im Moment die gefragtesten?

    Zu Beginn des Ukraine Krieges gab es einen Peak, der flachte ab und als vor einigen Monaten das Thema Gasmangel evident wurde, kam nochmal einer. Aber jetzt über den Sommer gab es keine besonders hohe Aktivität.


    Interessant sind lt. Suchergebnissen aktuell hauptsächlich Alternativen zu Stromversorgung und Heizung.


    Weil Du von Teuerung und Verfügbarkeiten sprichst,...... was sollen die Leute nach dem Winter 22/23 kaufen wenn sie es nicht jetzt schon tun sollten?

    Nicht-Krisenvorsorger mit denen ich spreche rechnen mit keinen großartigen Einschränkungen bzgl Strom und Gasversorgung und wenn hat jeder als Alternative Familie und Freunde mit Holzöfen bzw Pelletsöfen genannt, wo man notfalls eine zeitlang unterkommen möchte.


    Mit einem Problem bei der Nahrungsmittelversorgung rechnet niemand meiner Bekannten.


    Also selbst unter Nicht-Krisenvorsorgern merke ich zumindest in meinem Bekanntenkreis überhaupt keine Panik bzgl der nächsten 6 Monate.

  • rand00m

    Das verstehe ich nicht. Hat Ministerin Gewessler doch verkündet, dass seit dem 1. August der Speicher Haidach befüllt wird.


    Quelle:

    Die Befüllung des Erdgasspeichers Haidach soll ab 1. August erfolgen. Zuständig ist die RAG Austria AG als technischer Betreiber der Anlage, teilte das Klimaschutzministerium am Dienstag mit. Das Unternehmen habe bereits mit der Vermarktung der Kapazitäten begonnen, die Reihung von Anfragen aus der Wirtschaft erfolge nach dem "First Come, First Serve"-Prinzip. Der Schritt soll dazu beitragen, die österreichischen Speicherziele für den Herbst zu erreichen.

    Die Regulierungsbehörde E-Control habe der RAG einen vorübergehenden Vermarktungsauftrag über einen Teil der Speicherkapazitäten - in Höhe von rund 14 Terrawattstunden (TWh) Arbeitsgasvolumen - erteilt, hieß es in einer Aussendung. Das entspricht gut zwei Dritteln der Speicherkapazität des GSA-Speichers in Haidach. Die Gesamtkapazität aller österreichischen Speicher liegt bei 95,5 TWh, der Jahresverbrauch an Erdgas beträgt rund 90 TWh. Konkret übernimmt das Tochterunternehmen RAG Energy Storage GmbH die Aufgabe der Vermarktung.

  • Hab heute nen netten Brief von meinem Versorger bekommen.

    Darf bei meinen 12500 kWh Verbrauch vorerst knapp 170€ mehr im Monat bezahlen das wäre im Vergleich zu meiner Arbeitskollegin wenigstens noch verkraftbar die darf jetzt 1100€ mehr pro Monat bezahlen :nauseated_face:

  • Es wird immer genug für alle vorhanden sein. Niemand hat gesagt dass Essen und Esser im gleichen Land oder Kontinent sein müssen. Einen Engpass wie er wohl gemeint ist sehe ich rein beim Material "Nahrungsmittel" auch nicht so schnell, allerdings Verschiebungen im Sortiment und je nachdem was passiert auch Probleme in der Verarbeitung. Konkret, wenn Energie Mangelware wird, könnten sich manche Kühlanlagen nicht mehr rentieren, Anbauvarianten die die Saison erweitern wegbrechen usw. Sprich eine frische Gurke im Februar dann 4-5€ kostet.

    Auch wenn man sich im Supermarkt anschaut wie viele Kühlregalmeter für redundante Produkte verwendet werden (der im Prinzip gleiche Joghurt von fünf Herstellern in drei Fettstufen, dazu "proteinoptimierte" und Vegan Varianten, manche in verschiedenen Verpackungsgrößen). Da sehe ich schon eine Ausdünnung auf das wesentliche wenn es längerfristig zu Energieproblemen kommt (auch wenn wir über diesen Winter gut kommen, in die nächste Saison werden wir wahrscheinlich mit weit geringeren Resten in den Speichern starten). Mit der Verarbeitung meine ich zum einen regelmäßig kurzfristig zu verarbeitende Dinge wie Milch. Da kann man (wenn die Kühe nicht wegen Melkproblemen schon tot sind) die nicht einfach mal ein paar Tage länger auf dem Feld liegen lassen, die Prozesskette muss funktionieren oder halt sehr große Ausfälle. Zum anderen wäre es denkbar das energieintensive Verarbeitungen zumindest zeitweise wegfallen. Eventuell da auch eher die Frischeprodukte. Ob dann für Alternativen (Sauerkonserve z.B.) genug Kapazität da ist?

  • Preislich dürft ihr folgendes nicht vergessen:


    Wenn Russland früher 1 Euro pro Einheit X Erdgas bekommen hat, bekommt Russland jetzt 1 Euro für 1/10tel davon.

    Er liefert also 10x weniger, bekommt aber immer noch gleich viel Geld von uns.

    Win-Win für Russland in diesem Punkt. Leider.

    Eher nicht. Das Gas das Russland noch liefert wird wohl überwiegend noch alte Konditionen haben.

    Es gab da wohl Lieferverträge mit bis zu 30 Jahren Laufzeit.


    Ungarn hat sich gebrüstet zu Schnäppchenpreis eingekauft zu haben, die Chinesen werden auch nur kaufen wenn der Preis stimmt.


    Etwas anders dürfte hingegen der LNG Markt sein. Hier werden weltweit viele neue Käufe getätigt und das zu den hohen Preisen.


    Auch Deutschland hat mittlerweile 20% "sonstige" beim Gasimport. Quelle BDEW nicht öffentlich.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Sprich eine frische Gurke im Februar dann 4-5€ kostet.

    Ich hab diesen Winter nun 9m² unter Glas statt 3m². Da geht sehr viel an Winterrettichen und Winterkopfsalat und ggf Kohrabi. Die sät man alle jetzt im September.

    im Freien Portulak, Radieschen und Feldsalat.


    Gibt mittlerweile viele Infos zum Anbau von Wintergemüse ohne Heizung.


    Paprika und Tomaten hab ich dieses Jahr auch unter Glas. Mit Glück und Sonne lässt sich das bis November strecken und gelagert bis Dezember strecken. Große Zucchini und Kürbisse kann man ggf.auch bis in den frühen Winter einlagern.


    Alles mit Minimalaufwand ohne großes Einkochen oder einfrieren, wozu ich eh keinen Bock hab.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Eher nicht. Das Gas das Russland noch liefert wird wohl überwiegend noch alte Konditionen haben.

    Es gab da wohl Lieferverträge mit bis zu 30 Jahren Laufzeit.

    War da nicht etwas mit einer Mindestabnahmemenge, die auch bei Nichtabnahme gezahlt werden muss?

    NUNQUAM NON PARATUS

  • Wie ist das eigentlich mit der Vertragstreue, wenn der Vertragspartner eh macht, was er will (z.B. mil. Spezialoperationen in anderen Ländern). Zahlt man dem dann auch dann brav Geld für Gasmengen, wenn man die Mengen gar nicht abnimmt? D.h. der eine Partner hält sich an allgemeine Regeln, der andere nicht?

  • Das wird der Burner: China kauft von Russland billig Gas. Dann vertickert es das Zeug teurer an Europa weiter. Europa sagt wir kaufen nicht aus Russland. Stimmt dann irgendwie und irgendwie auch nicht. Was hat es am Ende gebracht: nix, außer das wir schweineteuer einkaufen.


    China bietet Europa überschüssiges LNG an – Retter in der Energiekrise? - DER SPIEGEL


    Das werden die Chinesen so lange durchexerzieren wie es Geld bringt. Und natürlich ist China ein astreiner und moralisch voll integerer Handelspartner. So lange man Kleinigkeiten wie die Uiguren, Taiwand und Ähnliches ausblendet ist ja Alles tutti.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Und? Es gibt auch absolut keinen Nahrungsmittelengpass. Weder mittel- noch langfristig.

    Das sieht der Landwirtschaftsverband aufgrund der anhaltenden Trockenperiode und der immer strengeren Auflagen anders.

    Quelle hab ich aktuell leider keine. Fällt mir zuhnemend schwerer zwischen Sinn und Unsinn zu unterscheiden, bei der ganzen Quacksalberei.

    Was ich allerdings weiss, dass die Wasserversorger immer tiefer bohren müssen und das nicht nur wegen der Grenzwerte.

    Zuletzt wurde an zwei Messstellen in NRW Oberflächenwasser im Grundwasser nachgewiesen.

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Das sieht der Landwirtschaftsverband aufgrund der anhaltenden Trockenperiode und der immer strengeren Auflagen anders

    Im Moment sind etwaige Missernten ohne Probleme durch Importe auszugleichen.


    Bis es hierzulande zu leeren Supermarktregalen bei essentiellen Nahrungsmitteln wie Brot oder Kartoffeln kommt, muss noch viel passieren.


    Diesbezüglich sehe ich keine realistische Gefahr in Europa.

  • Große Zucchini und Kürbisse kann man ggf.auch bis in den frühen Winter einlagern.


    Ich hatte meinen letzten Kürbis Mitte August gegessen und eine Woche später den ersten der neuen Ernte.

    Lagerverlust ingesamt ca. 30%.

  • Diesbezüglich sehe ich keine realistische Gefahr in Europa.

    Da rechne ich tatsächlich, wenn überhaupt, erst in 2025 oder 2026 mit ernsthaften Problemen, wenn zum Beispiel die Dürresituation in Europa sich nicht bessert. Oder zumindest neue (alte) Wege der landwirtschaftlichen Bewässerung gegangen werden.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Im Moment sind etwaige Missernten ohne Probleme durch Importe auszugleichen.


    Bis es hierzulande zu leeren Supermarktregalen bei essentiellen Nahrungsmitteln wie Brot oder Kartoffeln kommt, muss noch viel passieren.


    Diesbezüglich sehe ich keine realistische Gefahr in Europa.

    Ich sehe das auch eher, als eine Verkettung Mieserabler Umstände.

    kurzfristig sehe ich da auch kein Problem.


    Aber ist es nicht auch ein Stückweit der Grund, warum Deutschland immer weiter absteigt ?

    Und das nicht erst die letzten 5 Jahre.


    Das Outsourcen der eigenenen Kompetenzen und das veröden wichtiger Wirtschaftszweige.

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Aber ist es nicht auch ein Stückweit der Grund, warum Deutschland immer weiter absteigt ?

    Ich verstehe nicht ganz was du meinst.


    In welchem Bereich steigt Deutschland ab?