Hallo liebe Forummitglieder,
eins vorweg, meine Situation ist vielleicht nicht ganz so drastisch wie im Titel beschrieben: Ich bin 21 Jahre alt, lebe in Deutschland (Hessen) und studiere momentan Englisch und Geschichte auf Lehramt.
Mich plagt zurzeit eine Phase, die ich trotz meines jungen Alter fast schon als eine "Midlife crisis" bezeichnen würde. Ich lebe zwar zusammen mit meiner Freundin in einer stabilen Partnerschaft, aber es gibt momentan zwei Dinge, die mir Sorgen (für die Zukunft) bereiten.
1. Die momentanen und zurückliegenden Entwicklungen in diesem Land und Europa, die meiner (und wohl auch eurer) Meinung nach zu einem Crash / Kollaps irgendeiner Art führen wird.
2. Mein (angestrebter) Beruf des Lehrers. Ich habe mich mehr oder weniger aus der Not heraus für das Lehramtsstudium eingeschrieben, da ich mir nach meinem Militärdienst erst mal dachte, dass ich erst mal einen "richtigen" Beruf ausüben muss. Ich entschied mich kurzerhand für Lehramt, da mein Vater auch Lehrer ist und mir das Unterrichten, was ich schon im Rahmen von einfachem Nachhilfeunterricht getan habe, schon etwas lag.
Mittlerweile sehe ich dafür keine Zukunft mehr. Das hat viele Gründe, welche man gar nicht hier alle aufführen könnte.
Kurzgefasst wäre dies, dass es viel zu viele Lehreranwärter gibt (vorrangig viele mit Geisteswissenschaftlichen Fächern wie ich) und dass vorwiegend nur Lehrer mit MINT - Fächern gesucht werden. Des weiteren ist der Markt für Lehrer eher gesättigt und der Demographische Wandel zuzüglich der momentan unkontrollierten Zuwanderung tun ihr übriges.
Sehr wichtig ist mir auch, dass es einfach kein Praxisbezogener Beruf ist. Was wollte ich schon machen, wenn es mal soweit ist und es "kracht"? Ich denke selbst aus den entferntesten Handwerksberufen kann man noch Wissen ziehen, welches man für eine Postcollapse Situation nutzen kann und Englisch und Geschichte zählen meiner Meinung nach nicht zu den "Fächern des Überlebens".
Ich könnte meine Ausführung hier noch deutlich weiter in die Länge ziehen, doch ich hoffe die, die sich dazu durchringen können, diesen Text zu lesen, verstehen meine Situation wenigstens ein wenig und können mich mit ihrer reichhaltigen Erfahrung belehren.
PS: Was ich allerdings gar nicht will, ist das Studium weiterzuführen, da ich die momentane "Überakademisierung" (Sehr viele Studenten, immer weniger Azubis) als Besorgniserregend betrachte. Ich weiß dass dieser Text hier mehr Fragen aufwirft, als man beantworten kann, aber vielleicht gibt ja doch jemand seinen Senf hier dazu oder sieht sich in einer ähnlichen Lage und erfasst das ganze als Problem, welches weit mehr als nur eine einzelne Person betrifft.