Szenario: ES kommt nach und nach

  • "Eure Frau war nicht zu erreichen, als ihr euch um 23:00 aufmachen wolltet um ihre Arbeitsstelle aufzusuchen kam sie zu Fuß die Einfahrt herunter." --> Perfekt. Sie ist da, das wichtigste. Alles andere weniger wichtig. Entweder wird das Auto danach noch geholt, was entscheiden wird auf grund der allgemeinen Lage drumherum oder bleibt wo es ist.


    "Sie müsste morgen wieder zurück ins Krankenhaus wo sie arbeitet, Notverordnung des arbeitgebers (öffentlicher Dienst)" --> Sie ist ja nicht dort am arbeiten, um dann im Falle des Falles wegzubleiben. Wenn sich herausstellt, dass sie morgen wieder ins KH fährt, so muss vorher das liegengebliebene Auto abgeholt, gefixt, geprüft, vollgetankt werden. Reifen liegen in der Garage, auch Ersatzreifen. Wenn das Fahrzeug nicht in 3km entfernung mehr angeholt werden kann, so ist es wahrscheinlich dann schon zu chaotisch, um überhaupt in die Stadt zu fahren, dann würde ich dringend davon abraten.


    Ich beglückwünsche die vorbereiteten Nachbarn. Ich neige dazu nicht überall zu erzählen, was ich in wie weit vorbereitet habe und was in meinem Vorratslager liegt. Am Ende hat man 30 Leute, die ein Brot wollen und dich als Supermarkt sehen. Ich weihe da nicht jeden ein. So würden die Nachbarn wenig wissen und vermutlich wenig fragen kommen. Bei wirklich guten nachbarschaftlichen Verhältnissen kann man sich helfen. Virtuell ist das ja ein Dorf. Je nach Charaktern und so weiter, ist ein Zusammenrücken sinnvoll. Man sollte da aber auch immer zweimal einschauen. Aber im Dorf kennt man die Leute ja auch länger und meist besser.


    "Ein Nachbar von 2 Straßen weiter sagte euch das alle Läden im Dorf zu haben und nix mehr verkaufen", bei der Info, die vermutlich recht vailde ist, nun weiß ich, dass Phase 2 des Chaos langsam eintritt und es bald mit Plünderungen losgeht. Ein Grund mehr, nicht mit der Aussagen hausieren zu gehen, dass man genug Lebensmittel hat und daher die eisene Ressource von seinem Lager trennen und nicht alles auf einem Haufen lagern.


    "Ein vorbeikommender Streifenwagen sagte nur das alles gut wird und morgen wohl wieder alles laufen wird. Es sei nur ein Verteilerproblem im Niederspannungsnetz des Landkreises." --> Info vs. Info Frau: "Stromausfall ist wohl in großen Teilen Deutschlands evtl. auch drüber hinaus" --> Worst Case aus beiden wird angenommen. Im Falle des Falles erzählen Behörden alles mögliche, um die Leute zu beruhigen. Ich würde versuchen valide Hintergrundinfos zu bekommen. Meine Quellen, falls erreichbar, anzapfen.


    Schlechtes kühles Wetter kein Ding. Rollos unten, Fenster von ein-zwei Räumen zusätzlich verhüllt. Decken bereitgelegt. Die üblichen Vorbereitungen mit dem Backup zum Kochen, Heizen, Leuchten. Erste zusätzliche Sicherungsmaßnahmen für das Gebäude. (klapprige Kellertür verrammeln.)


    "Nachbarn sind alle ins Bett gegangen in der Hoffnung morgen geht alles wie gehabt weiter." --> Hoffung gut. Wird aber alles so sein wie vorher, kein Strom, keine Heizung, ggf. öffnen ein paar Geschäfte im Notbetrieb.


    "Jugendliche fahren kreischend und gröhlend mit 3 Rollern durchs Dorf" --> Naja, Kida halt. Ungefährlich. Etwas beobachten, falls sie in meiner Nähe herumstreunen, man weiß nie. Nach 2-3 Tagen gehts eh allgemein rund.


    --- zweite fragestellung:


    7:00 Uhr: "Ihr werdet wach, Strom ist wie erwartet noch nicht wieder zurück." --> Erwartungsgemäß eingetreten. Das heißt aber nichts gutes. Das heißt nämlich, dass der Strom auch die nächsten Wochen nicht da ist. (Bauchgefühlmeinung)


    "Eure Frau hat sich entschieden heute nicht aber morgen noch einmal ins Krankenhaus zu fahren um Infos zu bekommen, ggf. ein paar Medis abzugreifen und dann dem Chef zu sagen das sie kein Benzin mehr hat um nochmal zu kommen." --> Kann aufgrund der vergangenen Stunden nicht mehr empfehlen. Die 7 Stunden Grenze ist schon überschritten und man überschreitet mit dem "Morgen" die 24 Stunden Grenze. Ab 24 Stunden Blackout ist mit Polizei, Bundeswehr, Notstand, Ausgangssperre und allerlei zu rechnen.


    "Nunja das ist ja für 99% von uns wohl kein Problem. Aber euch geht ein Satz nicht aus dem Kopf: "Ein vorbeikommender Streifenwagen ...."" --> war gelogen, war vorher schon klar.


    "Ihr schaltet eure Funkverbindung an da das Handynetz nur noch bedingt und gar nicht mehr zuverlässig läuft. Sprachverbindungen bekommt ihr nicht mehr zu stande." --> Bestätigt den Gedanken zu den bald offiziellen Notstand mit allem drum und dran.
    "Ihr erreicht einen befreundeten Funker der euch erzählt das nach seiner Auskunft die er in einer Großstadt von der Polizei bekommen hat das ganze angeblich nur lokal in seiner Gegend wäre." --> Die Frage, wer das gesagt hat und wie er die Randbemerkungen formuliert hat. Funk wird überwacht. Ggf. werden bestimmte Meldungen verdeckt übermittelt.


    "8:00 Uhr: Ihr sitzt beim Frühstück und entscheidet euch mit einem Nachbarn ins Dorf zu radeln um dort nähere Infos zu bekommen. Ihr trefft auf eine noch wohlorganisiert wartende Menschenmenge vor dem lokalen Supermarkt. Erste Unmutsäußerungen über die Situation kommen auf aber bisher nimmt alles noch seinen Gang. Polizei seht ihr nicht, jedoch 2 LKW der Bundeswehr." --> Bundeswehr heißt, Notstand und das heißt nichts gutes. Das heißt auch, dass einige Rechte außer Kraft gesetzt worden sind und mit diversen Dingen gerechnet werden muss. Ich würde mit einem Fernglas versuchen zu schauen, was so an BW herumsteht, um mir ein besseres Bild zu machen.


    "Auf dem Weg zum Rathaus.... Ihr entschließt euch das Infos für eure Situation hilfreicher ... Dort haltet ihr an und kauft...." --> Radel, trapp, trapp.


    "10:00 Uhr: Am Rathaus angekommen hängt dort ein Aushang das heute geschlossen ist. Dennoch trefft ihr auf euren Bürgermeister. Von ihm bekommt ihr die Info das er in die Kreisstadt beordert wurde um an einer "enorm zukunftsweisenden" Sitzung teilzunehmen. Komiger Terminus denkt ihr euch. Mit anderen Anwesenden kommt ihr ins Gespräch und erfahrt das heute Nacht einiges an Hubschraubern in der Luft war. Habt ihr kaum mitbekommen aber viele Leute haben wohl bei Kerzen gewartet das der Strom wieder kommt." --> Frage, ob jemand genaueres zu den Hubschraubern weiß. Waren es Rettungshubschrauber, Transporthubschrauber, ... vielleicht hat einer was gesehen. Wundere mich, warum es so viele sind, da die Bundeswehr zu Land genau fix herumfahren kann, wie aufwendig etwas umherzufliegen.

    "Ein anderer Mann beklagt sich das der Dönerladen zu hat... " --> Schlimm, keine Döner,... solange ich aber noch Erbswurst in meiner Kiste hab, läßt mich das völlig kalt.


    "12:00 Uhr: Eure Frau hat Mittagessen gekocht." --> Juhhu, Erbwurst.
    "Vor dem Haus stehen mehrere Nachbarn und wundern sich (bei denen die es gemacht haben) warum ihr "euer Haus in eine Burg" verwandelt habt."
    --> *hüstel* so offensichtlich? Mist.

    "Ihr versucht euch mit ihnen darauf zu einigen das ihr wohl doch "überreagiert" habt. (oder andere Ausreden) Jetzt schon begehrlichkeiten wecken ist ja nu nicht euer Ziel oder?" --> natürlich nicht.


    "13:00 Uhr: Ihr macht euch mit dem verbleibenden Auto auf zu den 10km entfernt wohnenden Eltern. (PS das Auto eurer Frau steht auf der Straße wie von mir vorgegeben, NICHT auf nem Hof der Nachbarn. Höchstens in ner Parkbucht von mir aus)" --> ich weiß nicht, ich hätte das Rad genommen und nicht die normalen Straßen benutzt. Aber gut.


    "Auf dem Weg kommt ihr in eine Polizeikontrolle. Das übliche Spiel : Ausweis, Führerschein, Papiere, Kofferraum auf.....Kofferraum auf? Nunja darin finden die Beamten natürlich eure Ausrüstung (was auch immer ihr da nun grad drin habt (BITTE KURZ ERKLÄREN WAS DA DRIN IST))."
    --> Vier Rettungsdecken, zwei Winterschlafsäcke, ein kleines Zelt, Kekse, 4 kleine Malhzeiten, diverse Pulvergetränke, wie Suppe, 4 Liter Wasser, Verbandzeug, Mora, Feuerstahl, Watte, Zunder, Isomatten, Hobo, Trangiakocher, 0,5l Alkohol, zwei Wolldecken, zwei Regenponchos, Taschenmesser, Taschenlampe 1 und 2, Wanderkarte der Umgebung, Kompass, Paracord, Karabinerhaken, Besteck, Viskosetuchtabletten, Handschuhe, Mütze, Schnittschutzhandschuhe, Baseballschläger, Ersatzkleidung, Warndreieick, Ersatzreifen, Autoverbandskasten.


    Man verlangt nun von euch eine Erklärung warum ihr das was ihr da drin habt so dabei habt. --> Natürlich nur zu meiner Sicherheit. Man weiß ja nie. Die Zeiten sind ja schlecht. Und der Stromausfall. Winter sowieso. Und wer weiß schon. Sonderierung der Beamten, Tonfall, Position des zweiten ggf. dritten Beamten, bestimmte Fragestellungen, z.B. sofortige Durchsuchung des Fahrzeug ungewöhnlich. Gucken Sie auch unters Auto, auch in das Auto/Sitze, etc. Was schauen sie sich an? Beiläufiges Verwickeln in Bla Bla Bla (aber nicht unaufhörliches Plappern) und gezieltes Beimengen von bestimmten Fragen, warum sie was machen und was sie suchen. Fragen ob ihnen nicht kalt ist und so. Unbedarft klingen, nicht zu neugierig, nicht zu verdächtigt wirken. Aber schauen, dass man das ein oder andere erfährt. Bereitwilliges Zeigen auf Anfrage der Sachen. Beobachten der Körpersprache und der Hände der Leute. Was machen sie mit den Unterlagen. Nur Angucken? Abfrage über Funk? Wie weit sind die Leute angespannt?

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Zitat von Booner;259894

    Hei,


    also ich habe bisher ja weder "hochgefahren" noch mich eingeigelt.
    Das könnte nun so langsam passieren. Es werden die schon fertig vorbereiteten Holzbretter in die Fenster eingepasst. Schaut witzig aus, weil auf den Holzfenstern auch ein Fenster aufgemahlt ist....


    Einigeln würde ich mich nicht, da dieser Vorgang ja mehr oder weniger offensichtlich geschieht.
    Was die Bereitschaft angeht,wäre ich vom ersten Moment zu 100% auf Zündung, da man meistens nicht durch irgendetwas gewarnt wird, wenn jemand etwas will.



    Gruss



    TId

  • Zitat von mirfälltnixein;259917

    Vielleicht ein wenig spät mein Beitrag, aber: Ich würde die Polizisten höflich fragen, aus welchem Grund sie denn meinen Kofferraum sehen möchten. Das geht doch (nach deutscher Rechtslage) nur bei einem konkreten Verdacht. Und da mein Warndreieck, der Erste-Hilfe-Kasten und die Warnwesten alle vorne sind, haben die auf meinen privaten Kofferraum erstmal ebensowenig Zugriff wie auf der Inhalt meiner Hosentaschen.


    Wenn der Notstand bereits ausgerufen worden wäre, sähe die Sache natürlich anders aus. Aber nur weil bisher zwei Bundeswehr-Lkw herumstanden, ist die Welt ja noch nicht offiziell untergegangen. :winking_face:



    Hei,


    naja ein Verdacht ist ganz schnell gefunden. Auf Autobahnen und Zubringern dürfen sie meines Wissens sogar ohne Verdacht das komplette Auto auseinander nehmen...



    Grüße,


    Tom

  • Das können sie ja dann begründen. Wo ist das Problem?
    Aber einfach so ist nicht(ohne Autobahn), Durchsuchungsbefehl nötig.


    Deshalb ja immer die Frage nach Warndreieck und Co. Das haben die meisten im Kofferraum und so gibts den Blick darein kostenlos dazu.
    Ich hab nix zu verbergen(schlimm das man das so betonen muss) aber Obrigkeitshörig mein Leben vor ihnen ausbreiten, nein Danke.

  • Zitat von Booner;259934

    naja ein Verdacht ist ganz schnell gefunden.


    Deswegen würde ich auch unbedingt höflich bleiben. Dennoch muss man nicht in vorauseilendem Gehorsam auf erstes Anfragen den Kofferraum öffnen.

  • @ Tomduly : wen einspannen für den "Leuchtturm" : Bürgermeister, Gemeindearbeiter, Arzt (Ärzte), weiteres medizinisches Personal, paar Jungs von der Feuerwehr, den Dorfpolizisten und einige zuverlässige Freiwillige ?


    Allgemein : da ich in der Großstadt wohne, habe ich natürlich andere Sorgen. Ohne Strom, kein ÖNV, keine Verkehrsregulierung, kein Licht nachts und besonders bedenklich, keine Versorgung aus dem Supermarkt. Abends/nachts ist das alles nicht soooo schlimm, aber am nächsten Morgen kommen nur die Wenigsten zur Arbeit (als die Bahnen in FFM streikten, kamen sehr viele nicht zur Arbeit und die Hauptstrassen in der City waren dicht), die Supermärkte werden am Morgen nicht öffnen (Betrieb im "Tante-Emma-Laden"-Modus wird schon daran scheitern, dass viele Angestellte gar nicht mehr Kopfrechnen können, mit Bleistift und Papier vermutlich auch nicht), der Betrieb in Kliniken und Praxen wird nur eingeschränkt möglich sein, Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei werden beim Ausfall des Telefonnetzes nicht mehr erreichbar.


    Das alles wird auf dem Land wohl nicht so schlimm sein, in der Großstadt jedoch schon. Bis hier der erste ausflippt und andere mitzieht, wird nicht lange dauern. Man stelle sich nur vor, man hat ein krankes Kind oder eine im Sterben liegende Oma (Herzinfarkt oder sonstwas) und kann keine Hilfe erreichen, die Apotheke will vielleicht auch nicht ohne Rezept verkaufen... to be continued.

  • Zitat

    viele Angestellte gar nicht mehr Kopfrechnen können, mit Bleistift und Papier vermutlich auch nicht), der Betrieb in Kliniken und Praxen wird nur eingeschränkt möglich sein, Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei werden beim Ausfall des Telefonnetzes nicht mehr erreichbar.


    Dazu kommt noch: Wenn "wir" nicht mehr zur Arbeit gehen gilt das wohl überall:
    Gibt es im Supermarkt, bei Polizei, Feuerwehr, Spital, Rettungsdienste genug Personal, das überhaupt zum Dienst erscheinen kann/will...?? Gerade die "autolosen" reinen ÖV-Pendler werden je nach Distanz mühe haben, überhaupt irgendwo hinzukommen, sei es zum Arbeitsplatz oder auch zu einem Supermarkt ausserhalb der Stadt. Denn selbst wenn der öv Verkehren könnte: Kommt überhaupt genügend Personal zum Dienst??



    Gruss Canelo
    Selbst beim öv,
    Frau = Krankenschwester

  • Zitat von tomduly;259923

    Die weit verbreiteten Photovoltaik-Anlagen sind bei einem Netzausfall auch erst einmal komplett nutzlos, da die Wechselrichter ohne Netzführung gar nicht einspeisen können. Es wird zwar immer wieder fabuliert, dass man den Wechselrichtern ja nur ein Netz "vorgaukeln" müsse, damit sie einspeisen, aber so einfach ist das nicht und wirklich im Praxistest bewiesen ist das glaube ich auch nicht. Es gibt zwar "inselfähige" PV-Einspeise-Anlagen, die haben dann aber meist zusätzlich zum Einspeise-Wechselrichter noch einen Batteriewechselrichter für den Inselbetrieb. Und benötigen eine Batterie. Einzige mir bekannte Ausnahmen sind Wechselrichter für den US- und den japanischen Markt, die man auch mit der Option "Emergency-Power-Outlet" kaufen kann, die dann bei hinreichend grossem PV-Generator auf dem Dach eine Steckdose direkt am Wechselrichter auch bei Netzausfall bedienen können, sobald die Sonne ein wenig scheint (z.B. eine 10kWp-Anlage auf dem Dach und eine 1kW-"Notstromsteckdose" am WR). Das geht dann halbwegs auch ohne Pufferbatterie.


    Einige der hier verkauften Batteriesysteme zur Erhöhung des Eigenvebrauchs bei PV Anlagen sind zumindest einphasig Inselfähig, manche auch dreiphasig.


    Ich selbst brauche keine großen Strommengen, mir genügen +/-100Wh pro Tag für Licht, Kommunikation, Notebook, etc... Zur Not auch noch weniger. Ausnahme evtl. die Elektrofahrräder, aber da lässt sich zur Not auch selber treten.
    Der alte Diesel PKW meiner derzeitigen Freundin wurde auf Planzenölbetrieb umgestellt und sie hat ca. 50l Rapsöl im Keller stehen (keine Lagerungsbeschränkungen wie bei Diesel)


    In einem für meine Situation adaptierbaren Szenario hätte ich bisher nicht wahnsinnig viel gemacht. Mit dem Sat-Telefon versucht meine Familienmitglieder zu erreichen, 3-4 Nachrichtenportale im Internet (auch Ausland) versucht aufzurufen, versucht, Geld abzuheben (sagen wir mal das ging nicht mehr), Badewanne auffüllen, versucht ein bisschen was einzukaufen (mit Bargeld). Auf Arbeit brauchen wir beide nicht erscheinen, ohne Strom käme ich nicht mal ins Gebäude. Meine Solarmodule auf den Balkon gestellt und Akkus nachladen. Evtl würde ich mir eine 200l Regentonne mit Deckel für den Balkon besorgen (erste Anlaufstelle Baumarkt, falls das nicht geht nehm ich meine eigene aus dem Garten)


    Jetzt ist grad die kleine Kältewelle vorbei, der Februar ist zwar noch ein Risisko, aber wahrscheinlich wird es die nächsten 10-11 Monate nicht mehr so kalt werden, dass man im gedämmten Gebäude jetzt unbedingt eine Heizung bräuchte.


    Die meisten Sorgen mache ich mir, dass einer der Nachbarn seine Wohnung versehentlich anzündet und uns das Gebäude abbrennt.


    Generell wäre Kommunikation mit den (idrR kaum bekannten) Nachbarn hier vermutlich etwas sinnvolles, das Leeren des Gefrierfachs böte einen guten Anlass, anfangs bei jedem mal zu klingeln. Ich könnte meine USB Ladegeräte / Powerbank und evtl. das Telefon zur Benutzung anbieten.


    (Super wäre sicher ein Fahrradanhänger in dieser Lage, aber so einen hab ich halt noch nicht, also müsste ich schauen, wie ich Sachen ohne Auto transportiert bekomme, evtl. dann zu Fuß mit der Schubkarre. Im urbanen Umfeld sind die Distanzen nicht sonderlich groß)


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Meine Standalone-PV-Anlage mit insgesamt 180W Kollektorfläche würde von Februar bis Anfang November ausreichen, um Notebook und Kommunikationsgeräte einschließlich Funkgerät zu betreiben. Also könnte ich meine Aufträge kontrolliert abwickeln (d. h. gegebenenfalls Fristverlängerung beantragen, die meisten meiner Kunden sind in Israel und den USA, solange E-Mail über Handy noch geht), von den Vorräten leben, im Garten ein Notklo auf Tütenbasis einrichten, das Wasser aus dem Regenwassersammler durch den Wasserfilter geben, bevor wir es trinken, und in Ruhe abwarten. Transportmittel für den Nahbereich (Fahrrad /-anhänger, Bollerwagen, Hundeschlitten, Kajak) hätten wir auch.
    Wahrscheinlich wäre in meiner Akupunkturpraxis mehr los als sonst - die funktioniert auch ohne Strom. Wir haben genügend LED-Lichter, die mit PV-Strom aus dem Akku laufen.
    Genügend Brennstoffe zum Kochen hätten wir vorläufig auch, Heizen müsste sparsam sein und Duschen vorwiegend kalt (und ggf. mit Regenwasser im Garten).
    Allabendlich würde ich also am Funkgerät sitzen, um zu erfahren, wie es aussieht.

  • Als Notklo empfehle ich Dir nen Mörtelkübel mit Toilettensitz und 1-2Säcke Blumenerde.
    Da fährst Du wesentlich hygienischer und noch geruchsfrei mit. Die Umweltbilanz ist dabei ebenfalls im Plus.



    Gruß



    TID


  • Oder (feine) Holzspähne. Schon sehr effektiv im Dauerseinsatz erlebt.

    Take care!

  • Hallo zusammen!


    Es hat echt spaß gemacht, Euch und Euren Gedanken bis hierher zu folgen!
    Ich möchte nicht alle neu aufrollen, daher nur die wichtigsten Punkte, ich würde das Auto bergen. sollte am nächsten Morgen kein Problem sein.


    Auch ich würde, nachdem die Familie zuhause ist erstmal ne Runde in der direkten Nachbarschaft machen. Einfach um zu wissen, ob jemend Hilfe benötigt oder welche leisten kann. Und um zu wissen wer überhaupt da ist! Ich würde feste Zeiten ausmachen zu denen wir uns entweder treffen kurz z.B. 10:00 und 18:00 Uhr oder nuns von Fenster zu Fesnster verständigen.


    Brot würde ich dem Nachbarn vermutlich nicht geben, ehr Dinge, die eh dringend weg müssen! Obwohl es mir schwer fällt zu glauben das hier einer nicht über den Tag kommt.
    Hier würde es höchstens passieren, das die Nachbarn schellen und fragen, ob sie Brot haben können, weil Ihres verschimmelt ist und der riesen Schinken ohne Brot nicht schmeckt.


    Dann würde ich für die Nacht Lampen für uns und die Kinder vorbereiten.


    Vorm Schalfengehen würde ich das Stromaggregat kurz anwerfen,
    Den Kühlschrank auf kälteste Stufe stellen.
    Die Gasheizung auf Estrichtrocknung (oder auf anderem Weg auf "volle Pulle stellen") - also mit hoher Vorlauftemperatur nochmal Energie ins Haus stecken.
    Die Elektrischen Rollläden schließen, und die Zeit mit NotStrom nutzen um ggf. nicht geladene Akkus zu laden (Werkzeuge, Handys, Powerbanks, Handscheinwerfer, Notebooks, Baofeng, Eneloops...)
    Parallel würde ich den Fernseher anschalten und Schauen, welcher Sender noch über Astra sendet (über Radio kam ja nichts verwertbares).
    Parallel würde ich auf dem 80m Band insbesondere um die Notruffrequenz schauen, aber auch alles andere abscannen.


    Im Bett würde ich mich dann vermutlich über alles das Ärgern, was ich im Vorfeld noch nicht gemacht hab, 24V auf 230V Wechselrichter...... Ordentliche Hausung für das Stromaggregat..... noch kein Kaminofen ......
    Dann würde ich mich über das freuen, was ich schon gemacht habe, das Aggregat abschalten und ins Haus rollen (Diebstahlschutz und Restwärme).


    Der Nächste Morgen... Ich fahr zu meinen Schwieger/Eltern ca. 10km um nach dem rechten zu sehen, hab (für den Fall, das sie nicht mit zu uns kommen wollen) das ein oder andere eingepackt. Auf dem Weg werde ich von Polizisten angehalten, ich lasse den Motor laufen und öffne das Fenster nur einen Spalt weit und lasse mir erstamal die Dienstausweise zeigen. Ich stelle den Motor aus und öffne die Tür, nachdem Sie meine Papiere gesehen haben, bitten sie mich den Kofferraum zu öffnen, ich tue das, frage nur beiläufig ob sie etwas besonderes suchen würden da es ja an sich nicht üblich sein kofferräume zu durchsuchen. So richtig gehen Sie nicht darauf ein, ebensowenig auf die Frage ob Sie weitere Informationen zur Ursache des Stromaufalls hätten. Und nuscheln sich was von "das wisse wohl nur TheHamster" in den Bart - komische Typen diese beiden!
    Beim Anblick meines Kofferraumes denken sie von mir aber wohl das gleiche....
    Das ich auf dem Weg zu den Eltern bin hab ich denen ja schon erzählt aber jetzt wo sie den Inhalt meines Kofferraumes sehen muss ich wohl etwas genauer erläutern warum ich was dabei habe. Neben dem kleinen Aggregat und dem anderen Kram den ich im Winter immer so dabei habe, hab ich reichlich Werkzeug, nen Benzinkanister, nen 2. CB Funkgerät + Mobilantenne im Auto. Der Anhänger ist zum Glück noch leer. Begründungen: ich will meine Eltern überreden mit zukommen, wenn das gelingt wichtige Dinge mitnehmen Erbstücke, Wertsachen, Medikamente und Lebensmittel (Anhänger) und ggf. das Haus verrammeln (Akkuschrauber) Notstrom zum Nachladen der Akkus.
    Wenn ich die Eltern nicht überzeugen kann, behalten Sie das kleine Aggregat und Benzin und bekommen das CB Funkgerät verpasst um Kontakt halten zu können. Der jüngere von beiden ist sehr misstrauisch und scheint mir nicht zu glauben, ich frage ihn, wie alt seine Eltern wären und wende ein, dass meine mehr als zehn jahre Älter und sicherlich nicht mehr so selbstständig sind wie seine... der Ältere Polizist raunt dem Jüngeren zu, dass er keine Einwände gegen die Weiterfahrt habe (und notiert sich gerade meinen Namen und meine Anschrift - hab ich das richtig gesehen und sind das einfach normale Notizen?


    Gruß Wasser


    PS.: ich finde die Vorgaben gut, auch wenn sie natürlich ofmals nicht mit der Persönlichen Situation übereinstimmen. Z.B. wohnen mein Eltern zum Glück "um die Ecke" wie man hier sagt. Aber solche Gedankenspiele halten den Kopf doch beweglich ich finds gut und lasse mich gerne weiter drauf ein!

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Gut gut. Was ich ein wenig schade finde ist, dass einige hier Infos oder Entwicklungen einstreuen die ich mir so nicht gedacht habe aber okay... Ich geb einfach mal wieder ein paar neue Inputs:


    Tag 1


    13:05 Uhr
    Die Polizisten haben sich zwar über euren Kofferraum ggf. etwas gewundert aber euch einfach eurer Wege ziehen lassen. Während der Kontrolle konntet ihr im noch funktionierenden BOS-Funk hören, dass es wohl bald alles besser wird. Im Kreishaus wird schon an der Lösung gearbeitet. Die Polizisten gaben euch noch den Tip nicht zu viel draußen rum zu laufen da man nicht genau weiß wie sich die Lage entwickeln wird. Aktuell sucht man nach Leuten in Geländewagen die irgendwie verdächtig sind. Mehr dürften sie aber nicht sagen. Warum die gesucht werden erfahrt ihr nicht.


    13:30 Uhr
    Bei euren Eltern angekommen stellt ihr fest das die es sich mit Kerzen und Tee gemütlich gemacht haben. Es dauert ein wenig aber ihr könnt sie überzeugen mit zu euch zu kommen. Ihr packt noch einige Lebensmittel ein und fahrt heim.
    Das Haus eurer Eltern bereitet ihr so auf das es gut verrammelt ist und ihr es täglich aufsuchen könnt falls erforderlich. Die wichtigen Dinge kommen mit zu euch.


    15:00 Uhr
    Durch euren / den Notstromer eures Nachbarn habt ihr kurzzeitig einen Zugang zum TV. CNN berichtet von einen großflächigen Stromausfall in Deutschland und teilen der angrenzenden Ländern. Nachrichten von Folgeproblemem gibt es aktuell nicht. Die üblichen Bilder von leeren Super- und Baumärkten, Menschenmassen die Infos suchen aber ihr hört nix von Plünderungen oder ähnlichen Szenarien. Im Moment wird externe Hilfe wohl organisiert aber man hofft noch das Deutschland die Lage selber in den Griff bekommt. Eure Nachbarn haben angeblich eine SMS bekommen von ihrem Sohn der 250KM entfernt wohnt das er kurzzeitig wieder Licht hatte... Er will seine Eltern besuchen kommen.


    17:15 Uhr
    Im Dorfzentrum brennt ein Haus. Feuerwehr und Rettungsdienst sind anscheind schnell vor Ort. Ihr fahrt runter um ggf. zu helfen.
    Die Feuerwehr hat die Lage bei eurem Eintreffen jedoch schon gut im Griff. Ihr erfahrt das es im Ort noch keine Personalsorgen gibt bei der FW. Weniger als wenn alle auswärts arbeiten wären. Im Ort selber redet man darüber das es jetzt schon brennt weil kein Strom mehr da ist. Der Besitzer des Hauses hat wohl versucht mit Holz zu heizen. Ihr gebt den Umstehenden die selben Tips wie die Feuerwehr und merkt das keine brauchbaren Infos hier mehr zu bekommen sind. Wortfetzen die ihr noch aufschnappt auf dem Heimweg:


    .... Hunger und Durst...
    ...will einkaufen...
    ...Polizeigewalt...
    ...THW soll kommen...
    ...unfähige Versorger... typisch RWE ebend :grinning_squinting_face:
    ...größeres Problem...
    ...keine wirkliche Hilfe...
    ...hätte ich doch damals den Generator gekauft...


    19:30 Uhr
    Abendessen. Es klopft an der Tür. Ihr hört euren Nachbarn von gegenüber rufen. Von weiter weg klingt ein Martinshorn...

  • ...hmmmm... sowohl im Südtirol wie auch auf der Krim wurden Strommasten aus politischen Gründen gesprengt - immer diese "Patrioten"...


    Was mich richtig fertig macht (also fertig machen würde), die Ungewissheit WAS los, WANN der blöde Strom wieder kommt und ob es langfristige Veränderungen gibt. "Dir Russen kommen" ist für mich kein Szenario, aber ein Zusammenbrechen der Infrastruktur würde mich erheblich stören - als Stadtmensch bin ich an Spielen und Brot von Tag zu Tag gewöhnt. Um Leib und Seele hätte ich erstmal keine Angst, als anonymer Einzelgänger ohn echte Feinde könnte ich sehr lange in meinem Block ausharren, Vorräte für etwa zwei Wochen sind da - bis auf Trinkwasser. Im vorgegebenen Szenario (Haus, Hof, Ehefrau, Autos, Vorräte, Holzofen, Generator) wäre für mich irgendwann nur noch gespanntes Abwarten angesagt, dabei die Sicherheit der Familie sichern (auf dem Land wohl erstmal kein großes Problem), vernünftige Einteilung der Ressourcen, mögliche Quellen für Sachen auftun, die eventuell fehlen und natürlich weiterhin Informationen beschaffen.


    Bisher hat keiner den Bug-Out erwähnt...

  • (Ja, dass einige in die Entwicklung Sachen reinschreiben, die sie selbst nicht beeinflussen können, wie das Verhalten Anderer, finde ich auch schade. Sowas sollte man dem "Spielleiter" überlassen.)


    Nach dem Szenario ist am Tag 1 ja ziemlich viel los. Ich habe ja schon geschrieben, was ich an dem Tag machen würde, so dass wohl nicht viel Zeit für sonst irgendwelche Aktivitäten bliebe. Ich würde mir vielleicht noch abends mal die Heizung genauer anschauen, damit ich die notfalls entleeren kann, falls es wirklich frostig wird. Ansonsten fühle ich mich mit meinen vorhandenen Vorräten für rund zwei Monate und dem jetzt wohl für ein bis zwei Wochen bei ein bis zwei bewohnten Räumen ausreichenden Holzvorräten ganz gut aufgestellt, auch wenn es bei mir keine weitergehende Vorsorge, beispielsweise Stromgenarator, Treibstoff- oder Tauschwarenvorräte gibt.


    Machen wir mal beim abendlichen Trubel weiter. Da würde ich vom Fenster im ersten Stock erstmal mithilfe einer Taschenlampe nachschauen, wer vor der Tür steht und was der will.

  • Hei,


    gute Idee, aber alle Satelliten, die stationär sind, sind gleichzeitig zu weit von der Erde weg.
    Denn es gibt nur eine Umlaufbahn um die Erde, in der sich geostationäre Satelliten aufhalten können.
    Diese ist ca. 42tkm entfernt. Zu weit für optische Systeme...


    Aber wo es überall "dunkel" ist, sollte sich von höheren Stellen auch ohne Hilfe aus dem All herausfinden lassen.
    Immerhin gehen verschiedene Kommunikationssysteme ja noch.
    Man kann z.B. mit Autoko90 relativ schnell ein weitverzweigtes Kommunikationsnetz für den Bund aufbauen.



    Grüße,


    Tom

  • Zitat von olafwausr;259909

    Was im Hof passiert sieht dank 2,8m hoher Mauer niemand.


    Das war eines der Dinge die mir nach dem Fall der innerdeutschen Grenze aufgefallen ist.


    Bei den ersten Besuchen in Sachsen-Anhalt stellte ich fest das bei sehr vielen Häusern die Einfahrt auf das Grundstück mit hohen Toren versehen ist.Der Hof dadurch uneinsehbar ist.


    Im benachbarten Niedersachsen hatte ich so etwas vorher noch nie gesehen.


    Ich hatte schon öfter darüber Nachgedacht wie es zu diesen "architektonischen Unterschieden" kommt,bin aber nie auf eine schlüssige Erklärung gekommen ...


    Kann mir da bitte mal jemand aus den neuen Bundesländern helfen ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hi,
    [QUOTE=beprudent;259941,
    Das alles wird auf dem Land wohl nicht so schlimm sein, in der Großstadt jedoch schon. Bis hier der erste ausflippt und andere mitzieht, wird nicht lange dauern.


    und wer zwingt Dich DA zu wohnen?
    Wenn Du möchtest können wir ja mal mit dem reden.:face_with_rolling_eyes:


    GLG M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Sehr interessantes Szenario!
    Leider habe ich den Einstieg verpasst und werde meine Gedanken nicht nachträglich notieren um der Übersicht willen.
    Jedoch habe ich schon einiges "gelernt", was mir bisher nicht bewusst war. Z. Bsp:
    - Sicherungen raus wegen der Stromspitze (Dabei muss ich ähnliches bei uns in der Schule fast täglich bei den Laptop-Ladestationen machen)
    - Noch diese Woche werde ich mir eine zweite Gasflasche für den Gasgrill kaufen. Das habe ich bisher gar nicht bedacht.
    - Momentan verfluche ich mich, dass ich mir letzten November einen Petrolofen, der von rund 600 Fr. auf 230 runtergesetzt wurde, vor der Nase habe wegschnappen lassen... :verärgert:

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-