Szenario Pandemie: Tag 4

  • Guten Morgen am ersten Sonntag in der eskalierenden Pandemielage!


    Viele neue Cluster haben sich gestern im Laufe des Tages aufgetan, auch in eurer Nähe.


    Da man aktuell von einer Sterblichkeit von 1/3 der Infizierten ausgehen muss, in der Altersgruppe 60+ sogar von 2/3 der Infizierten, gilt es dringend eine Ansteckung zu vermeiden.


    Währenddessen gehen die Krankenhäuser offen zur Triage über und haben vor den Gebäuden Zelte aufgestellt, wo sie die Patienten einordnen und gegebenenfalls wieder nach Hause schicken.


    Mittlerweile zeichnet sich eine massive Versorgungskrise ab, denn aus Angst vor einer Ansteckung verweigern viele Supermarktmitarbeiter am Montag in die Arbeit zu gehen. Gewerkschaften rufen dazu auf die Arbeit niederzulegen, weil nicht genug für den Schutz der Mitarbeiterinnen getan wird. Auch viele Apotheken, Tankstellen und Banken werden ab Montag geschlossen bleiben.


    Experten rufen ebenfalls dazu auf für 1 oder 2 Wochen auf Einkäufe komplett zu verzichten, um jeglichen Kontakt mit anderen Menschen so gut es geht zu reduzieren.


    Die Regierung weiß nicht so recht wie sie mit dieser Lage umgehen soll und möchte die bestehenden Maßnahmen erst mal beibehalten und abwarten.


    Wie geht ihr mit dieser Situation nun um, dass es wohl ab Montag auf absehbare Zeit so gut wie keine offenen Supermärkte mehr gibt? Besonders im Hinblick auf euer Umfeld wie Nachbarn, Verwandte und Freunde, die keine Lebensmittelvorräte haben?

  • Die ersten zwei Tage habe ich in diesem Spiel verpasst. Jedoch wäre meine Reaktion in etwa gleich gewesen, wie bei den anderen.


    Da unsere Schulleitung zu wenig Mumm für eigene Entscheidungen hatte, blieb die Schule letzte Woche offen. Ich jedoch habe zum ersten mal in meinem Leben die Arbeit geschwänzt und mich krank gemeldet. Auf diese Weise musste ich auch keinen Fernunterricht auf die Beine stellen und konnte mich auf letzte Vorbereitungen konzentrieren. Um nicht aufzufliegen, fuhr ich extra 30 km weit für die letzten Einkäufe.

    Auf kantonale Anweisungen bleibt die Schule ab Montag zu und wir Lehrpersonen versuchen, so gut es geht auf die Schnelle den Fernunterricht wieder aufzunehmen. Da wir nun schon Erfahrung damit haben, wird es besser anlaufen als beim ersten Mal.


    So schlimm es für mich ist, werden wir wirklich jegliche direkten sozialen Kontakte abbrechen. Auch den zu meinen Eltern. Videotelefonie muss ausreichen.

    Ich funktioniere das Kellerzimmer zur Quarantänestation um und hoffe, dass es nicht mich und meine Frau gleichzeitig erwischen sollte. Sämtliche Vorräte und Utensilien aus diesem Zimmer muss ich umlagern.


    Was die Versorgung mit Lebensmitteln betrifft, so versuche ich, noch so viel als möglich durch Lieferdienste zu erhalten und muss dann von unseren Vorräten und evtl. Bauernläden im Dorf klar kommen.

    Ben wie sieht es mit der Gefahr von Schmierinfektionen bei dieser Pandemie aus?


    Da ich bei der letzten Pandemie gestorben bin, werde ich mich dieses Mal besser darauf achten, mir nichts einzufangen. Zum Glück haben wir noch einiges an selbst angerührtem Desinfektionsmittel aus der ersten Coronawelle. Das kann ich nun gut gebrauchen um eventuell geliefertes Essen zu desinfizieren.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

    2 Mal editiert, zuletzt von Chuck Noland ()

  • Kein Vorrat? Kein Mitleid!


    Das nehme ich mir zumindest vor, aber wenn dann die zwei kleinen Mädchen vom Nachbarn vor der Tür stehen, weiss ich nicht, ob ich das auch durchhalten werde. Da hat mich meine Mutter versaut, ich werde nie ein egoistisches Arschloch werden können.


    Aber wem schon am 4. Tag das Essen ausgeht, der ist so gefährlich dumm, dass ich schon allein aus Selbstschutz hoffe, da hart bleiben zu können.


    In unserer Nachbarschaft sieht es aktuell nicht so aus, als ob es solche derart unbedarfte Menschen gibt, aber ich vertraue darauf, dass es, falls es sie gäbe, sie auch nicht dafür vorgesorgt haben, etwas mit Gewalt holen zu können.


    Wie dem auch sei, spätestens ab jetzt werden wir Wache schieben, und zwar koordiniert mit ein paar Nachbarn, die jeweils die anderen Häuser und die Zufahrtstrasse im Blick behalten können. Falls Telefon ausfällt halte ich ein paar PMR-Funkgeräte für diesen Zweck bereit.


    Nick


    Edit eins noch vergessen: Für einen Nachbarn, der eher weniger Prepper ist, der mir aber aus anderem Grund am Herzen liegt, habe ich ein 90-Päckchen-Karton Hartkekse vorgesehen.

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Kein Vorrat? Kein Mitleid!


    Das nehme ich mir zumindest vor, aber wenn dann die zwei kleinen Mädchen vom Nachbarn vor der Tür stehen, weiss ich nicht, ob ich das auch durchhalten werde. Da hat mich meine Mutter versaut, ich werde nie ein egoistisches Arschloch werden können.

    Da bin ich schon Arschloch. Ich habe 4 verfressene Pubertiere zum Durchfüttern.

    Und so gross und vielfältig sind unsere Vorräte auch nicht.

    Ausserdem könnte sich das rumsprechen....wir haben keine 'Meinungsverstärker'.

    Problematisch dürfte es werden wenn Freunde vor allem von unseren Kids betteln.

    Da muss ich alle auf eine harte Linie einschwören und fühl mich noch beschlossener.


    Ansonsten EINIGELN

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Edit eins noch vergessen: Für einen Nachbarn, der eher weniger Prepper ist, der mir aber aus anderem Grund am Herzen liegt, habe ich ein 90-Päckchen-Karton Hartkekse vorgesehen.

    Gute Idee, aber aus Erfahrung kommen diese Kekse kaum über das MHD und schmecken schon wenige Wochen drüber ziemlich ranzig und muffig. :frowning_face: Es ist leider nicht mehr so wie bei den Original-"Panzerkeksen", die gefühlt noch nach Jahrzehnten denselben Geschmack hatten. Also zeitig damit in die Rotation gehen!

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Heute morgen hab ich mit meinem Sohn gesprochen ob er seine Freundin zu uns bringt oder nicht, und über die möglichen "Verwerfungen" geplaudert :winking_face:.

    Gut dann werden wir versuchen die nächste Zeit zu viert durchzustehen und uns einigeln.


    Hoffentlich hält sich meine Mutter an das "Kontaktverbot" mit ihren Nachbarn und bleibt auch zuhause. Vorhin hab ich ein frisch gebackenes Brot vor ihre Tür gelegt und gesagt, das wenn alles OK ist, ich sie in einer Woche zu uns bringe :kissing_face: und sie bitte inzwischen daheim bleiben soll - zum Glück geht ja das Telefon noch :).


    Das wird bestimmt spannend 3 Generationen unter einem Dach, Platz haben wir ja.

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • ...

    Aber wem schon am 4. Tag das Essen ausgeht, der ist so gefährlich dumm, dass ich schon allein aus Selbstschutz hoffe, da hart bleiben zu können.

    ...

    Genau aus diesem Grund würde ich, wenn möglich und nicht zu riskant, Essen liefern zu lassen.
    Wer nämlich nie Lebensmittel organisieren muss und dennoch satt und zufrieden aussieht, bei dem ist was zu holen.

    Ich wüsste auch nicht, wie ich reagieren würde, wenn jemand hungernd vor der Türe stehen würde.
    Mit grosser Sicherheit würde ich ein Pack Teigwaren und ein Glas Sauce erübrigen. Aber das wäre wieder eines, das mir dann fehlt und man weiss leider nie, wie lange sich eine solche Situation zieht.

    Und wenn Nachbar Y erfährt, dass Nachbar X etwas von mir erhalten hat...

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

    2 Mal editiert, zuletzt von Chuck Noland ()

  • Sonntag, Tag 4


    Ich steh mit einer Tasse Kaffee am Fenster und starre raus. Einzelne Schneeflocken sind zu sehen. Es ist niemand auf der Strasse, kein Auto unterwegs....

    Die Nachrichten dröhnen wie ein Gong in meinem Kopf nach...

    ..."in vielen systemrelevanten Bereichen fehlt mittlerweile das Personal um einen Notbetrieb aufrecht zu halten....deshalb muss nebst einer Verknappung mit Lebensmitteln....auch die Energieversorger melden Probleme...AKW Leibstadt wird vom Netz genommen....die Regierung scheint in Schockstarre...Ausschreitungen und Plünderungen an Tankstellen gemeldet..."

    Meine Gedanken werden durch Stimmengewirr unterbrochen.

    Mein Lieblingsnachbar und seine Familie wollen sich offenbar absetzen. Sie wuchten riesige Rollkoffer in den SUV, es folgt der gigantische Flach-TV.....hä, wtf..!!?? Der passt aber scheinbar nicht rein und nach einem hitzigen Wortwechsel wandert das Riesenteil wieder ins Haus.

    5 Minuten später rauscht der Wagen davon, im Haus brennt noch Licht.

    Was tun?

    Ich schreibe erst mal meiner Tochter um zu erfahren wie es um Ihre Vorräte steht und teile Ihr auch gleich mit, dass wir noch mindenstens eine Woche in Isolation bleiben müssen um eine mögliche Ansteckung auszuschliessen.

    Antwort kommt praktisch sofort:

    ":baguette_bread::poultry_leg::cheese_wedge::carrot::cooked_rice::spaghetti::pie::cup_with_straw::sandwich::teacup_without_handle::beer_mug::thumbs_up::)"

    ":fearful_face::crying_face::face_blowing_a_kiss::face_blowing_a_kiss:"

    Ich muss nun doch grinsen ob der Emoji-Schreibweise und bin auch einigermassen beruhigt, dass Sie und Ihr Freund nicht schon die letzten Ramennoodles aufmachen müssen.


    Im Forum kommen die Posts im Minutentakt rein. Da ein Cluster, hier ein sich ins Chaos auflösendes System...Brownouts in Österreich

    Ich wünsche allen viel Glück & Kraft!

    Ich logge aus.

    Wir haben einiges zu tun!

    Die Party ist vorbei!

  • ...

    Mein Lieblingsnachbar und seine Familie wollen sich offenbar absetzen. Sie wuchten riesige Rollkoffer in den SUV, es folgt der gigantische Flach-TV.....hä, wtf..!!?? Der passt aber scheinbar nicht rein und nach einem hitzigen Wortwechsel wandert das Riesenteil wieder ins Haus.

    5 Minuten später rauscht der Wagen davon, im Haus brennt noch Licht.

    Was tun?

    ...

    In dieser Situation würde ich mal rüber gehen und die Haustüre abchecken.

    Ist sie abgeschlossen oder nicht?


    Falls abgeschlossen, ist alles okay.


    Falls offen, würde ich schauen, ob ich im Haus einen Schlüssel finden kann.

    Zusätzlich würde ich von mir zuhause eine oder zwei Zeitschaltuhren holen und damit zwei Lampen "programmieren" um etwas Leben im Haus zu simulieren. In Kombination mit den Rollläden, welche ich abends runter lasse und am Morgen hochziehe. So möchte ich potentielle Plünderer abschrecken.


    Und würde sich die Lebensmittelversorgung weiter verknappen und der Nachbar wäre immer noch nicht zuhause, hätte ich mit etwas Glück ein "erweitertes Lager". :smiling_face_with_horns:

    Selbstverständlich würde ich ihm bei seiner Rückkehr alles wieder wieder ersetzen, sobald dies möglich ist. :smiling_face_with_halo:

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    -George S. Patton-

  • Experten rufen ebenfalls dazu auf für 1 oder 2 Wochen auf Einkäufe komplett zu verzichten, um jeglichen Kontakt mit anderen Menschen so gut es geht zu reduzieren.

    Kein Problem. Diese Empfehlung der Experten wird von meiner Frau und mir sehr gerne umgesetzt.


    Verbindung zu den Eltern meiner Frau und meinem Vater wird aufgenommen. Weihnachten bei den Eltern meiner Frau wird auch dieses Jahr wieder coronabedingt nicht stattfinden können. Immerhin sind alle bis auf meine Nichte geimpft.

    Wir sowie meine Schwiegereltern und mein Vater werden uns dann wohl erstmal bis Weihnachten in unseren jeweiligem Zuhause "einbunkern" und die Ausgänge auf das Notwendigste beschränken.


    Ich kündige bei meinem Chef per E-Mail an, dass ich ab Montag auf die Home Office-Regelung von der ersten Jahreshälfte zurückgreife und von zu Hause aus arbeiten werde. Das Einrichten des VPN-Kanalas wird sicherlich wie beim letzten Mal keine zehn Minuten dauern.

    Mein Frau bekommt noch am Abend von der Hauptverwaltung eine Mail mit einem "Multipass", dass sie in einem Unternehmen der kritischen Infrastruktur arbeitet (Müll muss schließlich immer irgendwie zur Verwertung transportiert werden). Dennoch wird seitens ihrer Firma an Lösungen gearbeitet, wie auch sie dann im Home Office arbeiten kann.


    Was die Versorgung und das potentielle Plündern durch die Nachbarschaft angeht, spekuliere ich darauf, dass es eher hilfreich als nachteilig sein kann, Nachbarn zu haben, die aus Krisenregionen wie Afghanistan und Syrien kommen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • ... unsere kleine Spanierin ist so gerne im Garten vorm Haus

    hier mal ein neueres Bild
    20211011_081437_HDR.jpg

    mit 1 Jahr sind wir bei 64cm / 29kg angelangt, da sie wohl recht viel von einem "Rafeiro do Alentejo" inne hat, ist sie eigentlich eher eine kleine Por­tu­gie­sin .

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • was die hungernden Nachbarn angeht :


    Wir sind nicht da ! Garten- und Hoftor verriegelt, niemand kommt bis vor die Haustüre. Von außen ist keine Bewegung zu sehen . Da gibts niemand, dem man seine Notlage schildern könnte, oder wo jammern helfen könnte.


    Abends dann eher etwas Licht machen, damit man sieht , daß wer zu Hause ist .

  • Falls offen, würde ich schauen, ob ich im Haus einen Schlüssel finden kann.

    Da wäre ich vorsichtig - Du weisst ja nicht ob die "Fernsehschlepper" infiziert sind oder nicht. Also könnten da noch Aerosole im Haus rumwabern,besser 3-4 Tage abwarten !


    Was mich anbetrifft bin ich ja schon seit Sa zu Hause und beobachte nur noch.

    Sieht alles nicht sehr gut aus was die Lage anbelangt,bleibt nur zu hoffen das alles nicht so schlimm wird wie es sich abzeichnet.

    Koche was leckeres zu Essen - als Nervennahrung und Beschäftigungstherapie.

    Mich beunruhigt etwas das ich draussen Stille und wenig Verkehr erwartet habe,aber genau das Gegenteil der Fall ist.


    Kurz nach dem Essen höre ich die Sirene - Feueralarm.

    Etwas später rufe ich einen Freund bei der FFW an,der erzählt mir das beim örtlichen Edeka einige Leute die mit den Einkaufs-Mengenbeschränkungen wohl unzufrieden waren, dort die Altkleidercontainer und die Müllpresse angezündet hatten.

    Polizei war nicht vor Ort,die hatten lt. Feuerwehr anderweitig zu tun. Für Ordnung sorgte dann letztendlich die Löschkanone auf dem Flugfeldlöschfahrzeug der Bundeswehr.

    Schön blöd denke ich mir,die Brandstifter werden noch selbst sehen wie doof das war zu so etwas den Reservekanister aus dem Auto zu nehmen.


    Gegen Abend ruft mich ein entfernter Nachbar aus der Siedlung an und spricht mit mir so über die Lage allgemein. Ihm fällt auf das vermehrt Autos durch die Straße fahren die er noch nie vorher gesehen hatte. Da fällt mir wieder meine Beobachtung von dem unerwartet hohen Verkehr vom Vormittag ein. Wir vereinbaren uns gegenseitig bei Ungewöhnlichem zu informieren. Ich rufe noch meinen direkten Nachbarn an und spreche das inhaltlich genauso mit ihm ab.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Tag 4 der Pandemie


    Jetzt zeigt sich, dass unsere etwas abgelegene Lage genau das richtige ist. Wenige Nachbarn, aber alle mehr oder weniger noch vom alten Schlag, soll heißen. Das sie noch mit der alten Lagerhaltung aus Omas Zeiten vertraut und auch diese noch verfolgen. Ein enger Zusammenhalt, der auch in schwierigen Zeiten beibehalten wird.

    Wir helfen uns so gut es geht auch weiter aus, ohne uns näherzukommen. Der gewisse Abstand wird von 1,5 Meter auf 10 Meter erhöht. Die kleine Straße durch unsere Ansiedlung wird gesperrt, sodass kein Fremder mehr durchfahren kann. Ist sowieso nichts mehr los, aber sicher ist sicher.

    Von der Abfahrt A 43 nach Coesfeld ist weiter lebhafter Betrieb. Vermutlich versuchen die Menschen noch Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Lebens zu ergattern. Auch sind vermehrt Krankenwagen zu sehen. Mit dem Fernglas kann ich sehen wie ein Bauer sich gegen Kunden erwehren muss. Wenig später kommt auch die Polizei. Ich höre zwei Schüsse. Die Menschen flüchten panikartig. Der Verkauf das Bauernlädchen scheint eingestellt zu sein.

    In den Nachrichten wird von vermehrten Cluster gesprochen und ich erfahre von einem Nachbarn das es seinen Sohn samt Familie erwischt hat. Diese kamen erst vor einer Woche aus Ägypten zurück. Da unsere Nachbarn gut versorgt sind, mache ich mir noch keine Sorgen. In 5 Tagen wissen wir mehr.

    Von vereinzelten Plünderungen wird berichtet. Viele wollten noch einkaufen, da aber die Mitarbeiter nicht kamen, blieben die Läden zu. Anscheinend hat das einigen nicht gefallen und haben sich selber bedient. Der Rest erledigt sich von selber.

    Der Regierungssprecher versucht bei den Reportern gute Stimmung zu erzeugen, was ihm aber immer weniger gelingt. Die anberaumte Pressemitteilung der Regierung wird wegen tumultartiger Zustände abgesagt. Der Sprecher muss den Saal fluchtartig verlassen. Die Polizei kann erst nach einer halben Stunde die Tumulte unterbinden.

    Ich schalte den Fernseher ab und begebe mich in die Werkstatt. Die Schrauben für das Butterfass sind angekommen. Der Postbote wünschte mir noch einen guten Tag, dann war er auch schon wieder weg. Ich wollte ihn noch wegen der Lage draußen fragen. Na ja vielleicht morgen!

    Ich beschäftige mich einige Zeit in der Werkstatt, bis mein guter Geist mich zum Mittag ruft. Danach noch etwas im Netz gestöbert und ein Film geschaut.

    Meine Hüfte macht mir wieder Probleme, so kann ich längere Strecken momentan nicht laufen. Einer der Nachbarn kommt mit seinen zwei Wolfshunden vorbei. Wir tauschen uns kurz aus, bevor ich in der alten Gewerbeküche das Chaos von gestern beseitige.

    Das letzte Quittengelee wird ins Lager gebracht. Ein paar Gläser verteile ich bei den Nachbarn.

    Langsam wird es dunkel, und man kann die Krankenwagen auf dem Zubringer zur A 43 immer öfters sehen. Sonst nur noch vereinzelte private PKWs und zwei LKWs.

    Aus dem Keller hole ich ein Glas Kirschen. Meine BEVA belegt damit die Obsttorte. Der Kaffee ist auch fertig.

  • Ich hab gestern Abend noch ein paar Weihnachtsgeschenke bestellt, vielleicht kommen sie noch an. Dank erteilter Abstellerlaubnis bei allen Lieferdiensten gibt es da auch keine Kontakte mit Außenstehenden. Da sich aktuell ein längeres Einigeln abzeichnet, ist der bevorstehende Weihnachtsabend gut für die Psyche der Familie.


    Dass unsere Nachbarn keinerlei Vorräte haben, ist sehr unwarscheinlich, hier auf dem Land haben fast alle mindestens für zwei Wochen zu Essen daheim, auch wenn es "nur" Nudeln sind. Sollte trotzdem einer der Nachbarn nichts haben, geben wir kontaktlos z.B. in Zippbeutel portionierte Mengen Reis aus den großen Säcken ab. Eine Tube Tomatenmark gibts bei Bedarf auch dazu, das ergibt ein paar sättigende Notmahlzeiten. Das Ganze natürlich nur im begrenzten Rahmen.


    So weit man den Nachrichten entnehmen kann, gab es einen Run auf Tankstellen, auch wurde versucht einige Supermärkte zu plündern. Auf allen Sendern laufen Sondersendungen in Dauerschleife, auch bei den per Satellit empfangbaren Ausländischen.

    NUNQUAM NON PARATUS

  • Hm , die Situation ist ähnlich zu 2020, da habe ich auch den Angehörigen jegliche unnötige Fahrt verboten und bin als einziger auf Versorgungstour gegangen.

    Hat recht gut funktioniert, da ich eigentlich alles da habe muss ich hoffentlich nicht so schnell vor die Türe.

    Es stellt sich wieder das gleiche Gefühl ein:

    "Toll, du bist auf die Krise vorbereitet! Aber eigentlich wäre es ohne Krise doch viel schöner =O"

    So eine Pandemie ist halt kein Abenteuerurlaub.

    Aus Selbstschutz für mich und die Angehörigen ziehe ich doch den Natodraht ums Grundstück, zwar so dass man ihn erst sieht wenn man eingedrungen ist, aber er ist halt da.


    Kameras werden gecheckt, ich stelle fest es sind zu wenige, ich habe es immer vor mir hergeschoben.

    Da man ja nicht alle Sozialkontakte abbrechen kann, baue ich eine Schleuse /Durchreiche oder wenigstens etwas in der Art, man muss ja schliesslich auch künftig noch Güter tauschen können. Ausserdem ist die Schleuse/Durchreiche in anderen Szenarien auch sehr wichtig für mich :winking_face_with_tongue: wer weiß, vielleicht kommt es ja im nächsten Szenario dazu , dass ich sie nutzen kann.


    Auf dem Dorf wird es nicht so schnell hungrige Mitbürger geben die von Tür zu Tür ziehen, aber man weißja nie. Deshalb durchforste ich die Untiefen der Regale, was ich eh schon lange hätte tun sollen, und stelle die abgelaufenen/ bald ablaufenden Vorräte bereit um sie entweder selbst zu konsumieren oder weiterzugeben.

    Noch! gibt es genug von allem... noch!

    Sobald ich die sinnvollen Arbeiten abgeschlossen habe , werde ich wieder wie letztes Jahr den Ticker verfolgen und versuchen soviele Infos wie möglich zu bekommen auch wenn es Unwohlsein hervorruft.

  • Ich sehe schon, die Ereignisse überschlagen sich gerade.


    Werde wohl in aller Früh meinen Mann zu seinen Eltern schicken, die wohnen im Anbau, das sie NICHT in die Kirche gehen !!!!

    Darauf haben sie schon in Coronazeiten nicht verzichtet und nun ist es ja noch ne Nummer härter.

    Gut das ich das Gespräch nicht führen darf. Einsicht ist da nicht vorhanden, vorallem wenn er ihnen auch noch sagt

    sie sollen auf den Einkauf verzichten, wir bringen ihnen alles was sie brauchen.


    Einkaufe hätte ich sowieso nicht mehr geplant. Eigentlich finde ich es sogar gut, das die Mitarbeiter das nicht mitmachen.


    Der Arbeitgeber von meinen beiden älteren Jungs macht auch dicht.

    Wer kann, soll Homeoffice machen, aber wenn das meiste steht, wird da nicht viel zu tun sein.

    Ob das nun Überstundenabbau, Urlaub oder Kurzarbeit wird - weiß noch keiner.

    Ich bin froh das sie nicht raus müssen. Sohn 3 ist nun auch zuhause. Bisher weiß er noch nichts ob er homeschooling machen kann.

    Irgendwie gehen die Nachrichten von Vermutungen über und es filtert sich nix konkretes raus.


    Bei meinen Mann in der Firma läuft nur der Notdienst. Im Bedarfsfall wird er angerufen und kann direkt zum Kunden.

    Begeistern tut mich das nicht und ich bohre nach ob es da dann schon besondere Schutzmaßnahmen gibt ? Weiß er auch nicht.

    Außerdem stellt sich mir die Frage ob eine kaputte Wama Systemrelevant ist, oder doch nur wenn es bumm macht und ein Haus im Finstern steht.

    Ich versuche ihn eine FFP3 Maske einzureden, das er wenigstens so eine aufsetzt.


    wir haben bisher keine Aussensicherung gemacht. Das läßt mir keine Ruhe und ich überzeuge meinen Mann wichtiges vom Gartenhaus rein zu räumen.

    Bequatsche sie mit Engelszungen sie sollen doch auch die Werkstatt kontrollieren/verrammeln und lasse mir von meinen Mann nochmals erklären

    das da überall Kameras sind und wer würde da schon was klauen.

    Zumindest decke ich den Eingang vom Erdkeller ab und lasse die Kamine unter einem alten Spielhaus verschwinden.


    Werde dann mal meine Familie (Geschwister) abtelefonieren, solange das noch funktioniert und mich umhören wie es ihnen geht, und beiläufig etwas aushorchen wie es um ihre Vorräte steht. für 14 Tage dürfte das bei allen kein Problem darstellen.


    Ein Nachbar klingelt bei uns telefonisch an und will von meinen Mann wissen ob wir den Brunnen auch mit seinen Notstrom versorgen könnten.

    Er gehört auch zu denen die zumindest etwas weiter denken. Der Brunnen gehört uns zusammen.

    Währenddessen meldet sich mein Sohn2, sein Flug geht wie geplant und ich schlage vor das Sohn 1 abholen fahren soll,

    er kann ja immer noch "Strom Tanken".


    Mein Mann wuselt im Keller und Kombi rum......... den spreche ich nun besser nicht an.

    Vorallem da ich ja schon seit Ewigkeiten ein eigenes Notstromaggregat möchte und immer abgewimmelt werde.


    Warte auf meine beiden Söhne und bin froh als sie endlich ankommen.

    Wir sitzen uns im Anschluss zusammen und beraten die Lage, während die Nachrichten laufen........

    mal sehen was der nächste Tag bringt.

  • Ich geniese den Tag mit meinem Nachwuchs und halte mit dem Rest der Familie Rücksprache wie es ihnen geht und wie die Situation bei denen ist.

    Da wir alles daheim haben, müssen wir das Grundstück nicht verlassen. Der Hund hat zum Glück genug Auslauf und auch genug Holz auf dem er rumkauen kann.