In diesem Thread soll es nicht um Hartz IV Bashing oder ähnliches gehen, sondern Menschen, die eine mehr oder weniger lange Weile von Hartz IV (oder vergleichbaren Sozialleistungen) leben (mussten) können in diesem Thread ihre Erfahrungen erörtern, wie sie es trotz widriger Umstände schafften, eine Vorratshaltung aufzubauen.
Kurze Erläuterung zu meiner "Hartz IV Zeit":
Während meiner Schulzeit, meiner Wehrdienstzeit und meines Studiums habe ich mich nie wirklich damit befasst, Rücklagen bilden oder Vorräte zu anzulegen. Es war zwar immer irgendwie genug da, aber nie wirklich im Überfluss.
Nach meinem Studium verbrachte ich zwei Jahre meines Lebens mit einem Stipendium an der Uni. Heißt: wenig Einkommen, mehr Ausgaben und am Ende kein Arbeitslosengeld I, weil keine Ansprüche erworben.
Da ich nach Ende des Stipendiums keinen unmittelbaren neuen Job fand, hatte ich nach einem gut 9-monatigem Intermezzo mit einer anderen Stelle zwar immer noch keine Ansprüche auf Arbeitslosengeld I erworben, dafür noch weniger Rücklagen und sogar noch ein paar Schulden und verschiedene gesundheitliche Probleme on top. (Das werde ich gerne in einem separaten Thread nochmal erläutern, weil es durchaus Prepper-relevant ist, meiner Meinung nach)
In Summe war ich etwa 1,5 Jahre auf ALG II angewiesen. Einziger Ankerpunkt in diesen gut fünf Jahren (2 Jahre Stipendium, 1,5 Jahre ALG II, 9 Monate Intermezzo-Job mit Schmalspurgehalt) war die Wohnung, die ich nach dem Studium bezog. Wohnzimmer, kleines Schlafzimmer und eine größere Wohnküche. Da ich alleine lebte, hatte ich zumindest in der Küche viel Stauraum. Und sogar einen kleinen TK-Froster.
Wann immer es ging, kaufte ich im Supermarkt Angebote ein. Egal, ob TK oder Trockenware. Frisches Obst und Gemüse gab es meistens zweimal im Monat, wenn ich mal wieder bei der Tafel war. Das war dann aber teilweise so viel, dass ich alleine das gar nicht vor seiner Verderbnis sinnvoll hätte essen können.
Da traf es sich gut, dass ich mich mit meinen Nachbarn sehr gut verstand. Wenn also Tafel-Tag war, kam das frische Obst und Gemüse aus meinen Beständen. In den Zwischenwochen gab es dann frisches Obst und Gemüse aus den Beständen der Nachbarn.
Okay, vielleicht ein bisschen cheaten, aber als Prepper muss man auch sein Netzwerk pflegen und nutzen. 😉
Neben Reis, Nudeln und dergleichen experimentierte ich auch mit verschiedenen Notrationen, die man käuflich erwerben kann. MRE zum Beispiel. Für den kontinentaleuropäischen Geschmack... nun ja eher gewöhnungsbedürftig.
Trotz allem hatte ich an verschiedenen Konserven und Trockenware über die Zeit trotzdem Vorräte für gut und gerne drei Wochen. Das wurde auch regelmäßig getestet, wenn es mal Monate gab, wo am Ende des Geldes dann noch drei oder mehr Wochen übrig waren bis zum nächsten Zahlungseingang von der ARGE...
So, das soll fürs erste reichen. Wird sicher noch ausgebaut werden.